Erste Disqualifikation in 145 Jahren im Kentucky Derby

Drei wichtige Klassiker wurden am vergangenen Wochenende gelaufen.

Das Kentucky-Derby macht den Anfang eines kleinen Rückblicks. Erstmals in der Geschichte des Rennens wurde der Sieger nicht auf dem Schlamm der Sandbahn ermittelt, sondern am grünen Tisch der Stewards.Anfangs war ich irritiert über diese Entscheidung bei reichlicher Betrachtung des Rennfilms muß man diese jedoch als richtig ansehen. Im Schlußbogen hat Maximum Security für erhebliche Unruhe im Feld gesorgt. In den sozialen Medien waren nicht wenige Stimmen, die von einem Glück sprachen, daß nicht mehr passiert sei. In der Fachpresse sind die Meinungen sehr geteilt. Die Racing Post spricht von einer „sensationellen Disqualifikation“

Im Rennfilm ist die kritische Stelle ab 2:00 Min zu sehen. Wenn der Film mit Stop and Go langsam läuft, sieht man die Rempelei und auch die Folgen recht deutlich. Wie die Racing Post berichtet, will man im Umfeld von Maximum Security Einspruch gegen die Entscheidung der Rennleitung einlegen.

Kentucky-Derby 2019

Statement der Rennleitung zur Disqualifikation

Glücklicher Sieger wurde Country House im Besitz einer scheinbar ziemlich großen Besitzergemeinschaft, trainiert von William Motts und geritten von dem Franzosen Flavien Prat. Flavien Prat reitet seit 2015 in den USA und es war sein erster Erfolg im Kentucky Derby. Mit einer Quote 66,5:1 oder 665:10 nach alter Schreibweise war es einer der längsten Außenseiter im Feld und der Derbysieger mit der längsten Quote seit mindestens 1991. Ältere Quoten habe ich leider nur mit Lücken.

Der erste Schritt zur Triple Crown? Nein, daran glaube ich nicht!

In England wurden die Guineas gelaufen und sie wurden mal wieder Beute der „irischen Coolmore Boys“ Aidan O’Brien für den es nach der Rekordjagd in 2017 in 2018 nicht wirklich rund gelaufen ist, scheint für die neue Saison bestens gerüstet. Die 2000 Guineas wurden von dem Invincible Spirit-Sohn Magna Grecia Mit Trainersohn Donnaca O’Brien im Sattel gewonnen. Aber es war (noch) nicht die Dominanz der Coolmore Pferde, die man in den vergangenen Jahren oft erlebt hat. Ten Sovereigns als weiterer Coolmore-Vertreter wurde Fünfter. Aus Deutscher Sicht interessant ist der zweite Platz von King of Change. Sein Vater Farhh ist ein Sohn der Auenquellerin Gonbarda, die als doppelte Gruppe-1 Siegerin an die Maktoums verkauft wurde. 2018 stellte Farhh mit Dee Ex Bee den Runner Up zu Mansar im Epsom Derby. Farhh selbst hat mit den Lockinge Stakes von Newbury in den Champions Stakes von Ascot zwei renommierte Rennen des englischne Turfs gewonnen und bis fünfjährig auf der Bahn.

2000 Guineas Magna Grecia

In den 1000 Guineas für die Stuten siegte die Galileo-Tochter Hermosa aus dem O’Brien Quartier. Aber auch hier saß der Stalljocky wieder auf der Falschen und Wayne Lordan konnte den zweiten Sieg in einem englischen Klassiker nach Hause bringen.

1000 Guineas Hermosa

Auffallend war die geringe Präsenz von Frankel-Nachkommen in den Klassikern. In keinem der drei Rennen (Kentucky Derby, 2000 Guineas und 1000 Guineas) hatte er einen Starter.

In Deutschland wurde mit dem Carl Jaspers Preis als Nachfolger des Gerling-Preis gelaufen. Seit 1929 gehört das Rennen zum Kölner Kalender und ist das mit Abstand älteste gesponserte Rennen in Deutschland. Als der Gerling Konzern in seiner alten Struktur aufgehört hatte, zu existieren, wurde das Rennen von einer Tochter von Hans Gerling weiter gesponsert – aber auch dieses Engagement hat sein Ende gefunden – warum auch immer. „Gerling“ das war ein Name, das war auch ein Stück Wirtschafts-Tradition in Deutschland und jetzt ist er futsch. Der neue Sponsor Carl Jaspers kommt auch aus der der Industrieversicherung und gehört schon länger zu den Sponsoren des Kölner Rennvereins. Jetzt beleibt die Hoffnung, daß das Engagement ähnlich lange währen wird, wie das von Gerling.

