Reformen im Französischen Rennsport

Für deutsche Besitzer und Trainer ist Frankreich immer noch das gelobte Land. Die Rennpreise sind nicht vergleichbar mit Deutschland und es gibt viel mehr Startmöglichkeiten für deutsche Pferde. Aber der Rennsport (Galopp und Trab) hat in Frankreich Probleme, die Rennpreise stagnieren, die letzte allgemeine Erhöhung erfolgte vor über 2006, also vor über 10 Jahren. Zwischendrin hat es einige Preis-Anhebungen wichtiger Rennen gegeben, aber keine allgemeine Anpassung der Dotierungen. In den Jahren davor erfolgte die Anpassungen in viel kürzeren Abständen.

Dazu ist das PMU-Geschäft in den letzten Jahren schwer in Bedrängnis geraten und hat einige Jahre in Folge Verluste von rund 30 Mio produziert, wie die Turf-Times vor einiger Zeit berichtet hat.

Am Montag tagte in Frankreich eine Kommission zur Reform des Rennsports, um die derzeit unerfreulichen Zahlen zu verbessern. Kern des Porgramms, das nach seinem Erfinder Cyril Linette, dem Generaldirektor von PMU „Plan Linette“ benannt ist, sieht eine Straffung des französischen Rennsports und der Premium-Veranstaltungen vor,. Dazu eine Vereinfachung des wohl inzwischen recht unübersichtlich gewordenen Wettangebots.

Es ist geplant, die Premium-Veranstaltungen in Frankreich um 1.085 Rennen zu reduzieren, was einer Kürzung von rund 10% entspricht. Viel entscheidender ist allerdings die Kürzung der ausländischen Premium-Rennen. Hier ist eine Kürzung um 1636 Rennen vorgesehen, was 44% der 2018 durchgeführten Veranstaltungen entspricht.

In Deutschland werden recht viele PMU-Veranstaltungen durchgeführt. Es bedarf keiner großen Phantasie, daß Deutschland entsprechend deutliche Kürzungen erfahren wird. Wie das bei der doch recht tiefen Verflechtung, die Frankreich und Deutschland haben, geschehen wird, ist eine spannende Frage. German Tote wird inzwischen von den Franzosen kontrolliert und ich weiß nicht, welchen Einfluß Deutschland dort noch nehmen kann.

Vor zwei oder drei Jahren erklärte der Generalsekretär des Direktoriums, bei der Vorstellung der Zahlen für 2016 (oder 2015 ich weiß es nicht mehr genau), daß der abermalige Rückgang der deutschen Umsätze nicht schlimm sein, weil man diese durch die gestiegenen Umsätze und damit verbundenen Provisionen aus Frankreich mehr als ausgeglichen habe.

Bei Equidia gab es am Dienstag dazu eine Diskussionsrunde – ich habe sie selbst noch nicht ganz gesehen und bin auch auf die Presseberichten in Frankreich gespannt. Das Vidoe ist bis Angang nächster Woche noch verfügbar, wenn ich richtig informiert bin.

Equida  Plan Linette

Ich sehe mit großer Spannung der Erklärung des Direktoriums in Köln zu diesen Beschlüssen in Frankreich entgegen!

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten auf Reformen im Französischen Rennsport

  1. Blücher sagt:

    Im Januar hatte ich mich schon mal zu den durch PMU finanzierten deutschen Rennen geäußert.

    http://galopp-sieger.de/wp/2018/01/14/die-turf-bilanz-fur-2017-des-direktoriums/

  2. Turteltäubchen sagt:

    Es ist bekannt, dass den Erklärungen des DVR und seiner “Verantwortlichen” wie auch den Vertretern der BV keine große Bedeutung zuzumessen ist, weil danach auch weiterhin Vieles in vagen Nebeln wabert. Selbstverständlich wird es von dort keine Erklärungen zu etwaigen Beschlüssen der PMU und deren Umsetzungen geben solange sich die PMU gegenüber ihren dt. Partnern nicht eindeutig klarstellend geäußert hat.

    Bekanntlich ist der vielbeschäftgite CEO Vogel u.a damit befasst eine “Strukturreform in kleinen Schritten” durchzuführen. Was immer das heißen mag. Hierzu sollten Sie einmal Erklärungen mit Spannung erwarten bzw. einfordern.

  3. h.schmelz sagt:

    “Ich werde – da offensichtlich meine Mitarbeiter aus welchen Gründen auch immer – nicht in der Lage sind, Ihre Korrekturen einzuarbeiten, dies selbst vornehmen.
    Ich durfte bisher davon ausgehen, dass dies entsprechend ihrer und meiner Vorgaben Vorgaben geschehen ist.”

    so reagiert der geschäftsführende vorstand vogel, wenn ihm jemand untätigkeit entgegen hält. interessant.

    ansonsten ist es in der tat sache der PMU, sich zu den angekündigten kürzungen beim auslandsgeschäft konkret zu äussern. ich würde erstmal von haircut across-the-board ausgehen.

    nun sollen es also die abzüge beim toto richten. das ist ein beitrag, aber nur ein kleiner. sportwetten arbeiten mit margen im bereich 10%. da nützen 25% abzüge statt 30 nichts. selbst 20% sind keine konkurrenz zu 10%. im rennsport geht es um subvention der veranstaltung durch die toto wetter direkt, und das geht nicht als konkurrenz zur fußball wette. die subventioniert nicht nur der wetter, sondern auch der zuschauer live und am fernseh. im deutschen rennsport sind die bilder nach wie vor so schlecht, daß das aktive antiwerbung ist. gruselige auflösung, öde kameraführung, völlig belanglose und störende informationen als dauerschleife mit 1/3 des bildes. keine interviews der aktiven vor/nach dem rennen. kein fachkommentar zus dem off. prä-steinzeit.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>