Istabraq abgetreten

Istabraq, eine Legende des Hindernis-Sports auf den Inseln ist im Alter von 32 Jahren abgetreten. Es wird kein Grund angegeben, es war einfach das Alter. Seinen Geburtstag am 23. Mai wurde im Gestüt seines Besitzers noch groß gefeiert und dem Photo nach zu urteilen schien er damals noch bei bester Gesundheit.

Als Sadler’s Sohn gezogen auf dem Shadwell Stud von Hamdan al Maktoum hatte man auf eine große Karriere auf der Flachen gehofft, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Er war ein nettes Pferd, aber weit weg von einem Star und so wurde er verkauft.

Einer der großen Besitzer im irischen Hindernissport, John P MacManus wurde neuer Besitzer und stellt ihn zu dem damals noch eher unbekannten Aidan P O’Brien ins Training. Er wurde DER Hürdler seiner Epoche, Sieger in den großen Hinderns-Festivals von Punchestown und Aintree und vor allem in Cheltenham. Er ist einer von vier dreifachen Siegern im Triumph-Hurdle. Davor waren es See You Then (1985-1987), Persian War (1968-1970) und Sir Ken (1952-1954).

Sein dritter Sieg war irgendwie besonders imponierend. Im Feld mitgeschwommen, einmal aufgefordert, sprintet er nach vorne, als wenn er gerade gestartet ist.

über Sprünge gewann er 23 seiner 29 Starts, dazu zwei Siege auf der Flachen und eine Gewinnsumme von 1.053.385 Pfund.

Trimph Hurdle 2000

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99 Klassiker für Aidan O’Brien

Einst sang Nena von 99 Luftballons, mit dem Sieg von Los Angeles hat Aidan O’Brien aktuell 99 Klassische Sieger trainiert. Damit führt er die Liste der Ewigen Besten mit bequemen Vorsprung an.
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47 Sieger hat er in den irischen Klassikern trainiert,
44 Sieger in den englischen Klassikern
8 Sieger in den französischen Klassikern

oder

18 Sieger in den 1000 Guineas
27 Sieger in den 2000 Guineas
26 Derbysieger
18 Oaks-Sieger
und 9 St. Leger Sieger

Wer es genauer analysieren möchte, kann dies mit der Datenbank gerne machen.

Aidan O’Brien Klassiker
Einzelaufstellung

In Deutschland und Italien hat Aidan O’Brien bei wenigen Starts keinen Klassiker gewonnen. Die heimischen Ställe sind dort einfach zu stark für die Pferde von der grünen Insel ;-)

Sein Runner Up ist der legendäre Federico Tesio der 71 Klassische Sieger gesattelt hat. Allerdings können bei Tesio noch Sieger in den Oaks und vor allem im St Leger fehlen, weil die Daten in Italien nicht so einfach zu bekommen sind.

Tesio und O’Brien kann man nicht wirklich miteinander vergleichen. Der eine war Owner-Breeder-Trainer in seiner Heimat und dort fast Alleinunterhalter und Aidan O’Brien trainiert für eine finanzkräftige Gruppe, die von Irland ausgehend, ein mächtiges Vollblutimperium geschaffen hat. Aidan O’Brien dominiert den Europäischen Galopprennsport ähnlich wie Real Madrid den Fußball. Und seine Söhne Joseph und Donnacha schicken sich an, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und sind schon in jungen Jahren international erfolgreiche Trainer.

Tesios Imperium verlor bald nach seinem Tod die Bedeutung, die es einst hatte. Aber über seine Hengste, ganz besonders Nearco, Ribot und Donatello hat er Spuren auf dem internationalen Parkett hinterlassen, die nicht mehr wegzudenken sind. Würden alle Pferde, die in der Hengstlinie auf Nearco zurück gehen, den Stall von Aidan O’Brien verlassen, sähe es dort ziemlich leer aus.

