Das Meeting von Royal Ascot startet

Heute startet Royal Ascot – egal ob Fußball in Rußland gespielt wird oder nicht. Auf solche Nebensportarten wird im Schloßpark von Windsor keine Rücksicht genommen. Sechs Rennen jeden Tag, Dienstag bis Samstag. In einer Woche werden so viel Geldpreise ausgeschüttet, wie in Deutschland in einem halben Jahr.

Zur Eröffnung gibt es drei Gruppe 1 Rennen an einem Tag und wie immer wird das Meeting mit den Queen Anne Stakes eröffnet. Queen Anne gilt als die Begründerin der Rennen zu Ascot. Anne war die letzte Monarchin aus dem schottischen Haus Stuart, sowohl Königin von England als auch von Schottland und ab 1707 die Königin von Großbritannien, dem vereinigten Königreich.

Royal Ascot ist, wie wohl sonst nirgendwo im Pferdesport eine Mischung aus gesellschaftlichem Ereignis und erstklassigem Sport. Nirgendwo sonst, kann man auf dem Rasen derart viele Meriten ernten und nirgendwo sonst wird in einer Woche mehr Champagner getrunken als in Ascot.

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Weltstar der neue Derbyfavorit

Das Derby und das Gestüt Röttgen war lange Jahre so eine Sache. Von 1959 bis 2017 mußte man auf einen Derbysieger warten – von Uomo bis Windstoß und jetzt ist Winstoß kleiner Bruder Weltstar der nächste Favorit für das Blaue Band. Es ist der zweite Röttgener „Weltstar“, der erste war 1974 von Sparkler aus Weltwunder gezogen und ein guter Handicapper. Er entstamm der gleichen Familie wie Weltstar II, aber man muß schon bis zur Chilone-Tocher Wache zurückgehen, um die Verwandschaft zu zeigen, also ein Namensbruder, aber nur sehr weitläufig miteinander verwandt.

Adrie de Vires ritt den Soldier Hollow Sohn streng auf Warten und hatte im Scheibenstraßen-Bogen einige Unruhe im hinteren Teil des Feldes zu überstehen. Vorne machte Puccini die Pace und brachte das Feld in die Gerade. Rund 500m vor dem Ziel kam der Reliable Man Sohn aus dem Besitz von S und H Schön kurz ins Straucheln und mußte angehalten werden. Erst hatte man noch die Hoffnung, den Hengst retten zu können, aber am Ende mußte Puccini dann leider doch aufgegeben werden. Ein kleiner Fehltritt und es war passiert – Himmel und Hölle liegen im Galoppsport oft leider nur einen Wimpernschlag auseinander.

Außen starte Adrie de Vries mit dem Röttgener seinen Angriff in Begleitung von seinem Stallgefährten Destino vom Gestüt Park Wiedingen und konnte ungestört das Feld von hinten aufrollen. Am Ende hatte er einen leichten Vorteil von einer ¾ Länge. Zweimal Soldier Hollow auf den Plätzen 1 und 2 und ebenso für Trainer Markus Klug. Dritter wurde Salve des Rio, trainiert von Jean-Pierre Carvalho.

Röttgen ist damit zum zweiten Mal in Folge bestens für das Blaue Band gerüstet. Gleichwohl wird Royal Youmzain aus dem Besitz von Jaber Abdullah und trainiert von Andreas Wöhler wohl mit der Nummer 1 im Derby starten. Auf das Aufeinandertreffen der beiden Dreijährigen darf man gespannt sein!

Daß am Sonntag in Köln nur sieben Rennen gelaufen wurden, ist sicher dem Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Moskau geschuldet. Wenn aber im Rahmenprogramm der traditionell wichtigsten Derbyvorprüfung das beste Rennen ein Ausgleich III ist und kein hochdotiertes Handicap und kein Listenrennen gelaufen wird, dann kann man das nur noch als sehr traurig bezeichnen. Die Deutsche Bank als Eigentümer des Bankhauses Oppenheim hat bereits angekündigt, den bestehenden Sponsorenvertrag mit dem Kölner Rennverein nicht zu verlängern. Ab 2019 braucht der Kölner Rennverein einen neuen Sponsor und das in einer für den Galopprennsport ohnehin mehr als schwierigen Zeit.

