Galopprennen und Marketing

Ein “Matchrace” steht an, zwar nicht wie damals zwischen War Admiral und Seabiscuit, sondern eins zwischen zwei Pferden, die irgendwo um die 70 kg GAG haben. Die Fachwelt diskutiert um den Wert dieses Rennens, die Medien berichten darüber und die Fachwelt wundert sich.

Ein kleiner Ausflug in eine etwas ältere Geschichte aus der Welt des Marketings. Als Microsoft noch eine kleine Firma war, aber mit DOS schon Geld verdient hatte, kaufte man sich einen Marketingmanager ein, der zuvor seine Brötchen in der Kosmetik-Welt verdient hat. Er erklärte  Bill Gates und den anderen Microsofties die Welt des Marketings am Beispiel einer Handcreme. Was ist der Unterschied zwischen Vaseline und einer hochwertigen Handcreme? Nicht viel, wußte der Marketing-Experte zu berichten, außer ein paar Duftstoffen, die auch die Konsistenz verändern, ist in einer hochwertigen Creme nicht viel mehr drin als eben Vaseline. Der Unterschied ist die Verpackung und das Marketing. Wie mache ich aus einem einfachen Produkt einen begehrenswerten Artikel, den jeder kaufen will?

Im Hause Microsoft hatte man damals mit der Entwicklung von Windows angefangen. Version 1.0 hielt man für marktreif. Was auch immer das bei Microsoft in Bezug auf Qualität und Funktionsfähigkeit des Produkts heißen mag, soll jetzt mal außen vor bleiben. Für die Programmierer hieß das Produkt Interface-Manager, was sie als sachlich richtige Bezeichnung der neuen Software sahen. Vom Namen müsse man ja schließlich auch auf die Funktionen des Produkts schließen können.

Es muß den Marketing-Mann einige Mühen gekostet haben, aus dem sperrigen und für die Allgemeinheit unverständlichen Namen “Interface Manager” den leicht zu verstehenden Begriff “Windows” zu machen. Man klickt auf ein Symbol und in einem neuen Fenster geht ein neues Programm auf.  Eigentlich ganz logisch, aber nicht für Software-Entwickler, denn die sahen erst mal den Schnittstellen-Manager im Vordergrund. Was Schnittstellen sind, soll jetzt auch mal egal sein.

Der Rest der Windowsgeschichte dürfte allgemein bekannt sein und wer sie nicht kennt, kann sie im Internet nachlesen.  Es kann wohl als ziemlich sicher gelten, daß ein Interface-Manager es niemals zu der Popularität des sprachlich wohlklingenderem und eingängigen Windows geschafft hätte.

Was hat das mit dem Matchrace zu Hoppegarten im speziellem und dem Galopprennsport im Allgemeinen zu tun? Der Galoppsport ist für Außenstehende nicht direkt zu verstehen. Ausgleichsrennen, Altersgewichtsrennen, Gruppe-Rennen, Steher, Flieger, Meiler, Handicapper, Erlaubnisreiter und was da sonst noch alles für Fachbegriffe durch die Welt fliegen. Alles richtig, versteht aber kaum einer, der nicht regelmäßig dabei ist.
Aber Matchrace, das versteht fast jeder, auch wenn man der englischen Sprache sonst nicht so mächtig ist.

Die Komplexität des Galoppsorts hat einen guten Grund und ist historisch gewachsen und man kann und darf sie natürlich nicht abschaffen, weil es aus Marketingsicht vielleicht einfacher wäre.

Aber man soll eben den Ball aufnehmen, wenn er von zwei “positiv” Verrückten wie  Guido Hermann Schmitt und Christian Sundermann ins rollen gebracht wird. Es ist kontraproduktiv, wenn man so ein “Event” ignoriert, weil der sportliche Wert fehlt. Auch jeder Leistungssport braucht hin und wieder mal Gaudi, damit er interessant ist und darüber berichtet.

Gamgoom (Schmitt) und Ach was (Sundermann) laufen über 1200m auf der Hoppegartener Geraden Bahn gegeneinander. 7.000 EUR bekommt der Sieger, der das Geld an die Jockeyschule stiften muß. Es geht also um Ruhm und Ehre in diesem Rennen. Und es geht um ein Wettrennen, bei dem vielleicht ein paar mehr mitfiebern, die noch nicht auf der Rennbahn waren. “Meiner ist schneller als Deiner, Wetten?” ist schließlich einer der Wurzeln des Galopprennsports.