Der Sieger kam mit French King aus Frankreich und hatte zuletzt mit der „H.H The Emir Trophy“ ein Rennen mit einer Dotierung von 1 Mio USD in Doha gewonnen.Das Rennen wurde 2017 schon von dem Graditzer Chopin gewonnen. Zweiter wurde Be my Sheriff im Besitz von Nadine Siepmann in traditionsreichen Farben. Für Nadine Siepmann war es der bisher größte Erfolg. Dritter wurde Windstoß, der Derbysieger von 2017. Sein jüngerer Bruder Weltstar, der 2018 das Derby gewann, ist seit seinem Triumph in Hamburg noch nicht wieder gelaufen. Wie gut der Sieger ist, muß er noch zeigen, denn 2018 lief er vorzugsweise in der französischen Provinz. Es ist schwer, den Sieg in der Wüste einzuschätzen. Die Racing Post gibt French King sowohl für den Wüstensieg als auch für den Sieg in Köln ein Rating von 110. Ohne diesen Sieg ist es ein Pferd aus der französischen Provinz, der in Listenrennen plaziert ist, aber nicht gewonnen. Und jetzt avanciert er zum Gruppe-2 Sieger in Deutschland und schlägt dabei den Derbysieger von 2017. Hoffentlich gewinnt er jetzt in Frankreich wenigstens Gruppe 3.

Carl Jaspers Gerling Preis French King

Kleine Züchter haben es schwer und das nicht nur in Deutschland. Einer dieser kleinen Züchter ist Matthias Tamrat, dessen Zuchtaktivitäten unter eigenem Namen, unter dem Namen seiner Lebensgefährtin Claudia Löseken oder unter dem Decknamen Stall Proclamat laufen. Dem von Matthias Tamrat gezogenen Kabir galten im Frühjahr letzten Jahres größere Hoffnungen Als Zweiter im Ferdinand Leisten Memorial in Baden Baden und Sieger des Münchener Auktionsrennens sollte er klassischen Lorbeer für Darius Racing gewinnen. Aber das hat nicht geklappt. Im September ist er in einem Reclamer von Guido Schmitt gekauft worden und fand im kleineren Rahmen wieder zu guter Form Zwei Plätze und ein Sieg, alle in Frankreich, standen für den neuen Besitzer im Rekord. Am Samstag siegte Kabir im Grand Handicap de Paris, einem mit 70.000 Euro dotieren Grand Handicap in Longchamp. Die Handicap-Kultur in Frankreich ist nicht mit der in England zu vergleichen. Die großen Handicaps haben dort nicht nur Dotierungen, die teilweise weit über der von Gruppe-Rennen liegt, aber verachten sollte man die „Grand Handicaps“ in Frankreich auch nicht. Man muß schon ein gutes Pferd haben, wenn man dort gewinnen will.

Für Guido Schmitt, der beim Kauf von Pferden ohne aktuelle Form ein gutes Händchen bewiesen hat, war der Kauf von Kabir ein schon jetzt erfolgreiches Geschäft. Zweiter wurde Cafe Royal, ein Nicaron-Sohn aus Pfauenhofer Zucht, trainiert von Axel Kleinkorres, womit der deutsche Einlauf komplett war.

Grand Handicap de Paris Kabir

Eine Züchterprämie für die deutschen PFerde gab es leider nicht.

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Tiger Roll und Magic of Light schreiben Grand National Geschichte

Seit Red Rum 1973 und 1974 die Grand National zweimal in Folge gewonnen hat, ist es noch keinem Pferd wieder gelungen, das berühmteste Jagdrennen der der Welt zweimal zu gewinnen – bis dies Tiger Roll 2018 und 2019 nach 45 Jahren erneut gelang.

Insgesamt gibt es 10 Pferde, denen das Kunststück eines Doppelsiegs in der Liverpooler gelungen ist. The Duke (1836, 1837, Peter Simple (1849,1853), Abd-El-Kader (1850,1851), The Colonel (1869, 1870), Manifesto (1897,1899), Poethlyn (1918,1919), Reynoldstown (1935,1936), Red Rum (1973,1974,1977) und jetzt Tiger Roll (2018,2019)

Der Doppelerfolg von The Duke muß mit Skepsis betrachtet werden, verschiedene Quellen sehen die erste Austragung der Grand National 1839, andere sehen die Grand National schon in den frühen Dreißigern des 19. Jahrhunderts als den Beginn der Grand National.

Ebenso außergewöhnlich ist der zweite Platz von Magic of Light. Zuletzt lief mit Eyecatcher 1976 und 1977 eine Stute in die Plazierung. Die letzte Stute, die die Grand National gewonnen hat, ist Nickel Coin 1951.

