Der Arc, die Familie Head und Golden Horn

94 mal wurde der Prix de l’Arc de Triomphe gelaufen. Neunmal wurde der Sieger von der Familie Head trainiert, zweimal William Head, dreimal Alec Head und viermal Christiane Head-Maarek. Einmal gewann das Familienpferd Three Troikas, im Besitz von Mme Alec Head, trainiert von Christiane Head und geritten von Freddy Head. Der komplette Familientriumpf. Viermal gewann Freddy Head als Reiter den Arc, dreimal für seinen Vater oder seine Schwester als Trainer, zweimal wurde der Sieger von der Familie Head gezüchtet. Die zahlreichen Plazierungen lassen wir hier außen vor.

Wohl nirgendwo auf der Welt, hat eine Familie einem der größten Rennen der Welt derart den Stempel aufgedrückt, wie eben die Heads dem Arc. Trainer – Reiter – Besitzer – Züchter. Das hat noch nicht einmal der große Federico Tesio zu seinen Glanzzeiten in Italien geschafft, denn kein Tesio hat als Reiter jemals ein großes Rennen gewonnen und Tesio war ein Genie, aber ohne Vorgänger und Nachfolger in der Familie – und der Rennsport in Italien konnte auch in seinen großen Zeiten nicht mit dem Arc verglichen werden.

Und 2015 sollte die Krönungsmesse gelesen werden. Erstmals sollte ein Pferd den Arc dreimal gewinnen und den Rekord von Marcel Boussacs Wunderstute Corrida brechen. Während Treve im letzten Jahr nach langen Rückenproblemen erst zum Herbst in Form kam, mit einem vierten Platz im Prix Vermeille im Arc an den Start ging und ihn zum zweiten Mal gewann, war dieses Jahr die Form makellos. Drei Starts, drei Siege, darunter ein überaus leichter Sieg im Prix Vermeille.  Was sollte einer erfolgreichen “Operation Arc” im Wege stehen?

D-Day am 4. Oktober 2015. Treve wirkte vor der Maschine ein wenig nervös, was bei ihr aber fast normal ist. Sie hatte einen Pacemaker im Rennen, der vom Start weg für eine zügige Pace aber nicht für ein überschnelles Rennen sorgte. Treve wurde strikt auf Warten geritten, war im zweiten Drittel des Feldes zu sehen. Golden Horn, ihr aus meiner Sicht größter Widersacher ging erst außen von den Pferden und ziemlich kopfschief. Frankie Dettori hatte alle Hände voll zu tun, den Tatendrang von Golden Horn ein wenig zu zügeln. So erschien Golden Horn schon Ende Gegenüber hinter dem Pacemaker an zweiter Stelle. Frankie Dettori stand immer noch massiv auf der Bremse, sonst wäre Golden Horn vor den Pferden durch den großen Bogen von Longchamp gegangen, ob es dann gereicht hätte….?

Eingangs der Geraden war Golden Horn zur Stelle und stiefelte frisch vor den Pferden. Während er in Irland in den Champion Stakes stark gegen die Peitsche drückte, ging er heute perfekt geradeaus und marschierte souverän zum Pfosten. Zwei Längen Vorsprung waren es am Ende auf das Fabre-Duo Flintshire und New Bay. Der brave Flintshire mußte sich wie 2014 wieder mit dem Ehrenplatz zufrieden geben. Treve kam aus den hinteren Reihen noch mächtig in Fahrt, wirkte aber nie so zwingend wie in den Jahren zuvor. Man könnte auch sagen, daß sich Thierry Jarnet zu sicher war, zu lange im hinteren Teil des Feldes ritt und die Stute zu spät in die Entscheidung brachte. Ein wenig drängt sich ein Vergleich mit Camelot und dem Ritt von Joseph O’Brien im englischen St. Leger 2012 auf. Auch er galt als unschlagbar und sein Jockey brachte ihn zu spät in die Entscheidung, so daß er nur Zweiter wurde. Freddy Head hat später gegenüber DRF erwähnt, daß Treve anfangs hektisch galoppierte und die Energie verbraucht hat, die sie eigentlich für den Speed auf der Zielgeraden gebraucht hätte.