Ob man nun die Schlagzeile der Bild-Zeitung für gut hält oder nicht, ist auch nicht so wichtig. Es steht ein recht ausführlicher Artikel in einer auflagenstarken Zeitung über das Rennen – natürlich mit den bild-typischen Fehlern und Übertreibungen, aber das ist eben so bei der Bild-Zeitung. Das ist nicht nur bei Pferderennen so, das ist bei denen immer so. Die Schlagzeile ist alles, der Artikel nur schmückendes Beiwerk Wenn die Bild-Zeitung das Interesse für den Sport entdeckt hat und der Bild-Leser mehr über Pferderennen und Toto-Wetten wissen will, dann wird auch mal ein Redakteur zur Fortbildung geschickt. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Matchrace ist wie Windows, Altersgewichtsrennen ist das Pendant zum Interface-Manager.

Wenn man dann die Leute auf die Bahn gelockt hat und es Ihnen gefallen hat, werden sie sich auch mit der Zeit mit den Begrifflichkeiten des Rennsports vertraut machen Nicht heute und nicht morgen, aber demnächst und irgendwann muß man ja mal anfangen.

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Gastbeitrag: Ein Statement von ProRennbahn nach der Wahl

Liebe Mitstreiter und Unterstützer unseres Anliegens „Rennbahnerhalt”,

allen, die uns aktiv durch spontanes Flyerverteilen, Plakateaufhängen, Infostände, Info-Austausch, Materialtransporte und Spenden unterstützten sowie uns als Internet“kämpfer”, als Multiplikatoren mit aufklärerischer Arbeit, aufmunternden Anrufen und Mails ermutigten, möchten wir für diese oft notwendig gewordenen Motivationen sehr herzlich danken. Auch bei den Parteien, Institutionen, Initiativen und Vereinen, die uns in unseren Bemühungen, den bereits existierenden „Bürger“park Rennbahngelände zu erhalten, aktiv begleiteten, bedankt sich die Initiative Pro Rennbahn ganz besonders.

Erstaunlicherweise haben wir, die 2 “elitären Minoritätenvereine mit exklusiven Partikularinteressen” (Zitate der CDU, Grünen), eine deutliche Mehrheit gegenüber dem Fußballgiganten DFB mit seinen 90 Fußballvereinen in Frankfurt erzielt. Die Zustimmung für eine Akademie in der Bevölkerung, auf die die Stadt sich jetzt stolz beruft, ist, sachlich gesehen, angesichts des Wahlergebnisses nicht vorhanden. Das Akademie-Projekt hat die Bürger offensichtlich nicht sonderlich interessiert, geschweige denn mobilisiert.
So erscheint auch die im Vorfeld vom DFB in Auftrag gegebene Forsa-Studie leider in einem neuen „sachlich“ fragwürdigen Licht. Sandrock, Köttker (DFB, Internet; FR, 21.6.15): “Es freut uns deshalb umso mehr, dass so viele Bürger unserer sachlichen, seriösen und transparenten Informationslinie … gefolgt sind.” Laut dieser Umfrage befürworteten 83% der Niederräder Bürger das Leuchtturmprojekt. Die Wahlergebnisse in Niederrad und Sachsenhausen zeigen jedoch, dass die beiden Stadtteile sich mit bis zu 79% der Wähler (Briefwahl) und 77% (Wahllokal) für den Erhalt der Rennbahn aussprachen. Wen hat der DFB in diesen Stadtteilen befragen lassen…..?

Ein ähnlich negatives Ergebnis zeigt sich damit auch für den Bürgerpark, der in einer während der letzten Woche schnell vom DFB nachgeschobenen Forsa-Untersuchung angeblich bei 77% der Frankfurter Bevölkerung Anklang fand und für „Sehr gut“ befunden wurde. Die tatsächlich sachlichen Zahlen des Wahlergebnisses sprechen eine andere Sprache. Das hinterlässt ein unsachliches manipuliertes Geschmäckle, das dem Fair-Play-Propagandisten im Nachklapp nicht gut zu Gesicht steht.

Es war die Standortfrage, die zum Protest der Frankfurter Bürger führte, nicht der Bau eines Leistungszentrums. Die Informationspolitik der Allianz Stadt Frankfurt und Investor verschwieg diese Tatsache (absichtlich) in den Umfragen und in der Öffentlichkeit und dies führte letztendlich zu einer von der Initiative nicht gewünschten Konfrontation dreier Sportarten nach dem Prinzip „entweder/oder.”

