Gastbeitrag: Ein Statement von ProRennbahn nach der Wahl

Liebe Mitstreiter und Unterstützer unseres Anliegens „Rennbahnerhalt”,

allen, die uns aktiv durch spontanes Flyerverteilen, Plakateaufhängen, Infostände, Info-Austausch, Materialtransporte und Spenden unterstützten sowie uns als Internet“kämpfer”, als Multiplikatoren mit aufklärerischer Arbeit, aufmunternden Anrufen und Mails ermutigten, möchten wir für diese oft notwendig gewordenen Motivationen sehr herzlich danken. Auch bei den Parteien, Institutionen, Initiativen und Vereinen, die uns in unseren Bemühungen, den bereits existierenden „Bürger“park Rennbahngelände zu erhalten, aktiv begleiteten, bedankt sich die Initiative Pro Rennbahn ganz besonders.

Erstaunlicherweise haben wir, die 2 “elitären Minoritätenvereine mit exklusiven Partikularinteressen” (Zitate der CDU, Grünen), eine deutliche Mehrheit gegenüber dem Fußballgiganten DFB mit seinen 90 Fußballvereinen in Frankfurt erzielt. Die Zustimmung für eine Akademie in der Bevölkerung, auf die die Stadt sich jetzt stolz beruft, ist, sachlich gesehen, angesichts des Wahlergebnisses nicht vorhanden. Das Akademie-Projekt hat die Bürger offensichtlich nicht sonderlich interessiert, geschweige denn mobilisiert.
So erscheint auch die im Vorfeld vom DFB in Auftrag gegebene Forsa-Studie leider in einem neuen „sachlich“ fragwürdigen Licht. Sandrock, Köttker (DFB, Internet; FR, 21.6.15): “Es freut uns deshalb umso mehr, dass so viele Bürger unserer sachlichen, seriösen und transparenten Informationslinie … gefolgt sind.” Laut dieser Umfrage befürworteten 83% der Niederräder Bürger das Leuchtturmprojekt. Die Wahlergebnisse in Niederrad und Sachsenhausen zeigen jedoch, dass die beiden Stadtteile sich mit bis zu 79% der Wähler (Briefwahl) und 77% (Wahllokal) für den Erhalt der Rennbahn aussprachen. Wen hat der DFB in diesen Stadtteilen befragen lassen…..?

Ein ähnlich negatives Ergebnis zeigt sich damit auch für den Bürgerpark, der in einer während der letzten Woche schnell vom DFB nachgeschobenen Forsa-Untersuchung angeblich bei 77% der Frankfurter Bevölkerung Anklang fand und für „Sehr gut“ befunden wurde. Die tatsächlich sachlichen Zahlen des Wahlergebnisses sprechen eine andere Sprache. Das hinterlässt ein unsachliches manipuliertes Geschmäckle, das dem Fair-Play-Propagandisten im Nachklapp nicht gut zu Gesicht steht.

Es war die Standortfrage, die zum Protest der Frankfurter Bürger führte, nicht der Bau eines Leistungszentrums. Die Informationspolitik der Allianz Stadt Frankfurt und Investor verschwieg diese Tatsache (absichtlich) in den Umfragen und in der Öffentlichkeit und dies führte letztendlich zu einer von der Initiative nicht gewünschten Konfrontation dreier Sportarten nach dem Prinzip „entweder/oder.”

Wir trösten uns damit, dass wir unter den derzeit gültigen Regularien eines Bürgerentscheids in Bayern erfolgreich gewesen wären, drücken den in den Startlöchern sitzenden Bürgerinitiativen in Frankfurt die Daumen für ein erfolgreiches Bürgerbegehren, wünschen Hessen ein in absehbarer Zeit gesenktes demokratischeres Quorum und werden mit Interesse die weiteren Galoppsprünge und Abschläge auf dem Rennbahnareal, die nicht mehr in unseren Händen liegen, in der Presse verfolgen

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Der neue Bürgerpark von Frankfurt – nicht finanzierbar!

DFB und Magistrat in Frankfurt werden nicht müde, diesen ominösen Bürgerpark auf dem Rennbahngelände als Gewinn für Frankfurt zu bezeichnen. Oliver Bierhoff vom DFB erwähnt diesen als erstes auf die Frage, was denn die Frankfurter für einen Vorteil von der Akademie habe. Die Akademie ist also kein Vorteil für die Bürger, sondern einzig der Bürgerpark. Endlich sagt der Bierhoff mal die Wahrheit: Die Akademie hat nämlich nur Nachteile für den Bürger!

Die Fraktion der Bürger für Frankfurt (BFF) haben zu diesem Bürgerpark noch ein paar mehr Anmerkungen auf Ihrer Webseite gemacht. Z. B. Wird festegellt, daß die derzeitigen Grünflächen nicht mehr gepflegt werden können, weil kein Geld zur Verfügung steht. Wie soll dann der Park angelegt und vor allem, wie soll er dann später bewirtschaftet werden? Es geht immerhin um eine Fläche von 18 ha oder 180.000 qm!

Fragen, auf die der Magistrat keine Antwort geben kann oder geben will!

Die vollständige Pressemitteilung der BFF

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Wählen gehen ist in Frankfurt erste Bürgerpflicht

In Deutschland wird Wahlmüdigkeit gelebt. Man ist desillusioniert von der Politik und den Politikern. Es gewinnt trotzdem, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Dieses mal ist es anders, es gewinnt nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen-. Um zu gewinnen, um die Rennbahn zu erhalten müssen bei der Abstimmungen mindestens 25% der wahlberechtigten Frankfurter für den Erhalt der Rennbahn stimmen. Rund 125.000 Stimmen sind erforderlich. Mehr, als OB Feldmann bei der Wahl erhalten hat. Wer nicht wählt, wählt den DFB und seine “Akademie”!

