Der Winterfavorit im Criterium de Saint-Cloud

Mit Best of Lips hat Deutschland einen überlegenen Sieger im Winterfavoriten gesehen. Mir imponierte noch mehr als der Vorsprung seine Galoppade auf den letzten hundert oder zweihundert Metern. Ein Pferd, das auf schwerem Boden in guter Haltung galoppiert und nicht dauernd die Beine wechselt, muß ein gutes Pferd sein.

Sein Vater The Gurkha hat nur auf Distanzen bis zur Meile gewonnen und war im Prinzip nur knapp vier Monate auf der Rennbahn. Mit Siegen in den Poule d’Essai des Poulains und den Sussex Stakes hat er zweifelsohne Klasse bewiesen. Aber den Beweis der Beständigkeit und der Härte hat er nicht erbracht. Als Sohn von Galileo aus einer Gruppe-Siegerin ist er auf den Inseln damit trotzdem als Deckhengst qualifiziert.

Am Samstag läuft Best of Lips in Saint Cloud im Criterium de Saint-Cloud über für Zweijährige weite 2000m. Der Boden wird für Saint-Cloud mit schwer angegeben, also ähnliche oder gleiche Bodenverhältnisse wie er sie auch in Köln angetroffen hat. Der Boden sollte also kein Problem darstellen.

Aber bekanntlich sind es die anderen Pferde, die einem Sieg im Weg stehen können und die werden besser sein, als die, die Best of Lips in Köln angetroffen hat. Mit Tiger Tanaka kommt die frische Siegerin des Criterium des Pouliches – Prix Marcel Boussac an den Start. Sie hat wieder die ehemalige Amateurrennreiterin Jessica Marcialis im Sattel, die als erste Frau in Frankreich einen Sieger in einem Gruppe-1 Rennen geritten hat. Tiger Tanaka ist dieses Jahr schon sieben Rennen gelaufen, war einmal Zweite und hat sechsmal gewonnen. Für eine Zweijährige ein strammes Programm. Daß sie den Boden kann, hat sie im Marcel Boussac bewiesen. Mit Makaloun startet in den Farben des Aga Khans der Sieger im Prix de Conde ein Pferd, das man als Gegner beachten sollte. Botanik in den Godolphin-Farben war bisher nur in harmlosen Aufgaben engagiert, ebenso wie Bolshoi Ballet aus dem Stall des irischen Meistertrainers Aidan O’Brien.

Aber bei den Zweijährigen muß man immer aufpassen, wer gerade einen Entwicklungs-Schub gemacht hat. Die Pferde entwickeln sich manchmal fast wie im Zeitraffer und man wird sich in Irland Chancen ausrechnen, wenn man die Reise nach Paris antritt. Bei Gear Up, den Mark Johnston aus England an den Start schickt und Sweet Lady aus dem Stall des dieses Jahr sehr erfolgreich agierenden Francis Henri Graffard sehe ich die Chancen als eher übersichtlich.

Dieses Jahr läuft es vor allem in Frankreich für die Pferde aus Deutscher Zucht ziemlich gut, wie das Arc-Wochenende eindrucksvoll bewiesen hat. Ob Best of Lips als Sieger hoch gezogen wird, kann niemand sagen, aber ich glaube, daß er genug Stamina und Klasse hat, um in dem Rennen in die Plazierung zu laufen.

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Al Capone abgetreten

Wie der französische Galoppsport-Kanal Equidia meldet, ist Al Capone, Frankreichs großer Steepler der 90er diese Woche im fast biblischen Alter von 32 Jahren abgetreten. Al Capone war ein wenig die französische Antwort auf die englische Hindernis-Legende Red Rum. Ein Pferd von großer Popularität, der die Menschen für den Rennsport begeisterte.

Al Capone war ein Halbblüter, sein Vater war der Halbblüter Italic aus der L’Oranaise von Paris Jour. Er lief seine gesamte Rennkarriere in den Farben von Robert Fougedoire und wurde von Bernard Secly trainiert. Sein Reiter in fast allen Rennen war Jean-Yves Beaurain. Insgesamt hatte er 65 Starts mit 26 Siegen und 32 Plätzen und einer Gewinnsumme von 17.211.500 Französischen Francs oder 2.623.874 Euro.

