Let your Baby dream with Danedream

Danedream und ihr phantastischer Sieg im Prix de l’Arc de Triomphe hat nicht nur die Turfwelt verzaubert: Ganz Deutschland scheint sich auf einmal wieder für den Sport mit den schnellen Pferden zu begeistern.
(c) Frank Sorge

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Josef Vana und die Pardubitzer

Große Pardubitzer Steeplechase, daß ist wenn 10 bis 20 Pferde über die Naturbahn mit ca. 30 Hindernissen (ich bin gerade zu bequem, die genaue Zahl nachzulesen) auf der tschechischen Rennbahn laufen und am Ende Josef Vana gewinnt. Manchmal als Trainer, manchmal als Reiter und manchmal in Personalunion als Trainer und Reiter.

Der inzwischen 58 Jahre alte Tscheche ist in seinem Heimatland eine Kultfigur, wie es hierzulande eigentlich nur Fußballer sind. Entsprechend wird ein Sieg desd Altmeisters auch immer groß gefeiert. In seinem Heimatort saß die Gemeinde einschließlich Bürgermeister in einer großen Turnhalle und hat “ihren” Champ angefeuert.

Nach einem taktisch klugen Ritt aus der Reserve brachte er Tiumen auf der Geraden noch fast sicher in Front und sicherte dem zehnjährigen polnisch gezogenen Wallach den dritten Sieg in diesem großen Jagdrennen in Folge. Zweite wurde Sixteen, ebenfalls aus dem Vana-Stall mit Josef Bartos im Sattel, die die Pardubitzer 2008 gewinnen konnte.

Wenn Michael Schumacher den Kurs von Spa als sein Wohnzimmer bezeichnet, dann gilt das für Vana und Pardubitz wohl noch um einiges mehr.

Früher stand die Pardubitzer wegen ihre mächtigen Sprünge oft in der Kritik. Besonders der Taxisgraben, benannt nach dem böhmischen Adelsgeschlecht, mit seiner 1,40×1,40 großen Hecke, die den Blick auf einen ca 5m breiten Graben verbarg, wurde heftig kritisiert. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs wurde die Bahn zu Beginn der 90iger deutlich entschärft. Am Taxisgraben wurde die Hecke gestutzt und der Graben verkleinert und auch sonst wurde den Sprüngen viel von Ihrer Mächtigkeit genommen.

Trotzdem ist die Pardubitzer immer noch ein anspruchsvolles Jagdrennen, Es geht nicht nur über eine Rennbahn, sondern auch über Äcker, eine echte Naturbahn. Dazu sind die Sprünge in die Landschaft gebaut und besonders der Doppelsprung verlangt von den Pferden einige Routine. Dazu die irischen Wälle und viele andere NAturhindernisse, die viel Springvermögen erfordern. Startberechtigt sind deswegen auch nur Pferde, die in diversen Qualifikationsrennen ihr können auf der schweren Bahn bewiesen haben.

Bekannt wurde die Pardubitzer auch durch den Erfolg der tschechischen Gräfin Lata Brandis, die mit Norma aus dem Stall ihres Onkels, dem Grafen Kinsky das Rennen 1937 als erste Frau überhaupt gewann. 1934 war sie bereits Zweite zu Wahne mit dem deutschen Amateur H. Wiese im Sattel gewesen. Damals ging es noch über die wuchtigen Sprünge. Gräfin Brandis ist wohl die erste Frau, die überhaupt in Jagdrennen geritten ist.

Wenn man sich den Rennfilm ansieht, dann ist die Pardubitzer heute noch ein schweres Rennen, in dem auch mal ein Pferd zu Fall kommt, aber es ist alles ohne Blessuren überstanden worden. Ein Genuß zu sehen, wie gut eingesprungene Pferde über den schweren Kurs gehen.

Die riesigen Tribünen waren voll, es mögen wohl über 30.000 Menschen auf der Bahn gewesen sein. Zahlen, die in Deutschland leider nicht erreicht werden. Auch ein Zeichen dafür,  daß gut gelaufene Hindernisrennen mit gut springenden Pferden sich beim Publikum immer noch großer Beliebtheit erfolgen.

121. Velká Pardubická 2011: Tuimen

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Danedream-Dreamteam bei Frank Elstner im SWR

Das Danedraeam-Dreamteam, vertreten durch den Besitzer Heiko Volz und Trainer Peter Schiergen ist am Samstag den 8. Oktober Gast bei  Frank Elstner’s Show „Menschen der Woche“.   Die Sendung wird im SWR Fernsehen von 22.20 Uhr bis 23.15 Uhr ausgestrahlt.