Für die Unentschlossenen ein paar Fakten zur Entscheidung.

- Der Akteneinsichtsausschuß hat festgestellt, daß nicht wie angegeben 22 Standorte geprüft wurden, sondern tatsächlich nur fünf Standorte. Die Stadtverordneten-Versammlung hat als auf vollkommen falschen Informationen einen Beschluß gefaßt. Man könnte auch sagen, sie ist hinters Licht geführt worden.

- Der Bund der Steuerzahler kritisiert das Projekt als Geschenk an den DFB.

- Der NABU krtisiert das Projekt ebenso wie Professor Till Behrens, dem Vordenker des Frankfurter Grüngürtels.

- Entgegen der dauernden Behauptung von Politik und DFB ist die Rennbahn ein täglich offenes Gelände, das Jedermann zugänglich ist. Außerhalb der Renntage besuchen rund 60.000 Frankfurter das Gelände jährlich.

- Der immer wieder beschworene Bürgerpark steht unter Finanzierungsvorbehalt. Die Stadt ist klamm und deswegen wird er wohl erst “irgendwann” realisiert werden.

- Die Stadt macht schon jetzt ein Minusgeschäft. Die zu erwartenden Abfindungen für Golf und Hippodrom GmbH  übersteigen die Erbpacht des DFB schon jetzt. Dazu ergeben sich aus den verschiedenen Verträgen noch Zahlungsverpflchtungen in noch nicht bekannter Höhe für die Stadt.

- Sport heißt Vielfalt – und nicht immer nur Fußball.  Leider hat der Fußball offensichtlich keinen Respekt vor anderen Sportarten.

Wer die Rennbahn als offenes Gelände erhalten will, muß wählen gehen und mit JA stimmen. Wer nicht wählt, wählt den DFB. Wer seine Wahlbenachrichtigung verlegt hat, kann mit dem Personalausweis in sein Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben!

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50 Royal Ascot Sieger für Frankie Dettori

Am Mittwoch hat Frankie Dettori mit Osaila seinen 50. Sieger beim königlichen Meeting von Royal Ascot geritten. Eine Zahl, die nur wenige Jockeys erreichen. Herzlichen Glückwunsch!!

Sein erster Sieger war 1990 Markofdistinction im Besitz von Gerald Leigh, trainiert vom in England arbeitenden Luca Cumani. Für die Queen war er 1995 mit Phantom Gold in den Ribblesdale Stakes erfolgreich.  Die Hälfte der Siege konnte er für Godolphin verbuchen und diese mit nur einer Ausnahme unter der Ägide von Saeed bin Suroor
Der sympathische, längst in England angekommene Italiener erlebt nach einem auch verletzungsbedingten Formtief wieder eine ganz große Zeit im Sattel –  hoffentlich kann er noch lange reiten!

dettori_50_asc PDF Datei mit allen Dettori-Siegen in Royal Ascot

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Das Hotel, die Rennbahn und der Fußball

Es ist einige Jahre her, da hat eine chinesischer Investor ein kleines Stück der Frankfurter Rennbahn gekauft, dort wo früher die Artur und Carl von Weinberg-Ställe standen. Es waren nüchterne Zweckbauten, aber der Name war es, der sie groß schienen ließ. Erinnerten sie doch an die Herren Dr. Arthur und Carl von Weinberg, die zum Ende des 19. Jahrhunderts zu großen Unternehmern in der Mainmetropole aufsteigen sollten, vom Kaiser das Adelsprädikat verliehen bekamen und die dazu noch große Mäzene Frankfurts waren – fast die Hälfte des Stiftungskapitals der neu zu gründenden Universität gaben die Weinbergs damals – und sie waren passionierte Reiter und Vollblutleute und sie verhalfen dem Galoppsport in Frankfurt zu großer Bedeutung!

Aber der Rennverein brauchte Geld und da bot sich der Verkauf dieser Ecke für ein Hotel an und die Chinesen kauften. Ein Filetgrundstück in perfekter Lage, mit einem großen Garten, der Rennbahn und darinnen einem schönen Golfplatz. Perfekt für die gehobene Geschäftskundschaft. Nach anstregenden Besprechungen bei einer Runde Golf entspannen oder mit Geschäftsfreunden bei einer Partie Golf noch ein paar Details über das Projekt in lockerer Atmosphäre zu besprechen. Gute Geschäfte werden schließlich  auf dem Golfplatz und nicht Verhandlungstisch beschlossen. Hotel mit Golfplatz mitten in der City – besser kann es ein Hotel nicht treffen und deswegen war man auch bereit, einen stattlichen Preis zu zahlen. Mehr als 800 Euro gab man für einen Quadratmeter.

Aber erst einmal tat sich erst mal gar nichts. Statt chinesischer Betriebsamkeit war erst mal über allen Wipfeln ruh’.  Eine dürre Wiese fand der Besucher statt einer belebten Baustelle und das ging so Jahr über Jahr.

Aber jetzt wird gebaut, jetzt herrscht emsige Betriebsamkeit auf dem Grundstück und zum Jahresende soll Eröffnung sein.  Man darf gespannt sein, wie sich das europäisch-chinesische Haus präsentieren wird.  Eigentlich ein Grund zur Freude, sollte man vermuten – wenn da nicht der DFB und die Begehrlichkeiten wären.

Der will auf dem Grundstück von Rennbahn und Golfplatz eine Fußball-Akademie errichten und weil es so praktisch ist, zieht dann gleich die ganze Verwaltung des Hundert_Millionen-Euro-Konzerns auf das Gelände um, aber über den Verwaltungssitz wird kaum gesprochen, immer wird die Akademie betont.