11.000 Besucher sollen nach offiziellen Angaben den Renntag besucht haben, aus Insider-Kreisen wird diese Zahl aber sehr skeptisch gesehen. Vielleicht zum Ende der Veranstaltung, als die Fußballfans zum Public Viewing auf die Bahn kamen.

In Chantilly wurde der Prix de Diane ohne Deutsche Beteiligung gelaufen. Es war ein Wimpernschlag-Finish Hals-Nase-Kopf-Nase, die Racingpost addiert die Abstände der ersten fünf Pferde zu einer halben Länge.

Laurens im Besitz von John Dance aus dem Stall des englischen Trainers Karl Burke gewann die Diane mit Patrick-Joseph McDonald im Sattel. Für Trainer, Reiter und Besitzer war es der erste Erfolg in einem Klassiker.

Die Siyouni-Tochter Laurens hatte sich als Siegerin im Prix Saint-Alary für den Klassiker empfohlen, sie gewann von der Spitze und konnte das zügige Tempo bis zum Pfosten durchstehen. Zweite wurde die von Andre Fabre für Godolphin trainierte Musis Amica. Die von Aidan O’Brien aus dem mächtigen Ballydoyle-Quartier entsandte Happily wurde Vierte.

Union Rennen Weltstar

Prix de Diane Laurens

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Kronimus-Diana-Trial-Siegerin für 450.000 bei Arqana-Online verkauft.

Bei der Breeze Up im Mai 2017 wurde die Le Havre Tochter Mascha für 170.000 EUR bei Arqana zugeschlagen, aber der ursprüngliche Käufer hatte plötzlich kein Interesse mehr und der Agent blieb auf dem Pferd sitzen.

Dann kam sie über drei Ecken zu Jungtrainer Andreas Suborics ins Training und lief unter der Besitzergemeinschaft Stall Subi und Friends. Das Debut in Frankreich war ein guter zweiter Platz in einer einfachen Aufgabe. Danach lief sie in Baden-Baden im Kronimus-Diana-Trial, einem Listenrennen über 1800m, das in seinen Proportionen dem früheren Festa-Rennen entspricht und gewann, wie sie wollte, fast mit dem Finger in der Nase. Und hier trifft Gegenwart auf Geschichte – denn Mascha geht in der Stutenlinie direkt auf Waldfrieds große Stamm-Mutter FESTA zurück.  Dazu findet man Faiblesse im Pedigree, die in den Farben des späteren Vereinspräsidenten von Düsseldorf, Herbert Liesenfeld uA den Deutschen Stutenpreis damals in Krefeld gewann. Nach einer Zwischenstation im Gestüt Ittlingen von Manfred Ostermann ist dann eine Stute aus der Linie nach Frankreich verkauft worden und aus dieser Nachzucht stammt Mascha.

Heute wurde die Stute in einer Online-Auktion von Arqana verkauft und der digitale Hammer fiel bei 450.000,- EUR. Dem Vernehmen nach soll sie zu Jean-Claude Rouget in Frankreich in Training kommen. Wie hoch der Anteil von Trainer Subi und der der Friends ist, soll mal außen vor bleiben – aber es wird für Suborics kein schlechtes Geschäft gewesen sein und bei dem Preis muß man eine Stute einfach ziehen lassen, auch wenn sie jetzt zum Favoritenkreis der Diana im August in Düsseldorf gehört.

Was sich wohl der damalige Käufer, der seinen Vertrag nicht eingehalten hat, nach diesem Ergebnis denken wird?

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Unternehmen Triple-Crown Teil 3

Heute geht es für Justify “um alles”. Gewinnt er die Belmont Stakes und damit in kurzer Folge die nächste Triple-Crown des amerikanischen Turfs und findet er einen Bezwinger?

Die großen Rennen hat er auf Matsch gewonnen, heute ist die Bahn schnell und vor allem muß eine viertel Meile mehr galoppiert werden. Die Frage wird also sein, ob er genug Stamina hat. 9 Gegner muß er in den Belmont-Stakes schlagen und wenn man sich die Formen anguckt, sind ein paar interessante Pferde darunter, aber ein wirklicher Kracher ist nicht dabei.

