Offener Brief an Günter Murr – Frankfurter Neue Presse

Sehr geehrter Herr Murr,

Ihren Bericht, daß um die Rennbahn mit gezinkten Karten gezockt wird, kann ich so nicht stehen lassen.  Sie erwähnen die Bürgschaft für den Rennverein, aus der die Stadt in Anspruch genommen wurde.

Wie hoch ist eigentlich die Sportförderung der Stadt Frankfurt insgesamt? Rechnen Sie die 3,3 Mio einmal auf die Besucher der Rennbahn um und setzten Sie das Ergebnis in Vergleich zur Subvention der Oper.

In Dortmund ist das Fußballmuseum mit einer Unterstützung von 15 Mio durch das Land gebaut worden, das Betriebsrisiko des DFB ist auf 250.000 pA beschränkt, der Rest bleibt bei der Stadt Dortmund hängen, in Kaiserslautern wird mal eben die Stadionmiete gesenkt, weil der 1 FC K sonst pleite geht. Jedes Wochenende, bei diversen Spitzenspielen werden Polizeihundertschaften in Bewegung gesetzt, um auf Staatskosten Arbeitsplatzsicherung für Einkommensmillionäre zu betreiben. Wäre ich Fußballfachmann, könnte ich ein umfassendes Werk über Subventionen im Fußball schreiben, aber ich mochte diesen Sport noch nie und habe deswegen auch kein tiefgreifendes Wissen.

Fußball ist wie alle Sportarten auch Breitensport und ein wichtiges soziales Element im Staat. Aber die Akademie wird nicht für dne Breitensport gebaut, die wird für die Einkommensmillionäre gebaut, damit diese abseits vom gemeinen Volk ihre Trainingseinheiten absolvieren können. Diese Akademie hat mit dem Breitsport soviel zu tun, wie ein Sumo-Ringer als Leichtgewichtsjockey taugt.

Die Akademie wird zudem die größte Einzelsubvention, die der Fußball jemals erhalten hat. Die Huarong Gruppe hat rund 860 EUR / qm gezahlt und direkt an der Grundstücksgrenze ist das Land dann nur noch 46,- EUR / qm wert. Ich weiß nicht, welche Pferdefreundin sie nicht namentlich in dem Artikel zitieren oder war es vielleicht eine Frankfurter Bürgerin ohne Bezug zum Pferdesport? Ich nenne einen Schaden von 90 Millionen und belege das sehr einfach. Ich errechne die Differenz von 860,- EUR aus dem Hotelbau, ziehe davon 46 EUIR ab, die Huarong bezahlt hat und multipliziere das mit 150.000, nämlich der Gesamtfläche, die der DFB erwerben will. Davon mache ich dann einen Pauschalabschlag, weil Grünflächen nicht mit dem vollen Baulandpreis berechnet werden können. Und pauschaliere auf 90 Millionen. Diese Zahl ist konservativ gerechnet, denn eigentlich müßte man die 860, EUR aus dem Huarong-Deal um 30% Preissteigerung iam Immobilienmarkt aufwerten. Das habe ich mal auß0en vor gelassen, weil ja auch die Lärmbelästigung vom Flughafen gestiegen ist. Sie konnten meiner Rechnung folgen oder war es für Sie zu komplex?

Wenn Sie eine Zahl von 60 Mio pauschal kritisieren, dann fangen Sie doch erst mal an zu rechnen, bevor Sie eine Person einfach diskreditieren. Man könnte natürlich auch vermuten, daß Sie eine große Nähe zum DFB-Projekt haben und deswegen nicht mehr objektiv schreiben

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Rumstich

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Offener Brief an Günter Murr – Frankfurter Neue Presse

  1. Eva Maria Limmer sagt:

    Lieber Norbert Rumstich,
    könnten Sie nicht auch mal Ihre expliziten Raumberechnungen den eingegitterten Pferden zugute kommen lassen?

    Und weil Sie sich ja dem eigenen Bekunden nach wohl bestens im “Rennsport” auskennen, könnten Sie mir vielleicht ein paar Fragen beantworten, damit ich mich Ihrem Erkenntnisstand annähern kann.

    Meine Fragen:

    1.Wieviele qm stehen eigentlich den dort eingelagerten Sportlern zur Verfügung, damit sie auch adäquat ihre Körper stählen können bzw. ihre Härrrrte beweisen.

    Nach meiner Erkenntnis stehen die stahlharten Sportler hinter Stahlgittern und eingemauert für ………….(?)Std./Tag. Das spart natürlich Treibstoff.

    2.Was (?)machen die Sportler die ganze Zeit in ihrem Käfig, genannt Box, zu deutsch: Kiste-Ihrer guten Kenntnis nach?

    Frau Remmert meinte dereinst zu mir und vor dem Zappelphillip Hodibeh, in die Schwärze einer befüllten Box blickend:
    “Sie bereiten sich auf ihre große Aufgabe vor!”
    In die darauf eintretende beredte Stille ergänzte sie dann aber ihre spirituelle These ganz pragmatisch mit :
    “Das(!) Stallpersonal geht um fünf”.

    Fazit: Das eine geht, das and`re steht.

    Und ausgerechnet das steht, was sich eigentlich dauernd bewegen müßte.

    3.Und was hat der Sieger von seinem(?) Sieg? Wer ist überhaupt der Sieger bei diesem Sport? Was wird aus den Siegern? Den kleinen wie den großen?

    Im voraus vielen Dank für Ihre Mühe und in der Hoffnung, daß Sie Licht in das Dunkel meiner Unkenntnis bringen werden.

    In diesem Sinne, Ihnen einen schönen Advent!
    Eva Maria Limmer

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>