Am Ende war es eine Nase, die Treve vom dritten Platz und New Bay trennte. Dann hätte sie wenigstens mit Corrida gleichgezogen, die dreijährig im Arc Dritte wurde und danach zweimal gewann. Schade für Treve, die Umgebung und die vielen Fans.
Trotz aller Treve-Mania hat mit Golden Horn ein echtes Klassepferd den Arc gewonnen.
- Er ist der siebte Arc-Sieger, der im gleichen Jahr das Englische Derby gewonnen hat,
- er fünfte Arc-Sieger, der zuvor die irischen Champion Stakes gewonnen hat,
- der 59. dreijährige Sieger (35mal gewannen die Älteren),
- der 14. Sieg für Großbritannien.

Für Frankie Dettori, der im Moment seinen zweiten Frühling erlebt und in perfekter Form reitet, war es der vierte Arc-Sieger. Trainer John Gosden sattelte seinen ersten Arc-Sieger, ebenso für Anthony Oppenheimer als Besitzer. Er hat Golden Horn selbst gezogen und die Freude über diesen Erfolg stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben.

Glückwunsch an das Team!

Prix de l’Arc de Triomphe 2015

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Ein Memorial für Silvia Göldner

Vor einem Jahr, im September 2014 ist die Hamburgerin Silvia Göldner viel zu früh nach schwerer Krankheit verstorben.

Vergangenen Sonntag wurde in Hannover das Hannoversche Auktionsrennen als Memorial für Silvia Göldner gelaufen. Der Präsident des Hannoverschen Rennvereins hat wohl bewußt ihr zu Ehren auf einen Titelsponsoren für das nicht gerade preiswerte Rennen verzichtet und Susanne Born hat alles organisiert. Es zeugt auch von großem Respekt und Anerkennung, der man der Verstorbenen in Hannover entgegen bringt.

Catrin Nack hatte ein Tisch reserviert, an dem sich alle, die sich an Silvia Göldner erinnern wollten, treffen konnten.

Mit Kincsem.de hat sie lange vor Galopp-Sieger eine Seite über den Galopprennsport und die Geschichte großer Pferde im Internet gehabt. Mir wird Silvia Göldner immer als eine Vollblutftrau in Erinnerung bleiben, die den “Königlichen Sport” der Allgemeinheit zugänglich machen wollte, die ihn polpulär machen wollte. Nicht die Analyse der Rennen, die Frage nach einem guten oder schlechtem Ritt oder die Diskussion über die perfekte Anpaarung waren ihre Welt. Sie schrieb stattdessen die Geschichte und Geschichten des Rennsports auf und hatte dazu immer wieder geniale Marketing-Ideen, den Rennsport populär zu machen.

Gewonnen hat Waky Sol aus dem Stall des DVR-Präsidenten Albrecht Woeste.

Silvia Göldner Gedächtnisrennen

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Kazzio gewinnt den Gran Premio Merano – drei Deutsche vorne

Der letzte deutsche Sieger im Gran Premio Merano war 2005 Rosenbrief im Besitz von Frau Dr. A. Grimminger, trainiert von Baron Christian v. d. Recke und geritten von dem französischen Amateur Thierry Steeger. Seitdem gab es einige Plazierungen, aber ein voller Erfolg wollte nicht gelingen.

In den letzten Jahren waren vor allem die Tschechen und da besonders Josef Vana Senior und Junior dominierend in dem wichtigsten Hindernisrennen Italiens. 2013 und 2014 gewann der polnische Lando-Enkel Alpha Two für das Vana-Team. Vana Senior als Trainer und Vana Junior im Sattel.

