Mit dem Willen zum Sieg

Manchmal ist ein Rennverlauf schon etwas merkwürdig. Auf die “Betfair Exchange Rehearsal Handicap Chase”, einem Jagdrennen/Listenrennen über rund 4710m in Newcastle trifft das mit Sicherheit zu.

Shantou Village ging zeitig seines Reiters verlustig. Der zehnjährige Wallach dachte aber nicht daran, das Rennen zu beenden, sondern lief im Feld mit und sprang dabei sauber und vor allem gerade. Erst ging er im Vordertreffen, ließ sich dann zurückfallen und trumpfte in der Geraden groß auf.

Im Zieleinlauf verbesserte er Position für Position, ging zwischen den Pferden durch und war im Ziel souveräner Sieger.  Okay, bedingt durch den Reiterverlust und damit mit einem Fehlgewicht von rund 59 kg zählte der Sieg nicht, aber es war beeindruckend, wie er das ganze Rennen im Feld galoppierte und dann im Zieleinlauf zügig nach vorne ging.

Und die Moral von der Geschicht? Pferden macht es Spaß, Rennen zu laufen und die Sprünge nehmen sie auch ohne Reiter. Und sie wissen ziemlich genau, wann das Rennen zu Ende ist und wo der Zielpfosten steht, wo man vorne sein muß, um zu gewinnen.

“Echter” Sieger war dann Yorkhill, ein ebenfalls zehnjähriger Wallach, der mit 66/1 der längste Außenseiter im Rennen war, zweiter wurde der Schiaparelli-Sohn Whatmore, der als Favorit gestartet war.

Ab ca . 5:00 wird das Rennen interessant.

Allen Freunden von Galopp-Sieger und des Rennsports einen ruhigen und besinnlichen ersten Advent!

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17 Antworten auf Mit dem Willen zum Sieg

  1. Theo Epping sagt:

    Ob das Verhalten wirklich Ausdruck von Spaß und Freude am Tun ist, kann ich nicht sicher beantworten. Ganz sicher ist es ein Beweis für den ausgeprägten Herdentrieb und eine hervorragende Ausbildung. Niemand der etwas von Pferden versteht wird ernsthaft behaupten, dass Pferde von sich aus über größere Hindernisse springen. Das soll nicht heißen, dass es ihnen, vorausgesetzt sie sind gut ausgebildet, keinen Spaß machen kann. Kein normaler Mensch würde, einfach so mal, aus einem Flugzeug springen.

    • Blücher sagt:

      Ich würde Ihnen recht geben, was den Herdentrieb betrifft – ABER das Rennen im Feld mitlaufen und dann am Ende souverän nach vorne gehen ist nicht unbedingt typischer Herdentrieb! Herdentrieb wäre, wenn er auch am Ende im Feld mit gelaufen wäre.

      • Theo Epping sagt:

        Schlicht und einfach FALSCH, Herr Blücher.
        Ich war nie der begeisterte Rennbahn Zuschauer, habe aber unzählige Wettläufe auf der Koppel beobachtet, glauben Sie mir, da wurde vom Feinsten gefinisht. Beim Herdentrieb geht es um das Zusammenbleiben, um das Sicherheitsgefühl, um sich gegenseitig zu beschützen und das ganz besonders auf der Flucht, wo es auch dauernde Positionswechsel gibt.
        Wie im “richtigen” Leben oder Rennen.

    • Theo Epping sagt:

      Macht hoch die Tür,
      die Tor macht weit…

      Auch Corona kann den Abfluss deutschen Vollbluts nicht stoppen!
      Und alle sind stolz und glücklich!
      Wie (geschäfts)tüchtig sie doch sind,
      diese Krämerseelen!
      Wie heißt es doch so richtig:

      “Die Bank gewinnt immer!”