Dritter in dieser ewigen Bestenliste ist der deutsche Berufs-Championtrainer Heinz Jentzsch. Mit 45 Klassischen Siegern, dicht gefolgt von George Arnull, der als Privattrainer von Oppenheim / Schlenderhan 43 Klassische Sieger von 1922 bis 1952 trainiert hat.

In beiden Fällen waren die Pferde aus dem Gestüt Schlenderhan die tragende Säule für die Erfolge. Meistens als Züchter und Besitzer, manchmal nur als Züchter wie zB bei Dschingis Khan.

Sven von Mitzlaff, der immer noch der einzige Trainer es Triple-Crown-Sieger in Deutschland (West) ist, folgt mit 35 Siegen.

Andre Fabre, Frankreichs Dauerchampion hat „nur“ 33 Klassiker gewonnen. Bei den großen alten Franzosen traue ich mich nicht richtig ran, eine genaue Siegzahl zu nennen. Dafür sind meine Daten vor 1980 noch nicht vollständig genug.

Aidan O’Brien gehört auch zu den wenigen Trainern, der in einem Klassiker die ersten drei Pferde gesattelt hat, wie zB 2023, 2020 oder 2019 im Irischen Derby oder 2017 in den 1000 Guineas von Newmarket.

In Deutschland ist dies bisher Sven von Mitzlaff im Derby 1967 gelungen, ebenso Heinz Jentzsch im Derby 1985 und zweimal Andreas Schütz 2000 und 2002, ebenfalls im Derby.

Anmerkung zur Zählung: Das St. Leger ist außer in England kein echter Klassiker mehr, weil es für ältere Pferde offen ist. Ein Sieg im St. Leger wird als Klassischer Sieger geführt, wenn der Sieger dreijährig ist. Das ist zwar nicht wirklich richtig, geht aber für meine Begriffe in Ordnung

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Der Unfall von Düsseldorf

Der Unfall von Meerchenprinz in Düsseldorf schlägt hohe Wellen in den Medien. In der Rheinischen Post, Düsseldorfs größter Zeitung tobt die Diskussion über die „Legalität“ von Pferderennen und es wird mit harten Bandagen gestritten.

Der Düsseldorfer Reiter- und Rennverein hat auf seiner Webseite dazu ein Statement veröffentlicht, das man früher in dieser Form nur von den Wendys erwartet hätte.

Keine Frage, ein Unfall, besonders mit Todesfolge ist immer unangenehm und tut vor allem den direkt Betroffenen weh. Daß diese aber derart in der Presse thematisiert wird und dabei gleichsam auf die Tränendrüsen gedrückt wird, wie schlimm das doch alles für die armen Pferde ist, ist eher neu. Ebenso, daß ein Rennverein in einem sehr ausführlichen Statement auf seiner Webseite dazu Stellung nimmt.

Wir, der Sport, bittet um Entschuldigung, in einer Form die fast an den Kniefall von Canossa erinnert und die angeblichen Gutmenschen haben mal wieder Terrain gewonnen.

Warum geht der Sport nicht in die Offensive? Warum sagt man nicht ganz klar, daß Pferderennen eine Gesundheitsprüfung sind und daß bei diese Prüfung leider auch tödliche Unfälle passieren. Warum erklären wir nicht, daß die Galoppsport in stark abgemilderter Form die Natur imitiert, in der das Wolfsrudel zwecks Futterbeschaffung die Pferdeherde solange hetzt, bis ein Tier gerissen werden kann.

Abschließend zu diesem „Schnellschuß“ noch ein Bon Mot aus der Zeit Friedrichs des Großen. Der König bemerkte gegenüber dem Generalinspekteur der Kavallerie, dem General von Seydlitz, die recht häufigen Unfälle bei der Ausbildung der Kavallerie. General Seydlitz antwortete darauf, wenn Euer Majestät eine schlagkräftige Kavallerie haben wollen, dürfen sich Euer Majestät über ein paar gebrochene Hälse keine Gedanken machen.

Wenn wir auch zukünftig gesunde Pferde haben wollen, müssen wir auch weiterhin akzeptieren, daß es zu schweren Unfällen auf der Rennbahn kommt.