Wir trösten uns damit, dass wir unter den derzeit gültigen Regularien eines Bürgerentscheids in Bayern erfolgreich gewesen wären, drücken den in den Startlöchern sitzenden Bürgerinitiativen in Frankfurt die Daumen für ein erfolgreiches Bürgerbegehren, wünschen Hessen ein in absehbarer Zeit gesenktes demokratischeres Quorum und werden mit Interesse die weiteren Galoppsprünge und Abschläge auf dem Rennbahnareal, die nicht mehr in unseren Händen liegen, in der Presse verfolgen

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Der neue Bürgerpark von Frankfurt – nicht finanzierbar!

DFB und Magistrat in Frankfurt werden nicht müde, diesen ominösen Bürgerpark auf dem Rennbahngelände als Gewinn für Frankfurt zu bezeichnen. Oliver Bierhoff vom DFB erwähnt diesen als erstes auf die Frage, was denn die Frankfurter für einen Vorteil von der Akademie habe. Die Akademie ist also kein Vorteil für die Bürger, sondern einzig der Bürgerpark. Endlich sagt der Bierhoff mal die Wahrheit: Die Akademie hat nämlich nur Nachteile für den Bürger!

Die Fraktion der Bürger für Frankfurt (BFF) haben zu diesem Bürgerpark noch ein paar mehr Anmerkungen auf Ihrer Webseite gemacht. Z. B. Wird festegellt, daß die derzeitigen Grünflächen nicht mehr gepflegt werden können, weil kein Geld zur Verfügung steht. Wie soll dann der Park angelegt und vor allem, wie soll er dann später bewirtschaftet werden? Es geht immerhin um eine Fläche von 18 ha oder 180.000 qm!

Fragen, auf die der Magistrat keine Antwort geben kann oder geben will!

Die vollständige Pressemitteilung der BFF

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Wählen gehen ist in Frankfurt erste Bürgerpflicht

In Deutschland wird Wahlmüdigkeit gelebt. Man ist desillusioniert von der Politik und den Politikern. Es gewinnt trotzdem, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Dieses mal ist es anders, es gewinnt nicht die Mehrheit der abgegebenen Stimmen-. Um zu gewinnen, um die Rennbahn zu erhalten müssen bei der Abstimmungen mindestens 25% der wahlberechtigten Frankfurter für den Erhalt der Rennbahn stimmen. Rund 125.000 Stimmen sind erforderlich. Mehr, als OB Feldmann bei der Wahl erhalten hat. Wer nicht wählt, wählt den DFB und seine “Akademie”!

Für die Unentschlossenen ein paar Fakten zur Entscheidung.

- Der Akteneinsichtsausschuß hat festgestellt, daß nicht wie angegeben 22 Standorte geprüft wurden, sondern tatsächlich nur fünf Standorte. Die Stadtverordneten-Versammlung hat als auf vollkommen falschen Informationen einen Beschluß gefaßt. Man könnte auch sagen, sie ist hinters Licht geführt worden.

- Der Bund der Steuerzahler kritisiert das Projekt als Geschenk an den DFB.

- Der NABU krtisiert das Projekt ebenso wie Professor Till Behrens, dem Vordenker des Frankfurter Grüngürtels.

- Entgegen der dauernden Behauptung von Politik und DFB ist die Rennbahn ein täglich offenes Gelände, das Jedermann zugänglich ist. Außerhalb der Renntage besuchen rund 60.000 Frankfurter das Gelände jährlich.

- Der immer wieder beschworene Bürgerpark steht unter Finanzierungsvorbehalt. Die Stadt ist klamm und deswegen wird er wohl erst “irgendwann” realisiert werden.

- Die Stadt macht schon jetzt ein Minusgeschäft. Die zu erwartenden Abfindungen für Golf und Hippodrom GmbH  übersteigen die Erbpacht des DFB schon jetzt. Dazu ergeben sich aus den verschiedenen Verträgen noch Zahlungsverpflchtungen in noch nicht bekannter Höhe für die Stadt.

- Sport heißt Vielfalt – und nicht immer nur Fußball.  Leider hat der Fußball offensichtlich keinen Respekt vor anderen Sportarten.

Wer die Rennbahn als offenes Gelände erhalten will, muß wählen gehen und mit JA stimmen. Wer nicht wählt, wählt den DFB. Wer seine Wahlbenachrichtigung verlegt hat, kann mit dem Personalausweis in sein Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben!

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50 Royal Ascot Sieger für Frankie Dettori

Am Mittwoch hat Frankie Dettori mit Osaila seinen 50. Sieger beim königlichen Meeting von Royal Ascot geritten. Eine Zahl, die nur wenige Jockeys erreichen. Herzlichen Glückwunsch!!