Die Rennbahn, der Golfplatz sollen dieser wundersamen Akademie weichen 150 Jahre Sportgeschichte in Frankfurt werden dann einfach mal so platt gemacht.

Und die Chinesen und das Hotel haben dann keinen schönen Garten mit Golfanlage mehr. Staat morgens einen Blick in die Natur zu werfen und die Vollblüter bei der Morgenarbeit zu erleben, guckt man auf den Verwaltungspalast des DFB. Vielleicht kann man dem Don Niersbach auf dem Schreibtisch gucken und sehen, wie er mit seinem Freund Don Blatter die Reorganisation der Fifa nicht voran treibt. Trübe Aussichten sind das, im präzisen Sinne des Wortes, denn wer will sich vom Niersbach schon morgens das Frühstück verderben lassen.

Und dann noch dieser Vorzugspreis für den reichsten Sportverband der Welt – nur rund 6% (sechs Prozent) von dem was einst die Chinesen bezahlten, muß der DFB-Boss hinblättern.  Ein Filet-Stück zum Preis eines Frankfurter Würstchens von der Freibank.

Die chinesischen Hoteliers haben – man verzeihe meine Wortwahl – die dreifache  Arschkarte gezogen. Nicht nur, daß sie nur noch ein Schnitzel statt eines Filets bekommen, der direkte Nachbar bekommt das Filet-Stück noch viel billiger und wenn man gerade Eröffnung gefeiert hat, bekommt man erst mal den Baukran vor die Fenster gesetzt.

Da möchte man doch meinen, daß die Chinesen vor Wut rot anlaufen und nach Recht rufen. Aber aus der Umgebung war zu vernehmen, daß man nicht gedenkt, sich in der Angelegenheit zu streiten.

Also ich wäre zum Rumpelstilzchen geworden, ich hätte vor Wut ein Loch in den Boden gestampft – aber nicht um darin zu verschwinden, sondern um den Olaf und den Markus und den Wolfgang und den Peter und den Micha und noch ein paar andere drin verschwinden zu lassen. Denn dann wär’ wieder ruh’ über Frankfurts Wipfeln und Hotel, Golf und Galopp könnten an diesem Standort eine wunderbare und erfolgreiche Gemeinschaft bilden!

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Akteneinsicht in Frankfurt

Wolfgang Hübner von den Bürgern für Frankfurt ist Mitglied des Akteneinsichtausschusses für das DFB-Zentrum auf der Rennbahn. Hier sein Protokoll mit dem Ergebnis.

Protokoll des Akteneinsichtausschuß


Wem der Text zu lang ist, hier die Original-Zusammenfassung aus dem Protokoll

1. Die Auswahl der Rennbahn als geplanten künftigen Standort für den DFB-Komplex ist nicht aufgrund sachlich überzeugender Fakten erfolgt, sondern als Folge nicht transparenter politischer Entscheidungen im Magistrat.

2. Frankfurt befand und befindet sich in keinem Standortwettbewerb um den DFBKomplex mit anderen Städten, weil der DFB nach eigenen Angaben nie einen anderen Standort ins Auge gefasst hatte und das auch nicht tun will.

3. Es gab und gibt im Stadtgebiet Frankfurts geeignete alternative Standorte, die zum Teil überhaupt nicht näher geprüft, zum Teil aus nicht überzeugenden Gründen aussortiert wurden.

4. Die Rennbahn ist weder aus ökonomischen, ökologischen noch stadtplanerischen Erwägungen die beste, geschweige denn die einzige geeignete Fläche für den geplanten DFB-Komplex in Frankfurt.

5. „Mit der Aufgabe der Rennbahn wäre der Verlust einer traditionsreichen und landesweit einmaligen Sport- und Freizeitattraktion verbunden, die für breite Bevölkerungsschichten sowohl im Alltag wie auch anlässlich von sportlichen und anderen Darbietungen erlebbar ist.“ (Zitat aus einer internen Stellungnahme des Stadtplanungsamtes)

6. Das Gelände des geplanten DFB-Komplexes – wo immer es auch entstehen wird – kann aus mehrfachen Gründen nicht so öffentlich zugänglich sein wie die Rennbahn. Es muss und wird deshalb wirksam von der Außenwelt mit abgrenzenden Einrichtungen ausgestattet.

7. Der geplante „Bürgerpark“ entstammt keinem Bedürfnis oder Verlangen der Bürger, sondern ist einzig das Projekt eines politischen Willens, der dem Verlust des Großteils der Fläche der Rennbahn mehr Akzeptanz bei den Bürgern verschaffen soll.

8. Die Akteneinsicht vermittelt keinerlei Klarheit über die Kontaktaufnahme zwischen dem Magistrat und der Frankfurter Hippodrom GmbH zwecks Beendigung des Vertragsverhältnisses und Übereignung der Gesellschafteranteile. Weder kann 14 nachvollzogen werden, welche Seite die Initiative dazu ergriffen hat noch wann das geschah. Das zu wissen, ist für das Verständnis der weiteren Entwicklung von unverzichtbarer Bedeutung.

9. Zwischen der Stadt, insbesondere dessen Grünflächenamt, und der Frankfurter Hippodrom GmbH des Herrn Hellwig gab es jahrelange Auseinandersetzungen um Natureingriffe und finanzielle Forderungen, die eine Vertragskündigung seitens der Stadt in den Jahren 2012 und 2013 ermöglicht, wenn nicht sogar notwendig gemacht hätten. Die zur Einsicht vorgelegten Akten geben keinen Aufschluss darüber, warum das nicht geschehen ist und wer aus welchen Gründen daran interessiert war.