Kazzio war mit erstklassigen Referenzen aus der “Deutschen Provinz” angereist. Er gewann die Seejagdrennen von Hamburg, Bad Harzburg und Quakenbrück und war im August Zweiter in der ING Grote Steeple-Chase van Vlaanderen im belgischen Waregem.
Toto-Favoriten waren in diesem Jahr die vom französischen Meistertrainer Guilleaume Macaire vorbereiteten Pferde, die beide aus deutscher Zucht stammten. Nach dem Start ging Kauto Sweety früh nach vorne und galoppierte einige Längen vor dem Feld. Kazzio war eher unsichtbar im Mittelfeld auf der Reise. Rund 1000 Meter vor dem Ziel mußte Kauto Sweety seinem hohen Tempo dann aber endgültig Tribut zollen und wurde nach hinten durchgereicht. Dafür kamen die aus Frankreich entsandten Sholokhov-Söhne Marinas aus Etzeaner Zucht und Ole Companero aus der Zucht von Michael Herrmann und Kazzio immer besser ins Bild.

Am Ende gewann Kazzio mit Cevin Chan im Sattel sicher mit 1 1/4 Längen vor dem französischen Duo und holte nach 10 Jahren den Gran Premio Merano wieder nach Deutschland. Für das Team mit Pavel Vovcenko, Cevin Chan und natürlich dem Besitzer Bernd Huckschlag war es der größte Erfolg über die schweren Sprünge überhaupt.

Für die deutsche Zucht war es ein totaler Triumpf, denn die ersten drei Pferde sind in Deutschland gezogen, Frolon als Vierter hat mit Lavirco einen deutschen Vater. Fünfter wurde der von dem früheren Amateurrennreiter Alex Traber trainierte Nando.

Gran Premio Merano – Kazzio

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Ein schöner Tag für Turfdeutschland

Im belgischen Waregem wird Kazzio aus der Zoppenbroicher Königsstuhl-Familie, trainiert von Pavel  Vovcenko mit Cevin Chan im Sattel Zweiter in der Grote Steeple-Chase van Vlaandern. Der Ausflug ins Nachbarland war mit 20.000 EUR honoriert. Auch wenn wir in Deutschland kaum noch Hindernisrennen haben, brauchen sich die deutschen Steepler nicht zu verstecken

In Auteuil gewinnen am ersten Renntag nach der Sommerpause Descartes (v. Sholokhov) aus der Zucht von Brigitta und Bernhard Matusche ein Listenrennen auf der Hürdenbahn. Wenn der französische Meistertrainer G. Macaire einen Hürdendebutanten in einem Listenrennen aufbietet, muß er  eine ziemlich gute Meinung von dem Pferd haben! Direkt anschließend gewinnt Thea (v. Sholokhov) aus Etzeaner Zucht ein Konditions-Hürdenrennen für Vierjährige. Ein Laveron-Sohn wird noch Dritter. Im abschließenden Hürdenrennen für vierjährige Stuten gewinnt eine in Frankreich gezogene Network-Tochter und zwischendrin wurde ein Sommertag-Sohn Dritter in einem Jagdrennen für Vierjährige.

Nancy war schon fast in deutscher Hand. Im ersten Rennen gewann Mario Hofer vor Sascha Smrczek, im zweiten Rennen wird Sascha Smrczek Dritter und Mario Hofer Fünfter, das Tierce-Rennen gewann Sascha Smrczek vor Hella Sauer, im Vierten siegte Dieter Ronge vor Claudia Barsig, im Fünften siegte Waldemar Hickst, Conny Brandstätter wurde Dritte, im Sechsten wurde Markus Klug Zweiter vor Henk Greve, im Siebten siegte Waldemar Hickst, Sascha Smrczek wurde Dritter und im letzten Rennen wurde Hella Sauer Dritte, Hans Blume Vierter. Okay Nantes ist eher eine Provinzbahn und es war Nützlichkeitssport, aus züchterischer Sicht soll man das mal nicht zu hoch bewerten. Aber die Deutschen haben viel Geld mit nach Hause gebracht.

