Keine Union mehr in Köln?

Der Express berichtet heute, daß der Fortbestand des Union-Rennens in Köln gefährdet ist. Der Sponsoren-Vertrag mit der Deutschen Bank als nicht mehr ganz neuem Eigentümer des Bankhauses Oppenheim läuft 2018 aus und wird nicht mehr verlängert. Das war fast zu erwarten, denn die Deutsche Bank, die früher auf verschiedenen Bahnen als Sponsor aufgetreten ist, hat sich aus all diesen Engagements zurückgezogen – und dies lange bevor sie in wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser geraten ist.

Die Suche nach einem neuen Sponsor scheint schwierig zu sein und Kölns Geschäftsführer Philipp Hein hat sich dahingehend geäußert, daß es dieses Rennen ohne neuen Sponsor nicht mehr geben wird.

Es geht hier nicht um irgendein Rennen, sondern um eines der ältesten Rennen des deutschen Turfs, das ursprünglich einmal als das Pendant zum englischen Derby konzipiert gewesen ist: Derby in England, Prix du Jockey Club in Frankreich und Union-Rennen in Deutschland. Auch wenn es nicht das älteste Rennen in Deutschland ist, so ist es eines der ältesten Rennen und das einzige Rennen, das seit seiner Gründung ohne Unterbrechung gelaufen wird. Das älteste Rennen überhaupt in Deutschland ist das ursprüngliche Friedrich Franz Rennen in Bad Doberan, das heute als Goldene Peitsche von Bad Doberan gelaufen wird. In Zeiten der „DDR“ wurde es aber nicht gelaufen.

2010 wurde German Racing gegründet, um mit frischem Geld frische Ideen zu finanzieren. Der Galoppsport sollte wieder in den Aufwärtstrend geführt werden. Das ist gründlich gescheitert. Seit 2010 zeigen alle Kennzahlen des Rennsports nach unten. Anzahl der Pferde in Training, Anzahl der Rennen, Totoumsatz – alles ist weiterhin rückläufig. Einzig die Rennpreise sind relativ stabil geblieben. Vergleicht man sie allerdings mit dem Ausland, ist es eine Konstanz auf sehr niedrigem Niveau.

Es ist wohl der Verdienst der Rennvereine, daß es überhaupt diese Konstanz bei den Rennpreisen gibt, sei es durch das private Engagement des Präsidiums oder anderer Mitglieder eines Rennvereins oder die Gewinnung von Sponsoren für den Verein. Bisher hat es irgendwie geklappt – aber jetzt scheinen auch die Dämme zu brechen, die bisher eine kleine Restsicherheit für den Sport gegeben haben.

Es wird dringend Zeit, daß das Direktorium eine offene Diskussion über die Zukunft des Rennsports beginnt – eine Diskussion ohne Restriktionen mit offenem Austausch von Ideen und Gedanken. Die aktuelle Situation zeigt mehr als deutlich, daß das bisherige Konzept des Direktoriums in allen Punkten gescheitert ist.
Wenn es so weiter geht, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann das nächste wichtige Rennen zur Disposition steht.

Die Meldung im Express

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3 Antworten auf Keine Union mehr in Köln?

  1. Theo Epping sagt:

    Diese Nachricht ist schlicht ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen,
    aber was soll man sich aufregen, die “Dreifache Krone” wurde ja auch
    abgeschafft. Sage jetzt bitte niemand, die gibt’s doch noch.

  2. h.schmelz sagt:

    das versagen des dvr, welches herr blüchovv so machtvoll anprangert, wird nur noch vom versagen der berichterstattung der beruflichen und idealen kommentatoren übertroffen, die weder wissen, worum es geht, noch wissen, woher das alles kommt. eine demenz, die betroffen macht. außer catrin nack kenne ich niemanden, der wirklich lebhaft und anschaulich und profund vom thema zeugnis ablegt, was nicht ganz stimmt, denn herr siemen betreibt eine kolummne bei german racing, die hausragend ist in dieser landschaft der zwerge. es gibt ein paar kenner, aber die sind verstrickt in ihren mannigfaltigen anderweitigen interessen im sport, und das merkt man ihren äusserungen auf schritt und tritt an. mancher hier bei herrn von und zu blüchoff versucht sich dabei auch im komischen fach. insofern betrifft die generalaussage spieler und publikum gleicherweise, son bischen wie das hansa theater oder das ohnesorg theater. oder, um auch herrn weller zugefalle zu sein, der kommödienstadl. es verschlägt nix, es gibt auch schlimmeres, aber es haut keinen so recht mehr vom hocker.

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