Ein interessantes Pferd wäre Gronkowski, dieses Jahr ungeschlagen und eher in kleinen Rennen gelaufen, ABER er hat immer nur über die Meile gewonnen und jetzt geht es 800m weiter…. Einen Sprung in der Klasse und in der Distanz ist schon ein Wort.

Sechs Gruppe-1 Rennen werden heute im Belmont-Park gelaufen. So ein Rahmenprogramm findet man selten auf Welt.  Die Belmont Stakes werden um 0:45 Uhr Deutscher Zeit gestartet.

Gestern gewann Call to Mind in den Farben der Königin die Belmont Gold Cup Invitational Stakes über 2 Meilen oder 3218m. William Haggas ist der Trainer und der Amerikaner Javier Castellano saß im Sattel.  War das der erste Sieg der königlichen Farben in den USA? Ich weiß es nicht, aber ich habe keinen anderen Sieger verzeichnet.

Der von Shirocco  stammende Prince of Arran wurde in dem Rennen Dritter.

Belmont Gold Cup Invitational Stakes

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Windstoss in Epsom Dritter nach Klasseritt

Cracksman gewinnt wie erwartet den Coronation Cup in Epsom – aber mit viel mehr Mühe als man angenommen hat. Erst auf den letzten Metern kam er an Salouen mit Silvestre de Sousa im Sattel vorbei und Frankie Dettori muß schon die großen Register seiner Jockeychip ziehen, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

Dahinter wurde Windstoss mit etwas Abstand Dritter.  Dabei ging der Röttgener die Gerade runter in guter Haltung und machte beständig Boden gut und als Cracksman nicht antrat, konnte man noch hoffen, daß er auf den Spuren seines Vaters wandelt. Egal – Adrie de Vries hat auf dem sicher nicht einfach zu reitenden Kurs eine Klassevorstellung abgeliefert und Windstoss braucht sich auch international nicht zu verstecken.

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Urban Sea und die Epsom Classics

Aktuell schreibt die Racing-Post über den enormen Einfluß von Urban Sea auf die Classics in Epsom (und natürlich auch anderswo). Nur sechs Starter sind “Urban-Sea-frei”. Eine enorme Dominanz, die durch die beiden Hengste Galileo und Sea the Stars verursacht wird.

Wo Urban Sea draufsteht, ist auch Allegretta und Lombard drin. Die alte Familie der Bayreuth, die seit dem späten 19. Jahrhundert in Deutschland beheimatet ist und die in Graditz und Schlenderhan so große Pferde gebracht hat und jetzt aus der Vollblutzucht der Welt nicht mehr wegzudenken ist. Wenn man die politischen Wirren in der Nachkriegszeit um den Schlenderhaner Zweig  dieser Familie bedenkt, dann kann man froh sein, daß es den Artikel 4 in der Rennordnung gibt. Denn sonst hätte Marcel Boussac wahrscheinlich darauf bestanden, daß alle Kinder der Asterblüte als  Halbblüter zu betrachten sind – und die hätten dann weder im Arc noch in den Derbys laufen dürfen. Dann wäre es Essig mit dem weltweiten Einfluß vom Lombard!

Bevor ich weiter den Chauvinismus und die Historie beschreibe, einfach den Artikel in der RP lesen.

Racing-Post über Urban Sea

Hubertus Schmelz wünscht sich einen Derbysieg des Aga Khans, weil der mal wieder dran wäre. Dabei ist der letzte Derby-Sieger in den berühmten grün-roten Farben erst 2016 gewesen. Aber egal, der Aga Khan ist im Rennsport eine ähnliche Institution wie die Königin von England und es sei ihm gegönnt in kurzer Zeit zwei Derby-Sieger in Epsom abzuholen. Immer nur O’Brien und die Coolmore-Gang ist langweilig und nach dem Superjahr 2017 läuft es beim Master of Ballydoyle dieses Jahr noch nicht wirklich rund.