In Deutschland war rennfrei – aber wo sollen auch die Starter herkommen, wenn die Pferde alle im Ausland laufen und selbst die Paradebahn Baden Baden kann den französischen Provinzbahnen finanziell kaum etwas entgegen setzen. Wenn das Management der deutschen Rennsport AG auch so erfolgreich arbeiten würde, wie Züchter und Trainer sähe das vielleicht anders aus.

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Gewinnt American Pharoah auch den vierten Stern?

Gewinnt American Pharoah auch den vierten Stern? Ein Dutzend Pferde haben die amerikanische Triple-Crown bisher gewonnen. Zuletzt American Pharoah – er ist der aktuelle Titelhalter. Nur bei seinem Debut patzte American Pharoah, danach gestaltete er jedes Rennen zu einem Sieg.

Der nächste Start des Ausnahmegaloppers ist dieses Wochenende in den Travers Stakes auf der Rennbahn von Saratoga über 1 1/4 Meilen (2011m). Die drei Rennen der Triple-Crown sind in Amerika dicht gedrängt von Anfang Mai bis Ende Juni und die Travers Stakes sind so etwas wie das St. Leger in Europa. Die Pferde sollen beweisen, daß sie nach der anstrengenden Saison noch fit and well sind.

Die Travers Stakes wurden von vielen großen und großartigen Pferden gewonnen. Aber erst einmal in weit über 100 Jahren hat ein Triple-Crown-Sieger, nämlich Whirlway 1941, auch die Travers Stakes gewonnen. Sollte American Pharoah dies am Samstag auch gelingen, hätte er endgültig Geschichte geschrieben und mit Erfolg nach den Sternen gegriffen!

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Galopprennen und Marketing

Ein “Matchrace” steht an, zwar nicht wie damals zwischen War Admiral und Seabiscuit, sondern eins zwischen zwei Pferden, die irgendwo um die 70 kg GAG haben. Die Fachwelt diskutiert um den Wert dieses Rennens, die Medien berichten darüber und die Fachwelt wundert sich.

Ein kleiner Ausflug in eine etwas ältere Geschichte aus der Welt des Marketings. Als Microsoft noch eine kleine Firma war, aber mit DOS schon Geld verdient hatte, kaufte man sich einen Marketingmanager ein, der zuvor seine Brötchen in der Kosmetik-Welt verdient hat. Er erklärte  Bill Gates und den anderen Microsofties die Welt des Marketings am Beispiel einer Handcreme. Was ist der Unterschied zwischen Vaseline und einer hochwertigen Handcreme? Nicht viel, wußte der Marketing-Experte zu berichten, außer ein paar Duftstoffen, die auch die Konsistenz verändern, ist in einer hochwertigen Creme nicht viel mehr drin als eben Vaseline. Der Unterschied ist die Verpackung und das Marketing. Wie mache ich aus einem einfachen Produkt einen begehrenswerten Artikel, den jeder kaufen will?

Im Hause Microsoft hatte man damals mit der Entwicklung von Windows angefangen. Version 1.0 hielt man für marktreif. Was auch immer das bei Microsoft in Bezug auf Qualität und Funktionsfähigkeit des Produkts heißen mag, soll jetzt mal außen vor bleiben. Für die Programmierer hieß das Produkt Interface-Manager, was sie als sachlich richtige Bezeichnung der neuen Software sahen. Vom Namen müsse man ja schließlich auch auf die Funktionen des Produkts schließen können.

Es muß den Marketing-Mann einige Mühen gekostet haben, aus dem sperrigen und für die Allgemeinheit unverständlichen Namen “Interface Manager” den leicht zu verstehenden Begriff “Windows” zu machen. Man klickt auf ein Symbol und in einem neuen Fenster geht ein neues Programm auf.  Eigentlich ganz logisch, aber nicht für Software-Entwickler, denn die sahen erst mal den Schnittstellen-Manager im Vordergrund. Was Schnittstellen sind, soll jetzt auch mal egal sein.