Die äußeren Bedingungen für ein gutes Rennen waren ideal, der Boden war gut bis weich, also perfekt, um bei der Landung nach dem Sprung gut zu federn, aber nicht so viel Kraft kostet, wie wenn die Bahn weich oder gar schwer ist. Tiger Roll, der als kleines und leichtes Pferd beschrieben wird, ging mit dem dritthöchsten Gewicht von 11-5 (rund 72 kg) an den Start. Das Gigginstown House Stud von Ryanair Chef Michael O’Leary hatte insgesamt sieben Pferde im Rennen.

Vom Fleck weg gab es eine zügige Pace und man sah Magic of Light relativ früh in der Spitzengruppe, während Tiger Roll das Rennen mehr im Mittelfeld aufnahm. Am ersten Hindernis gab es gleich einen folgenschweren Sturz, bei dem Vintage Clouds gefallen war und Up for Review sehr unglücklich über ihn fiel und sich dabei wahrscheinlich das Genick gebrochen hat. Up for Review ist das erste Pferd seit 2012, das in der Grand National sein Leben gelassen hat.

Danach lief alles fast reibungslos. 37 Pferde von 40 gestarteten gingen in die zweite Runde. An den anderen 14 Hindernissen der ersten Runde wurde nur Monbeg Notorious an Hindernis 11 angehalten. Es ist schon fast phänomenal, wenn bei den anspruchsvollen Sprüngen und dem großen Feld kein Pferd seinen Reiter verliert oder fällt.

Über den Weg bestimmte eine Gruppe die Pace, zu der auch Magic of Lights gehörte. Tiger Roll verbesserte eher unauffällig seine Position und war am vorletzten Sprung dann schließlich in Front. Magic of Lights versuchte nachzusetzen und auch Rathvinden blieb dicht dabei. Am letzten Sprung mußte Paddy Kennedy auf Magic of Lights noch einen ziemlichen Rumpler aussitzen. Ob die Stute ohne diesen Rumpler Tiger Roll geschlagen hätte – ich glaube es nicht, denn Tiger Roll ging am Ende für das Auge deutlich besser und hätte wohl ziemlich jeden Angriff von Magic of Lights parieren können. Rathvinden mit Ruby Walsh im Sattel lief ebenfalls ein starkes Rennen und war dicht auf.

Die Grand National war wieder fest in irischer Hand – die Plätze 1-2-3-5 gingen auf die Grüne Insel und nur Walk in the Mill verhinderte den totalen irischen Triumph und legte Ehre für Good old England ein!

Tiger Roll lief wie im letzten Jahr als Vorbereitungsrennen für die Grand National eine Cross Country Chase in Cheltenham. Es ist bewundernswert, wie dieses eher leichte Pferd mit dem hohen Gewicht über die großen Sprünge geht.

Lights of Magic hat in dieser Saison schon sechs Starts vor der Grand National absolviert, was für ein Hindernispferd auf der Insel schon ein ziemlich strammes Programm ist. Dabei fiel sie nicht unbedingt als besonders talentiert auf. Zuletzt war sie in Cheltenham Siebte, davor verlor sie ihren Reiter in Fairyhouse, war zweite in eine Jagdrennen für Stuten und gewann davor ein Hürdenrennen für Stuten in Ascot. Wahrlich keine Empfehlung für eine vordere Plazierung in der Grand National und so ging sie mit 66/1 als eine der längsten Außenseiter ins Rennen. Die Buchmacher boten für eine größere Gruppe von Startern eine Quote von 66/1 und nur Just a Par mit 100/1 stand noch länger.

Das Gigginstown House Stud ist jetzt zusammen mit Trevor Hemmings, James Machell und Noel le Mare einer von vier Besitzern mit drei Siegern in der Grand National. Gordon Elliott als Trainer hat ebenfalls drei Sieger für das Rennen bisher gesattelt.

Und die Deutschen?

Einige Deutsche Stallions hatten sich in der Hinderniszucht in Frankreich recht schnell einen Namen gemacht und nicht wenige Hindernispferde in England und Irland kommen aus Frankreich, wie zB der große Kauto Star. Aber die Hochzeit der deutschen Deckhengste in der französischen Hinderniszucht ist vorbei. Die Stars sind aus Altersgründen abgetreten und mit den jüngeren Hengsten klappt es im Moment nicht so. Daher wird auch der Kreis der Pferde im Hindernissport mit deutschen Zuchthintergrund immer kleiner.

In der Grand National liefen fünf Pferde mit einem deutschen Vater. Am besten lief Valseur Lido der in den Gigginstown-Farben Zehnter wurde und damit noch Geld bekam. Vieux Lion Rouge, im Dezember Zweiter in der Becher Chase in Aintree über den Grand National Kurs, kam auf Platz 15 ein und der Rest ist gefallen oder wurde angehalten.