Der Arc-Sieg scheint so Manches in der Medien-Welt zu bewegen, was bisher als unmöglich galt.

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Danedream – die Presseschau

Ein kleiner Auszug aus der internationalen Presse zuum Sieg von Danedream im Arc

Irish Times

Wales Online

The Independent

Mail Online

The Telegraph

The Guardian

ARD (Text)

BBC

Bloomberg

Spox

Handelsblatt

France24

Yahoo

Reuters UK

FAZ

Welt

Rheinische Post

RTE

Einige Nachträge vom 5. Oktober

Thoroughbredinternet

Daily Racing Form

ESPN

Washington Post

Stuff NZ

Mirror

Herold Sun (Australien)

The National

Herald (Neuseeland)

CNN

Thoroughbred Times

Liverpool Daily Post

SB Nation

Yorkshire Post

Express (England)

Racing Post

Soweit erst einmal ein kurzer Abriß über die Berichterstattung zu Danedreams phantastischem Erfolg. Fortsetzung folgt.

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Danedream hat Star Appeal*

Es war das zweite Wunder von Longchamp. Vor 36 Jahren gewann Star Appeal sensationell den Prix de l’Arc de Triomphe und nach vielen Versuchen ging der Sieg in einem der bedeutendsten Rennen der Welt nun endlich wieder nach Deutschland. Danedream, Peter Schiergen als Trainer, das Gestüt Brümmerhof als Züchter, das Gestüt Burg Eberstein als Besitzer und natürlich Andrasch Starke als Jockey haben heute in Paris Turfgeschichte geschrieben.

Großer Preis von Berlin – Großer Preis von Baden – Prix de l’Arc de Triomphe: das waren schon die Erfolgsstationen von Marienbard aus dem Goldophin-Imperium des Herrschers von Dubai. Die gleichen Rennen hat auch Danedream gewonnen.

Das Rennen lief perfekt für die Deutsche. Vom Fleck weg gab es hohes Tempo durch den Pacemaker aus dem Stall des irischen Meistertrainers A.P. O’Brien. Es war Wasser auf die Mühlen für die speedige Danedream, die erstmal im Mittelfeld mitschwamm. Eingangs der Geraden brachte Andrasch Starke die Stute durchs Feld nach vorne, als sie auf freier Bahn war, trat sie enorm an und sprang förmlich von den folgenden Pferden weg, als ob sie aus einer anderen Liga stamme. Ihr Speed erinnert auffällig an ihren Vater Lomitas, der im Großen Preis von Baden auch mit einem Ruck vor das Feld sprang und überlegen nach Hause lief. In der Stunde dieses einmaligen Triumphs ist es besonders schmerzlich, daß Lomitas schon abgetreten ist.

Nicht der Sieg allein ist die Sensation. Es war verblüffend, wie überlegen die Stute auf der Geraden vor den Verfolgern galoppierte und wie überlegen sie schließlich gewonnen hat. Andrasch Starke zeigte einen erstklassigen Ritt und servierte der Stute alles passend. Auf den Plätzen 2 bis 7 war es höllisch eng: H-1/2- kurzer Hals – kurzer Hals – kurzer Hals.  Shareta, die zweite Farbe des Aga Khan und eine der größten Außenseiterinnen im Feld wurde Zweite vor Snow Fairy, der Epsom Oaks Siegerin von 2010. Vierter wurde So You Think aus dem O’Brien Stall. Meandre, der zweite Favorit, wurde Sechster vor der Favoritin Sarafina. Workforce, der Sieger von 2010, endete ebenfalls im geschlagenen Feld.

Zudem sollte eine neue Rekordzeit für den Arc gemessen werden: 2:24,49. Damit war Danedream 11/100 schneller als der bisherige Rekordhalter Peintre Célèbre, der den Arc 1997 gewann. Damit unterbot Danedream auch den bisherigen deutschen Rekord von Lando, der den Japan-Cup 1995 ebenfalls in 2:24,6 gewonnen hat. Secretariat war in den Belmont Stakes von 1973 nur 49/100 schneller – und diese Zeit gilt immer noch als das Maß aller Dinge für die 2400m.