Der Rest der Windowsgeschichte dürfte allgemein bekannt sein und wer sie nicht kennt, kann sie im Internet nachlesen.  Es kann wohl als ziemlich sicher gelten, daß ein Interface-Manager es niemals zu der Popularität des sprachlich wohlklingenderem und eingängigen Windows geschafft hätte.

Was hat das mit dem Matchrace zu Hoppegarten im speziellem und dem Galopprennsport im Allgemeinen zu tun? Der Galoppsport ist für Außenstehende nicht direkt zu verstehen. Ausgleichsrennen, Altersgewichtsrennen, Gruppe-Rennen, Steher, Flieger, Meiler, Handicapper, Erlaubnisreiter und was da sonst noch alles für Fachbegriffe durch die Welt fliegen. Alles richtig, versteht aber kaum einer, der nicht regelmäßig dabei ist.
Aber Matchrace, das versteht fast jeder, auch wenn man der englischen Sprache sonst nicht so mächtig ist.

Die Komplexität des Galoppsorts hat einen guten Grund und ist historisch gewachsen und man kann und darf sie natürlich nicht abschaffen, weil es aus Marketingsicht vielleicht einfacher wäre.

Aber man soll eben den Ball aufnehmen, wenn er von zwei “positiv” Verrückten wie  Guido Hermann Schmitt und Christian Sundermann ins rollen gebracht wird. Es ist kontraproduktiv, wenn man so ein “Event” ignoriert, weil der sportliche Wert fehlt. Auch jeder Leistungssport braucht hin und wieder mal Gaudi, damit er interessant ist und darüber berichtet.

Gamgoom (Schmitt) und Ach was (Sundermann) laufen über 1200m auf der Hoppegartener Geraden Bahn gegeneinander. 7.000 EUR bekommt der Sieger, der das Geld an die Jockeyschule stiften muß. Es geht also um Ruhm und Ehre in diesem Rennen. Und es geht um ein Wettrennen, bei dem vielleicht ein paar mehr mitfiebern, die noch nicht auf der Rennbahn waren. “Meiner ist schneller als Deiner, Wetten?” ist schließlich einer der Wurzeln des Galopprennsports.

Ob man nun die Schlagzeile der Bild-Zeitung für gut hält oder nicht, ist auch nicht so wichtig. Es steht ein recht ausführlicher Artikel in einer auflagenstarken Zeitung über das Rennen – natürlich mit den bild-typischen Fehlern und Übertreibungen, aber das ist eben so bei der Bild-Zeitung. Das ist nicht nur bei Pferderennen so, das ist bei denen immer so. Die Schlagzeile ist alles, der Artikel nur schmückendes Beiwerk Wenn die Bild-Zeitung das Interesse für den Sport entdeckt hat und der Bild-Leser mehr über Pferderennen und Toto-Wetten wissen will, dann wird auch mal ein Redakteur zur Fortbildung geschickt. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Matchrace ist wie Windows, Altersgewichtsrennen ist das Pendant zum Interface-Manager.

Wenn man dann die Leute auf die Bahn gelockt hat und es Ihnen gefallen hat, werden sie sich auch mit der Zeit mit den Begrifflichkeiten des Rennsports vertraut machen Nicht heute und nicht morgen, aber demnächst und irgendwann muß man ja mal anfangen.

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Gastbeitrag: Ein Statement von ProRennbahn nach der Wahl

Liebe Mitstreiter und Unterstützer unseres Anliegens „Rennbahnerhalt”,

allen, die uns aktiv durch spontanes Flyerverteilen, Plakateaufhängen, Infostände, Info-Austausch, Materialtransporte und Spenden unterstützten sowie uns als Internet“kämpfer”, als Multiplikatoren mit aufklärerischer Arbeit, aufmunternden Anrufen und Mails ermutigten, möchten wir für diese oft notwendig gewordenen Motivationen sehr herzlich danken. Auch bei den Parteien, Institutionen, Initiativen und Vereinen, die uns in unseren Bemühungen, den bereits existierenden „Bürger“park Rennbahngelände zu erhalten, aktiv begleiteten, bedankt sich die Initiative Pro Rennbahn ganz besonders.

