Der Tag der Deutschen in Paris-Auteuil

In Deutschland existiert der Hindernis-Sport leider so gut wie gar nicht mehr. Mannheim, Quakenbrück und einige anfdere kleine Bahnen versuchen, die Fahne noch hochzuhalten, was hoffentlich noch lange gelingen wird. Jagdrennen werden nur noch ausnahmsweise gelaufen.

Ganz anders in Frankreich, dort gehören Hindernis-Rennen und ein blühender Hindernis-Sport zum Jahresprogramm und in Auteuil, der Hochburg des französischen Hindernissports werden ausschließlich Jagd- und Hürdenrennen gelaufen. Aber nicht nur in der Anzahl der Rennen, auch in der Dotierung ist Frankreich im Hindernis-Sport erstklassig.

In Frankreich sind einige deutsche Stallions im Hindernis-Sport groß im Geschäft. Lavirco aus dem Gestüt Fährhof, Derby- und Euopa-Preis-Sieger, Beinahe-Tripple-Crown Sieger wie sein Vater Königsstuhl, Laveron ebenso aus dem Gestüt Fährhof und in den Farben von Dirk Grauert selbst ein Großer des französischen Hindernis-Sports, Network (von Monsun) aus der Zucht des Gestüts Wittekindshofs und für den Stall Harlekin Sieger in der Union sind deutsche Exporte nach Frankreich, die dort in der Stallion-Statistik für den Hindernis-Sport führende Plätze belegen.

Lavirco, der leider schon abgetreten ist, belegt mit einer Gewinnsumme von über 1,2 Mio EUR Platz 2 hinter Poliglote, Network liegt mit 770.000 EUR an 11 Stelle, Laveron steht mit 655.000 EUR an 17. Stelle, Ungaro mit 514.000 an 23. Stelle. Und schließlich der Acatenango-Sohn Protektor aus der Zucht von Frau Hildegard Leisten und in den Farben von Dieter Joswich in 6 Rennzeiten und 44 Rennen hart geprüft, an 87 Stelle. Bei Protektor muß man berücksichtigen, daß er erst seit 2006 in Frankreich deckt und deswegen nur Dreijährige auf der Jagdbahn hat.

Am vergangenen Sonntag den 28 November wurden in Auteuil 7 Hindernis-Rennen gelaufen, 4 davon gewannen Pferde von Deutschen Vätern. Zweimal Lavirco einmal Network und einmal Laveron. Der Network-Sohn Rubi Ball siegte im mit 240.000 EUR dotieren Prix Georges Courtois (Grade 2), einem Jagdrennen für Vierjährige.

Eine bessere Werbung für “Deutsches Vollblut” gibt es kaum.

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Frankel

Es war ein beeindruckener Sieg von Frankel in den renommierten Dewhurst Stakes, immerhin eine Gruppe 1-Rennen. Die halbe Distanz wurde er “kopfschief” festgehalten um dann vom Feld wegzuspringen, als wenn die anderen Pferde cantern. So ein Pferd läßt die Rennsportherzen hüpfen.

Vier Starts, vier Siege sind eine makellose Bilanz dieses Superzweijährigen. Mit der Bezeichnung “Wunderpferd” sollte man aber noch ein wenig warten. Er ist ohne jeden Zweifel ein beeindruckender Zweijähriger, aber ein “Wunderpferd” sollte auch drei- und möglichst auch noch vierjährig die Konkurrenz nach belieben beherrschen.

Jedenfalls darf man auf die Dreijähigen-Campagne des Galileo-Sohnes sehr gespannt sein.

Robert Frankel war Khalid Abdullah’s Trainer in den USA und ist im November 2009 verstorben. Es ist eine bemerkenswerte Geste und Ausdruck großen Respekts, wenn ein großer Besitzer eines seiner talentierten Pferde nach einem gerade verstorbenen Trainer seines Vertrauens nennt.  Und wenn Frankel dreijährig die Hoffnungen erfüllt, die er zweijährig geweckt hat, dann wird er in großartiger Weise mit jedem Sieg auch an den großen Trainer erinnern, dessen Namen er trägt – wie einst Nijinsky an den großen Tänzer erinnerte.

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