Das Statement des DRRV

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100 Jahre Cheltenham Gold Cup

Golden Miller, Sieger 1932, 1933, 1934, 1935, 1936 Wikipedia

Golden Miller, Sieger 1932, 1933, 1934, 1935, 1936 Wikipedia

1924 wurde der erste Gold Cup in Cheltenham gelaufen. Es gewann Red Splash im Besitz von Major H Wyndham, trainiert von F E Withington und geritten von F Rees. Die Siegdotierung betrug 685 Pfund. Auch wenn das Pfund international treuer war, war das nicht das große Geld, das man mit einem Sieg in dem Rennen gewinnen konnte. Es ging den Besitzern wohl eher um das Prestige, in der Siegerliste des Rennens zu stehen und um den Ehrenpreis.

1939 bekam der Sieger 1.120 Pfund und damit war erstmals die Marke von 1.000 Pfund überschritten. 1972 bekam der Sieger 15.255 Pfund, erstmals war die Marke von 10.000 Pfund überschritten. Es war fast eine Verdoppelung der Dotierung gegenüber 1971.

Heute gehört der Cheltenham Gold Cup zu den wertvollen Rennen in England. Mit einer Dotierung von rund 614.000 Pfund stand er an 16. Stelle im Dotierungs-Ranking und war damit besser dotiert als die Oaks oder die Guineas.

Zwei Siege mit deutschem Zuchthintergrund stehen in der Siegerliste dieses bedeutenden Jagdrennens. 2016 gewann Don Cossack aus der Zucht des Gestüts Etzean in den Farben des Gigginstown House Stud von Ryan Air Chef Michael O’Leary, trainiert von Gordon Elliott und geritten von Bryan Cooper.

2023 siegte Galopin des Champs in den Farben von Mrs Audrey Turley, trainiert vom irischen Großmeister William P Mullins und geritten von Paul Townend. Galopin des Chams ist nicht in Deutschland gezogen. Sein Vater Timos wurde vom Gestüt Etzean gezogen lief in den Farben der Marquise de Moratalla und ist als Stallion in der NH-Zucht tätig.

Beide Pferde sind über Sholokhov gezogen, der damals in Etzean stationiert war..Wenn ich mich recht erinnere, hat Etzean Sholokhov zu Beginn der Saison 2016 abgegeben, weil man für einen solchen Hengst in Deutschland zu wenig Chancen sah. Ich glaube, den Schritt hat man nach dem Sieg im Gold Cup fürchterlich bereut.

Wegen Frost, Krieg und Maul- und Klauenseuche wurde das Rennen 1931, 1937, 1943, 1944 und 2001 nicht gelaufen. Wenn nichts passiert, wird der 100. Gold Cup in fünf Jahren gelaufen.

Zur Erinnerung noch mal die Rennfilme der beiden „deutschen“ Sieger!

Don Cossack 2016

Galopin de Champs 2023

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In eigener Sache

Ich weiß, ich habe diesen Block massiv vernachlässigt. Es war die Frage, die Black-Type in Europa zu vervollständigen oder Bloggen. Inzwischen sind die großen Rennen in Europa bis zur Listenebene ziemlich vollständig und für England, Irland, Frankreich und Deutschland sowieso seit 1988 „fast“ komplett. „Fast“ weil irgendwo mit Sicherheit das eine oder andere Rennen vergessen wurde. Lücken gibt es noch in Italien und Skandinavien

Bisher war meine Gesundheit ein Pfund, mit dem ich wuchern konnte. Robust bis unverwüstlich, aber vor gute einem Jahr gab es eine Zäsur. Angefangen hat es mit einer im November 22 nicht direkt richtig diagnostizierten Lungenentzündung mit einer Corona-Infektion als Schlagobers oben drauf.