Am ersten Tag des Meetings gewann Portland Hills das Doom Bar Anniversary 4-Y-O Juvenile Hurdle (Grade 1). Portland Hills Mutter ist Elle Galante und die großartige Elle Danzig aus Wittekindshofer Zucht ist seine Großmutter.

Im Betway Top Novices’ Hurdle (Grade 1) wurde der früher für Röttgen von Markus Klug trainierte Aramon Zweiter.

Michael O’Leary flog mit der hauseigenen Linie zurück nach Irland – und spendierte allen Mitfliegern zwei kostenlose Getränke auf dem Heimflug. Die Stimmung an Bord der Ryanair-Maschine muß sehr ausgelassen gewesen sein. Über den Geschäftsmann M O’L könnte man einiges schreiben aber das ist ein anderes Thema und gehört hier nicht hin.

Und wie geht es weiter mit Tiger Roll? Jetzt zweimal Zweiter wie Red Rum oder drei Siege in Folge – eine Handicap Chase mit 40 Pferde über anspruchsvolle Hindernisse mehrfach zu gewinnen ist schon eine Ansage – und unterwegs kann immer mal was passieren, auch durch Fremdverschulden!

Hoffen wir einfach, daß er gesund bleibt und noch viele gute Rennen gewinnen kann! Wenn er aber 2020 wieder die Cross Country Chase von Cheltenham gewinnt, dann könnte die Grand National für die Buchmacher eine sehr teure Angelegenheit werden. Dieses Jahr hat sie angeblich 250 Mio Pfund gekostet.

Michael O’Leary läßt auf dem Heimflug die Korken knallen

Grand National 2018

Grand National 2019

Grand National – wo landeten die Teilnehmer.

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Pferdegrippe in Britannien

In England ist bei geimpften Pferden der Virus der hochinfektiösen Pferdegrippe festgestellt worden. Seit vergangenem Donnerstag (7. Februar) ruht deswegen der Galopp-Sport im Vereinigten Königreich.

@hippotel aus dem Galopper-Forum hat den Stand der Dinge einmal zusammen gefaßt gepostet. Zur allgemeinen Information übernehme ich das Posting:

Pferdegrippe: Das Newmarket-Labor hat einen Ausbruch offiziell mitgeteilt.
Drei weitere Fälle wurden in den Ställen des Trainers Donald McCain bestätigt,

Eines der Pferde, Raise A Spark, lief am Mittwoch bei den Ayr-Rennen und hatte zuvor keine Symptome des hochansteckenden Virus gezeigt.

Die Gesamtzahl der Fälle in McCains Ställen in Cheshire beträgt sechs, und ein anderer verdächtiger Fall wird an anderer Stelle untersucht, sagte die British Horseracing Authority (BHA).

Als Teil eines sechstägigen Rennstillstands wurden in Großbritannien die Rennen bis Mittwoch abgesagt.

Am Freitagnachmittag waren insgesamt 174 Rennställe gesperrt, während die Tests fortgesetzt wurden.

Der Alarm wurde am Mittwochabend ausgelöst, als bei drei geimpften Pferden bei McCain festgestellt wurde, dass sie Influenza bei Pferden hatten.

Ein anderer Fall, der noch nicht als positive Probe bestätigt wurde, wurde von einem anderen Trainer ermittelt. Zu diesem Zeitpunkt wurde keine Verbindung zwischen den beiden Ställen hergestellt.

Der ungenannte Trainer, von dem angenommen wird, dass er nicht in einem der großen Trainingsbereiche operiert, hatte am Dienstag in Newcastle und am Mittwoch in Wolverhampton Starter.

Infolgedessen hat das BHA Dutzende von anderen Pferden gesperrt, die Starter an diesen Renntagen waren.

Pferdegrippe unterscheidet sich nicht wesentlich von der menschlichen Grippe – infizierte Pferde leiden unter Husten und Schnupfen und fühlen sich im Allgemeinen heruntergekommen.

“Die BHA arbeitet eng mit dem Animal Health Trust zusammen, um die logistische Herausforderung zu bewältigen, ausreichend Abstriche bereitzustellen und die Menge der durch die Einrichtung geschickten Tests zu handhaben, da derzeit insgesamt 174 Rennställe getestet werden”, sagte die Behörde in einer Erklärung.