10. Das Revisionsamt der Stadt Frankfurt hat die finanziellen Konditionen des Erbbaupachtvertrages mit dem DFB kritisiert. Es gibt keine nachvollziehbare Begründung, warum der DFB das Gelände für 46 Euro/qm bekommen soll, der Bodenrichtwert für mit Baurecht ausgestattetes Land im Bereich der Rennbahn aber bei 500 Euro liegt und 2006 im Pachtvertrag der Stadt mit der Huarong-Gruppe für das Hotel direkt an der Rennbahn gar 859 Euro/qm ausbedungen wurden.

11. Eine städtische finanzielle Förderung des Renn-Klubs erfolgte letztmalig im Frühjahr 2013 mit einem Betrag von 12.700 Euro. Von einem „Fass ohne Boden“ kann zumindest in den letzten Jahren und der Gegenwart keine Rede sein. Solche Behauptungen entsprechen nicht den Realitäten, sondern verfälschen sie.

12. Alle vorherigen direkten oder indirekten städtischen Subventionierungen der Rennbahn bzw. des Renn-Klubs waren demokratisch legitimiert und wurden von Mehrheiten der Stadtverordneten und/oder des Magistrats beschlossen.

Stadtverordneter Wolfgang Hübner, Mitglied des Akteneinsichtsausschusses

Frankfurt, 7. Juni 2015

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American Pharoah – Triple-Crown-Winner 2015

Kentucky Derby – Preakness Stakes – Belmont Stakes sind die drei Rennen der amerikanische Triple Crown, gelaufen von Anfang Mai bis Mitte Juni in 5 Wochen. “Einfach” zu gewinnen, sagen die einen, weil man ein Pferd nur über eine recht kurze Zeit fit halten muß. Sehr schwierig sagen die anderen, weil die Startfolge sehr kurz ist und nicht die kleinste Kleinigkeit passieren darf, dann ist man raus.

11 Pferden gelang es bisher, dieses drei Rennen zu gewinnen. Der erste war Sir Barton (1919).

In den Dreißigern des letzten Jahrhunderts waren es Gallant Fox (1930), Omaha (1935) und War Admiral (1937)

In den Vierzigern waren es Whirlaway (1941), Count Fleet (1943), Assault (1946) und Citation (1948)

Danach gab es eine lange Zeit der “Sedisvakanz” bis 1973 der großartige Secretariat den Bann brechen sollte und Amerika wieder einen Triple-Crown-Sieger feiern konnte. Ihm folgten Seattle Slew (1978) und direkt ein Jahr später Affirmed.

Und es folgte wieder eine lange Durststrecke bis 36 Jahre später 2015 mit American Pharoah endlich wieder großartiger Vollblüter die Dreifache Krone gewinnen konnte.
Die Liste der Gescheiterten ist lang, viel länger als die, die es geschafft haben und sie ist gespickt mit großen Namen. Man O’War, der gleichsam als amerikanischer National-Vollblüter betrachtet werden kann, scheiterte im Derby um dann die Preakness und die Belmont Stakes zu gewinnen. Aber die meisten scheiterten in den Belmont Stakes, dem dritten Rennen über für amerikanische Verhältnisse weite 2414m, Northern Dancer, Sunday Silence, War Emblem, Smarty Jones und viele andere sind aus welchen Gründe auch immer, im Belmont Park gescheitert. Manche verloren knapp, andere gingen unter wie Birg Brown der wegen einer Hufverletzung nicht wirklich trainieren konnte und letzter wurde.

Im letzen Jahr scheiterte California Chrome in den Belmont Stakes. Aber nach den Preakness Stakes rückte der Rennsport wieder mehr in die Öffentlichkeit. Zeitungen die sonst wenig über den Sport schrieben, schrieben über einen möglichen Triple-Crown-Sieger. Große Pferde machen eben Geschichte und da wollen möglichste Viele dran teilhaben.

Es waren nicht allein die mehr als fünf Längen, mit denen American Pharoah die Belmont Stakes gewann, der Ton machte noch mehr die Musik und die vollbesetzten und alterwürdigen  Tribünen des Belmont Parks sahen ein absolut souverän galoppierendes Pferd, das keine Gegner zu haben schien. Nach getaner Arbeit ließ der mächtige Braune die Siegerprozedur im Absattelring mit der unendlichen Ruhe eines Klassepferdes über sich ergehen.

Ja, es scheint, daß Amerika wieder einen echten Star auf der Rennbahn hat! Ob er im August noch die Travers Stakes gewinnen wird und damit mit Whirlaway gleichzieht, dem bisher einzigen Triple-Crown-Sieger der auch noch dieses Prestigerennen im August gewonnen hat?

Einen kleinen Wermutstropfen muß man zu den Belmont Stakes trotzdem anmerken. Wieder liefen alle Starter mit Lasix und teilweise anderer Medikamentierung. Einer der Gründe, warum der Galoppsport im Land der unbegrenzten Möglichkeiten um sein Image kämpft. “No, a battered old sport was looking for an immortal thoroughbred, one worthy to stand alongside Sir Barton and Assault, War Admiral and Whirlaway, Count Fleet and Citation, a horse able to earn the title of a Triple Crown champion.” schrieb wohl auch deswegen die New York Times.

Geritten wurde American Pharoah von dem 1972 in Mexiko geborenen Victor Espinoza, der schon viele Jahre in den USA lebt und viele große Sieger geritten hat – aber noch kein Championat errungen hat. Es war sein Dritter Anlauf zur Dreifachen. 2012 scheiterte er mit Emblem in den Belmont und 2014 mit California Chrome in den Belmont Stakes. Die in Europa klassischen 1 1/2 Meilen gelten in den USA als Marathon-Distanz und bei der auf Kurz- und Mitteldistanzen ausgerichteten amerikanischen Zucht fehlt es vielen Pferden am nötigen Stehvermögen.