Es war unangenehm und hat einige Probleme verursacht, aber es sollte am Ende nur ein Vorhutgefecht sein. Ende Januar 23 als ich mich auf dem Weg der Besserung wähnte, kam es richtig dicke. Rhythmus-Störungen mit Vorhofflimmern und dann war die Lampe aus. Bei allem Unglück war es eine Verkettung glücklicher Umstände, daß mein Ausflug zu Petrus nur von kurzer Dauer war und ich sofort zurück geholt wurde. Angefangen mit einem Hausarzt der mich energisch ins Krankenhaus geschickt hatte und dann Medizinern, denen mein anfänglich stabiler Zustand nicht geheuer war und die Vorsorge getroffen hatten.

Es war eine Zäsur von absoluter Wuchtigkeit. Zwei Tage künstliches Koma und danach funktionierte nichts mehr. Einfache Selbstverständlichkeiten waren mit großen Anstrengungen verbunden, einfache Rechenaufgaben waren Herausforderungen. Dazu teilweises Nierenversagen mit den damit verbunden Halluzinationen. Es war ein wilder Cocktail, den man sich nicht wirklich vorstellen kann, wenn man ihn nicht erlebt hat.

Und der Weg zurück in die Normalität war hart und steinig und daß er geglückt ist, verdanke ich auch einem sehr guten Krankenpfleger, der mich zu nehmen und zu motivieren wußte und vor allem der Familie, die nicht einfach nur da war, sondern mich unterstützt und gefordert haben.

Zwei Krankenhausaufenthalte sollten noch Folgen, aber die waren harmlos im Vergleich zu diesen vierzehn Tagen. Alles in allem warten es vier Krankenhausaufenthalte in 8 Monaten.

Einschränkungen sind nicht wirklich geblieben, aber die Erkenntnis, daß das irdische Dasein nicht ewig ist und plötzlich enden kann, ist eine sehr nachhaltige Erfahrung. Und dazu eine gestiegene Sensibilität bei früher ignorierten Kreislaufschwankungen.

Inzwischen konnte mich meinen ersten Geburtstag neuer Zeitrechnung feiern und erlebe gerade die erste schwere Erkältung neuer Zeitrechnung. Mal gucken, was die Zukunft bringt. Ich werde mich bemühen, „ein wenig“ mehr im Blog zu Posten.

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Die Deutschen in Frankreich

Der Rennsport in Deutschland ist mau. Trocken Brot und Wasser statt Kaviar und Champagner lautet derzeit leider die Devise.

Dafür sind die Deutschen Erfolge in Frankreich mehr als bemerkenswert. Auch weil ein Rennen die „sehr wohlhabende“ Statistik in Frankreich sprengt. Mit seinem Sieg im Arc wurde Torquator Tasso mit einer Gewinnsumme von 2.857.000 Euro französischer Champion. Ein Sieg nbei einem Start genügte dafür. St Mark’s Basilica kam mit seinen Siegen in den „Poule und im Prix du Jockey Club und einer Gewinnsumme von 1.199.940 auf Platz zwei.

Bei den Besitzern stand der Aga Khan mit 3.077.697 Euro an der Spitze, zweiter wurde das Gestüt Auenquelle mit 2.879.560, wovon natürlich der Löwenanteil auf den Arc-Sieg fällt.

Bei den Trainern verlängerte André Fabre sein Abonnement auf das Championat erneut und hat mit 5.387.503 eine gute Saison. Jean-Claude Rouget aus der „Provinz“ wurde Vize mit einer runden Millionen weniger. Marcel Weiß als Trainer von Torquator Tasso wurde in dem nach Gewinnsumme entschiedenen Titel immerhin Vierter.

Siyouni gewann den Titel bei den Hengsten mit 3.712.120 Euro. Adlerflug fehlten 200.000 Euro für den Titelgewinn. 840 Rennen liefen die Nachkommen von Siyoni. Dabei gewannen sie 101 Rennen und wurden 372 mal plaziert. Bescheiden dagegen die Zahlen vom „Vize“ Adlerflug. 127 Starter mit 22 Siegen und 54 Plätzen. Wäre In Swoop gesund geblieben, hätte es das erste Championat eines deutschen Hengstes in Frankreich geben können. Hätte, wäre, wenn….