“Es wird nicht möglich sein, jedes Pferd vor Ende des Wochenendes von jedem Hof ??aus zu testen, aber wir werden mit Trainern zusammenarbeiten, um Prioritäts- oder Risikopferde zu ermitteln und sicherzustellen, dass sie getestet werden. Dies wird alles Teil des Bildes sein wurde gebaut, um die am Montag getroffenen Entscheidungen zu unterstützen. “

Es wird erwartet, dass sich am Montag ein klareres Bild von der Wiederaufnahme des Rennens und von möglichen Auswirkungen auf das Prunkstück Cheltenham Festival im nächsten Monat ergibt.

Neun Standorte haben seit Beginn des Jahres 2019 bestätigte Ausbrüche der Equine-Grippe erlitten, obwohl nur einige Rennpferde betroffen sind.

Dazu gehören ein Bericht, der am Montag acht geimpfte zweijährige Vollblüter in Suffolk und ein geimpftes Pferd am 30. Januar in Leicestershire umfasst.

Andere Berichte über ungeimpfte Pferde stammen aus Essex, Cheshire, Derbyshire, Lincolnshire, Yorkshire und anderen Der Fall in Suffolk konzentrierte sich auf sechs nicht-reinrassige Pferde.

Obwohl es nicht als lebensbedrohlich angesehen wird, schränkt die Influenza von Pferden die Wettbewerbsfähigkeit ein und ist sehr ansteckend.

Die Anzahl der erkrankten Pferde ist deutlich gestiegen. Weitere positive Befunde des McCain-Teams sind vielleicht keine Überraschung – alle sagen immer, wie leicht sich das Virus ausbreitet – aber das eine von ihnen war ein Pferd, das diese Woche zu den Rennen gereist ist und mit anderen Pferden in Kontakt kommt, ist eindeutig eine bedeutende Entwicklung.

Trainer, die zuvor leise optimistisch waren, dass sie Entwarnung erhalten, müssen jetzt nervöser sein.

Inzwischen als Folge des “verdächtigen Falls” Ohne Verbindung zu McCain ist die Anzahl der Ställe im Lockdown über 170 – das ist eine große Anzahl; Dieses Problem eskaliert jetzt.

Wie hat sich die Situation entwickelt?

Die Krise wurde am Mittwochabend ausgelöst, als drei geimpfte Pferde sich in den Stallungen des Grand National-Turniers Donald McCain im Stall von Cheshire als positiv erwiesen haben.

Da andere Pferde aus McCains Hof diese Woche in Ayr, Ludlow und Wolverhampton gelaufen waren, ordnete die BHA an, dass alle vier Treffen am Donnerstag abgesagt werden sollten.

Später wurde dies bis spätestens Mittwoch auf eine vollständige Schließung der Rennen ausgedehnt. Weitere Nachrichten werden heute (11.2.) erwartet wenn die Testergebnisse bekannt sind. In Irland läuft der Rennsport wie gewohnt weiter.

Newburys “Super Saturday” -Treffen, bei dem der letztjährige Cheltenham Gold Cup-Sieger Native River vor seiner Titelverteidigung ein letztes Rennen hatte, gehört zu den Opfern. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass einige der großen Rennen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Die gesperrten Höfe umfassen den in Lambourn, Berkshire, ansässigen Weltmeister des Jumps, Nicky Henderson, der beim Festival mehr Sieger gewonnen hat als alle anderen.

“Wir hatten am Mittwoch zwei Pferde in Ludlow, bei denen ein Pferd von Donalds Hof kam und es hätte Kontakt mit einem infizierten Pferd sein können.” Henderson, der Champion-Hürdenläufer Buveur D’Air und Champion-Jäger Altior ausbildet, erzählte BBC Radio 5 live.

“Es ist sehr, sehr virulent, so dass es egal ist, wie viel Schmerzen Sie durchmachen, um diese Dinge in Schach zu halten, es ist sehr gefährlich.

“Alle Pferde müssten geimpft sein – streng genommen, das ist Pflicht. Unglücklicherweise wird gesagt, dass nur 40% der Pferdewelt – von Pferden in Großbritannien – tatsächlich geimpft sind. Es gibt keine Zuständigkeit für Pferde außerhalb des Rennsports, die das Impfen vorschreiben..

“Wie beim Menschen gibt es viele, viele verschiedene Arten von Infektionen. Es ist also möglich, dass es eine neue gibt, über die wir nichts wissen.”

Sämtlich Zitate aus einem Bericht der BBC

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Darley reduziert Sponsoring

Wie am Montag in der Racing Post zu lesen war, reduziert Darley das Sponsoring im englischen und irischen Rennsport erheblich. Sowohl die Irish Oaks als auch die Yorkshire Oaks werden schon 2019 nicht mehr unterstützt. Ebenso fallen diverse Förder-Programme für den Nachwuchs dem Rotstift zum Opfer.