Sein erster Sieger war 1990 Markofdistinction im Besitz von Gerald Leigh, trainiert vom in England arbeitenden Luca Cumani. Für die Queen war er 1995 mit Phantom Gold in den Ribblesdale Stakes erfolgreich.  Die Hälfte der Siege konnte er für Godolphin verbuchen und diese mit nur einer Ausnahme unter der Ägide von Saeed bin Suroor
Der sympathische, längst in England angekommene Italiener erlebt nach einem auch verletzungsbedingten Formtief wieder eine ganz große Zeit im Sattel –  hoffentlich kann er noch lange reiten!

dettori_50_asc PDF Datei mit allen Dettori-Siegen in Royal Ascot

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Das Hotel, die Rennbahn und der Fußball

Es ist einige Jahre her, da hat eine chinesischer Investor ein kleines Stück der Frankfurter Rennbahn gekauft, dort wo früher die Artur und Carl von Weinberg-Ställe standen. Es waren nüchterne Zweckbauten, aber der Name war es, der sie groß schienen ließ. Erinnerten sie doch an die Herren Dr. Arthur und Carl von Weinberg, die zum Ende des 19. Jahrhunderts zu großen Unternehmern in der Mainmetropole aufsteigen sollten, vom Kaiser das Adelsprädikat verliehen bekamen und die dazu noch große Mäzene Frankfurts waren – fast die Hälfte des Stiftungskapitals der neu zu gründenden Universität gaben die Weinbergs damals – und sie waren passionierte Reiter und Vollblutleute und sie verhalfen dem Galoppsport in Frankfurt zu großer Bedeutung!

Aber der Rennverein brauchte Geld und da bot sich der Verkauf dieser Ecke für ein Hotel an und die Chinesen kauften. Ein Filetgrundstück in perfekter Lage, mit einem großen Garten, der Rennbahn und darinnen einem schönen Golfplatz. Perfekt für die gehobene Geschäftskundschaft. Nach anstregenden Besprechungen bei einer Runde Golf entspannen oder mit Geschäftsfreunden bei einer Partie Golf noch ein paar Details über das Projekt in lockerer Atmosphäre zu besprechen. Gute Geschäfte werden schließlich  auf dem Golfplatz und nicht Verhandlungstisch beschlossen. Hotel mit Golfplatz mitten in der City – besser kann es ein Hotel nicht treffen und deswegen war man auch bereit, einen stattlichen Preis zu zahlen. Mehr als 800 Euro gab man für einen Quadratmeter.

Aber erst einmal tat sich erst mal gar nichts. Statt chinesischer Betriebsamkeit war erst mal über allen Wipfeln ruh’.  Eine dürre Wiese fand der Besucher statt einer belebten Baustelle und das ging so Jahr über Jahr.

Aber jetzt wird gebaut, jetzt herrscht emsige Betriebsamkeit auf dem Grundstück und zum Jahresende soll Eröffnung sein.  Man darf gespannt sein, wie sich das europäisch-chinesische Haus präsentieren wird.  Eigentlich ein Grund zur Freude, sollte man vermuten – wenn da nicht der DFB und die Begehrlichkeiten wären.

Der will auf dem Grundstück von Rennbahn und Golfplatz eine Fußball-Akademie errichten und weil es so praktisch ist, zieht dann gleich die ganze Verwaltung des Hundert_Millionen-Euro-Konzerns auf das Gelände um, aber über den Verwaltungssitz wird kaum gesprochen, immer wird die Akademie betont.

Die Rennbahn, der Golfplatz sollen dieser wundersamen Akademie weichen 150 Jahre Sportgeschichte in Frankfurt werden dann einfach mal so platt gemacht.

Und die Chinesen und das Hotel haben dann keinen schönen Garten mit Golfanlage mehr. Staat morgens einen Blick in die Natur zu werfen und die Vollblüter bei der Morgenarbeit zu erleben, guckt man auf den Verwaltungspalast des DFB. Vielleicht kann man dem Don Niersbach auf dem Schreibtisch gucken und sehen, wie er mit seinem Freund Don Blatter die Reorganisation der Fifa nicht voran treibt. Trübe Aussichten sind das, im präzisen Sinne des Wortes, denn wer will sich vom Niersbach schon morgens das Frühstück verderben lassen.

Und dann noch dieser Vorzugspreis für den reichsten Sportverband der Welt – nur rund 6% (sechs Prozent) von dem was einst die Chinesen bezahlten, muß der DFB-Boss hinblättern.  Ein Filet-Stück zum Preis eines Frankfurter Würstchens von der Freibank.