Robert “Bob” Baffert ist einer der erfolgreichsten Trainer der USA. Trainerchampion nach Gewinnsumme 1998, 1999, 2000 und 2001, ausgezeichnet mit dem Eclipse Award 1997 und 1999 und Big Sport of Turfdom Award 1997 und natürlich Trainer zahlreicher erstklassiger Pferde.

Schließlich und endlich die Besitzer, Zayat Stables, der Rennstall der Familie Zayat, die seit 2005 im Galoppsport aktiv sind Chef ist Ahmed Zayat, einem in Ägypten geborenen amerikanischen Geschäftsmann. Das Team Zayat stellt sich auf der Webseite als eine sehr fröhliche, sympathische und vollblutbegeisterte Familie vor.  Warum haben wir keine sich so sympathisch präsentierende Vollblutfamilien in Deutschland?

Rennstallmanager ist Junior Justin Zayat, für Büromanagement und Buchhaltung hat man allerdings den familienfremden Ronald Williams engagiert. Außer bei Bob Baffert hat Zayat Stables noch bei sieben weiteren Trainern Pferde in Training, u. A. bei der amerikanischen Trainerlegende D Wayne Lucas und dem Südafrikaner Michael de Kock

Ein nicht ganz kleines Unternehmen im Vollblutsport könnte man annehmen – und man darf auf die nächsten Starts von American Pharoah gespannt sein.

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Gastkommentar von Joachim Pflug: Stoppt endlich diese Politikdilettanten

Es ist alles wie ein schlechter Film! Da versuchen drei Polit-Dilettanten aus Gründen, die wahrscheinlich ewig ihr ureigenes Geheimnis bleiben werden, das wunderschöne Rennbahngelände – gegen den Willen ihrer eigenen Bevölkerung – an den DFB zu verramschen (ja, ich bleibe bei der Wortwahl “verramschen”!!!) und haben inzwischen ein Chaos angerichtet, das jedem Frankfurter die Haare zu Berge stehen lassen muss.

Allein die Ereignisse des gestrigen und heutigen Tages müssen jetzt für einen Schlussstrich unter den Dilettantenstadel sorgen.

Zunächst einmal kündigt der ehemalige Eigentümer den Vertrag, auf dem das ganze Debakel aufgebaut ist, auf, weil halt mal von Seiten des Magistrats vergessen wurde die vereinbarten Zahlungen zu leisten, und heute stimmen 20.000 Frankfurter auf einer völlig überfüllten Rennbahn mit den Füßen ab, was sie vom Unheil, welches Frank, Cunitz, Heilig und Co. gerade über unsere Stadt zu bringen gedenken, halten.

Es geht ja schon fast gar nicht mehr um das Rennbahnareal, sondern fast schon mehr um den Imageschaden den Frankfurt durch dieses Trio erleidet.

Es ist schon mehr als peinlich mitansehen zu müssen, wie der arme Herr Sandrock von einer zur anderen Sitzung getrieben und dem Unmut der Frankfurter Bevölkerung ausgesetzt wird, während Herr Frank von Sitzung zu Sitzung peinlicher wird und die beiden Mitstreiter Herr Cunitz und Frau Heilig wohl endgültig diesbezüglich abgetaucht sind.

Es geht inzwischen fast schon nur noch darum weiteren Imageschaden für unsere Stadt abzuwenden!!!!!!

Es muss doch noch irgendeinen vernünftigen Politiker in Frankfurt geben, der in der Lage ist diese drei Möchtegernpolitiker zu entmachten, das Ruder an sich zu reissen, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und für eine – eigentlich sehr einfache – angemessene Lösung für alle zu sorgen.

Alle an einen Tisch: Ein klares ja für den DFB und ein klares ja für das Leistungszentrum des DFB in Frankfurt. Ein klares nein zu dem vom Dilettantentrio ausgewählten Areal. Danach alle Beteiligten an einen Tisch. Der DFB lässt ein wenig nach und begnügt sich mit dem zweitschönsten Gelände in Frankfurt (andere Areale stehen ja – entgegen der Aussagen meines Lieblingstrios – zur Verfügung) und erzielt noch ganz nebenbei einen enormen Imagegewinn, aufgrund der Tatsache, dass er nicht zwei Sportarten in Frankfurt mehr oder weniger vernichtet hat. Die Stadt Frankfurt hat die Kuh vom Eis, der Imageverlust hält sich in Grenzen und man hat sich des Risikos entledigt durch eine – immer wahrscheinlicher werdende – Wahlniederlage oder verlorene Prozesse meine Heimatstadt in ganz Deutschland der Lächerlichkeit preiszugeben. “pro rennbahn” zieht aufgrund dieser schriftlich fixierten Zusagen das Bürgerbegehren (das ja somit gegenstandslos geworden ist) zurück und stellt unverzüglich alle Wahlkampf- und auch sonstige Aktivitäten gegen den DFB und die Stadt Frankfurt ein.

Ist das so schwer???????

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Rücktritt vom Rücktritt oder nur Cunitz’ gemeine Finte?

Die Ereignisse um die Rennbahn in Frankfurt überschlagen sich. Donnerstag Nachmittag meldet die Frankfurter Rundschau in ihrer Online-Ausgabe Folgendes

Zweieinhalb Wochen vor dem Bürgerentscheid am 21. Juni spitzt sich der Streit um die Frankfurter Rennbahn zu. Innerhalb von 24 Stunden kommt es zu einem totalen Verwirrspiel. Zunächst kündigt der Ex-Mitbesitzer der Hippodrom GmbH, Manfred Hellwig, beim Stadtgespräch der Frankfurter Rundschau an, vom Verkauf seiner Anteile an die Stadt zurückzutreten. „Damit kann die Stadt nicht mehr über das Rennbahngelände verfügen“, sagt der vermögende Steuerberater am Mittwochabend der FR.

