Kronimus-Diana-Trial-Siegerin für 450.000 bei Arqana-Online verkauft.

Bei der Breeze Up im Mai 2017 wurde die Le Havre Tochter Mascha für 170.000 EUR bei Arqana zugeschlagen, aber der ursprüngliche Käufer hatte plötzlich kein Interesse mehr und der Agent blieb auf dem Pferd sitzen.

Dann kam sie über drei Ecken zu Jungtrainer Andreas Suborics ins Training und lief unter der Besitzergemeinschaft Stall Subi und Friends. Das Debut in Frankreich war ein guter zweiter Platz in einer einfachen Aufgabe. Danach lief sie in Baden-Baden im Kronimus-Diana-Trial, einem Listenrennen über 1800m, das in seinen Proportionen dem früheren Festa-Rennen entspricht und gewann, wie sie wollte, fast mit dem Finger in der Nase. Und hier trifft Gegenwart auf Geschichte – denn Mascha geht in der Stutenlinie direkt auf Waldfrieds große Stamm-Mutter FESTA zurück.  Dazu findet man Faiblesse im Pedigree, die in den Farben des späteren Vereinspräsidenten von Düsseldorf, Herbert Liesenfeld uA den Deutschen Stutenpreis damals in Krefeld gewann. Nach einer Zwischenstation im Gestüt Ittlingen von Manfred Ostermann ist dann eine Stute aus der Linie nach Frankreich verkauft worden und aus dieser Nachzucht stammt Mascha.

Heute wurde die Stute in einer Online-Auktion von Arqana verkauft und der digitale Hammer fiel bei 450.000,- EUR. Dem Vernehmen nach soll sie zu Jean-Claude Rouget in Frankreich in Training kommen. Wie hoch der Anteil von Trainer Subi und der der Friends ist, soll mal außen vor bleiben – aber es wird für Suborics kein schlechtes Geschäft gewesen sein und bei dem Preis muß man eine Stute einfach ziehen lassen, auch wenn sie jetzt zum Favoritenkreis der Diana im August in Düsseldorf gehört.

Was sich wohl der damalige Käufer, der seinen Vertrag nicht eingehalten hat, nach diesem Ergebnis denken wird?

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16 Antworten auf Kronimus-Diana-Trial-Siegerin für 450.000 bei Arqana-Online verkauft.

  1. Anne Weber sagt:

    Tolle Geschichte !

  2. PETER Scholz; sagt:

    Wieder ein Baustein zum Ende des deutschen Galopprennsports. Früher zogen die vierbeinigen Stars wie Lomitas, Mondrian usw. TAUSENDE auf die Rennbahn. Heute wird jedes Pferd, das leistungsmäßig den Kopf hebt, sofort ins Ausland verkauft.

    • Blücher sagt:

      Da haben Sie sicher recht. Es hat nach meinem Wissen Interessenten gegeben, die die Stute in Deutschland lassen wollten. Die waren bereit, etwas über 300 zu bezahlen. Und bei dem Preis gilt dann der alte Spruch des Grafen Rothkirch: Behalten und bereuen, verkaufen und bereuen.
      Lomitas, Acatenango und andere waren in einer anderen Zeit, als den Besitzer das Geld weniger interessierte als die gewonnenen Rennen und die Ehrenpreise.

      • Theo Epping sagt:

        Eine tolle Geschichte, wie sie “nur” der Galoppsport schreibt!
        Was zeichnet eine gute Geschichte aus?
        Ein interessanter Anfang! Der Kauf eines 170000 € Jährlings.

        Ein spannender Mitteleteil! Der Käufer bekommt kalte Füße, eine Gruppe mutiger Friends springt ein und sorgen für das Pferd.

        Ein schönes Happy End für die tapferen Retter in Gestalt eines fetten Erlöses und zusätzlich zu seinen kalten Füßen, für den dummen Käufer, den Spott der gesamten Turf- gemeinschaft.

        Wirklich eine tolle Geschichte!

        • Blücher sagt:

          Ich muß ehrlich zugeben, daß ich den Teil zur Familie der Festa nachträglich eingefügt habe. War mir erst gar nicht aufgefallen, ich hatte schlicht und einfach die Familie 16-c überlesen, die ähnlich der Familie 5-h sofort für gesteigerte Aufmerksamkeit sorgt. Beide Familien-Nr stehen interessanterweise für jeweils sehr bedeutende Stutenfamilien in Deutschland. 16-c für Festa und Schwarzgold, 5-h für Kaiserwürde und Waldrun und wenn man sich dann noch die Besitzer und deren Gemeinsamkeiten anguckt, dann kann man nicht mehr vom Zufall sprechen ;-)

          Die neuen Renntitel sind schade – überall werden nur noch Trials gelaufen, kein Bezug mehr zur Historie, stattdessen austauschbare Beliebigkeit. Aber anderes Thema, vielleicht demnächst.

          • Theo Epping sagt:

            Es ist unglaublich wie viele Namen in heute aktuellen Pedigrees auftauchen, an die man seit Ewigkeiten nicht mehr gedacht hat. Da hat diese Mascha Limbo als 4. Vater und Faustoper ist ihre 7. Mutter. Wenn ich mich richtig erinnere war das eine große, starke Fuchsstute mit Blesse. Na ja und Limbo – was Herr Leisten sich dabei gedacht hat, bleibt mir für immer ein Rätsel – oder auch nicht.