Erstaunlicherweise haben wir, die 2 “elitären Minoritätenvereine mit exklusiven Partikularinteressen” (Zitate der CDU, Grünen), eine deutliche Mehrheit gegenüber dem Fußballgiganten DFB mit seinen 90 Fußballvereinen in Frankfurt erzielt. Die Zustimmung für eine Akademie in der Bevölkerung, auf die die Stadt sich jetzt stolz beruft, ist, sachlich gesehen, angesichts des Wahlergebnisses nicht vorhanden. Das Akademie-Projekt hat die Bürger offensichtlich nicht sonderlich interessiert, geschweige denn mobilisiert.
So erscheint auch die im Vorfeld vom DFB in Auftrag gegebene Forsa-Studie leider in einem neuen „sachlich“ fragwürdigen Licht. Sandrock, Köttker (DFB, Internet; FR, 21.6.15): “Es freut uns deshalb umso mehr, dass so viele Bürger unserer sachlichen, seriösen und transparenten Informationslinie … gefolgt sind.” Laut dieser Umfrage befürworteten 83% der Niederräder Bürger das Leuchtturmprojekt. Die Wahlergebnisse in Niederrad und Sachsenhausen zeigen jedoch, dass die beiden Stadtteile sich mit bis zu 79% der Wähler (Briefwahl) und 77% (Wahllokal) für den Erhalt der Rennbahn aussprachen. Wen hat der DFB in diesen Stadtteilen befragen lassen…..?

Ein ähnlich negatives Ergebnis zeigt sich damit auch für den Bürgerpark, der in einer während der letzten Woche schnell vom DFB nachgeschobenen Forsa-Untersuchung angeblich bei 77% der Frankfurter Bevölkerung Anklang fand und für „Sehr gut“ befunden wurde. Die tatsächlich sachlichen Zahlen des Wahlergebnisses sprechen eine andere Sprache. Das hinterlässt ein unsachliches manipuliertes Geschmäckle, das dem Fair-Play-Propagandisten im Nachklapp nicht gut zu Gesicht steht.

Es war die Standortfrage, die zum Protest der Frankfurter Bürger führte, nicht der Bau eines Leistungszentrums. Die Informationspolitik der Allianz Stadt Frankfurt und Investor verschwieg diese Tatsache (absichtlich) in den Umfragen und in der Öffentlichkeit und dies führte letztendlich zu einer von der Initiative nicht gewünschten Konfrontation dreier Sportarten nach dem Prinzip „entweder/oder.”

Wir trösten uns damit, dass wir unter den derzeit gültigen Regularien eines Bürgerentscheids in Bayern erfolgreich gewesen wären, drücken den in den Startlöchern sitzenden Bürgerinitiativen in Frankfurt die Daumen für ein erfolgreiches Bürgerbegehren, wünschen Hessen ein in absehbarer Zeit gesenktes demokratischeres Quorum und werden mit Interesse die weiteren Galoppsprünge und Abschläge auf dem Rennbahnareal, die nicht mehr in unseren Händen liegen, in der Presse verfolgen

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Der neue Bürgerpark von Frankfurt – nicht finanzierbar!

DFB und Magistrat in Frankfurt werden nicht müde, diesen ominösen Bürgerpark auf dem Rennbahngelände als Gewinn für Frankfurt zu bezeichnen. Oliver Bierhoff vom DFB erwähnt diesen als erstes auf die Frage, was denn die Frankfurter für einen Vorteil von der Akademie habe. Die Akademie ist also kein Vorteil für die Bürger, sondern einzig der Bürgerpark. Endlich sagt der Bierhoff mal die Wahrheit: Die Akademie hat nämlich nur Nachteile für den Bürger!