Für Windstoss muß man natürlich die Daumen drücken. Es wäre der erste in Deutschland trainierte Sieger im Coronation Cup seit Boreal 2002. Aber ich schließe mich der Meinung von Hubertus Schmelz an, von Platz zwei bis sechs ist alles drin, weil man ihn international nicht einschätzen kann. Daß er Cracksman schlägt, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Shirocco gewann 2006 in deutschen Farben, wurde aber in Frankreich von Andre Fabre trainiert.

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Doping im deutschen Galoppsport?

Letztes Jahr hat es im Stall von Peter Schiergen einen Fall von Cobalt-Doping gegeben und jetzt aktuell ist Wonnemond aus dem Stall von Düsseldorfs Spitzentrainer Sascha Smrczek nach seinem Start am 9. April positiv auf Cobalt getestet worden.

Cobalt fördert die Bildung von roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind und wirkt ähnlich wie Erythropoietin (bekannt als Epo) bei den Radsportlern. Allerdings hat Cobalt auch sehr schädliche Nebenwirkungen. Bei zu großer Dosis oder bei zu langer Anwendung besteht ein erhöhtes Risiko von Herzattacken und es soll die Bildung von Tumoren beschleunigen. Gleichwohl hat Cobalt nicht nur in der Medizin einen sehr großen Anwendungsbereich.

Während in Australien Cobalt ein großes Problem ist, sind es in Deutschland derzeit noch Einzelfälle und bei beiden Trainern sollte man unbedingt davon ausgehen, daß kein Fall von vorsätzlichem Doping vorliegt. Während Pferde früher mit Heu und Hafer gefüttert wurden, gehören heute Futterergänzungsmittel in jeden Rennstall dazu. Die medizinische Forschung bietet heute die Möglichkeit, einen Vielzahl von Parametern über den Mineralhaushalt und andere Bereiche auszuwerten und durch entsprechende Futterergänzungsmittel zu optimieren.

Zudem ist das Angebot auf dem Markt kaum noch überschaubar und was wirklich in den eigentlich hilfreichen und legalen Zusatzpräparaten drin ist, ist manchmal so eine Sache. Aufgeführt werden auf dem Beipackzettel die Stoffe, die im Produkt enthalten sind und in welcher Menge, d.h. so wie das Produkt zusammengemischt wird. Nicht aufgeführt werden die Stoffe, die bei der Produktion ungewollt aus einer Reaktion der Ausgangsstoffe entstehen und deren und andere Rückstände nicht ganz ausgefiltert werden können. Erinnert sei hier an Rückstände von Mineralöl bei den allgemein beliebten Gummibärchen. An anderer Stelle kann das dann eben Cobalt sein.

Im Endeffekt gilt es hier ein rein pharmakologisches Problem zu lösen.

Der Galoppsport in Europa gehört wahrscheinlich zu den Sportarten mit den wenigsten Doping-Fällen, was auch Folge einer konsequenten Politik ist. Für Pferde müssen Medikamentenbücher geführt werden und sie müssen im Fall einer Kontrolle jederzeit zur Verfügung stehen. In Deutschland gibt es eine Positiv-Liste von Medikamenten, also Substanzen, die für die Behandlung eines Rennpferdes im Training verabreicht werden dürfen. Alles, was nicht auf dieser Liste steht, wird erstmal als Doping betrachtet.

Man muß es schon fast als Katastrophe betrachten, wenn jetzt durch die Hintertür über Restsubstanzen bei Ergänzungsprodukten diese Dopingfreiheit nicht mehr gewährleistet werden kann – ohne daß die Trainer ein direktes Verschulden trifft. Wenn eine Substanz auf einem Beipackzettel nicht aufgeführt ist, muß ich als Anwender davon ausgehen, daß sie im Produkt nicht vorhanden ist.