Das Titelphoto der Montags-Racingpost ist das Danedream-Dreamteam: Hat es zuvor schon einmal Deutsche auf dem Titelblatt dieser renommierten Rennsportzeitung gegeben? Im Racingpost-Forum verglich ein Poster Danedream schon mit dem unvergleichlichen Ribot von Federico Tesio. Auch Ribot war ein eher kleines und unscheinbares Pferd, der von seinem genialen Züchter nicht besonders hoch eingeschätzt wurde und sich zu einem der besten Rennpferde des 20. Jahrhunderts entwickeln sollte.

Und Andrasch Starke hätte am liebsten “ganz Longchamp” umarmt. Wie ein Funkemariechen im Karneval warf er Küsse ins Publikum und versuchte sein unfaßbares Glück mit den Menschenmassen auf der Rennbahn zu teilen. Während Danedream die zweite Siegerin im Arc ist, ist Andrasch Starke tatsächlich der erste deutsche Jockey, der den Arc gewonnen hat. Auf Star Appeal saß bekanntlich Greville Starkey. Kompliment an Peter Schiergen für das Vertrauen in seinen Stalljockey, ihn nicht wie üblich durch einen internationalen Sattelkünstler zu ersetzen.
Never change a winning team!

Es bleibt zu hoffen, daß dieser Sieg in Paris auch auf den gebeutelten deutschen Rennsport ausstrahlt und ihm die öffentliche Wahrnehmung verschafft, die er eigentlich verdient.  Wenn nicht jetzt, wann dann soll der Sport in den Medien erscheinen?  Die Online-Presse am Sonntag war jedenfalls schon gut mit Danedream-Berichten gefüllt.

Der Aufhänger ist da  – jetzt muß medientechnisch etwas daraus gemacht werden!

*Den Titel habe ich bei Bianca Wagner im Facebook geklaut – man kann es nicht besser auf den Punkt bringen und die beiden deutschen Arc-Sieger kurz und prägnant zusammenfassen.

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Arc-Wochenende in Paris-Longchamp

Das Arc-Wochenende steht vor der Tür. Der “Arc”, wie diese bombastische Herbstprüfung kurz genannt wird, ist das wertvollste Europas und eines der bedeutendsten Rennen der Welt, oft auch als inoffizielle Weltmeisterschaft der Vollblüter bezeichnet. Auch im wohlhabenden französischen Rennsport nimmt der Arc mit seiner Dotierung von 4.000.000 Euro eine Sonderstellung ein. Der Prix de Jockey-Club (frz. Derby) ist da mit 1,5 Mio schon fast sparsam dotiert.

Wie man das Rennen auch immer nennen mag, ist egal. Fakt ist, daß ein Sieg oder auch nur eine Plazierung zu den Wünschen und Träumen eines jeden Vollblutaktivisten gehört. Manche schaffen es mehrfach, manche nie, auch wenn sie zu den Großen im Sport gehören.

Für Deutschland gewann bisher einmal Star Appeal aus dem Besitz von Waldemar Zeitelhack, trainiert von Theo Grieper und geritten von Greville Starkey, 1975. Es war damals eine Sensation, ein Deutscher siegt im Arc. Unvergessen, der Rennkommentar von Addi Furler, der selbst erst mit einigen Sekunden Verzögerung bemerkte, daß Star Appeal im Zickzack quer durchs Feld plötzlich vorne war. Sensationell auch die Quote mit 1197:10. Eigentlich übertrieben für den Sieger in den Benson & Hedges Stakes von York Es wurde ein erheblicher Aufschlag für “Deutsches Pferd” und “Deutscher Trainer” bezahlt. Die Presse war voll und als Star Appeal in Köln aus dem Transporter geladen wurde, stand der WDR mit der Kamera dabei. Goldene Zeiten für den Rennsport.

Seitdem haben es viele andere Deutsche versucht, teilweise mit vermeintlich besseren Chancen. Einige gute Plazierungen sind dabei heraus gekommen, aber kein voller Erfolg mehr. Nebos versuchte sich 1980 und wurde nach einem heftigen Rempler 300m vor dem Ziel am Ende Fünfter. Für mich irgendwie die beste Arc-Form eines Deutschen nahc Star Appeal. Wer sich an den fulminanten Speed von Nebos erinnert und dann dieser Rempler bei dem Lutz Mäder fast aus dem Sattel gekommen wäre, als Nebos gerade zum Flug ansetzte. Das Pferd mußte neu ansetzen 1/2-kurzer Kopf- Hals 1 Länge, noch nicht einmal zwei Längen war er geschlagen. Bei einem regulären Rennverlauf wäre da viel Geld drin gewesen, vielleicht der Sieg.