Die chinesischen Hoteliers haben – man verzeihe meine Wortwahl – die dreifache  Arschkarte gezogen. Nicht nur, daß sie nur noch ein Schnitzel statt eines Filets bekommen, der direkte Nachbar bekommt das Filet-Stück noch viel billiger und wenn man gerade Eröffnung gefeiert hat, bekommt man erst mal den Baukran vor die Fenster gesetzt.

Da möchte man doch meinen, daß die Chinesen vor Wut rot anlaufen und nach Recht rufen. Aber aus der Umgebung war zu vernehmen, daß man nicht gedenkt, sich in der Angelegenheit zu streiten.

Also ich wäre zum Rumpelstilzchen geworden, ich hätte vor Wut ein Loch in den Boden gestampft – aber nicht um darin zu verschwinden, sondern um den Olaf und den Markus und den Wolfgang und den Peter und den Micha und noch ein paar andere drin verschwinden zu lassen. Denn dann wär’ wieder ruh’ über Frankfurts Wipfeln und Hotel, Golf und Galopp könnten an diesem Standort eine wunderbare und erfolgreiche Gemeinschaft bilden!

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Akteneinsicht in Frankfurt

Wolfgang Hübner von den Bürgern für Frankfurt ist Mitglied des Akteneinsichtausschusses für das DFB-Zentrum auf der Rennbahn. Hier sein Protokoll mit dem Ergebnis.

Protokoll des Akteneinsichtausschuß


Wem der Text zu lang ist, hier die Original-Zusammenfassung aus dem Protokoll

1. Die Auswahl der Rennbahn als geplanten künftigen Standort für den DFB-Komplex ist nicht aufgrund sachlich überzeugender Fakten erfolgt, sondern als Folge nicht transparenter politischer Entscheidungen im Magistrat.

2. Frankfurt befand und befindet sich in keinem Standortwettbewerb um den DFBKomplex mit anderen Städten, weil der DFB nach eigenen Angaben nie einen anderen Standort ins Auge gefasst hatte und das auch nicht tun will.

3. Es gab und gibt im Stadtgebiet Frankfurts geeignete alternative Standorte, die zum Teil überhaupt nicht näher geprüft, zum Teil aus nicht überzeugenden Gründen aussortiert wurden.

4. Die Rennbahn ist weder aus ökonomischen, ökologischen noch stadtplanerischen Erwägungen die beste, geschweige denn die einzige geeignete Fläche für den geplanten DFB-Komplex in Frankfurt.

5. „Mit der Aufgabe der Rennbahn wäre der Verlust einer traditionsreichen und landesweit einmaligen Sport- und Freizeitattraktion verbunden, die für breite Bevölkerungsschichten sowohl im Alltag wie auch anlässlich von sportlichen und anderen Darbietungen erlebbar ist.“ (Zitat aus einer internen Stellungnahme des Stadtplanungsamtes)

6. Das Gelände des geplanten DFB-Komplexes – wo immer es auch entstehen wird – kann aus mehrfachen Gründen nicht so öffentlich zugänglich sein wie die Rennbahn. Es muss und wird deshalb wirksam von der Außenwelt mit abgrenzenden Einrichtungen ausgestattet.

7. Der geplante „Bürgerpark“ entstammt keinem Bedürfnis oder Verlangen der Bürger, sondern ist einzig das Projekt eines politischen Willens, der dem Verlust des Großteils der Fläche der Rennbahn mehr Akzeptanz bei den Bürgern verschaffen soll.

8. Die Akteneinsicht vermittelt keinerlei Klarheit über die Kontaktaufnahme zwischen dem Magistrat und der Frankfurter Hippodrom GmbH zwecks Beendigung des Vertragsverhältnisses und Übereignung der Gesellschafteranteile. Weder kann 14 nachvollzogen werden, welche Seite die Initiative dazu ergriffen hat noch wann das geschah. Das zu wissen, ist für das Verständnis der weiteren Entwicklung von unverzichtbarer Bedeutung.

9. Zwischen der Stadt, insbesondere dessen Grünflächenamt, und der Frankfurter Hippodrom GmbH des Herrn Hellwig gab es jahrelange Auseinandersetzungen um Natureingriffe und finanzielle Forderungen, die eine Vertragskündigung seitens der Stadt in den Jahren 2012 und 2013 ermöglicht, wenn nicht sogar notwendig gemacht hätten. Die zur Einsicht vorgelegten Akten geben keinen Aufschluss darüber, warum das nicht geschehen ist und wer aus welchen Gründen daran interessiert war.