  3. Un Coeur B sagt:

    450.000 Euro, mit Marie Rheinberg, Surako oder Limbo im Pedigree, sind natürlich übertrieben hoch, auch wenn Festa aus der Ferne, 1893, winkt.

    • Theo Epping sagt:

      Marie Rheinberg ist durchaus kein Schandfleck in diesem Stammbaum und zwischen Festa 1893 und Mascha 2015 herrscht weis Gott kein Mangel an erwähnenswerten Namen.

    • Blücher sagt:

      Surako und Limbo waren gute Pferde auf der Bahn und “ganz nett” in der Zucht. Keine Stars, die keine dollen Stuten bekamen. Aber man soll nicht gleich den Stab über sie brechen. Dieser “Mittelstand” ist eigentlich der Leistungsträger jeder Vollblutzucht.
      Was beeinflußt den Preis mehr, das Pedigree oder die Eigenleistung des Pferdes bei einem Pferd das schon gelaufen ist? Für mich hat in Baden Baden bei Mascha der Ton die Musik gemacht.
      Und für die Zucht? Inzucht 5×5 auf Königsstuhl, wenig Northern Dancer, keiner der aktuellen Top-Hengste aus dieser Linie. Also endlich mal eine Stute, die man recht einfach mit fast allen aktuellen Hengsten gut anpaaren kann. Auch das macht sie für die Zucht interessant.

  4. h.schmelz sagt:

    am besten, man sieht sich das betroffene tier an, wenns geht, auch die eltern. aber am besten, das tier selbst. wenn das nichts bringt, bringt auch der uropa nix. oder oma festa.

    • Theo Epping sagt:

      Kurz und prägnant wie meist.

    • Blücher sagt:

      Stimmt – auf einem Pedigree kann man nicht reiten, pflegte mein Vater immer zu sagen, wenn der Verkäufer den Stammbaum runterpredigte und auf die strahlenden Augen hoffte. Aber Blut ist der Saft, der Wunder schafft, hat Burchard von Oettingen vor gut 100% Jahren einmal gesagt.
      Es muß beides stimmen – ein korrektes Pferd und eine passende Abstammung, denn es sind am Ende ja nur Nuancen, die ein gutes Pferd vom Star unterscheiden und die kommen dann “von innen” und sind nicht unbedingt sichtbar. Und man sollte einfach auch mal feststellen, daß gut gezogene Pferde meistens besser im Sinne von korrekter aussehen, als die von Ketchup und der Zigarrenkiste gezogen sind.

  5. Un Coeur B sagt:

    Investoren sind zu selbstsicher. Sie überschätzen notorisch ihre Fähigkeiten als Investoren. Das ist ein ganz menschlicher Wesenszug, den man auch an Autofahrern oder Studenten beobachten kann. Die Mehrzahl hält sich für überdurchschnittlich gut, aber das kann ja gar nicht wahr sein…………….auch heute gehe ich noch manchmal zu Pferdeauktionen, nirgendwo sonst kann ich so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen wie dort……damals als Danedream in den Ring kam, guckten sich alle nur dumm an, verstanden nicht so recht, dass ihnen so was vorgesetzt wird……..nur derjenige, der eingebildet ist und sich sagt, das sind alles Dummköpfe, nur ich weiß Bescheid, kann sich der Stimmung widersetzen. Einbildung ist kein schöner Charakterzug, beim Galopp aber häufig nützlich.

    Herr Epping möge mir verzeihen.

    • Theo Epping sagt:

      Da Sie Danedream anführen, muss ich dagegen halten, dass sie im Stall geblieben ist. Der Trainer hat gewusst, dass sie nicht ganz aus der Art geschlagen ist, sonst hätte er sicherlich das Mäuschen nicht zurückgenommen. Genau so ein Gefühl hatte ich bei Lorimer – Kaiserstern und Mandelbaum und vor ein paar Jahren noch mal bei Kaldera.
      Also ja, Einbildung muss nicht negativ sein!
      Das mit den Dummköpfen ist allerdings wieder eine Ihrer Maßlosigkeiten.

  6. h.schmelz sagt:

    sehr schade ist die absenz von herrn richter, der sich nur noch sehr sporadisch und bizzar meldet. der hat immer anschaulich das dilemma des eunuchen vorgestellt – tausendmal gesehen und dabei gewesen, aber nicht selbst können. das ist wie monday morning armchair quarterbacking. schade.

  7. h.schmelz sagt:

    gestern war ein schöner tag auf der bahn in langenhagen, ein paar wolken, sonne, leute und pferde. hat spaß gemacht, wie immer vorneweg die erbsensuppe mit großer maggi flasche zum selbst bedienen und tollem geschmack. mir hat die stute Bella Maxima sehr gut gefallen. man konnte schon beim ersten durchgang am ziel sehen, was eddie in der hand hatte, und da war noch eine ganze runde zu drehen. hat keine diana nennung, aber darüber würde ich nachdenken. kostet geld, könnte aber lohnend sein, nach zu nennen. mir hat auch gefallen, wie schön die anlage trotz der trockenheit gepflegt war, also vor allen dingen die hecken und das geläuf. und auch der bewuchs im innenraum ist nun ok, wie sogar der müllberg gegenüber fast als natürlicher berg daher kommt. doch, die anlage hat fast sowas wie charme. nicht zu vergleichen mit dem tag der eröffnung 1973. da war es kahl und leer, und peter remmert hat mit Odenwald für hein bollow das erste rennen gewonnen. auf der neuen bult. die rückfahrt war sonning und gemütlich, die rinderstücke vom grill schmackhaft. schöner tag.

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