Insgesamt betrugt das Sponsoring zuletzt rund 6,6 Mio Pfund. In  Frankreich werden derzeit zwei Rennen von Darley gesponsort, aber man hat keine Informationen über das Ende des Engagements, erklärte man bei France Galop. Deutschland wird in dem Artikel nicht erwähnt, aber wenn ich nicht irre, dann wird nur das Oettingen-Rennen in Baden Baden von Darley gesponsort und die geringe Summe dürfte beim Kosten-Controlling unter dem Radar geblieben sein.

Wenn man bedenkt, wie lange und in welchen Dimensionen Darley im englischen und irischen  Rennsport engagiert ist, läßt diese Meldung sehr aufhorchen. Es ist nicht nur das zusammen gestrichene Volumen, sondern auch die Tatsache das bereits dieses Jahr Rennen nicht mehr unterstützt werden, für die sich Darley sehr lange engagiert hat. Nach 30 Jahren wird von jetzt auf gleich ausgestiegen.

Aufhorchen läßt auch eine Meldung von William Derby vom Management der Rennbahn von York. Er führt aus, daß es derzeit sehr schwer sei, für den Rennsport große Sponsoren zu gewinnen. Dem Rennsport wehe ein rauer Wind um die Ohren und es fällt schwer, sich in diesem kritischen Umfeld zu behaupten.

Während Royal Ascot sind die jährlichen Steigerungsraten der Geldpreise deutlich. Und insgesamt macht der englische Rennsport auch von den Geldpreisen der besseren Rennen in den letzten Jahren einen sehr dynamischen Eindruck. In vielen Bereichen sieht man deutliche Steigerungen und das nicht nur bei den Top-Ereignissen, sondern auch in dem „besseren mittleren“ Bereich. Vor diesem Hintergrund wundert die Aussage von William Derby ein wenig.

Man darf gespannt sein, ob und wie schnell die Engländer und Iren die Lücke schließen können. Und man wird auch gespannt auf die Jählingsauktionen gucken, welches Engagement die Blaue Flotte dort an den Tag legen wird.

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Red Jazz neuer Stallion auf dem Lindenhof

Nachdem der Pachtvertrag für Nutan ausgelaufen ist, hat Volker Linde im Ausland einen neuen Stallion für sein Gestüt gefunden. Auch dieser ist ein Flieger. Nach dem leider nur sehr kurz dort verweilenden Overdose und dem ersten Lindenhofer Stallion Perceive Arrogance ist es der dritter Flieger, der auf dem Lindenhof eine Beschälerbox bezieht. Red Jazz stand bisher in Irland im Ballyhane Stud mit einer Decktaxe von 5.000 Euro

Was soll man von dem Newcomer halten, der seit 2014 in Irland als Stallion tätig ist?

Red Jazz hat in fünf Rennzeiten 32 Starts absolviert, fünf Rennen gewonnen und war fünfzehnmal plaziert. Auch wenn Flieger allgemein länger laufen und öfter eingesetzt werden (können), ist das eine beachtliche Zahl – auch vor dem Hintergrund, daß wir einige Hengste in Deutschland haben, die die Dreijährigen-Kampagne vorzeitig beenden mußten.

Sein größter Erfolg war der Sieg in den zur Gruppe 2 gehörenden Victor Chandler Challenge Stakes von Newmarket. Dabei schlug er mit Cat Junior und Main Aim zwei Hengste, die inzwischen ebenfalls eine Beschälerbox bezogen haben. Dies war auch sein einziger Sieg auf Gruppen-Level. Stattdessen sammelte er fleißig Plazierungen, so u.a zweimal in der zur Gruppe 2 zählenden Godolphin Mile in Dubai. Er war Zweiter in den renommierten Lennox Stakes von Goodwood und den Dubai Challenge Stakes von Newmarket. Seine beste Plazierung ist wohl der dritte Platz in den Queen Elizabeth Stakes (GR 1) von Ascot, in der er Poet’s Voice und Rip van Winkle, zwei inzwischen erfolgreichen Stallions den Vortritt lassen mußte und nur mit einer Nase und ½ Länge geschlagen war. In den 2000 Guineas von Newmarket endete er als Achter, war aber auch nur vier Längen vom Sieger geschlagen.

Angenehm fällt seine Beständigkeit auf. In jeder Saison hat er gleichmäßig gute Formen gezeigt. Er ist konstant gut gelaufen, aber ein „Kracher“ war er keinesfalls!