10. Das Revisionsamt der Stadt Frankfurt hat die finanziellen Konditionen des Erbbaupachtvertrages mit dem DFB kritisiert. Es gibt keine nachvollziehbare Begründung, warum der DFB das Gelände für 46 Euro/qm bekommen soll, der Bodenrichtwert für mit Baurecht ausgestattetes Land im Bereich der Rennbahn aber bei 500 Euro liegt und 2006 im Pachtvertrag der Stadt mit der Huarong-Gruppe für das Hotel direkt an der Rennbahn gar 859 Euro/qm ausbedungen wurden.

11. Eine städtische finanzielle Förderung des Renn-Klubs erfolgte letztmalig im Frühjahr 2013 mit einem Betrag von 12.700 Euro. Von einem „Fass ohne Boden“ kann zumindest in den letzten Jahren und der Gegenwart keine Rede sein. Solche Behauptungen entsprechen nicht den Realitäten, sondern verfälschen sie.

12. Alle vorherigen direkten oder indirekten städtischen Subventionierungen der Rennbahn bzw. des Renn-Klubs waren demokratisch legitimiert und wurden von Mehrheiten der Stadtverordneten und/oder des Magistrats beschlossen.

Stadtverordneter Wolfgang Hübner, Mitglied des Akteneinsichtsausschusses

Frankfurt, 7. Juni 2015

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American Pharoah – Triple-Crown-Winner 2015

Kentucky Derby – Preakness Stakes – Belmont Stakes sind die drei Rennen der amerikanische Triple Crown, gelaufen von Anfang Mai bis Mitte Juni in 5 Wochen. “Einfach” zu gewinnen, sagen die einen, weil man ein Pferd nur über eine recht kurze Zeit fit halten muß. Sehr schwierig sagen die anderen, weil die Startfolge sehr kurz ist und nicht die kleinste Kleinigkeit passieren darf, dann ist man raus.

11 Pferden gelang es bisher, dieses drei Rennen zu gewinnen. Der erste war Sir Barton (1919).

In den Dreißigern des letzten Jahrhunderts waren es Gallant Fox (1930), Omaha (1935) und War Admiral (1937)

In den Vierzigern waren es Whirlaway (1941), Count Fleet (1943), Assault (1946) und Citation (1948)

Danach gab es eine lange Zeit der “Sedisvakanz” bis 1973 der großartige Secretariat den Bann brechen sollte und Amerika wieder einen Triple-Crown-Sieger feiern konnte. Ihm folgten Seattle Slew (1978) und direkt ein Jahr später Affirmed.

Und es folgte wieder eine lange Durststrecke bis 36 Jahre später 2015 mit American Pharoah endlich wieder großartiger Vollblüter die Dreifache Krone gewinnen konnte.
Die Liste der Gescheiterten ist lang, viel länger als die, die es geschafft haben und sie ist gespickt mit großen Namen. Man O’War, der gleichsam als amerikanischer National-Vollblüter betrachtet werden kann, scheiterte im Derby um dann die Preakness und die Belmont Stakes zu gewinnen. Aber die meisten scheiterten in den Belmont Stakes, dem dritten Rennen über für amerikanische Verhältnisse weite 2414m, Northern Dancer, Sunday Silence, War Emblem, Smarty Jones und viele andere sind aus welchen Gründe auch immer, im Belmont Park gescheitert. Manche verloren knapp, andere gingen unter wie Birg Brown der wegen einer Hufverletzung nicht wirklich trainieren konnte und letzter wurde.

Im letzen Jahr scheiterte California Chrome in den Belmont Stakes. Aber nach den Preakness Stakes rückte der Rennsport wieder mehr in die Öffentlichkeit. Zeitungen die sonst wenig über den Sport schrieben, schrieben über einen möglichen Triple-Crown-Sieger. Große Pferde machen eben Geschichte und da wollen möglichste Viele dran teilhaben.

Es waren nicht allein die mehr als fünf Längen, mit denen American Pharoah die Belmont Stakes gewann, der Ton machte noch mehr die Musik und die vollbesetzten und alterwürdigen  Tribünen des Belmont Parks sahen ein absolut souverän galoppierendes Pferd, das keine Gegner zu haben schien. Nach getaner Arbeit ließ der mächtige Braune die Siegerprozedur im Absattelring mit der unendlichen Ruhe eines Klassepferdes über sich ergehen.

Ja, es scheint, daß Amerika wieder einen echten Star auf der Rennbahn hat! Ob er im August noch die Travers Stakes gewinnen wird und damit mit Whirlaway gleichzieht, dem bisher einzigen Triple-Crown-Sieger der auch noch dieses Prestigerennen im August gewonnen hat?