Bei den Stutenvätern gewann Galileo mit 3.895.775 Euro. Bemerkenswert der zweite Platz von Toylsome mit 2.857.000 Euro, also mit dem Arc-Sieg. 2007 gewann Toylsome am Arc-Tag den Prix de la Foret mit einer Riesenquote und weil ich ihn mit etwas Mumm gespielt hatte, hatte er unsere Hochzeitsreise zum Arc mehr als finanziert. Leider ist die Zahl seiner Produkte ziemlich übersichtlich geblieben.

Das Jockey-Championat wird nach Zahl der Siege ermittelt. Mickael Barzalona führt mit 192 Treffern vor Maxime Guyon mit 181 Treffern und Theo Bachelot mit 161 Erfolgen. Rene Piechulek erscheint auf Position 184 mit 3 Siegen nur wenig besser als Anna von den Troost. So ist das, wenn der Arc genauso viel zählt wie der Ausgleich IV.

Jenseits dieser Top-Plazierungen in den Statistiken war Frankreich wieder ein wichtiger Pfeiler für das Trainingsland Deutschland. Ohne die dortigen Dotierungen und Gewinne der in Deutschland trainierten Pferde sähe es bei uns wohl noch wesentlich trauriger aus. 60 Siege mit dem Trainingsland Deutschland habe ich bei mir protokolliert. Diese Zahl ist aber nicht vollständig, weil ich mir die kleinen Bahnen mit den sehr kleinen Rennen schenke. Inklusive dem Arc waren es zwei Gruppe-Rennen und fünf Listenrennen. Dazu kommen natürlich noch zahlreiche Plazierungen.

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Es Weihnachtet

Allen Freunden von Galopp-Sieger und allen Rennsport-Freunden rund um die Welt ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Der Blog war 2021 das Stiefkind. Es mangelte einfach an Zeit, denn die Vervollständigung der DB hatte Priorität. Galopp-Sieger ist mächtig gewachsen. Rund 5.000 Rennen wurden über das Jahr hochgeladen. Die meisten sind schon ziemlich vollständig. Rund 2100 waren es für die aktuelle Saison, der Rest geht auf die Ergänzung der früheren Jahre.

In Frankreich sind die Blacktype-Rennen, also Gruppe- und Listenrennen auf der Flachen so gut wie komplett. In den frühen 90ern und in den 80ern gibt es noch vereinzelte Lücken, aber das ist Kleinkram.

In England und Irland sind die Lücken noch größer und da wird es auch schwierig die Daten vor 1988 zu schließen. Es gibt einfach kein zuverlässiges Online-System für die Daten aus der Zeit vor der Racing-Post.

Dazu gibt es dann noch knapp 10.000 neue Pferde im System. Im Verhältnis zu den neuen Rennen ist die Zahl der neuen Pferde, die für die Vervollständigung der Pedigrees gebraucht werden, erfreulich rückläufig.

Demnächst kann ich hoffentlich eine Maske für Auswertungen über den Datenbestand anbieten. Das ist nicht so einfach, aber irgendwie wird es klappen.

Hals und Bein für 2022

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Razzia in Frankreich

Wie Jour da Galop mit Bezug auf einen Artikel in Le Parisien berichtet, gab es heute früh Morgens eine Razzia in den verschiedenen Rennställen der Familie Rossi über mehrere Stunden. Charley Rossi und seine Ehefrau Jessica, geborene Marcialis sind dabei in Polizeigewahrsam genommen worden. Jessica Rossi hat ihre Karriere im Rennsattel als Amateurrennreiterin begonnen und hat Italien bei den Fegentri-Rennen vertreten. Sie ist die erste Reiterin, die ein Gruppe-1 Rennen in Frankreich gewonnen hat. Es war 2020 im Prix Marcel Boussac (Criterium des Pouliches) mit Tiger Tanaka.

Bei den Brüdern Frédéric und Cédric Rossi erfolgten ebenfalls Durchsuchungen der Ställe. Ob die Brüder auch in Gewahrsam genommen wurden scheint derzeit noch nicht klar.