Er war von 1993 bis 1999 mit insgesamt 35 Längen Vorsprung siebenfacher Sieger im Prix La Haye Jousselin, Frankreichs großer Herbstprüfung über die schweren Sprünge in Auteuil. Bei seinem achten Versuch landete er auf dem zweiten Platz, geschlagen von First Gold. Es war sein letzter Start. So eine siebenfache Siegesserie in einem bedeutenden Rennen dürfte er in der Welt des Turfs wohl einmalig sein. Dazu gewann er dreimal den Prix George Courtois, wurde einmal zweiter. Nicht gewinnen konnte er hingegen die Grand Steeplechase de Paris, in der er einmal Zweiter, einmal Dritter und einmal Vierter wurde.

Er war zudem Vollbruder von The Fellow, der in den Farben der Marchese Soledad de Moratalla ebenfalls eine der ganz großen Steepler Frankreichs in den 90ern war. Was Al Capone verwehrt war, ein Sieg in der Grand Steeplechase de Paris gelang The Fellow und dazu noch ein Sieg im Cheltenham Gold Cup.

Ein kurzer Film-Rückblick

Rennrekord bei Galopp-Sieger

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Der Arc 2020

Vor 100 Jahren am 3. Oktober 1920 wurde der erste Prix de l’Arc de Triomphe gelaufen. Es siegte Comrade aus dem Stall von Evremond de Saint-Alary, geritten von dem in Deutschland bestens bekannten Frank Bullock und trainiert von Peter-Purcell Gilpin. Die Dotierung betrug 200.425 Francs, der Sieger bekam 172.425 Francs. Die Zeit des Siegers für die 2400m betrug 2:39,0, der Boden war gut.

2020 wird der Arc seit 100 Jahren gelaufen, aber während des WK II 1939 und 1940 fiel er aus, so daß im 100. Jahr des bestehen des Rennens der 98. Arc zur Austragung kommt. Und es ist ein spannender Arc mit einer Besetzung, die der Bedeutung des Rennens gerecht wird. Schon lange im Vorfeld des Arc ist dabei die beherrschende Frage in den Diskussionen, ob Enable. ob Enable als „Königin von Longchamp“ an diesem Sonntag zur Kaiserin gekrönt werden wird, ob sie das erste Pferd in der Geschichte dieses Rennens wird, das dreimal in die Siegerliste eingetragen wird.

Sie ist eine von drei Pferden, allesamt Stuten, die den Prix de l’Arc de Triomphe nicht nur zweimal gewonnen haben, sondern auch in einer dritten Austragung platziert gelaufen sind. Die Mutter aller Arc-Königinnen ist immer noch die von Marcel Boussac gezogene “ Wunderstute“ Corrida die 1935 als Dreijährige Dritte wurde und das Rennen 1936 und 1937 gewonnen hat.

Ich möchte es vorweg nehmen, ich glaube nicht, daß am Sonntag die Krönungsmesse zur Kaiserkrönung für Enable in Paris nicht gelesen wird. Es sind nicht alleine die insgesamt erstklassigen Gegner, die dies verhindern werden, sondern es ist Petrus, der den Boden von Longchamp mit so viel Regen bedacht hat, daß er offiziell als „schwer“ angegeben wird. Schon im letzten Jahr, als Waldgeist auf weicher Bahn vor Enable siegte, stellte ihr Trainer John Gosden vor dem Rennen fest, daß es auf dem aufgeweichten Boden für seine Stute keine echte Siegchance gebe.

Es wundert mich deswegen doch einigermaßen, daß die Stute immer noch als heißer Favorit gehandelt wird.

Schon im Vorfeld haben die intensiven Regenfälle in Paris ein erstes „Opfer“ für das Monstre-Rennen gefordert. Love aus dem Stall des irischen Supertrainers Aidan O’Brien wurde im Vorfeld gestrichen, weil ihr der aufgeweichte Boden nicht zusagt.

15 Pferde rücken am Sonntag in die Stadtmaschine ein. Nachfolgend eine kurze Vorstellung der Kandidaten mit einer sehr persönlichen Chancenbewertung.

