Nach 181 Jahren endete gestern, am 9. Oktober 2024 die Geschichte des Galopprennsports in Singapur. Ein Ereignis, über das sogar der Spiegel berichtet. Sonst liest man dort über Galopprennen nur, wenn man bei der Relotius-Agentur einen Skandal wittert.
Die Meldung an sich ist ja nicht neu. Über eine Schließung der Rennbahn und die Nutzung der Immobilie für Gewerbe und die Errichtung von Wohnhäusern ging vor längerer Zeit schon durch die Presse. Aber jetzt ist es endgültig.
Im Unterschied zu Hongkong, in dem der Galoppsport sich größter Beliebtheit erfreut, sank das Interesse in Singapur fortlaufen und nach Corona fanden kaum noch Besucher den Weg nach Kranji. So jedenfalls berichtet der Spiegel.
Andreas Schütz und Andreas Wöhler sind zum Singapore Airlines International Cup und zum Singapore Cup gereist und stehen mit Epalo und Silvano in einem der Rennen in der Siegerliste. Damals blühte der Rennsport auch in Deutschland noch, auch wenn der Zenit schon überschritten war.
Der Galopprennsport offenbar auf dem Rückzug.
Platz ist sehr knapp in Singapur und der Landverbrauch einer Rennbahn ist gewaltig. Das gilt natürlich gleichermaßen für Hong Kong, das sich sogar zwei Rennbahnen leistet. Wettumsätze und Auslastung sind allerdings in Hong Kong deutlich besser als in Singapur und offenbar schneiden die beiden Rennbahnen in Hong Kong betriebswirtschaftlich gegenüber einer Bebauung des Landes immer noch besser ab, wobei die Rennbahnen auch für andere Sportarten genutzt werden. Auch in Macao hat die Rennbahn dicht gemacht, weil die betriebswirtschaftliche Rechnung nicht mehr stimmte. Was man natürlich bei so einer betriebswirtschaftlichen Rechnung häufig vergisst, ist der Spruch “einmal tot immer tot”, der gerade für Rennbahnen eine geradezu absolute Gültigkeit besitzt. Wenn sich dann die betriebswirtschaftlichen Rechnung wieder ändert, bedauert man dann manchmal die Stilllegung einer Anlage.
Macao hat nochmal eine ganz andere Bevölkerungsdichte als HK und Singapore.
In HK wird ein Großteil der Sozialleistungen des Stadtstaates aus den Wettsteuern bezahlt. Der Rennsport ist dort also gewissermaßen die Sozialkasse und dazu hoch profitabel. Wie war das, der Umsatz eines Renntags in HK ist der Jahresumsatz in Dtld.
Neue Rennbahnen wurden nach meinem Wissen in Europa nur in GB gebaut wie zB Chelmsford. Wie das außerhalb Europas aussieht, weiß ich nicht
Ich erinnere mich noch lebhaft an meinen (einzigen) Rennbahnbesuchbin Kranji vor 20 Jahren. Ich war in dem Jahr beruflich ein paar Wochen in Australien und machte auf der Rückreise einen fünftägigen privaten Stop-over in Singapur. Just in diese Zeitspanne fiel ein Renntag in Kranji mit dem Singapur Derby als Hauptrennen. Es war damals eine gepflegte und schmucke Rennbahn, doch eine große Besucherkulisse war auch an einem Derby-Tag nicht vor Ort. Kurios fand ich damals das Handyverbot auf der Rennbahn. Man hatte vor dem Eingang einen großen Bereich mit vielen Schließfächern, wo die Besucher ihre Handys (es war noch vor der Smartphone-Zeit) deponieren konnten. Dadurch wurde jeder Besucher vor Betreten der Rennbahn von Handy-Gebimmel begrüßt, denn irgendwelche der eingeschlossenen Handys wurden natürlich immer gerade angerufen,
Es ist schon spannend, wo die Berufung einen so hinweht. So weit bin ich leider nie rumgekommen.
Ende der 70er hatte ich das Angebot für ein Jahr in Neuseeland zu arbeiten… mit zwei kleinen Kindern war das unmöglich, als es ging, ging es nicht mehr.
Nicht jeder bekommt, was sie/er verdient,
aber jeder verdient, was sie/er bekommt.
Habe noch einmal den letzten Singapur Gold Cup bei GS eingefügt. Noch läuft die Webseite von denen. Interessant ist, daß das Rennen eine Siegdotierung von über 900.000 Euro hatte. So klein scheint das Interesse der Wetter dort also nicht gewesen zu sein.
Für Europa reicht die Dotierung in die Top 10 der wertvollen Rennen, so aus dem Bauch gesagt.
man könnte ja visuelle rennen veranstalten dann bräuchte man keine
Pferde mehr und die Tierloppy könnte sich woanders ergötzen
Nicht böse gemeint…
Ich kann mir auch einen Knopf an die Backe nähen und sagen das ist modern.