Da dies offensichtlich nicht mehr der Fall ist, müßte das Direktorium als Aufsichtsbehörde des Rennsports mit den Herstellern der im Sport verwendeten Produkte Vereinbarungen treffen. Es müßte gewährleistet sein, daß keine unerlaubten Substanzen im Produkt vorhanden sind, auch nicht als Restspuren. Hersteller, die eine solche Vereinbarung mit dem DVR treffen, werden in einer Liste vertrauenswürdiger Lieferanten aufgeführt. Zur Sicherstellung wird von jeder Produktions-Charge eine Probe eingelagert oder beim DVR hinterlegt. Über die Vertriebsdaten kann nachvollzogen werden, wo welche Charge verwendet wurde, und es kann auch nachträglich getestet werden, ob die Probe mit Rückständen belastet war.

Ist ein solcher Test dann negativ und ein Pferd positiv, dann hat der Trainer ein Problem!

Ich will niemanden in die Pfanne hauen und auch den Trainern nichts Böses unterstellen, aber der Galoppsport hat bereits ein Image-Problem und muß in erster Linie eine Existenzberechtigung beweisen und seine finanzielle Struktur deutlich verbessern. Käme jetzt eine Doping-Problematik dazu, dann wäre der Schaden unabsehbar, denn die einschlägige Presse würde das sofort massiv ausschlachten.

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Pakistan Star – das gewinnreichste deutsche Rennpferd aller Zeiten?

Am Sonntag gewann der im Gestüt Wittekindshof gezogene Pakistan-Star den mit 10 Mio HK$ dotierten “The Standard Chartered Champions & Chater Cup” auf der Rennbahn von Sha Tin. Das Rennen war ein totaler Triumph für Anthony (Tony) S Cruz, denn er sattelte die drei Erstplazierten.

Die Racing Post nennt jetzt für ihn eine Gewinnsumme von 3.312.401 Pfund Sterling. Rechnet man den Wert mit dem aktuellen Eurokurs von rund 1,14 um, ergibt das einen Euro-Wert von 3.776.137. Das wären rund 9.734,- Euro mehr, als die bisherige Spitzenreiterin Danedream, die 3.766.403,- EUR gewonnen hat. Damit wäre Pakistan Star das gewinnreichste, jemals in Deutschland gezogene Rennpferd.

Aber es kommt auf den Umrechnungskurs an. Für die Gewichtsberechnung werden auf Basis der Währungsrelationen des letzten Jahres Umrechnungskurse festgelegt, die das ganze Jahr gelten.  Da kann es schon mal zu Ungenauigkeiten kommen. In Europa ist die Schwankungsbreite des britischen Pfundes gegenüber dem Euro durch den ECU (den gibt es noch) begrenzt, das gilt aber nicht gegenüber dem HK-Dollar.  Das meiste Geld hat Pakistan Star aber dieses Jahr im Queen Elizabeth II Cup und eben am Sonntag im Standard Chartered Champions & Chater Cup gewonnen.

Wenn die Meldung wegen Umrechnungsfehlern heute noch auf “Kurzer Kopf” lautet, wird sie beim nächsten Geldgewinn des Wiittekindshofer Superstars auf “sehr leicht” lauten.

Aber Danedream war in Deutschland bei Peter Schiergen in Köln im Training und Pakistan Star steht im fernen Hong Kong. Danedream wird noch lange das gewinnreichste, in Deutschland trainierte Pferd bleiben!!

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Triple Crown in Sicht?

Es war wieder eine Schlammschlacht, dazu mit sehr schlechten Sichtverhältnissen, als am vergangenen Samstag mit den Preakness Stakes die zweite Etappe der Triple Crown auf der Bahn von Pimlico gelaufen wurde und wieder hatte Justify die Nase vorne. Er scheint das Schlammbad zu mögen.

Gewinnt ein Pferd die ersten beiden Stationen der Triple-Crown, wird natürlich schnell das Spiel um die Dreifache angeheizt. Das tut dem Sport gut, da er mehr in der Medien vertreten ist, das tut dem Wettmarkt gut, denn auf einmal interessieren sich auch die für eine Wette, die sonst nicht spielen und es ist natürlich auch eine sportliche Frage, ob ein Pferd alle drei Rennen gewinnen kann.