Seine Stärke ist sein Pedigree. Die Vollblutzucht in Deutschland ist derzeit von drei Hengststämmen geprägt: Monsun. Big Shuffle und In the Wings. Monsun hat internationale Standards für die deutsche Vollblutzucht gesetzt, bei den beiden anderen Linien ist das internationale Interesse eher weniger ausgeprägt, obwohl sie in Deutschland große Erfolge feiern. Die Big Shuffle Hengste liefern viele gute Pferde im „mittleren“ Bereich – aber ein echter Star ist seit langem nicht dabei. Aber das ist im Moment insgesamt ein Problem der heimischen Vollblutzucht.

Red Jazz ist der perfekte Outcross-Hengst für deutsche Stuten. Mit den in Deutschland dominierenden Hengststämmen ist er nicht verwandt und die Stutenlinien sind ihm ebenso fremd. Sein Vater Johannesburg blieb zweijährig ungeschlagen in sieben Rennen und gewann zum Saisonschluß die Breeders’ Cup Juvenile Stakes. Dreijährig debutierte er in den Gladness Stakes in Irland und wurde Zweiter, danach wurde er Achter im Kentucky-Derby und darauf Neunter in den Golden Jubilee Stakes während Royal Ascot. Danach hat er seine Karriere beendet. Er ist Vater von Gruppe-1-Siegern auf drei Kontinenten und mit dem viel zu früh eingegangenen Scat Daddy ist er Vater einer derzeit international angesagten Hengst-Linie.

In seinem ersten Jahrgang von 2015 ist Snazzy Jazzy das Aushängeschild von Red Jazz. Bei 10 Starts gewann er 5 Rennen und rund 207.000 Pfund, was auch einem hoch dotierten Auktionsrennen in Irland geschuldet ist. Dazu war er in drei Ländern – Irland (Auktionsrennen), Schottland (gut dotiertes Handicap) und Frankreich (Gruppe 3) siegreich. Insgesamt hat Red Jazz nach den Daten der Racingpost 68 gelaufene Nachkommen mit 27 Siegern und 49 Siegen.

Red Jazz wird sicherlich nicht als Neuzugang des Oberhauses der Hengste in Deutschland gesehen werden, sondern eher das mittlere Marktsegment bedienen. Ich möchte an dieser Stelle an Big Shuffle erinnern, der 1990 nach Deutschland kam. Damals gab es mehr Kritik als Zustimmung. Ein Flieger und dann noch nicht einmal mit Spitzen-Rennleistung. Ob das was wird, war die allgemeine Frage, die meistens mit negativem Unterton gestellt wurde.

Heute muß man feststellen, daß Big Shuffle insgesamt für die sehr von Stehern geprägte deutsche Vollblutzucht ein echter Gewinn war. Auch wenn sein Stern heute ein wenig verblaßt ist, weil die ganz großen Vererber nicht vertreten sind. Jedoch ist sein Einfluß in den Stutenlinien deutlich sichtbar.

Red Jazz hat einen ähnlichen Hintergrund und jetzt ist es Volker Lindes Job, daraus einen Hengst zu machen, der Einfluß auf die deutsche Zucht nehmen wird.

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Frohe Weihnachten

Allen Freunden von Galopp-Sieger und allen Freunden des Galoppsports ein gesegnetes und geruhsames Weihnachtsfest und eine guten Rutsch ins neue Jahr! Diesmal nicht mit der Weihnachtsgeschichte für Pferde sondern mit einem gesungenen Weihnachtsgruß von meinem Sohn und noch ein paar anderen Kindern ;-)

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Pferdewetten künftig steuerbefreit

Wie der allgemein gut vernetzte und immer aktuell informierte Wirtschaftsinformationsdienst Der-Postillon.com berichtet, hat CDU-Kandidat Friedrich Merz nach seinem Vorstoß für steuerbefreites Aktiensparen noch einmal nachgelegt. Er regt an, daß zum Aufbau der Altersversorgung gezielt die Pferdewette gefördert werden soll.

Die Idee sei Merz gekommen, so berichtet der Postillon, als er festgestellt habe, daß die Renditen bei Pferderennen teilweise deutliche über denen an der Börse lägen.

Also ob die Renditen wirklich derart hoch sind, können wir von der Redaktion von Blüchers Blog nicht sagen, weil wir nur Gelegenheitswetter sind und Wettgewinne relativ schnell in hochrentierliche schottische Malt-Produkte getauscht werden. Aber eines wissen wir sehr gut: Pferdewetten macht ganz viel Spaß!!

Pferdewetten zur Altersvorsorge

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Das Tribünenbild von Gelsenkirchen

Von einer Gelsenkirchenerin bin ich auf den Maler des Wandgemäldes  auf der alten Tribüne der Horster Rennbahn angesprochen worden. Natürlich kenne ich das Bild, aber leider weiß ich nichts über die Hintergründe der Entstehung und über den Künstler.

Aber vielleicht kann ein Leser des Blocks ja weiter helfen.