Die Fraktion der Bürger für Frankfurt (BFF) haben zu diesem Bürgerpark noch ein paar mehr Anmerkungen auf Ihrer Webseite gemacht. Z. B. Wird festegellt, daß die derzeitigen Grünflächen nicht mehr gepflegt werden können, weil kein Geld zur Verfügung steht. Wie soll dann der Park angelegt und vor allem, wie soll er dann später bewirtschaftet werden? Es geht immerhin um eine Fläche von 18 ha oder 180.000 qm!

Fragen, auf die der Magistrat keine Antwort geben kann oder geben will!

Die vollständige Pressemitteilung der BFF

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Wählen gehen ist in Frankfurt erste Bürgerpflicht

In Deutschland wird Wahlmüdigkeit gelebt. Man ist desillusioniert von der Politik und den Politikern. Es gewinnt trotzdem, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Dieses mal ist es anders, es gewinnt nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen-. Um zu gewinnen, um die Rennbahn zu erhalten müssen bei der Abstimmungen mindestens 25% der wahlberechtigten Frankfurter für den Erhalt der Rennbahn stimmen. Rund 125.000 Stimmen sind erforderlich. Mehr, als OB Feldmann bei der Wahl erhalten hat. Wer nicht wählt, wählt den DFB und seine “Akademie”!

Für die Unentschlossenen ein paar Fakten zur Entscheidung.

- Der Akteneinsichtsausschuß hat festgestellt, daß nicht wie angegeben 22 Standorte geprüft wurden, sondern tatsächlich nur fünf Standorte. Die Stadtverordneten-Versammlung hat als auf vollkommen falschen Informationen einen Beschluß gefaßt. Man könnte auch sagen, sie ist hinters Licht geführt worden.

- Der Bund der Steuerzahler kritisiert das Projekt als Geschenk an den DFB.

- Der NABU krtisiert das Projekt ebenso wie Professor Till Behrens, dem Vordenker des Frankfurter Grüngürtels.

- Entgegen der dauernden Behauptung von Politik und DFB ist die Rennbahn ein täglich offenes Gelände, das Jedermann zugänglich ist. Außerhalb der Renntage besuchen rund 60.000 Frankfurter das Gelände jährlich.

- Der immer wieder beschworene Bürgerpark steht unter Finanzierungsvorbehalt. Die Stadt ist klamm und deswegen wird er wohl erst “irgendwann” realisiert werden.

- Die Stadt macht schon jetzt ein Minusgeschäft. Die zu erwartenden Abfindungen für Golf und Hippodrom GmbH  übersteigen die Erbpacht des DFB schon jetzt. Dazu ergeben sich aus den verschiedenen Verträgen noch Zahlungsverpflchtungen in noch nicht bekannter Höhe für die Stadt.

- Sport heißt Vielfalt – und nicht immer nur Fußball.  Leider hat der Fußball offensichtlich keinen Respekt vor anderen Sportarten.

Wer die Rennbahn als offenes Gelände erhalten will, muß wählen gehen und mit JA stimmen. Wer nicht wählt, wählt den DFB. Wer seine Wahlbenachrichtigung verlegt hat, kann mit dem Personalausweis in sein Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben!

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50 Royal Ascot Sieger für Frankie Dettori

Am Mittwoch hat Frankie Dettori mit Osaila seinen 50. Sieger beim königlichen Meeting von Royal Ascot geritten. Eine Zahl, die nur wenige Jockeys erreichen. Herzlichen Glückwunsch!!

Sein erster Sieger war 1990 Markofdistinction im Besitz von Gerald Leigh, trainiert vom in England arbeitenden Luca Cumani. Für die Queen war er 1995 mit Phantom Gold in den Ribblesdale Stakes erfolgreich.  Die Hälfte der Siege konnte er für Godolphin verbuchen und diese mit nur einer Ausnahme unter der Ägide von Saeed bin Suroor
Der sympathische, längst in England angekommene Italiener erlebt nach einem auch verletzungsbedingten Formtief wieder eine ganz große Zeit im Sattel –  hoffentlich kann er noch lange reiten!

dettori_50_asc PDF Datei mit allen Dettori-Siegen in Royal Ascot

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