Persian King
Der Sohn des Klasse-Meilers Kingman versucht sich erstmals über 2400 m. Als letztjähriger Sieger der „Poule Poulains“ und zweitplatzierte im französischen Derby gehört er natürlich den besten Pferden seines Jahrgangs. Dieses Jahr war er Sieger im Prix d’Ispahan über 1800m und im Moulin de Longchamp über 1600m. Zweifelsohne ein erstklassiges Pferd, aber 2400m sind nicht seine Welt.

Royal Julius
er war zuletzt Zweiter in Mailand in einem Gruppe zwei Rennen über 2000m. In diesem Feld ist aber eindeutig überfordert.

Way to Paris
Der Sieger des diesjährigen Grand Prix de Saint Cloud ist sicherlich ein gutes Pferd, der auch über genügend Stamina verfügt, aber auch für ihn wird es in diesem Klasse Feld schwer werden, in die Platzierung zu laufen.

Japan
Der Galileo Sohn aus dem Stall von Aidan O’Brien gehört in jedem Fall zu den interessanten Kandidaten des Rennens. Letztes Jahr wurde er hier vierter und gewann im Sommer den Grand-Prix de Paris. Dieses Jahr ist er noch sieglos, war in Ascot deutlich zurück Dritter in den King George und zuletzt fünfter in Leopardstown. Die aktuellen Form sind damit weder die weniger die große Empfehlung, aber nach seiner dreijährigen Form ist er ein interessanter Kandidat und wenn er den Boden kann, sollte er vorne dabei sein.

Sottsass
Der Sieger des letztjährigen französischen Derbys gewann dieses Jahr den Prix Ganay. In den zuletzt war er in den Champions Text von Leopardtown vierter und damit vor Japan. Ein Sieganwärter ist er eher nicht, aber sicherlich ein interessantes Pferd für eine Platzierung. Im letzten Jahr wurde er Dritter zu Waldgeist und Enable.

Souvereign
Der Sieger des letztjährigen irischen Derbys ist dieses Jahr ebenfalls noch sieglos. Als Vertreter des großen O’Brien Stalls sollte man ihn nicht ganz außen vor lassen. Die aktuellen Formen machen ihn aber nicht zu einem Kandidaten für die Geldränge.

Stradivarius
Ein absoluter Superstar, der die große Unbekannte dieses Rennens ist. Sein Element sind eigentlich die großen Cup-Rennen also die Rennen über eine Distanz von mehr als 3200 m. Er ist einer von drei dreifachen Siegern des Ascot Gold Cups und der einzige vierfache Sieger des Goodwood Cups. Aber 2400 m? Eigentlich ist das Rennen zu Ende, bevor Stradivarius richtig auf Betriebstemperatur gekommen ist.

Zuletzt war er Zweiter im Prix Foy, dem Arc-Trial für die älteren Pferde zu Anthony van Dyck. Die Form ist sicher respektabel aber die älteren Pferde waren rund 9 Sekunden langsamer, als die Dreijährigen im Grand Prix de Paris am gleichen Tag. Allerdings ist Petrus sein Freund, er kann weichen Boden und das schwere Geläuf verändert die Bedingungen, sodass er zu den sehr chancenreichen Kandidaten gerechnet werden muß. Etwas salopp gesagt, die 800m, die das Rennen für Persian King zu lang ist, ist es für Stradivarius zu kurz.

Deirdre
Seit vielen Jahren versuchen die Japaner, das prestigeträchtige Rennen in Paris zu gewinnen. Teilweise haben sie dafür ihre besten Pferde an die Seine geschickt aber das Turf-Glück war ihnen in Paris nie hold gewesen. Die diesjährige Starterin aus dem Land der aufgehenden Sonne gehört allerdings nicht zu den guten Pferden aus Japan und muss als chancenloser Kandidat betrachtet werden. Interessant ist noch die Tatsache, daß sie zuletzt 2018 in Japan ein Rennen bestritten hat und danach nur noch im Ausland, in Dubai, Hongkong und England gelaufen ist.

Gold Tip
Er ist der beste Nachkomme aus dem ersten Jahrgang seines Vaters Outstrip. Nachdem er im Derby chancenlos im geschlagenen Feld einkam, war er vor drei Wochen Dritter im Grand Prix de Paris. Diese Form sollte für eine Plazierung gut genug sein. Wenn er den Boden kann.