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Rennbahn Maisons-Laffitte schließt Ende 2019

Die  Spuren der Krise im französischen Rennsport werden deutlich und sichtbar. Ende 2019 wird die Rennbahn von Maisons-Laffitte geschlossen. Das Trainingszentrum soll jedoch erhalten bleiben. Dies meldet der Nachrichtendienst Jour de Galop

Maisons-Laffitte stand schon einmal zur Disposition, allerdings hatte der Bürgermeister und die Stadtverwaltung sich energisch gegen die Schließung gewehrt. Damals sollte auch das Trainingszentrum mit geschlossen werden, was aktuell nicht der Fall ist. Nach einem Bericht auf Jour de Galop soll das Trainingszentrum stärker ausgelastet werden. Derzeit werden in Maisons-Laffitte 500 Pferde trainiert, zukünftig sollen es 1500 Pferde sein.

Man darf gespannt sein. wie sich die Lokalpolitik von Maisons-Laffitte äußern wird. Ich glaube nicht, daß man den Schritt kommentarlos hinnehmen wird.

Seit 2011 beklagt der Rennsport in Frankreich einen Umsatzrückgang von 1,9 Mrd Euro. Der Umsatzrückgang hat bei France Galop deutliche Bremsspuren hinterlassen. Zwischen 2014 und 2017 mußte ein Verlust von 119 Mio Euro ausgewiesen werden.

Viele Jahre galt Frankreich als Leuchtturm des kontinental-europäischen Rennsports, als Hort der Stabilität und der guten Zahlen. Aber in Frankreich ist die Gesamtwirtschaft auch nicht gerade gesund. Es wäre wohl übertrieben, wenn man auch von der Mittelmeerkrankheit sprechen würde, aber leichte Anzeichen sind durchaus vorhanden. Das äußert sich vor allem dann, wenn selbst kleinste Reformen des Arbeitsrechts zu Demonstrationen und heftigen Protesten führen.

Und diese wirtschaftliche Schwäche Frankreichs bleibt natürlich nicht ohne Folgen für den Galoppsport.

Jour de Galop

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Zoff in Mülheim um die Rennbahn

Eigentlich kann der Mülheimer Rennverein sich glücklich schätzen, hat er doch eine Stadtverwaltung, die den RV nach besten Kräften unterstützt.

Als der Traditonsclub am Raffelberg in die Insolvenz ging, weil der damalige Präsident dachte, damit für den Golfclub-Betreiber einen besonders guten Coup landen zu können, hielt die Stadt dem Rennsport die Stange. Und das Wohlwollen der Stadt äußert sich auch in den humanen Pachtforderungen von 5000.- Euro im Jahr. Und die Zustimmung zur Rennbahn geht quer durch die großen Parteien der Stadt.

Wenn Neuss auch so einen freundlichen Stadtrat hätte, sähe die Welt auf der westlichen Seite des Rheins besser aus.

Aber es kann der Bravste nicht in Frieden leben, wenn sei böser Nachbar es nicht will. Michael Wasnick heißt das enfant terrible der Mülheimer Politik. Er will das Grundstück als Gewerbefläche vermarktet wissen. Seine Argumentation ist die hohe Verschuldung von Mülheim und daß der Verkauf des Grundstücks Geld in die Stadtkasse bringt und zusätzliche Gewerbesteuerzahler für laufende Einnahmen sorgen.

Wasnick sieht Unterlassungen bei der Stadtverwaltung, weil sie es zugelassen habe, daß die Gebäude auf dem Rennbahngelände verfallen würden. Die Stadt, so seine Argumentation, hätte den Vertrag mit dem Rennverein kündigen müssen, weil dieser zum Schaden der Stadt die Gebäudesubstanz vernachlässigt habe.

Aktuell berichtet die Westfalenpost, daß Michael Wasnick zusammen mit dem Ratsherrn Lutz Zimmermann in Sachen Rennbahn bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen die Alt-OB Dagmar Mühlenfeld Strafanzeige gestellt. Mühlenfeld habe es zugelassen, daß die Gebäude verfallen und der Stadt dadurch ein Vermögensverlust entstanden sei.

Wasnick will die Rennahn in eine Wohn- und Gewerbefläche umwandeln und den Rennverein innerhalb der Stadt umsiedeln. Ob Herrn Wasnick bewußt ist, was der Bau und die Anlage einer Rennbahn für Kosten verursacht? Ob der Grundstücksverkauf abzüglich der Neubaukosten einen positiven Saldo für die Stadt haben werden?

Oder agieren Wasnick und Zimmermann für einen “Investor”, der im Hintergrund bleiben möchte und am Ende verbrandte Erde hinterläßt?

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