Böse Zungen behaupten, der Rempler wäre Absicht gewesen, die Franzosen hätten es nicht verknausen können, wenn da ein Nobody aus der “DDR” ihr Rennen gewonnen hätte. Ich halte nichts von diesen Verschwörungstheorien. Aber sie sind nicht tod zu kriegen.

Acatenango lief 1986. Damals war er im Zenit seines Könnens, Sieger im Grand Prix de Saint Cloud. Paris Turf widmete ihm damals eine ganze Seite in der Vorberichterstattung. Der deutsche Turf war in der internationalen Szene angekommen. Es war wohl einer der bestbesetzen Arcs aller Zeiten. Acatenango mischte lange mit und wurde am Ende Siebter.

Es kamen einige Versuche danach – Lando, Borgia, Tiger Hill, Shirocco und schließlich It’s Gino brachten Geld mit nach Hause und zeigten Top-Leistungen, aber ein voller Erfolg wollte einfach nicht gelingen.  “Unerklärlich” war das Abschneiden beim zweiten Start von Shirocco 2006. Andre Fabre war der Trainer und man wähnte sich so gut gerüstet wie nie. Aber Shirocco lief total unter Form, eigentlich aus der Maschine raus geschlagen. Ob er einfach nur einen schlechten Tag hatte oder ob es andere Gründe gab – man weiß es nicht.

Man könnte fast meinen, daß ein Fluch auf den Deutschen Startern im Arc liegt. Man könnte diesen Fluch aus der Entstehung des Arc’s ableiten, gegründet 1920 zur Erinnerung an den Sieg über das Kaiserreich Deutschland im ersten Weltkrieg. Es kann doch nicht sein, daß das Rennen von der Nation gewonnen wird, an deren Niederlage erinnert werden soll. Aber Flüche und böse Gespenster gibt es eher in alten englischen Schlössern als auf der Pariser Paradebahn. Es ist einfach ein verflixt schweres Rennen, da braucht man keine bösen Geister.

Aber genug der Geschichte

Dieses Jahr tritt mit Danedream eine hoffnungsvolle Starterin die Reise nach Paris an. Die Stute aus dem Stall von Peter Schiergen, geritten vonStalljockey Andrasch Starke ist in der zuende gehenden Saison großartig gelaufen. Dritte im Derby Italiano, Siegerin in den Oaks d’Italia, Siegerin im Großen Preis von Berlin und im Großen Preis von Baden.  Es sind nicht allein die Siege, die Musik macht dabei den Ton. Sie springt förmlich weg vom Feld, wenn sie antritt, eine phantastische Beschleunigung.

Keine Frage, der Start im Arc ist der Schwerste in der Karriere der Stute – aber eigentlich ist der nächste Start immer der Schwerste. Die Gegner in Longchamp sind von anderem Kaliber, als die, die sie bisher geschlagen hat. Die Rechnung übers GAG und über internationale Rating hin oder her. Galikova, die Halbschwester der Wunderstute Goldikova. Goldicova läuft am gleichen Tag im Prix de la Foret und es wäre ein kleines Wunder, wenn zwei Halbgeschwister am gleichen Tag ein Gruppe-1 Rennen gewinnen würden.

Zu erwähnen ist aber noch Masked Marvel, der aus der Ravensberger Familie der Waldrun, auch wenn er in England gezogen ist, ist er doch doch noch irgendwo ein deutsches Exportprodukt. MM ist allernächste Verwandtschaft zu Waldpark, dem Sieger im Deutschen Derby und hat sich das Jahr über mächtig gesteigert, ist frischer Sieger im englischen St. Leger. Für mich hat er erste Chancen!

Die Japaner sind mit zwei Pferden am Start, die man nicht unterschätzen soll, aber ich will jetzt keine vollständige Chancen-Bewertung aller Starter abgeben. Res ist einfach Fakt, daß sie die vierbeinigen Stars an der Startstelle versammeln und eigentlich jeder eine Chance hat.

Sechs Starts waren es dieses Jahr für die Stute. Nicht viel, aber auch nicht wenig. Manche unken, daß es der berühmte eine zuviel sein könne. Aber ich mag daran nicht glauben. Die Stute ist ein leichtes Pferd, eher drahtig als muskulös. Wenn sie geschlagen wird, dann nicht, weil es ein Start zuviel war, sondern weil die anderen besser waren.

Das Wetter ist trocken und die Bahn im Bois de Boulogne wird schnell sein. Ein schnelles Rennen ist Wasser auf die Mühlen der Speedpferde und Danedream hat mächtigen Speed..