Chachnak
Der Kingmman Sohn ist einer der Dreijährigen im Feld. Im diesjährigen Französischen Derby war im geschlagenen Feld ein, zuletzt gewann er den Prix du Prince d’Orange über 2000 m vor drei Wochen hier auf der Bahn. Wenn er sich nich als Bodenspezialist erweisen sollte, muß man ihn hier zu den chancenlosen Kandidaten rechnen.

In Swoop
Der Deutsche Kandidat, der in Frankreich trainiert wird, hat für mich allererste Chancen. Im Grand Prix de Paris kam er mit mächtigem Speed auf dem zweiten Platz ein. Das Rennen wurde nach meinen Unterlagen in der drittschnellsten Zeit gewonnen, die jemals in Longchamp gelaufen wurde und es war für den Adlerflug-Sohn auch erst der vierte Start im Leben überhaupt. Davor gewann er das Derby in Hamburg auch mit riesigem Speed. Sein Vater Adlerflug gewann das Derby in Hamburg auf sehr weicher Bahn und ein Jahr später den Deutschland-Preis (Großer Preis von Berlin), damals noch in Düsseldorf gelaufen, auf schwer Bahn. Der Boden sollte ihm deswegen „schmecken“. In Swoop gewan sein Debut auf weicher Bahn, im Derby war der Boden offiziell gut bis weich.

Mogul
Auf den Inseln hatte Mogul als Vertreter des O’Brien-Quartiers noch keine Bäume ausgerissen. Seine beste Form ist der Sieg im Grand Prix de Paris, in dem er in sehr schneller Zeit gegen In Swoop. In Ascot blieb er auf Boden gut bis weich als Favorit unter den Erwartungen und wurde Vierter. Ich glaube nmicht, daß er ein Freund weicher Bahn iist und deswegen sehe ich ihn hinter In Swoop

Serpentine
Den amtierende Epsom-Derby-Sieger aus dem O’Brien Stall darf man nicht ignorieren. Aber im Grand Prix de Paris war er als Vierter zwar nicht weit zurück. Aber einen echten Grund für eine Formumkehr gegen die drei Erstplazierten sehe ich nicht.

Raabihah
Die Sea the Stars Tochter ist nach Enable die zweite Stute im Feld. Zuletzt war sie Zweite im von Tarnawa gewonnenen Prix Vermeille. Sie wird von dem geringen Gewicht profitieren, das sie als dreijährige Stute zu tragen hat. Man sollte ihr ein Platzgeld zutrauen.

Und die Moral von der Geschicht?
Es bleibt Enable zu wünschen, daß sie trotz des für sie unpassenden Bodens in die Plazierung läuft. Die Stute ist inzwischen auch eine Art Botschafterin des Turfs geworden. Auch wer sich für die Materie kaum interessiert, kennt ooft wenigstens den Namen der Stute. Ihre größten Gegener sind für mich Strativarius, der durch den Boden vielleicht auch auf 2400m eine scharfe Klinge schlagen kann. Dazu In Swoop, der f+ür mich den Boden kann und der Schlenderhan im 151. Jahr des Bestehens endlich mal einen Sieg im Arc verschaffen könnte und vielleicht noch Mogul oder Raabihah auch wegen des Gewichtsvorteils!

Letzte Meldung

Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, las ich auf Twitter die Meldung, daß die Pferde von Aidan O’Brien noch Rückstände einer nicht erlaubten Substanz im Urin haben. Es bestünde zwar die begründete Hoffnung, daß diese Reste bis Sonntag abgebaut würden. Aber um die Integrität des Rennens und des Rennsports insgesamt nicht in Frage zu stellen und zu beschädigen werden alle O’Brien-Pferde als vom Vater und seinen beiden Söhnen am Sonntag Nichtstarter.

Ein Arc ohne Pferde aus dem Stall von Aidan O’Brien, das ist wie eine salzlose Suppe oder wie die Bundesliga ohne Bayern München. Dieses Jahr das erste mal ujnd nicht wegen Corona sondern wegen eines Fehlers beim Futtermittelhersteller, in dessen Haut ich nicht stecken möchte.




