Der Hamburger Tierschutzverein und das Derby

Die diesjährige Derbywoche steht im Focus des Hamburger Tierschutzvereins von 1841. Auf der Webseite sind dazu verschiedene Beiträge verfaßt, wo die Pferde zu Tode gehetzt werden und wenn sie nicht mehr schnell genug sind, aussortiert werden.

In einem anderen Beitrag wird über die grausamen und brutalen Trainingsmethoden „berichtet“ und es geht natürlich um den Peitschengebrauch und die Schmerzen, die man dem Pferd damit zufügt und jeder, der mehr als die erlaubten fünf Schläge mit der Peitsche ausführt, ist ein Tierquäler.

Bei Facebook wird eine heiße Diskussion geführt und wie es so üblich ist, treten die Tierschützer aggressiv auf, aber wenn sie einzelne Vorwürfe konkret belegen sollen oder mal ganz einfach die wesentliche Elemente einer Peitsche benennen sollen, wie sie im Rennen eingesetzt wird, dann erlebt man die Mauer des Schweigens. Dann hört man sie ganz laut nichts sagen. Auch mit mehrfachen Nachfragen lockt man die Kerls nicht aus der Reserve.

Also eigentlich nichts Neues. Freche Behauptungen die teilweise den Tatbestand der Verleumdung erfüllen (ich hoffe, Herr Schmelz stimmt mir zu), viel heiße Luft in markigen Worten. Wenn man das liest, dann wird einem erst mal bewußt, wie dezent doch die Schlagzeilen bei der Bild-Zeitung formuliert werden.

Jetzt hat es am Mittwoch noch zwei Unfälle geben, bei denen jeweils ein Pferd aufgegeben werden mußte.  In der überregionalen Presse liest man so gut wie nichts über die Rennwoche in HH – aber die beiden Toten Pferde kommen beim  Focus und anderen Gazetten vor.  Haben die Tierschützer etwa die bessere Presseabteilung als der Galoppsport??

Es ist manchmal hanebüchen zu lesen, was dort über Pferderennen, Training und den Umgang mit dem Pferd geschrieben steht. Es ist für mich aber auch genauso unverständlich, daß das DVR gegen die teilweise offensichtlichen Falschaussagen nicht entschieden vorgeht. Wenn man sie gewähren läßt, machen sie Propaganda gegen den Galoppsport, man kann diese Möchtegern-Tierschützer nicht dadurch kleinhalten, daß man sie ignoriert. Solange sie keinen Gegenwind bekommen, segeln sie mit vollen Segeln voraus.

Für Sonntag hat der HTV 1841 eine Mahnwache von 11 bis 13 Uhr vor der Rennbahn angekündigt. Bisher haben 26 Holde Recken haben bei FB schon ihre Teilnahme erklärt, heute Morgen früh waren es noch 24.

Man kann diese Veranstaltung natürlich ignorieren – oder man kann die offene Diskussion mit den Teilnehmern suchen. Ich habe mehr als eine Diskussionsrunde mit den ausgefochten und auch die Erfahrung gemacht, daß, wenn man den Leuten den eigenen Standpunkt gut erklären kann, oft eine positive Resonanz bekommt. Die Hardliner mal außen. Der Hamburger Rennclub sollte seine Besten zu den sogenannten Tierschützern schicken und sie mal richtig alt aussehen lassen!!

Und es hilft auch nichts, die Sachen schönzureden. Ehrliche Ansagen und auch mal zugeben, daß auch mal was schief läuft geht besser. Wenn  Jockeys sagen, daß sie die Pferde nicht schlagen und nur vorbei wischen, ist das einfach nicht glaubwürdig.

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18 Antworten auf Der Hamburger Tierschutzverein und das Derby

  1. Anne voelkel sagt:

    Es ist immer das gleiche, leidige Thema.
    Der Dachverband verhält sich nahezu devot, diesen militanten Tierschützern gegenüber.

    • Theo Epping sagt:

      Das vertrackte an den Tierschützern ist, dass die meisten überhaupt keine eigenen Erfahrungen mit den Tieren haben, für die sie eintreten. Kaum einer hat je mit Tieren zu tun gehabt, die grösser sind als eine Dogge. Sie haben ihr Wissen von Anderen, vom Hörensagen und unterstützen aus dem Baugefühl heraus, rein emotional.
      Sagen sie einem Tierschützer/freund, der mit seinen zwei Katzen u./o. besagter Dogge, in einer 60 qm Wohnung im dritten Stock, mitten in der Stadt wohnt, dass er ein Tierquäler ist…., sie werden ihr blaues Wunder erleben.

  2. h.schmelz sagt:

    in horn befindet sich eingangs der geraden ein hundesport verein. da braten sie während der derby woche würstchen. ob doggen mitmachen dürfen, ist nicht bekannt. pferde haben jedoch nur nach rücksprache mit dem vorstand zutritt. militante habe ich noch nie während der woche dort gesehen, niemals in 45 jahren. auch nicht im schlußbogen. die peitsche gehört abgeschafft, dann gibt es keine interpretationsprobleme mehr. soll die klappe genommen werden. ein anomymer devot!