Am Donnerstagnachmittag gibt Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) Entwarnung. Die Stadt habe Kontakt mit Hellwig aufgenommen. „Herr Hellwig hat keine Kündigung des Vertrages ausgesprochen“, sagt er der FR. Somit stehe dem Projekt der Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kein Hindernis entgegen. Hellwig, so Cunitz, habe sich nur „sehr geärgert über Äußerungen aus dem politischen Raum“, die seine Seriosität als Geschäftspartner infrage stellten. „Wir bedauern das sehr“, so Cunitz. Damit zielt er auf den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Römer, Michael zu Löwenstein, der Hellwig in einem Zeitungsgespräch Misswirtschaft bei der Rennbahn vorgeworfen hatte. Cunitz würdigt Hellwig als „sehr verlässlichen Partner“, dem die Stadt „mit Respekt“ entgegentrete.

Wenig später verkündet Manfred Louven, der Präsident des Rennklubs Frankfurt: „Hellwig bleibt bei seiner Absicht, den Vertrag mit der Stadt aufzukündigen – es gibt keinen Rücktritt vom Rücktritt!“ Louven kritisiert gleichzeitig scharf, wie die Stadt öffentlich mit Hellwig umgesprungen sei. Der Vorwurf schlechter wirtschaftlicher Führung sei für einen Steuerberater „ehrabschneidend“.

Der Millionär selbst hält sich bei den Renntagen in Baden-Baden auf und ist für die FR nicht erreichbar. Hellwig hatte am Mittwochabend beim FR-Stadtgespräch im überfüllten Haus am Dom für einen Eklat gesorgt. Er meldete sich aus dem Publikum zu Wort und griff Sportdezernent Markus Frank (CDU) auf dem Podium scharf an. „Der Herr Frank, der lügt nach Strich und Faden!“

Hat Bürgermeister Cunitz wilde Träume gehabt oder was ist geschehen?

Der vollständige Artikel der Frankfurter Rundschau

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Die Bombe von Frankfurt

Vor zwei Wochen lud die Frankfurter Neue Presse (FNP) zur Podiums-Diskussion über die Zukunft zur Rennbahn ins Rennbahnzelt ein. Das Zelt war voll besetzt und fest in Rennbahnhand. Trotzdem war die Stimmung angenehm entspannt. Rebekka Unrath als Sprecherin der Bürgerinitiative vertrat die Interessen der Rennbahn und der Anlieger. Markus Frank die Interessen der Stadt und DFB-General Helmut Sandrock die des DFB. Einzig Markus Frank stand massiv unter Druck, er wurde vom Publikum ausgebuht, unter Applaus als Lügner bezeichnet und mußt viel wegstecken. Helmut Sandrock war sehr bemüht, den DFB positiv darzustellen, was ihm eigentlich auch gut gelang.

Aus dem Publikum wurden  viele Argumente für den Erhalt der Rennbahn vorgetragen. Und es waren viele Argumente, die keinen direkten Bezug zum Galopp-Sport hatten. Es waren Niederräder, die “ihre” Rennbahn einfach mögen und für die die Rennbahn ein Stadtteil prägendes und nicht wegzudenkendes Element ist.

Der Frankfurter Journalist Horst Reber stellte es aus dem Publikum fest, daß aus dem Streit zwischen Stadt und Rennverein der DFB der eigentliche Verlierer ist, der doch gar nichts dazu könne. Nach dem Verlauf der Veranstaltung mußte man ihm uneingeschränkt zustimmen.

Gestern hatte die Frankfurter Rundschau in die Innenstadt zur zweiten Podiumsdiskussion eingeladen. Für einen Ortsfremden war die Fahrt zum Veranstaltungsort beeindruckend. Die Stadt war mit Pro-Rennbahn-Plakaten gepflastert Man konnte fast meinen, daß da soviel Plakate hingen, wie alle Parteien zusammen zu einer Landtagswahl in der Stadt aufstellen. Dominierendes Motiv war ein Photo von 2014 aus Brasilien mit Sepp Blatter und Wolfgang Niersbach in fröhlicher Eintracht.
Im Haus am Dom war die Stimmung von Beginn an frostiger und aufgeladener. Georg Leppert nannte zu Beginn der Diskussion ein paar Zahlen, z. B. daß aktuell rund 23.000 Briefwahlunterlagen angefordert worden seien und daß es rund 499.000 Wahlberechtigte gibt.  Zusätzlich saß die SPD-Ortsvorsitzende Stefanie Then, eine absolute Rennbahnbeführworterin  auf dem Podium.

DFB-General Sandrock beschwerte sich über die Plakatierung und das Photo von Blatter und Niersbach. Wolfang Niersbach sei, so führte er aus, ein absolut integere Mann und es ist ehrverletzend, ihn mit diesem Photo in die Nähe von Blatter zu rücken. Diese Kritik ist unverständlich, schließlich ist es ein Photo von 2014, also zu einer Zeit, in der außerhalb des Fußballs schon offen über die Korruption bei der Fifa gesprochen wurde und die Tagespresse veröffentlichte aktuell nach der Fifa-Tagung  in Zürich den lächelnden Blatter und den lächelnden Niersbach nach Niersbachs Wahl in das Exekutiv-Komitee, also nach den Verhaftungen in Zürich und es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich um aktuelle Photos handele. Egal, was Sandrock sagt, Niersbach und Blatter haben offensichtlich ein sehr entspanntes, vielleicht sogar freundschaftliches Verhältnis zueinander. Was das über Niersbachs Integrität aussagt, möge jeder selbst beurteilen.