Wo wird sie landen? Wenn sie nicht im ersten Drittel landet, ist was schief gelaufen, eine Plazierung sollte sie eigentlich erreichen und ein Sieg wäre genial, phänomenal, phantastisch oder mit welchem Superlativ man das auch immer bezeichnen will.

Dann könnte Waldemar Zeitelhack, der letzt Lebende des Star Appeal Teams endlich dem zweiten deutschen Sieger im Arc gratulieren.

Das “Rahmenprogramm” besteht aus großartigen Rennen, von denen fast jedes auf einer deutschen Rennbahn den Saisonhöhepunkt darstellen könnte.

Tres Rock Danon aus dem Stall von Waldemar Hickst tritt im einleitenden Prix du Cadran über weite 4000m an. Aber die Vorformen reichen für eine Plazierung einfach nicht.

Djumama aus dem Stall von Andreas Löwe läuft im Prix de l’Opera. Die Niederlage in Baden Baden gegen die nicht unbedingt erstklassige February Sun war doch etwas erstaunlich. Wenn die Stute fit ist, sollte Sie Geld gewinnen.

Am Vortag läuft im Prix Dollar Durban Thunder aus dem Stall Tinsdal. Der Sieger des Bayerischen Zuchtrennens sollte erste Chancen haben. Die 60 kg, die er wegen seines Gruppe-1 Erfolgs schleppen muß, sind ein Wort. Aber für ein großrahmiges Pferd sollte das kein Problem sein.

Im Tinsdaler Blog beschreibt Hubertus Schmelz, einer der Tinsdaler Mitbesitzer sehr schön, was es für einen kleinen Besitzer bedeutet, einmal am Arc-Wochenende einen Starter zu haben und wenn nicht jetzt, wann dann? Wer weiß, wann die Besitzergemeinschaft wieder so einen Crack in Ihren Farben hat.

Cyrrus des Aigles wird eine harte Nuß sein. Eigentlich sollte der groß gesteigerte Wallach, der zuletzt drei Rennen in Folge gewonnen hat, im Arc laufen. Aber dort sind Wallache nicht startberechtigt. Von Interesse ist sicher auch, wie er gegen Famous Name, seinen Runner up aus München abschneiden wird. Ob die Form steht?

Wie auch immer. Es werden schwere Rennen für die deutschen Starter. Am Arc-Wochenende wird nichts verschenkt, hier will jeder vorne sein, einmal vor ganz großer Tribüne auf dem Treppchen stehen.

Es heißt Daumen drücken, auf einen fairen Rennverlauf hoffen, hoffen, daß alle Pferde gesund nach Hause kommen – und das den Deutschen mindestens ein Volltreffer gelingt.

1975 – Star Appeal gewinnt den Arc

Danedream – Großer Preis von Baden

Danedream – Großer Preis von Berlin

Die Siegerliste im Prix de l’Arc de Triomphe

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Slip Anchor abgetreten

Es waren die heißen 80iger, Boris Becker gewann Wimbledon, Acatenango am gleichen Tag das Derby in Hamburg, Lirung machete als “Normannischer Kleiderschrank” Frankreich unsicher – und Slip Anchor gewann in den Farben von Lord Horward de Walden 1985 das Epsom Derby. Sieben Längen betrug sein Vorsprung vor Law Society, der sechs Längen vor Damister einkam. Damit war Slip Anchor einer der überlegensten Derbysieger der letzten Jahre, nur der großartige Shergar war nach dem Krieg noch überlegener.

Slip Anchor von Shirley Heights aus der Sayonara von Birkhahn war in der Mutterlinie ein durch und durch deutsch gezogenes Pferd und ein Ururenkel der Schwarzgold. Er war einer der großen Wegbereiter für das deutsche Vollblut auf die internationale Bühne. Auch wenn Schwarzgold-Blut schon vorher von den Engländern und Franzosen gerne gekauft wurde, war durch Slip Anchor das Interesse um ein vielfaches größer geworden. Es war schließlich auch der erste Sieger im Epsom-Derby aus einer deutschen Mutterlinie.

Außer dem Derby war Slip Anchor vor allem noch Zweiter in den Champion Stakes von Newmarket und in den Jockey-Club Stakes.