  3. j.w. sagt:

    Der Begriff Reitklappe stammt vom Galopprennsport und beschreibt dort eine kurze Peitsche mit einer Länge von max. 40cm, die am Ende mit einer Klappe versehen ist. Das Anspornen des Pferdes beim Galopprennen erfolgt nicht durch die Schlagwirkung, sondern durch das klatschende Geräusch. In Zweijährigen-Rennen kommt die Reitklappe obligatorisch zum Einsatz. Zitatende. Gut so ?

  4. Anne Weber sagt:

    Auf vielen Bahnen in Frankreich liegt es am Eingang ein Exemplar einer Peitsche aus.
    Das Problem ist ja, dass viele überhaupt nicht Eisen, worüber diskutiert wird

  5. h.schmelz sagt:

    eine peitsche ist eine peitsche ist eine peitsche.

    • Theo Epping sagt:

      Alles was recht ist, h.schmelz, Sie sind konsequent im Wort!
      Wie sieht es denn tatsächlich aus, laufe die Pferde an denen Sie beteiligt sind ohne oder mit Peitsche?

  6. h.schmelz sagt:

    es gibt nur ein pferd, welches für uns läuft. da wird heute eine peitsche mit dabei sein. aber wir haben alle reiter in der vergangenheit immer darauf hingewiesen, sie so wenig wie möglich zu gebrauchen, d.h nicht drauf zu hauen. das haben die auch beherzigt. winken reicht in der regel.

    • Theo Epping sagt:

      Mehr kann man momentan wohl auch nicht tun.
      Was anderes ist mir viel übler aufgestoßen.
      Wie kann man in Horn den Mann hofieren, dessen Verband in Frankfurt die Rennbahn “platt” gemacht hat? Man muss ihn ja nicht gleich rausschmeißen, aber sich einträchtig ablichten lassen.

      • Theo Epping sagt:

        Meinen herzlichen Glückwunsch an alle aktiven, inaktiven und nicht mehr lebenden vier- und zweibeinigen Röttgener!

        Man brauch unendlich viel
        Geduld, noch viel mehr
        Geld, eine ordentliche Prise
        Glück, um im
        Galoppsport so eine
        Geschichte zu schreiben!!
        Ende des recht aufgebauschten Zitats.

  7. Un Coeur B sagt:

    Wenn die Peitsche dann abgeschafft ist, würde die Goldene Peitsche dann auch keinen Sinn mehr machen.

    • Theo Epping sagt:

      Mit anderen Worten, Sie denken des Kreuz ist sinnlos, weil, zumindest tatsächlich, niemand mehr dran genagelt wird.

      • Un Coeur B sagt:

        Ja, wofür sollte ein Kreuz gut und nützlich sein.

        • Theo Epping sagt:

          Das kann Ihnen jemand, dem es etwas bedeutet, sicher erklären. Es gibt Menschen denen ein Symbol oder eine Trophäe wie die Goldene Peitsche, wichtig sind.

          Die Frage ist doch:
          Was sehen Sie in dem Schmuckstück Goldene Peitsche?

  8. Jochem Heicke sagt:

    Sven von Mitzlaff ließ in der Arbeit niemanden auf die Bahn ohne “Stock”. Da wurde dann auch mal schnell einer vom nächsten Baum besorgt.
    Wenn ich ohne Stock aufsteige, schaut mich mein Pferd seltsam an, weil was fehlt – nämlich der verlängerte Zeigefinger.

    Wenn ich mir aber die Prügeleisen ansehe, die im Rennen benutzt werden, habe ich kein gutes Gefühl.
    Nun ja, man kann diese auch als hochstabil bezeichnen und wenn man in einer Gefahrensituation gezwungen war, in Errinnerung zu rufen, wer das Kommando hat, dann hat man mit Wattetupfern kein großes Glück.

    Auch ist die Schmerzgrenze bei vollem Adrenalinausstoß jenseits der Vorstellungskraft des Normalbürgers.
    Es gibt in Deutschland einige junge Reiter, die den verlängerten Zeigefinger nutzen, dem Pferd die Richtung nach vorne zu zeigen und nicht hinten draufhauen.
    Zum Sieg prügeln hilft vielleicht einmal und macht schlechte Laune beim Pferd.
    Danach laufen diese dann nicht mehr “ehrlich” und brauchen Prügel.
    Ein Teufelskreis, der erst von der jungen Generation durchbrochen werden kann.
    Da sind Bestrafungen wegen Nichtwahrnehmung der Gewinnchance (mangels Peitscheneinsatz mit Draufhauen) recht kontraproduktiv.

    Ohne Stock zu reiten ist lebensgefährlich. Draufhauen sollte aber bereits im Training unterbunden werden.
    Es sei denn, gegen dieses stechende Insektenzeugs.

  9. Anilin sagt:

    Warum werden due wunderbaren Wiesen innerhalb der Rennbahnen nicht als Koppeln benutzt?

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