Während sich in Europa die drei Rennen für die Dreifache über das Jahr verteilen – im Frühjahr die 2000 Guineas, im Sommer das Derby und im Herbst das Leger – sind die drei Rennen der amerikanischen Triple Crown in rund acht Wochen zu absolvieren. Dies ist ein großer Vorteil, da es leichter ist, die Pferde über einen relativ kurzen Zeitraum in Top-Form zu halten, als über die ganze Saison. Aber es hat auch den großen Nachteil, daß es für die Pferde anstrengend ist und jede kleine Unterbrechung im Training das Ende des Traums bedeuten kann.

35 Pferde haben bisher sowohl das Kentucky Derby als auch die Preakness Stakes gewonnen – Justify ist Nr. 36 -, 12 zusätzlich noch die Belmont Stakes (in Tabelle rot). Ob die anderen 23 nicht gestartet sind (wie Northern Dancer) oder ob sie im Rennen geschlagen wurden (wie California Chrome) sei einmal außen vor. Bei einigen meinte man, daß sie nicht stehen können und andere haben sich verletzt. Die statistische Wahrscheinlichkeit, daß nach Derby und Preakness auch die Belmonts gewonnen werden, beträgt rund 34 Prozent. Eigentlich ist das also gar nicht so schwer.

1919 Sir Barton
1930 Gallant Fox
1932 Burgoo King
1935 Omaha
1936 Bold Venture
1937 War Admiral
1941 Whirlaway
1943 Count Fleet
1944 Pensive
1946 Assault
1948 Citation
1958 Tim Tam
1961 Carry Back
1964 Northern Dancer
1966 Kauai King
1968 Forward Pass
1969 Majestic Prince
1971 Canonero
1973 Secretariat
1977 Seattle Slew
1978 Affirmed
1979 Spectacular Bid
1981 Pleasant Colony
1987 Alysheba
1989 Sunday Silence
1997 Silver Charm
1998 Real Quiet
1999 Charismatic
2002 War Emblem
2003 Funny Cide
2004 Smarty Jones
2008 Big Brown
2012 I’ll Have Another
2014 California Chrome
2015 American Pharoah
2018 Justify

Zum Vergleich: in England, wo man auf eine wesentlich längere Geschichte zurückblicken kann, haben 37 Pferde Guineas und Derby gewonnen und 15 Pferde die Dreifache – ein noch besserer Wert als in den USA, wobei hier der Betrachtungszeitraum über 200 Jahre umfaßt. In den USA kann man aber inzwischen auch auf eine Triple Crown Geschichte von 150 Jahren zurückblicken, sie ist also knapp 100 Jahre jünger als die USA.

Der letzte Triple Crown Sieger in den USA ist noch richtig frisch – 2015 trug sich American Pharoah in das Buch der gekrönten Pferde der Turfgeschichte ein. Davor waren es 1973 Secretariat, 1977 Seattle Slew und 1978 Affirmed – drei Pferde, denen in einer Dekade der große Wurf gelungen war. Bis 2015 war dann 37 Jahre Pause, in der einige Pferde zwar Derby und Preakness gewannen, dann aber scheiterten oder nicht antraten.

Man könnte sich jetzt fragen, ob sich die Geschichte vielleicht wiederholt und es wieder drei Triple Crown Sieger in einer Dekade gibt.

Braucht Justify die Schlammbahn für die beste Form oder kann er auch normalen Boden?

Nach den Belmont Stakes sind wir schlauer ;-)

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Die Siegerzeit im Gerling-Preis wurde korrigiert.

Still und leise hat man die Sieg-Zeit im Gerling-Preis 2018 auf der Webseite des Direktoriums korrigiert. Statt 2:22,6 wird jetzt 2:24,05 als Zeit für den Sieger Oriental Eagle genannt. Immer noch Deutscher Rekord und eine der schnellsten Zeit in Europa, nur Found war im Arc 2017 in Europa schneller.

Nach dem Rennen wurde viel über den neuen und  fantastischen Rekord geschrieben. Es wäre also durchaus angemessen gewesen, wenn jetzt der Fehler nicht nur korrigiert wird, sondern diese Fehlmessung auch entsprechend kommuniziert wird.  Aber bis man in Köln derart offen mit Fehlern umgeht und mit der Öffentlichkeit kommuniziert, werden wohl noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen müssen.

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