Als Deckhengst war er vor allem Vater von User Friendly (Sieger in den Epsom Oaks und Zweite im Arc, Up Anchor (Dritte in den Oaks d’Italia), Edbaysaan (Dritter Doncaster St. Leger), Safety in Numbers (Dritter Prix du Cadran), Posidonas (Gran Premio d’Italia, Zweiter Deutschlandpreis Düsseldorf und Gran Premio del Jockey Club) Slicious (Premio Roma) und vor allem Morshdi (Derby Italiano und Großer Preis von Baden).

Dieser Tage mußte Slip Anchor im Alter von 29 Jahren eingeschläfert werden.

Epsom Derby 1985: Slip Anchor

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France-Galop, übernehmen Sie

Der belgische Rennsport ist bekanntlich viel tiefer gefallen, als der deutsche Rennsport. Das Hippodrom Wellington im Badeort Ostende, einet die belgische Paradebahn, war jahrelang dem Verfall preisgegeben und wurde jetzt als Denkmal restauriert. Rennen werden dort gelegentlich auch noch gelaufen.

Die einst dort gelaufenen großen Rennen, wie der Grand Prix Prince Rose mit einer Dotierung wie in Deutschland ein Gruppe-1-Rennen, oder die teilweise sehr hoch dotierten Handicaps sind alle Geschichte. Vorbei die Zeiten, als die französische Wunderstute Corrida, immerhin doppelte Arc-.Siegerin, in Ostende gewann oder Königsstuhl nicht gewinnen konnte und die vielen anderen Pferde, die in England, Frankreich und Deutschland in der Grand Prix-Klasse zu Hause waren und in Belgien gut dotierte Rennen vorfanden. 1956, als Ribot die King George in Ascot gewann, war ein Belgier Dritte in diesem englischen Parade-Rennen. Eine Plazierung, die ein Deutscher noch nicht erreicht hat. Vorbei, Geschichte, tempi passati!

Der belgische Rennsport existiert noch als Basissport mit Dotierungen um die 2.000 bis 4.000 EUR, überwiegend auf der Sandbahn in Ghlin gelaufen. Das belgische Derby hat eine Dotierung von 8.000 EUR, soviel wie in Deutschland ein Ausgleich 2. Rennen finden nur selten statt und deswegen sind die Belgier gerne Gast auf Deutschlands Bahnen und stellen vor allem im Winter ein nicht zu verachtendes Starterkontingent.  Eine Ausnahme macht Waregem, wo hoch dotierte Hindernisrennen gelaufen werden.

In Frankreich machen die Großbahnen in Paris ab November bis März Winterpause. Der französische Rennsport findet dann überwiegend in Cannes an der Riviera statt. PMU, die Wettorganisation des französischen Turfs managt nicht nur den Heimatmarkt vorzüglich, sonder expandiert inzwischen auch in andere europäische Länder. Aber im Winter fehlen einfach Rennen, die man dem Publikum zum Wetten anbieten kann.

Neuester Coup der erfolgreichen Franzosen ist eine Kooperation mit den gebeutelten Belgiern. Vom 15. Oktober ab werden die Rennen im belgischen Ghlin-Mons als PMU Rennen veranstaltet und von France Galop organisiert. Nennungen, Starterangaben etc. werden über Frankreich abgewickelt.

Die Rennpreise bewegen sich zwischen 8.000 und 11.000 EUR – viel Geld für Winterrennen. Damit ist die Dotierung teilweise höher als im Derby und höher als bei den deutschen Winterrennen.

In Deutschland sind die Winterrennen seit vielen Jahren in der Diskussion. Waren vor einigen Jahren noch jedes Wochenende zwei Veranstaltungen in Neuss und Dortmund, so hat man inzwischen Probleme, eine Veranstaltung am Wochenende mit ansprechenden Feldern über die Bühne zu bekommen.

Es lohnt für die Besitzer einfasch nicht mehr, die Rennpreise sind nominal in etwa so hoch wie Ende der 70iger, effektiv also ungefähr ein Drittel von damals. Trotzdem müssen die Winterrennen massiv aus einem Sonderfonds subventioniert werden, weil die Wettumsätze nicht ausreichen, die Kosten des Renntages und die Rennpreise zu bezahlen. Es sind auch nicht unbedingt spannende Rennen, ein Ausgleich 3 ist schon was Gutes auf der Winterkarte und wenn man die Rennen insgesamt als “Basissport” bezeichnet, dann ist das teilweise eine wohlwollende Titulierung – aber was will man bei den Rennpreisen auch erwarten? Not gegen Elend wäre teilweise die treffendere Bezeichnung, ohne daß ich die teilweise sehr passionierten Aktiven damit diskreditieren möchte.