  2. kassandro sagt:

    In Iffezheim spitzt sich die Lage zu. Der Deal mit Schöningh ist geplatzt und den Mitarbeitern wurde zum mittlerweile sehr nahen Jahresende gekündigt. Andreas Jacobs hinterlässt mit einer bemerkenswerter Chuzpe einen Scherbenhaufen ohne gleichen und das, obwohl er für 2019 und 2020 jeweils 500.000€ Unterstützung vom Fachverband erhalten hat. An diese Unterstützung wurden offenbar keine Bedingungen geknüpft, so dass er sich jetzt ohne Probleme aus der Verantwortung stehlen kann.
    Insgesamt kann sich der Deutsche Turf ein solches Horrorjahr kein weiteres Mal leisten. Die Politiker müssen jetzt endlich für die Folgen ihres Handels einstehen und auch für den Galoppsport ein bisschen Geld drucken. Die 320.000€ für jeden NRW-Rennverein sind ein sehr positiver Anfang, dem andere Länder und der Bund jetzt folgen müssen. Insbesondere in Iffezheim muss jetzt endlich mal das Land Baden-Würtemberg in die Pflicht genommen werden und mit dessen Hilfe ein in der Region fest verankerter neuer Betreiber der Rennbahn gefunden werden. Schöningh hat ja schon Hoppegarten große Schwierigkeiten Sponsoren zu finden und das hätte in Iffezheim nicht besser geklappt. Insofern wäre er im vornherein keine gute Lösung gewesen. Immerhin hat Schöningh aber bewiesen, dass er nicht so schnell hinschmeißt wie Jacobs.

  3. Un Coeur B sagt:

    Jin Jin – 6 Starts 6 Siege – von Canford Cliffs von Tagula – Tagula: Total outcross for both Northern Dancer- and Mr. Prospector- line mares, so was wie Jin Jin kommt dann dabei heraus.

  4. Eva Maria Limmer sagt:

    Was ist den “Trampolin-Reiten”?

  5. Un Coeur B sagt:

    Am 2. Weihnachtstag noch einmal Mühlheim, dann Winterruhe bis März, gut, dass es keine Sandbahnen gibt, es würde einfach weitergemacht, egal, wie viel Schlamm und wie viele Löcher das ganze beeinträchtigen würden, im März geht es dann wieder los, Köln wahrscheinlich wieder die erste, B.Schütz, H.Bollow, Mitzlaff wohl wieder die Protagonisten, H.Jentzsch aber am Ende wieder der Champion, der Galopptrainer, so, wie jedes Jahr, Do-Wambel, Gelsenkirchen-Horst nicht weit, Mühlheim ginge auch noch, die Vorfreude auf das was kommt die schönste Freude, Januar und Februar Zeit der Besinnung.

  6. Theo Epping sagt:

    Nichts ist schlimmer als HALBWISSEN!
    Oder, wenn man sich nicht sicher ist,
    ist es sicherer das Mäulchen geschlossen zu halten!

  7. Un Coeur B sagt:

    Die Zeit speichert sich im Kopf, Zeiten speichern sich im Kopf, das Gehirn eine Art Festplatte, die irgendwann ihren Geist aufgibt, auch hier in den Statistiken der Sieger großer Rennen die Zeit und Zeiten gespeichert, auch da immer auf der Suche nach der verlorenen Zeit und den verlorenen Zeiten, la recherche du temps perdu.

  8. Theo Epping sagt:

    Steht da.

  9. Theo Epping sagt:

    Sie schaffen es immer wieder, dass Sie mir ganz ehrlich und aufrichtig leid tun,
    arm-selige Frau Eva Maria Limmer!
    Andererseits macht es mich auch ein wenig stolz,
    dass Sie nichts weiter gegen mich in Feld führen,
    als ein paar Rechtschreib- und Tippfehler.
    Ich gönne Ihnen, Ihre kleinen Glücksmomente von ganzem Herzen.

  10. martin sagt:

    stichwort winterpause,das passt vielleicht hierhin,einige scheinen diese zeit genutzt zu haben,um sich das trampolin-reiten beigebracht zu haben.es war grausig zu sehen, herr byrne,der gol spitzenreiter vorneweg und sogar der champ der letzen beiden jahre faengt damit an. wer aufgehört hat darüber zu jammern,ist der herr lüdtke samt seinem bruder,vielleicht sind ihm diese kollegen sympathischer als lukas delozier,der im moment auch wenig reitet.oder er muss sich gedanken über gordon elliot machen,den die galoppsport gemeinde am liebste umbringen würde.dazu ,zu denen besser kein kommentar!!!!!

  11. Eva Maria Limmer sagt:

    “Trampolinreiten”-ein Fachausdruck?

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