Die Stimmung war angespannt und der zuletzt locker plaudernde Sandrock war gar nicht mehr locker und entspannt, sondern bissig und angespannt. Dazu war der Saal wieder fest in Pro-Rennbahn-Hand, der Fußball hatte es versäumt, ein paar Claqueure anzuheuern, um Stimmung für die Ballsportler zu machen. Man fühlte sich sicher.

Die Diskussion auf dem Podium war auch von Parteipolitik geprägt, wer wann was wo gesagt hat und im Rat nicht ausreichend informiert hat. Aber es wurden auch interessante Aspekte genannt.  Interessanterweise bezeichnet SPD-Frau Then den Golfsport als Breitensport und CDU-Mann Prinz zu Löwenstein diesen als Elitär. Verkehrte Welt!
Sandrock bemühte sich, die soziale Verantwortung und die große Bedeutung des Projektes für Fußball-Deutschland zu vermitteln und das der DFB in Frankfurt nichts geschenkt bekommen habe. Daß der DFB in NRW vom Land rund 18 Mio Zuschuß für das Fußball-Museum und das kostenfrei von der Stadt Dortmund zur Verfügung gestellte Grundstück.

Frank rechtfertigte immer wieder den Preis und berief sich dabei auf den Gutachterausschuß. Das ist zwar richtig, aber er hätte auch feststellen müssen, daß bei der Nutzungsänderung von Wiese auf Bauland eine Neubewertung erforderlich ist, was natürlich nicht erfolgte. Es sei für Frankfurt wichtig, daß der DFB in der Stadt bleibe, so Frank. An dieser Stelle sei erwähnt, daß die Deutsche Börse, mit verschiedenen Wünschen an die Stadt heran getreten war, kein Entgegenkommen erfuhr. Wenn es der Börse in Frankfurt nicht gefalle, könne sie ja wegziehen, was diese dann auch tat und den Geschäftssitz nach Eschborn verlegte. Damit fehlten Frankfurt 50 Mio bei der Gewerbesteuer. Darüber wurde kein Wort verloren, aber der DFB ist ja sowas von wichtig für die Stadt.

Es war eigentlich das gleiche Bla-Bla wie zu letzt auch, wie wichtig der DFB für Frankfurt ist und wie streng die Regeln für die allgemeine Nutzung des Grundstücks seien und wie schlecht der Pferderennsport in Frankfurt ist und das da alles schief laufe. Und wie toll das Projekt für den Fußball sei und diese unheimlichen Synergie-Effekte, die der Fußball habe, daß man jetzt die Schiedsrichterausbildung von Köln nach Frankfurt holen könne.  Die Plätze seien zwar nicht allgemein zugänglich aber man könne in den Fan-Shop gehen und in der Cafeteria einen Cafe trinken. Meine Güte, haben die Kerls Phrasen gedroschen. Fürchterlich!

Interessante Wortmeldungen gab es aus dem Publikum. Ein Besucher stellte fest, daß man viermal Weltmeister ohne Akademie geworden sei und daß dies der Beweis für die Überflüssigkeit der Akademie sei. Es gab wieder viel Lokalkolorit, die Menschen aus Niederrad wollen die Rennbahn und nicht das nicht mehr zugängliche DFB-Zentrum
Dr. Rahn von der Römer-Fraktion im Römer stellte auf Basis der vom DFB genannten Gewerbesteuerzahlungen fest, daß dieser bei einer jährlichen Gewerbesteuerzahlung von 4 Mio EUR einen Gewinn von 33 Mio Euro jährlich machen würde und dies nicht gemeinnützig sei.

Auf die Frage, wie man sich denn fühle, wenn man die älteste Sportanlage Frankfurts und eine bei den Bürgern beliebte Einrichtung vernichten würde, antwortete Sandrock, daß es ein Beschluß der Gremien sei und daß er dabei keine Gefühle habe. Der vor 14 Tagen noch sympathische Sportsmann wurde zum teflonbeschichteten Apparatschik!

Dann platzte die Bombe. Manfred Hellwig erhielt das Wort. Er war sichtlich bewegt und konnte teilweise das Micro nicht richtig halten. Er verlas teilweise selbst, teilweise durch Graf Solms, den derzeitigen Schatzmeister des Rennclubs die folgende Erklärung:

Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Manfred Hellwig. Ich bin heute hier erschienen, um  vor dem Hintergrund der heutigen Presseberichte ein paar Dinge klarzustellen. Ich war seit der Insolvenz des früheren Renn-Klubs 2009 stets um den Erhalt und Fortbestand der Galopprennbahn bemüht. Dies zunächst als aktives Mitglied, später als Gesellschafter der Frankfurter Hippodrom GmbH und gleichzeitig als Präsident des heutigen Frankfurter Renn-Klubs. Das Amt des Präsidenten habe ich im August vergangenen Jahres an meinem Nachfolger Manfred Louven in gute Hände übergeben.
Ich habe mich seitdem nicht mehr öffentlich zu den Vorgängen auf der Galopprennbahn geäußert und habe darüber hinaus schwerwiegende Anschuldigungen von offiziellen Vertretern der Stadt Frankfurt stillschweigend zur Kenntnis genommen. Hiermit ist heute Schluss.