Die neue Situation im Nachbarland wird die Sache für die Deutschen nicht einfacher machen. Ein Großteil der belgischen und wahrscheinlich auch holländischen Starter wird wahrscheinlich in Ghlin laufen, weil es da einfach mehr Geld gibt. Gleiches gilt für viele deutsche Ställe. Für die 2,5-fache Dotierung kann man gerne mal 200 km fahren und vom Saarland ist es nach Belgien nicht wesentlich weiter, als nach Neuss oder Dortmund.

Man darf gespannt sein, ob und in welcher Form es 2011/2012 in Deutschland Winterrennen geben wird.

Was wäre, wenn Deutschland eine ähnliche Kooperation mit PMU vereinbaren würde? Es wäre eine Zäsur im deutschen Rennsport, die es in dieser Form, formal noch nicht gegeben hat – man würde die Hoheit über die Rennveranstaltung auf einer deutschen Bahn abgeben. Man würde nichts weniger als die Souveränität abgeben. Eine Kröte, die schwer verdaulich ist und erst mal geschluckt werden muß.

Aber hat man eigentlich noch eine wirkliche Souveränität über den Sport in Deutschland? Das geschäftsführende Vorstandsmitglied erklärte bei der Jahrespressekonferenz im Frühjahr, daß er zum Totoumsatz keine Erwartungswerte nennen möchte, weil man nicht wisse, wieviel die Buchmacher denn vermitteln werden. Man ist also schon zum Spielball fremder Mächte geworden, ist abhängig vom Wohlwollen der Buchmacher, die nach Belieben den Geldhahn aufdrehen und zudrehen können, ganz wie es Ihnen gefällt.

Der Sport kommt einfach nicht in die Pötte – selbst Baden Baden gibt das altehrwürdige Fürstenberg Rennen nach Hannover. Es war dort seit 1880 zu Hause, ein fester Bestandteil des Badener Kalenders. Überhaupt ist der Rennkalender aus den Fugen geraten. Traditionsrennen werden nicht mehr unbedingt auf der Bahn gelaufen, auf der sie seit Jahrzehnten ansässig sind, sondern dort, wo der Veranstalter gerade mal Geld und Sponsoren hat, um einen Renntag zu finanzieren. Dazu kommen jährliche wechselnde Namen auch für Topereignisse und natürlich wechselnde Konditionen und Distanzen. Die Tradition der Rennen geht langsam aber sicher den Bach hinunter.

Was würde es also ausmachen, wenn France Galop als Veranstalter der Winterrennen in Neuss und Dortmund auftreten würde? Eigentlich nichts, außer das es anständige Rennepreise geben würde und man gegen die belgischen Nachbarn bestehen könnte. Das Winterprogramm wäre gesichert und die Pferde würden anständiges Geld verdienen – mehr als die Kollegen, die im Frühjahr auf Gras an den Start gehen und normale deutsche Rennpreise bekommen würden.

Der deutsche Toto könnte wahrscheinlich parallel weiter laufen und die Buchmacher dürfen dann wohl auch mitmachen – und wie üblich den Hahn auf oder zudrehen. Oder würde France Galop da ein Exampel statuieren und dem Buchmacherunwesen einen Riegel vorschieben wird?

Es wird jedenfalls ein spannender Winter in Turfdeutschland werden. Ob man die französische Hilfe in Anspruch nehmen wird? Ob man sie gewährt bekommt, ob man einfach über Winter zusperrt, weil es sich nicht lohnt, gegen Belgien zu veranstalten?

Ob man in Köln den Mut hat, in Frankreich anzurufen um unter den französischen Rettungsschirm zum flüchten? Am Ende wird es hoffentlich nicht an Sprachproblemen scheitern.

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250.000 Euro – für nichts

Auch wenn die Informationspolitik der Gremien im Galopprennsport – vorsichtig ausgedrückt – sehr zurückhaltend ist, gab es auf der Gesellschafterversammlung von German Racing am vergangenen Montag doch einige interessante Informationen. Zu diesen gegebenen Informationen gehört eine fatale Personalentscheidung.

Noch bevor die Gesellschaft tatsächlich gegründet war, wurden Personal-Entscheidungen mit weitreichenden Folgen getroffen. Ein Zweimann-Team wurde für Evaluierung einer eigenen Wettplattform engagiert und gleich mit mehrjährigen Verträgen ausgestattet.

