Immer noch gilt der Arc als die inoffizielle Weltmeisterschaft des Galoppsports und das Meeting, daß um dieses Super-Rennen inzwischen aufgebaut wurde, hat in der Welt des Rennsports nur wenige Entsprechungen. Es gibt erstklassigen Sport an zwei Tagen mit mehr Gruppe-1 Rennen, als wir in Deutschland in einem Jahr veranstalten.
Prix Jean de Chaudenay
Eröffnet wurde der Renntag mit über 3000m gelaufenen Prix de Chaudenay für die Dreijährigen. Die Pace wurde über weite Strecken von Interpretation aus dem O’Brien-Quartier gemacht. Nicht weit dahinter galoppierte in guter Haltung die deutsche Hoffnung Alter Adler in den Farben des Stalles Nizza und trainiert von Waldemar Hickst. Alter Adler war auch der erste Angreifer von Interpretation, aber er kam nicht wirklich weiter. Am Ende landete er auf dem undankbaren sechsten Platz.
Während Alter Adler nicht weiter kam, kamen links und rechts von ihm die beiden Godolphin-Vertreter immer besser ins Rennen. Am Ende siegte der jetzt in vier Rennen ungeschlagene Sea the Stars Sohn Manabo vor dem von Dubawi stammenden Kemari, beide von Charlie Appleby trainiert.
Dritter wurde Tides of War vor Interpretation, Tashkan und Alter Adler.
Qatar Prix Daniel Wildenstein
Die klassische Siegerin Novemba aus dem Stall von Peter Schiergen in den Farben ihrer Zuchtstätte, dem Gestüt Brümmerhof und geritten von Bauyrzhan Murzabayev gab aus der Maschine heraus den Takt vor und kam noch in guter Haltung in die lange Gerade und wehrte sich tapfer gegen Godolphins Real World, mußte ihn aber schließlich ziehen lassen. Am Ende zog auch noch The Revenant in den Farben von Al Asayl France vorbei.Dritter in dieser renommierten Meilenprüfung, nicht einmal zwei Längen vom Sieger geschlagen, ist eine Form die sich sehen lassen kann. Dahinter kamen Century Dream, Dilawar und Mythico ein. Rodaballo, der spanische Sieger im Oettingen-Rennen wurde Siebter
Wie schon im „Opener“ gewannen die in diesem Jahr in fast unheimlicher Form operierenden Godolphins, diesmal mit dem inzwischen kürzer tretenden Saeed bin Suroor und mit Frankie Dettori im Sattel. Mythico, der Sieger des Mehl-Mülhens-Rennens wurde Sechster und war nie wirklich im Rennen.
Qatar Prix du Cadran
Der Cadran war das mit Abstand interessanteste Rennen des heutigen Tages. Trat doch kein Geringerer als der Steherkönig Stradivarius an, seinen Sieg-Rekord um den „französischen Gold Cup“ zu ergänzen. Aber es hat nicht sollen sein.
Wie vor Jahresfrist ging der Maxios-Sohn Alkuin in den Farben von Guido Werner Hermann Schmitt aus der Maschine heraus teilweise einige Längen vor dem Feld. Aber während er 2020 diese Position über 3980m verteidige und erst ganz zum Schluß von Princess Zoe aus Höny-Hofer Zucht überrollt wurde, mußte er dieses Jahr schon früh in der Geraden die Gegner passieren lassen.
Zu Beginn der Geraden gingen Trueshan und Bubble Smart an die Spitze, gefolgt von Stradivarius, der aber 300m vor dem Ziel den von Alan King Planteur-Sohn Trueshan mit James Doyle im Sattel ziehen lassen mußte. Am Ende waren es deutliche viereinhalb Länge, die Stradivarius zurück war. Bubble Smart noch eine Länge dahinter, Princess Zoe wurde um einen Kopf geschlagen Fünfte.
Mit Trueshan gewann der Toto-Favorit vor dem zweiten Favoriten. Stradivarius ist ohne Zweifel der amtierende König der weiten Wege. Aber mit 7 Jahren muß er langsam auch dem Alter ein wenig Tribut zollen. Und die Saison war lang.