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Royal Ascot 2020

Heute beginnt das königliche Meeting von Ascot. Es wird vollkommen anders sein als man es gemeinhin gewohnt ist. Corona fordert auch hier den Tribut. Keine Menschenmassen auf der Bahn, kein königlicher Korso über das Geläuf. Nur die Rennen werden so sein wie sie immer sind. Einzig die Geldpreise sind um 50 % gegenüber den Dotierung im Vorjahr gekürzt. Aber damit haben sie immer noch für Deutschland kaum vorstellbare Höhen. Im letzten Jahr waren die Queen Alexandra Stakes als das preiswerteste Rennen des Meetings immer noch besser dotiert als die Gruppe II Rennen in Deutschland.

Im letzten Jahr gewann Hayley Turner mit Thanks Be die Sandringham Stakes und damit als erste Frau seit 32 Jahren eine Rennen beim königlichen Meeting. Zur Erinnerung, die erste Frau die jemals einen Sieger während roll es wird geritten hat, war Gay Kelleway, die 1987 die Queen Alexandra Stakes mit dem von ihrem Vater trainierten „Sprowston Boy“. Ich hatte von ihr dazu noch ein Foto bekommen, da das heute noch mal an diesen damals sensationellen Sieg erinnern soll.

Wenn meine Aufzeichnungen richtig sind, dann hat John Gosden bisher 48 Sieger während Royal Ascot trainiert. Die Nummer 50 wird nicht lange auf sich warten lassen.

Es wird auch insofern spannend, als dass durch die Coronakrise das Derby wie um vier Wochen verschoben ist und erstmals nach Ascot gelaufen wird. Der eine oder andere wird diese Woche noch die Fahrkarte für das Rennen der Rennen in Epsom lösen wird.

Ansonsten kann man sich über großartigen Sport freuen.

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Arrogate mit 7 Jahren eingegangen

Der Paulick-Report meldet heute, daß der Juddmonte-Stallion Arrogate mit 7 Jahren wegen eines neurologischen Problems aufgegeben werden mußte. Allerdings hat Juddmonte diese Meldung noch nicht bestätigt.

Paulick Report

Arrogate schlug unter anderem California Chrome in einem bemerkenswerten Finish im Breeeders’  Cup 2016

Breeders’ Cup Classic

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Hein Bollow lebt nicht mehr

Die lebende Legende des Deutschen Turfs, Hein Bollow ist mit 99 Jahren in einem Kölner Krankenhaus nach einem Schlaganfall verstorben. Die 100 waren ihm leider nicht vergönnt!

Ein ausführlicher Nachruf folgt in einigen Tagen.

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Ostern 2020

Allen Freunden des Galoppsports und auch allem anderen ein frohes Osterfest. Die Umstände dieses Jahr sind so, wie wir sie noch nicht hatten und hoffentlich auch nie wieder haben werden.

Bleiben Sie uns gewogen und bleiben Sie vor allem gesund!

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Camarero Superstar

Es die kleine Gruppe der absoluten Superstars. Pferde, die weit über ihre Epoche hinaus auch Menschen bekannt sind, die nicht zu den Insidern des Turfs gerechnet werden können.

Kincsem ist so ein Superstar, genau wie Black Caviar und Ribot war es  vor vielen Jahren in Italien, Schwarzgold in Deutschland, auch wenn sie nicht zum erlesenen Kreis der Ungeschlagen gehört.

Aber wer ist Camerero – ich gestehe, daß mir der aus Puerto Rico stammende Thirteen-Sohn bislang kein Begriff war, bis ich über ein Video von ihm gestolpert bin.  56 Siege in Folge sagt das Video, 76 Starts, 73 Sieger, 2 Plätze und eine Gewinnsumme von 43.552 US-Dollar. Das war in den 50ern auch in den USA nicht ganz wenig Geld und in Puerto Rico dürfte es ein kleines Vermögen gewesen sein.

Leider hat der Film keinen Original-Ton, aber die Bilder sind trotzdem interessant.