Einen kleinen Wermutstropfen muß man zu den Belmont Stakes trotzdem anmerken. Wieder liefen alle Starter mit Lasix und teilweise anderer Medikamentierung. Einer der Gründe, warum der Galoppsport im Land der unbegrenzten Möglichkeiten um sein Image kämpft. “No, a battered old sport was looking for an immortal thoroughbred, one worthy to stand alongside Sir Barton and Assault, War Admiral and Whirlaway, Count Fleet and Citation, a horse able to earn the title of a Triple Crown champion.” schrieb wohl auch deswegen die New York Times.

Geritten wurde American Pharoah von dem 1972 in Mexiko geborenen Victor Espinoza, der schon viele Jahre in den USA lebt und viele große Sieger geritten hat – aber noch kein Championat errungen hat. Es war sein Dritter Anlauf zur Dreifachen. 2012 scheiterte er mit Emblem in den Belmont und 2014 mit California Chrome in den Belmont Stakes. Die in Europa klassischen 1 1/2 Meilen gelten in den USA als Marathon-Distanz und bei der auf Kurz- und Mitteldistanzen ausgerichteten amerikanischen Zucht fehlt es vielen Pferden am nötigen Stehvermögen.

Robert “Bob” Baffert ist einer der erfolgreichsten Trainer der USA. Trainerchampion nach Gewinnsumme 1998, 1999, 2000 und 2001, ausgezeichnet mit dem Eclipse Award 1997 und 1999 und Big Sport of Turfdom Award 1997 und natürlich Trainer zahlreicher erstklassiger Pferde.

Schließlich und endlich die Besitzer, Zayat Stables, der Rennstall der Familie Zayat, die seit 2005 im Galoppsport aktiv sind Chef ist Ahmed Zayat, einem in Ägypten geborenen amerikanischen Geschäftsmann. Das Team Zayat stellt sich auf der Webseite als eine sehr fröhliche, sympathische und vollblutbegeisterte Familie vor.  Warum haben wir keine sich so sympathisch präsentierende Vollblutfamilien in Deutschland?

Rennstallmanager ist Junior Justin Zayat, für Büromanagement und Buchhaltung hat man allerdings den familienfremden Ronald Williams engagiert. Außer bei Bob Baffert hat Zayat Stables noch bei sieben weiteren Trainern Pferde in Training, u. A. bei der amerikanischen Trainerlegende D Wayne Lucas und dem Südafrikaner Michael de Kock

Ein nicht ganz kleines Unternehmen im Vollblutsport könnte man annehmen – und man darf auf die nächsten Starts von American Pharoah gespannt sein.

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Gastkommentar von Joachim Pflug: Stoppt endlich diese Politikdilettanten

Es ist alles wie ein schlechter Film! Da versuchen drei Polit-Dilettanten aus Gründen, die wahrscheinlich ewig ihr ureigenes Geheimnis bleiben werden, das wunderschöne Rennbahngelände – gegen den Willen ihrer eigenen Bevölkerung – an den DFB zu verramschen (ja, ich bleibe bei der Wortwahl “verramschen”!!!) und haben inzwischen ein Chaos angerichtet, das jedem Frankfurter die Haare zu Berge stehen lassen muss.

Allein die Ereignisse des gestrigen und heutigen Tages müssen jetzt für einen Schlussstrich unter den Dilettantenstadel sorgen.

Zunächst einmal kündigt der ehemalige Eigentümer den Vertrag, auf dem das ganze Debakel aufgebaut ist, auf, weil halt mal von Seiten des Magistrats vergessen wurde die vereinbarten Zahlungen zu leisten, und heute stimmen 20.000 Frankfurter auf einer völlig überfüllten Rennbahn mit den Füßen ab, was sie vom Unheil, welches Frank, Cunitz, Heilig und Co. gerade über unsere Stadt zu bringen gedenken, halten.

Es geht ja schon fast gar nicht mehr um das Rennbahnareal, sondern fast schon mehr um den Imageschaden den Frankfurt durch dieses Trio erleidet.

Es ist schon mehr als peinlich mitansehen zu müssen, wie der arme Herr Sandrock von einer zur anderen Sitzung getrieben und dem Unmut der Frankfurter Bevölkerung ausgesetzt wird, während Herr Frank von Sitzung zu Sitzung peinlicher wird und die beiden Mitstreiter Herr Cunitz und Frau Heilig wohl endgültig diesbezüglich abgetaucht sind.