Besonders gravierend und ehrverletzend sind die Anschuldigungen des Sport-, Wirtschafts- und Ordnungsdezernenten Herrn Markus Frank sowie des Fraktionsvorsitzenden der CDU, Herrn Löwenstein. Sie gipfeln darin, dass der Eindruck erweckt wurde, ich hätte als Geschäftsführer der Hippodrom GmbH und Präsident des Frankfurter Renn-Klubs Verpflichtungen aus Verträgen mit der Stadt nicht erfüllt, „oberwindige Begründungen“ gefunden um Miete und Nebenkosten nicht zu leisten. Dies entspricht ausdrücklich und nachweislich nicht der Wahrheit.

Mein Anliegen war es vom ersten Tag an den Renn- und Galoppsport in Frankfurt autark zu machen und dafür Sorge zu tragen, dass keine öffentlichen Mittel mehr benötigt werden um den Betrieb in die Zukunft zu führen. Dies ist mir aus heutiger Sicht auch mehr als gelungen. Hierfür habe ich persönlich gegenüber der Insolvenzverwalterin Frau Hövel eine Kosteneinstandserklärung sowie gegenüber den Vertretern der Stadt eine Garantie zur Veranstaltung von den von ihr gewünschten mindestens 5 Renntagen abgegeben. Wie der Abschlussbericht der Insolvenzverwalterin Frau Hövel zeigt, konnten insbesondere durch meine Mithilfe und Bereitstellung von Finanzmitteln, Einnahmen in Höhe von € 1,16 Mio. gesichert werden, die zu 90 % an die Stadt als Hauptgläubigerin ausgeschüttet wurden. Dabei wurden ausdrücklich nicht die Einnahmen durch die Bestellung des Erbpachtrechtes, was zur damaligen Zeit dem Renn-Klub gehörte, mit  angerechnet. Hieraus sind der Stadt weitere € 7 Mio. zugeflossen. An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen, denjenigen danke zu sagen, die mich jahrelang bei dem Neuaufbau unterstützt und begleitet haben.

Ihnen Herr Frank will ich folgendes sagen: Sie haben es versäumt drei sich hervorragend ergänzende Sportarten Fußball, Galopp- und Golfsport miteinander zu vereinen.  Anstelle alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und in welcher Form auch immer eine gemeinschaftliche Lösung der Koexistenz zu suchen haben sie mit Falschaussagen, Polemik und Intrigen alle Sportler gegeneinander aufgebracht.
……
Der zwischen der Stadt Frankfurt und mir vereinbarte Kaufvertrag über die restlichen Anteile an der Hippodrom GmbH beinhaltet gleichzeitig ein Rücktrittrecht zu meinen Gunsten.

Unter § 5 letzter Absatz heißt es: Herr Manfred Hellwig ist berechtigt von diesem Vertrag zurückzutreten, wenn die Stadt nicht bis zum 31. Dezember 2014 die verbindliche Erklärung gegenüber dem Frankfurter Renn-Klub e.V. abgibt, die Frühjahrs- und Herbstpreise der Stadt Frankfurt in dem selben Umfang wie in den Jahren zuvor, für die Rennsaisons 2013 und 2014, finanziell zu unterstützen.  Diese Verpflichtung haben Sie weder fristgerecht erklärt noch eine in entsprechender Höhe von € 52.500,- gerichtete Zahlung dem Frankfurter Renn-Klub zur Verfügung gestellt.

Von diesem Rücktrittsrecht mache ich hiermit Gebrauch.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Graf Solms versicherte, daß weder die entsprechende Erklärung beim FRK eingegangen sei, noch eine entsprechende Zahlung.  Der in der Erklärung genannte Passus des Vertrages ist eindeutig und es ist eindeutig ein Verschulden der Stadt, die wiederholt Ihrer Verpflichtung gegenüber dem Rennverein nicht nachgekommen ist und damit dieses Mal ein ganz furchtbares Eigentor geschossen hat. Dezernent Frank erklärte ganz schnell, daß wenn die Stadt Verpflichtungen nicht erfüllt habe, man dieses natürlich nachholen werde. Ein Besucher stellte  direkt fest, daß man eine Erklärung nicht ein halbes Jahr später noch termingerecht abgeben könne.

Manfred Hellwig überreichte Markus Frank dann noch die Rücktrittsurkunde vom Kaufvertrag und verließt den Saal. Entweder haben Frank und Sandrock die Situation nicht wirklich erfaßt oder sie überspielten das eigene Entsetzen geschickt. Es gab auf dem Podium kein Schlußwort mehr: Sandrock verließ den Saal schon fast flüchtend und Dezernent Frank beeilte sich auch, den Ort des Geschehens zu verlassen.

Jedenfalls haben sich die Pläne für die DFB-Akademie auf der Rennbahn erledigt und zu vertreten hat das alleine die Stadt, denn sie hat die im Kaufvertrag über die Hippodrom GmbH vereinbarten Auflagen nicht erfüllt. Jetzt wird eine Entschädigungszahlung von 900.000 EUR von der Stadt an den DFB fällig, weil das Grundstück nicht wie vereinbart zum 1. Januar 2016 übergeben werden kann. Ob und welche zusätzlichen Schadensersatzzahlungen bei der Stadt und beim DFB noch fällig werden, bleibt abzuwarten und wird wohl teilweise nicht öffentlich werden.

Die Frankfurter Stadtregierung bestehend aus SPD (Oberbürgermeister) und schwarz-grüner Mehrheit im Rat aber auf ganzer Breite versagt. Es bleibt zu hoffen, daß die Parteien Konsequenzen ziehen und viel Köpfe rollen werden.

Am 18. Juni feiert Europa den 200. Jahrestag von Waterloo. Für den unrasierten Westentaschen-Ersatz-Napoleon und die restliche Frankfurter Stadtspitze muß das Datum leicht korrigiert werden. Das Waterloo von Frankfurt ist der 3. Juni 15.

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