Aktuell schreibt die Racing-Post über den enormen Einfluß von Urban Sea auf die Classics in Epsom (und natürlich auch anderswo). Nur sechs Starter sind “Urban-Sea-frei”. Eine enorme Dominanz, die durch die beiden Hengste Galileo und Sea the Stars verursacht wird.
Wo Urban Sea draufsteht, ist auch Allegretta und Lombard drin. Die alte Familie der Bayreuth, die seit dem späten 19. Jahrhundert in Deutschland beheimatet ist und die in Graditz und Schlenderhan so große Pferde gebracht hat und jetzt aus der Vollblutzucht der Welt nicht mehr wegzudenken ist. Wenn man die politischen Wirren in der Nachkriegszeit um den Schlenderhaner Zweig dieser Familie bedenkt, dann kann man froh sein, daß es den Artikel 4 in der Rennordnung gibt. Denn sonst hätte Marcel Boussac wahrscheinlich darauf bestanden, daß alle Kinder der Asterblüte als Halbblüter zu betrachten sind – und die hätten dann weder im Arc noch in den Derbys laufen dürfen. Dann wäre es Essig mit dem weltweiten Einfluß vom Lombard!
Bevor ich weiter den Chauvinismus und die Historie beschreibe, einfach den Artikel in der RP lesen.
Hubertus Schmelz wünscht sich einen Derbysieg des Aga Khans, weil der mal wieder dran wäre. Dabei ist der letzte Derby-Sieger in den berühmten grün-roten Farben erst 2016 gewesen. Aber egal, der Aga Khan ist im Rennsport eine ähnliche Institution wie die Königin von England und es sei ihm gegönnt in kurzer Zeit zwei Derby-Sieger in Epsom abzuholen. Immer nur O’Brien und die Coolmore-Gang ist langweilig und nach dem Superjahr 2017 läuft es beim Master of Ballydoyle dieses Jahr noch nicht wirklich rund.
Für Windstoss muß man natürlich die Daumen drücken. Es wäre der erste in Deutschland trainierte Sieger im Coronation Cup seit Boreal 2002. Aber ich schließe mich der Meinung von Hubertus Schmelz an, von Platz zwei bis sechs ist alles drin, weil man ihn international nicht einschätzen kann. Daß er Cracksman schlägt, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Shirocco gewann 2006 in deutschen Farben, wurde aber in Frankreich von Andre Fabre trainiert.