2007 erlitt der Super-Steher Yeats hier in Paris eine ähnliche Niederlage. Er wurde Dritter im von Le Miracle gewonnenen Cadran, der von Werner Baltromei trainiert wurde und im Besitz des Gestüt Hachtsees stand. Yeats lief auch noch achtjährig.
Memphis in den Farben des German Racing Club war nie wirklich im Rennen und endete als Elfter von 13 Pferden.
Qatar Prix de Royallieu
Fast einen Start-Ziel Sieg gelang Frankie Dettori mit der Gleneagles Tochter Loving Dream. Die Stute führte das Feld aus der Maschine heraus an, mußte aber Believe in Love Eingang der Geraden passieren lassen, um sie dann kurz vor dem Ziel wieder einzufangen und mit einem kurzen Hals zu gewinnen. Valia aus dem Stall des Aga Khan wuirde mit Christophe Soumillon Dritte vor Joie de Soir.
Haras de Bouquetot – Criterium Arqana
Das Auktionsrennen über 1600m ging an den von Cederic Rossi trainierten Purpleplay. Der Zarak-Sohn gewann mit 4 Längen Souverän. Für den bisher besten Sohn der großartigen Zarkarva war es im ersten Jahrgang der erste bessere Sieger.
Die aus Deutschland entsandten Great Rotation (Eckhard Sauren/ Henk Grewe/ Lukas Delozier) und Follivores (Stall Düsseldorf Fighters/ Regine Weissmeier/ Esther Ruth Weissmeier) waren unterwegs teilweise in prominenter Position, am Ende aber nicht dabei.
Qatar Prix Dollar
Streng auf Warten geritten wurde Dubai Honour von James Doyle, genauso wie Magny Cours. Und am Ende rollten die beiden Speedpferde das Feld von hinten auf. Dubai Honor ganz außen und Magny Cours mitten durch.
Dritter wurde Dawn Intello, trainert von Andreas Schütz, nur einen Hals geschlagen von Magny Cours. Dawn Intello hatte vor rund vier Wochen endlich für einen Gruppe-Sieg seines Trainers gesorgt. Der einstige deutsche Trainerstar, der einer von drei Trainern ist, die die drei Erstplazierten im Deutschen Derby gesattelt haben und das gleich zweimal, kommt in Frankreich immer noch nicht richtig in Schwung. Es bleibt ihm zu wünschen, daß Dawn Intello jetzt den Weg nach oben zeigt.
Alle Gruppe-Rennen des heutigen Tages sind nach England gegangen. Teilweise waren Engländer 1-2. Aus den in den vergangenen Jahren fast übermächtigen O’Brien-Quartier war kaum ein Pferd vorne dabei.
Ob das am Sonntag so weiter geht?
Kingdom Of Bahrain Sun Chariot Stakes (Newmarket)
In Newmarket wurden die zur Gruppe-1 zählenden Sun Chariot Stakes für dreijäöhrige uind ältere Stuten auf der Meile entschieden. Die Favoritin Mother Earth aus dem irischen O’Brien-Quartier mußte aber Saffron Beach, trainiert von Jame Chappel Hyam mit vier Längen recht deutlich den Vortritt lassen.
Silbernes Band der Ruhr
Zuletzt war Alerta Roja in den Farben von Kirsten Rausing Zweite in dem von Stradivarius gewonnenen Doncaster Cup. Das ist eine Form,, die eigentlich mehr als ausreichend sein sollte, das Silberne Band der Ruhr nach England zu entführen.
Aber Pferderennen sind eben auch kein Wunschkonzert und manchmal kommt es anders als man denkt. Alerta Roja hatte schon im Schlußbogen Schwierigkeiten und mußte energisch geritten werden. Am Ende wurde sie Fünfte. Auch von Henri Alex Pantall trainierte Rainband in den berühmten Godolphin-Farben hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Er wurde Sechster
Das Rennen machten drei Stuten unter sich aus. Die lange führende Noa Lea brachte das Feld in guter Haltung in die Gerade, mußte dann aber Samoa aus dem Gestüt Karlshof passieren lassen. Dritte wurde Lubiane.