Neben Unterlagen und Medikamenten wurden auch Pferde beschlagnahmt.Dabei soll es sich überwiegend um Pferde handeln, die vor kurzem bzw gestern gelaufen waren. Wahrscheinlich wird man an ihnen Doping-Tests vornehmen und die Beschlagnahme soll verhindern, daß die Pferde an unbekannte Orte verbracht werden.

Die Vorwürfe klingen schwerwiegend. Im Raum steht der Tatverdacht von Doping und Urkundenfälschung. Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, dann ist das für den französischen Rennsport eine Bombe und man darf mit weiteren Durchsuchungen und Beschlagnahmen in anderen Rennställen rechnen.

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Flamingo Girl ein Zwitter?

Überraschende neue Informationen gibt es im Testosteron-Fall von Flamingo Girl, die in Italien den zur Gruppe 3 zählenden Premio Sergio e Elena Cumani gewonnen hat.

Der italienische Original-Text, auf den sich eine GOL-Meldung bezieht, sagt, daß bei der Stute eine Ultraschall-Untersuchung durchgeführt wurde. Danach habe man keine Eierstöcke, wohl aber nicht vollständig ausgebildete Hoden und einen ebenfalls nicht voll ausgebildeten Penis festgestellt.

„Praticamente si tratta di un maschio, con i genitali da femmina!“ Im Grunde ist es ein Mann mit weiblichen Genitalien!

Damit dürfte der Doping-Vorwurf vom Tisch sein, aber jetzt wird die Geschichte eigentlich erst richtig spannend! Im Mai 2020 gewann Flamingo Girl in Düsseldorf den Henkel-Stutenpreis. Im Rennbericht ist die Entnahme einer Doping-Probe vermerkt. Wurde diese nicht auf Testosteron getestet? Oder war der Wert damals nicht erhöht?

Sollte sich der Befund der Ultraschall-Untersuchung als richtig erweisen, dann muß das Pferd in allen Rennen, in denen es erfolgreich gelaufen ist, wegen fehlender Zulassung disqualifiziert werden. Hengste mit den äußerlichen Geschlechtsmerkmalen einer Stute dürfen in Stutenrennen nunmal nicht laufen.

Der Käufer hat eine Stute gekauft, um sie nach erfolgreicher Rennkarriere als Zuchtstute einzusetzen oder als solche zu verkaufen. Auch das ist jetzt nicht mehr möglich. Das Pferd kann als Reitpferd irgendwo ein schönes Leben genießen. Aber als Rennpferd und Zuchtstute kann es eben nicht verwendet werden. Oder kann man es als Wallach deklarieren?

Es darf wohl davon ausgegangen werden, daß niemand in dieser Affäre mit böser Absicht gehandelt hat oder die Absicht zur Täuschung hatte. Es bleibt das Problem nicht unerheblicher, bisher entstandener Kosten, einer möglichen Kaufpreiserstattung und der Rückzahlung aller Renngewinne. Da steht ein Batzen Geld im Raum, der irgendwie bezahlt werden muß …

Google sagt dazu, daß Menschen mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen mit einer Häufigkeit von 1:3500 bis 1:4500 in Deutschland geboren werden. Es werden im Jahr ca. 150 Menschen geboren, auf die das zutrifft. Dies sind für mich erstaunliche Zahlen.

Artikel in equos.it

Mit deepl.com kann der Text gut lesbar übersetzt werden.

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Es fehlen Nennungen für das Derby

Bisher wurden für das wichtigste Rennen des Turfs nur 96 Nennungen abgegeben. Das ist dem Hamburger Rennclub zu wenig, deswegen ist der Nennungsschluß verlängert worden.

Eigentlich müßten die Ausländer reichlich nennen. 2020 war das Deutsche Derby das am höchsten eingeschätzte Derby in Europa und der Arc-Zweite von 2020 und der Arc-Sieger von 2021 waren damals 1-2. Das fehlende Renommee des Derbys kann man nicht mehr anführen!

Meldung Galopp-Online

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