Der Rekord-Flug des Adlers in Köln

Der diesjährige Gerling-Preis war nicht nur ein spannendes Rennen, sondern hat auch noch Geschichte geschrieben. Aus der Spitze heraus war Oriental Eagle in Auenqueller Farben immer in prominenter Position und ging eingangs der Geraden vor das Feld, wurde aber noch einmal von Colomano und Windstoß gestellt – um am Ende noch einmal stark anzutreten und den Gerling Preis zu gewinnen. Colomano und Windstoß kamen auf Platz zwei und drei ein. Dschingis Secret, der als Favorit an den Start ging, war früh in Nöten und kam als Letzter über die Linie. Warum bin ich darüber eigentlich gar nicht traurig…

Bei 2:22,6 blieben die Uhren stehen. Das ist, wenn ich nicht irre, ein neuer Europa-Rekord. Für mich sind folgende Rekorde in Europa notiert:

Frankreich
Found im Arc 2016  2:23,6
Eventuell Grand Prix d’Evry 1968 2:23,2 (die Zeit ist nicht verifiziert)

England
Novellist in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes 2:24,6

Irland
St. Jovite im Budweiser Irish Derby 1992 2:25,6

Italien
White Muzzle im Derby Italiano 1993  2:24,5

Deutschland (bisher)
Ito im Gerling-Preis 2016 2:25,3
Sternkönig im Deutschlandpreis 1994 2:25,3

Auf der Welt gibt es ein paar mehr Rennen, die in Zeiten um 2:22 gewonnen wurden. Bei mir sind die Daten sehr unvollständig und deswegen lehne ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster, wer denn nun der Schnellste der Welt ist.

Ein Sprung von 2,7 Sekunden über 2400m ist aber schon eine Ansage und ein bißchen Zweifel habe ich schon.

England
In England wurden am Wochenende die Guineas gelaufen. Saxon Warrior gewinnt für Coolmore die Ausgabe für die Hengste. Es war der erste klassische Sieger für Donnacha als Jüngsten aus dem Hause O’Brien und es war ein Sieg für den japanischen Stallion Deep Impact. Coolmore muß inzwischen weit reisen, um noch Outcross-Hengste für sein von Northern Dancer Blut dominiertes Imperium zu finden.

Die Ausgabe für die Stuten ist aus deutscher Sicht viel interessanter. Als Bookie-Schocker mit 66/1 gewinnt die Champs Elysees-Tochter Billedon Brook mit Sean Levey im Sattel den ersten Stutenklassiker in England. Zuletzt gewann 2010 Special Duty, die von Criquette Head in Frankreich für Khalid Abdullah trainiert wurde, zu dieser Quote die 1000 Guineas. Davor habe ich in meinen Aufzeichnungen keine solche Quote vermerkt.

Dies es war auch ein Erfolg für die Deutsche Zucht. Der Stutenvater der Siegerin ist Manduro und Billesdon Brook ist eine Enkelin der Anna Oleanda und damit eine Urenkelin der Anna Paola – bestes Blut, bester Saft der Wunder schafft aus Röttgen. Die Familie der Adria, die in den 30ern aus Italien importiert wurde, erlebt derzeit eine große internationale Blüte!

USA
Auf den Churchill Downs wurde das Kentucky-Derby gelaufen – Dauerregen hat das Geläuf in eine Schlammbahn verwandelt – und wenn man sich das Rennen und die Pferde nach dem Rennen angeguckt hat, dann muß man feststellen, daß die in Deutschland oft kritisierten Sandbahnen von Neuss und Dortmund absolut den internationalen Groß-Bahnen entsprechen.

Aus Irland war Mendelssohn aus dem O’Brien-Quartier angereist und wollte Geschichte schreiben, denn es hat noch nie einen europäischen Sieger im „Race for the Roses“ gegeben. Aber es kam anders, 150m nach dem Start war das Rennen für ihn gelaufen. Er wurde ziemlich rüde mehrfach gerempelt und kam gar nicht nach vorne und hinten drin war Schlamm schlucken angesagt.