Der weiteren Gang der Dinge hat diese Entscheidung sehr schnell überrollt, denn statt eine eigene Plattform zu errichten und in den Markt einzuführen gab es wenig später die Entscheidung, sich einer bereits bestehenden Plattform Racebets  zu beteiligen.

Wohin mit den zwei Jungs, die doch gleich großzügig mit mehrjährigen Verträgen bedacht worden sind? Die Verträge mußten aufgelöst werden, wobei die beiden Recken natürlich eine interessante Abfindung für sich ausgehandelt haben. 250.000 EUR  hat der Spaß am Ende des Tages gekostet. Spaßig ist die Angelegenheit aber ganz und gar nicht.

Es mutet unverständlich an, daß für ein Evaluierungsprojekt gleich mehrjährige Verträge gemacht werden. Was wäre gewesen, wenn die Racebets-Entscheidung nicht getroffen worden wäre und das Evaluierungsteam zu dem Ergebnis gekommen wäre, daß ein solches Projekt, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu realisieren ist?

In der IT, in der sehr projektbezogen gearbeitet wird, gibt es heute eigentlich nur noch Drei-Monatsverträge. Auch dann, wenn als Projektlaufzeit mehrere Jahre vorgesehen sind. Man möchte einfach die Möglichkeit haben, bei unvorhergesehenen Änderungen oder Problemen mit dem Dienstleister kurzfristig und ohne merklichen Schaden aus einer Vertragsbeziehung aussteigen zu können. Ein kurzes Telefongespräch mit einer Unternehmensberatung oder einem Personalberater hätten dem Rennsport viele Kosten sparen können. Denn dort ist man, anders als beim DRV, auf der Höhe der Zeit, auch was Verträge betrifft.

Der Präsident des DVR, der sein Amt mit viel Engagement und mit viel Präsenz wahrnimmt, hat keine glückliche Entscheidung getroffen – eigentlich eine unglückliche, eine fatale Entscheidung.  Er hat großzügig in den Fonds German Racing eingezahlt und mit einer einzigen Entscheidung sein Engagement auf Null Euro reduziert. Fatal! Traurig!!

Aber die Sache hat noch ein zweites Geschmäckle. Für leitende Angestellte gilt gemeinhin eine Konkurrenzausschlußklausel, die sie für eine Übergangszeit daran hindert, bei der Konkurrenz anzuheuern. Nicht so bei den Gremien des deutschen Rennsports, da kann man problemlos nach dem Ausscheiden und Erhalt der Abfindung fast übergangslos bei der Konkurrenz anheuern. Das frisch erworbene Wissen war der PW AG wohl sehr gelegen gewesen und der tapfere Recke hatte ruck zuck einen neuen und gut dotierten Job.

Anfängerpech könnte man noch sagen, wenn der Entscheider nicht auf eine lange und hocherfolgreiche Karriere in Industrie und Wirtschaft zurückblicken könnte. Und man hätte eigentlich nur in die junge Geschichte des DVR gucken müssen. Zu Beginn der Struktur-Reform I gab es schon mal eine solche Fehlentscheidung. Und auch damals hat es viel Geld gekostet, einen langlaufenden Vertrag kurzfristig zu beenden. Zweimal darf ein solcher Fehler im gleichen Umfeld einfach nicht passieren.

Es ist ein Grund mehr, daß es Zeit ist, daß in den Gremien nicht immer den gleichen Personen in wechseln Konstellationen sitzen, sondern neue Gesichter auftauchen müssen, die neue Ideen haben, ein anderes Wissen und einen anderen Hintergrund haben und einfach mal frischen Wind in die Bude bringen. Zwei Dinge sollten solche Frischlinge mitbringen. Einen soliden Stallgeruch, was die unterschiedlichen Belange des Rennsports betrifft und sie sollten im Berufsleben stehen und das Wissen aus dem Beruf in den Rennsport einbringen.

Denn eins muß klar sein, eine solche Viertel-Mio-Panne darf es nicht wieder geben. Es sei denn, der Verantwortliche zahlt sie direkt und ohne Umwege aus der eigenen Tasche!

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Ja wo laufen sie denn

Vico von Bülow, vielen besser bekannt als Loriot lebt nicht mehr.  Mit “Ja wo laufen Sie denn?” hat er einen ewig aktuellen Comic über den Rennsport gemacht, dessen Titel zum geflügelten Wort wurde.

Für alle, die Loriot und natürlich den Sport lieben, dieser kleine Film noch einmal als Erinnerung an einen ganz großen Künstler.

Ja wo laufen sie denn?

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