Es geht inzwischen fast schon nur noch darum weiteren Imageschaden für unsere Stadt abzuwenden!!!!!!

Es muss doch noch irgendeinen vernünftigen Politiker in Frankfurt geben, der in der Lage ist diese drei Möchtegernpolitiker zu entmachten, das Ruder an sich zu reissen, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und für eine – eigentlich sehr einfache – angemessene Lösung für alle zu sorgen.

Alle an einen Tisch: Ein klares ja für den DFB und ein klares ja für das Leistungszentrum des DFB in Frankfurt. Ein klares nein zu dem vom Dilettantentrio ausgewählten Areal. Danach alle Beteiligten an einen Tisch. Der DFB lässt ein wenig nach und begnügt sich mit dem zweitschönsten Gelände in Frankfurt (andere Areale stehen ja – entgegen der Aussagen meines Lieblingstrios – zur Verfügung) und erzielt noch ganz nebenbei einen enormen Imagegewinn, aufgrund der Tatsache, dass er nicht zwei Sportarten in Frankfurt mehr oder weniger vernichtet hat. Die Stadt Frankfurt hat die Kuh vom Eis, der Imageverlust hält sich in Grenzen und man hat sich des Risikos entledigt durch eine – immer wahrscheinlicher werdende – Wahlniederlage oder verlorene Prozesse meine Heimatstadt in ganz Deutschland der Lächerlichkeit preiszugeben. “pro rennbahn” zieht aufgrund dieser schriftlich fixierten Zusagen das Bürgerbegehren (das ja somit gegenstandslos geworden ist) zurück und stellt unverzüglich alle Wahlkampf- und auch sonstige Aktivitäten gegen den DFB und die Stadt Frankfurt ein.

Ist das so schwer???????

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Rücktritt vom Rücktritt oder nur Cunitz’ gemeine Finte?

Die Ereignisse um die Rennbahn in Frankfurt überschlagen sich. Donnerstag Nachmittag meldet die Frankfurter Rundschau in ihrer Online-Ausgabe Folgendes

Zweieinhalb Wochen vor dem Bürgerentscheid am 21. Juni spitzt sich der Streit um die Frankfurter Rennbahn zu. Innerhalb von 24 Stunden kommt es zu einem totalen Verwirrspiel. Zunächst kündigt der Ex-Mitbesitzer der Hippodrom GmbH, Manfred Hellwig, beim Stadtgespräch der Frankfurter Rundschau an, vom Verkauf seiner Anteile an die Stadt zurückzutreten. „Damit kann die Stadt nicht mehr über das Rennbahngelände verfügen“, sagt der vermögende Steuerberater am Mittwochabend der FR.

Am Donnerstagnachmittag gibt Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) Entwarnung. Die Stadt habe Kontakt mit Hellwig aufgenommen. „Herr Hellwig hat keine Kündigung des Vertrages ausgesprochen“, sagt er der FR. Somit stehe dem Projekt der Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kein Hindernis entgegen. Hellwig, so Cunitz, habe sich nur „sehr geärgert über Äußerungen aus dem politischen Raum“, die seine Seriosität als Geschäftspartner infrage stellten. „Wir bedauern das sehr“, so Cunitz. Damit zielt er auf den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Römer, Michael zu Löwenstein, der Hellwig in einem Zeitungsgespräch Misswirtschaft bei der Rennbahn vorgeworfen hatte. Cunitz würdigt Hellwig als „sehr verlässlichen Partner“, dem die Stadt „mit Respekt“ entgegentrete.

Wenig später verkündet Manfred Louven, der Präsident des Rennklubs Frankfurt: „Hellwig bleibt bei seiner Absicht, den Vertrag mit der Stadt aufzukündigen – es gibt keinen Rücktritt vom Rücktritt!“ Louven kritisiert gleichzeitig scharf, wie die Stadt öffentlich mit Hellwig umgesprungen sei. Der Vorwurf schlechter wirtschaftlicher Führung sei für einen Steuerberater „ehrabschneidend“.

Der Millionär selbst hält sich bei den Renntagen in Baden-Baden auf und ist für die FR nicht erreichbar. Hellwig hatte am Mittwochabend beim FR-Stadtgespräch im überfüllten Haus am Dom für einen Eklat gesorgt. Er meldete sich aus dem Publikum zu Wort und griff Sportdezernent Markus Frank (CDU) auf dem Podium scharf an. „Der Herr Frank, der lügt nach Strich und Faden!“

Hat Bürgermeister Cunitz wilde Träume gehabt oder was ist geschehen?

Der vollständige Artikel der Frankfurter Rundschau

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