Camarero

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Historische Ausgabe der Racing Post

Morgen am Donnerstag wird es eine historische Ausgabe der Racing-Post geben- es ist die letzte Ausgabe vor der Corona-Pause, die so lange andauern wird, wie in Britannien keine Rennen mehr gelaufen werden.

https://www.racingpost.com/news/latest/a-letter-to-readers-from-the-editor-of-the-racing-post/430054

Es bleibt die Hoffnung, daß die Seuche eingedämmt wird und die Krise bald vorüber geht. Hoffnung  habe ich, aber so richtig dran glauben will ich noch nicht.

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Nichts geht mehr

Inzwischen werden auch in Britannien keine Rennen mehr gelaufen. In Europa gibt es noch Rennen in Irland und in Schweden scheinen die Traber auch noch zu laufen. In allen anderen Ländern geht nichts mehr.

Inzwischen ist der Dubai World Cup abgesagt und fast zeitgleich war in der Wirtschaftspresse zu lesen, daß Emirates am Boden bleibt

In den USA wird derzeit noch veranstaltet aber bei der dortigen Entwicklung der Infektions-Zahlen scheint das nur nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dort auch die Bahnen geschlossen werden.

In Australien wurden am WoEnde Rennen vor leeren Tribünen gelaufen. Mit den Golden Slipper Stakes wurde das wertvollste Rennen für Zweijährig ein der Welt entschieden. Letztes Jahr gab es einen kompletten Triumph der Godolphins. Dieses Jahr kommt mit dem Not a Single Doubt Sohn Farnan der Sieger wieder aus dem Stall von Gai Waterhouse, die inzwischen eine Trainergemeinschaft mit Adrian Bott hat. Insgesamt hat sie jetzt 7 (sieben!) Golden Slipper Sieger trainiert und damit den von ihrem Vater gehaltenen Rekord in diesem Rennen gebrochen. Ein schöner Rekord in diesen trüben Tagen. Farnanb läuft in den Farben der Besitzergemeinschaft Aquis Farm & Phoenix Thoroughbred und wurde von Hugh Bowman

Wie wird es weiter gehen? Nicht nur im Rennsport, sondern in der Welt überhaupt? Thomas Bach hält an der Austragung der olympischen Spiele in Tokio im Juli-August 2020 fest, weil man eine Olympiade nicht mal ebene verschieben könne, wie ein Fußball-Spiel. Sportler sehen das ganz anders und haben entweder ihre Nichtteilnahme bereits erklärt oder halten den Termin einfach für illusorisch. Vielleicht wird die Corona-Krise den Beton-Apparatschiks diverser Sportverbände mal ein wenige Flexibilität beibringen.

Wann wieder Rennen normal gelaufen werden – wer weiß das schon. Das königliche Meeting von Ascot sehe nicht dieses Jahr nicht, das Derby-Meeting in Deutschland auch nicht. Vielleicht wird man in Deauville wieder erste zaghafte Gehversuche machen.

Und die Krise selbst entwickelt sich dramatisch. Die Russen unterstützen die Italiener mit Material und technischem Gerät und die EU, die angeblich ein Segen für Europa sein soll, zeigt, wie sich die Uschi die Hände richtig wäscht. Mehr hat die EU eben nicht drauf. In Spanien wird die Krise immer dramatischer. 1400 Tote sind dort inzwischen gemeldet. Das sind ca 10% der bisher auf der Welt gezählten Toten.

Bei Anne Will auf dem Talk-Sofa erklärte eine Ärztin, daß wir in wenigen Wochen einen Versorgungsnotstand erleben werden und daß die Ausgangssperre Ihrer Ansicht nach zu spät komme. Da kann man nur zweimal hoffen, daß sie nicht recht hat.

Wie auch immer die Corona-Krise sich entwickeln wird. Sie wird gewaltige Spuren in der Welt hinterlassen. Man wird die Zeit zukünftig einteilen in die Zweit vor Corona und nach Corona, so wie man von der Vorkriegs- und der Nachkriegszeit spricht.

Hoffen wir, das nicht das Worst Case Szenario Realität wird, sondern die ganz milde Variante. Hoffen wir, das der Peak bald erreicht sein wird und sich die Lage entspannen wird. Und hoffen wir, daß die ohnehin robusten Rennsportler die Krise gut überstehen werden und wir keine Toten danach werden beklagen müssen.

Bleiben Sie gesund!

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