Gewonnen hat Justify aus dem Stall von Bob Baffert mit Mike Smith im Sattel, der als Favorit an den Start gegangen war. Auf Facebook ist ein Video verlinkt, wo Justify nach dem Rennen Probleme mit dem linken Hinterbein hat. Er belastet eher nur die Hufspitze, als würde ihm dort etwas weh tuen. Hoffentlich ist es nichts Ernstes und er kann in den Preakness Stakes und Belmont Stakes laufen.

Für die Links zu den Rennen fehlt mir gerade leider die Zeit.

Nachtrag: Bei einer manuellen Zeitmessung mit dem Rennfilm bleibt die Uhr bei drei Versuchen jeweils bei 2:24,1 stehen. Das wäre immer noch ein neuer Rekord auf Deutschlands Bahnen, aber eben 1,3 Sekunden langsamer als die offizielle Zeitmessung.

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10 Antworten auf Der Rekord-Flug des Adlers in Köln

  1. h.schmelz sagt:

    die uhren sind offenbar falsch gegangen in köln am gestrigen tage; das video zeigt den start bei 5 sekunden und das ende bei 2:30 minuten. das wären dann 2:25, wenn das video stimmt. immer noch sehr gut, aber nicht 2:22+.

    • Theo Epping sagt:

      Dieses Rekorde und Statistiken Gewese ist nicht so mein Ding,
      wahrscheinlich weil da so viele Zahlen vorkommen,
      Für mich ist viel wichtiger wie ein Pferd läuft und gewinnt und ob es
      die Leistung bestätigen, sprich wiederholen kann, möglichst mehrmals.

      Ihre Frage: Warum bin ich darüber eigentlich gar nicht traurig…
      finde ich viel interessanter.
      Ich denke das der Mensch seinen Unmut umleitet, wenn er den eigentlichen
      Verursacher nicht treffen kann. Das ist oft nicht fair, aber manchmal
      kommt er auf Umwegen – eine unerwartet schlechte Leistung – doch bei
      der richtigen Adresse an. Man nennt das dann auch Schadenfreude.
      Nicht nett, aber so süß!

    • Blücher sagt:

      Ich bin gespannt, ob das DVR zu der Zeitmessung Stellung nehmen wird oder ob die Zeit wie damals bei Overdose in Hoppegarten korrigiert wird.

      • Theo Epping sagt:

        Wo kein Kläger – wenn sollte man, wegen was verklagen?- da
        wird wohl auch kein Kommentar kommen, warum sollte man
        ein Missgeschick an die Große- Glocke hängen?
        Die Bestrafung von Eddie Pedroza wird doch wieder genug
        Staub aufwirbeln.

      • Alphonse Donatien sagt:

        Ja, inzwischen ist die Laufzeit lautlos berichtigt worden: 2:24,05 min.

        Ansonsten unverändert viel krauses Zeuch hier. Peinlich, aber so sind sie …. die Törrfkenner.

        • Theo Epping sagt:

          Wir hätten nichts dagegen, wenn Sie – Er – Es uns
          Törrfkenner genauso lautlos verließen und woanders
          Ihre Klugheiten absonderten, Sie unerkanntes, woran
          das wohl liegt, Genie!

        • Blücher sagt:

          Danke für die Info, hatte nicht mehr nachgesehen.

  2. Un Coeur B sagt:

    Park? Park? Ja, da ist ein Park, aber kein Heroin. Muss den Schwarzen da fragen, die kennen sich da aus.

    Oriental Eagle im Gerling Preis, eine andere Episode, auf etwas anderem Niveau.

    • Theo Epping sagt:

      Was wollen Sie hier eigentlich loswerden?
      Erst verherrlichen Sie Mord, dann rufen
      Sie öffentlich zum Mord auf und jetzt auch
      noch Rassismus. Was glauben Sie eigentlich
      mit wem Sie es hier zu tun haben,
      mit braunen, kurzgeschorenen Affen?

  3. Theo Epping sagt:

    Kein Thema, dann seit ihr Ommas aber auf euch
    selbst gestellt. Na das wird was geben.

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