Der Boden von Hamburg

“Und Gott erschuf im Zorn, die Galopp-Rennbahn von Hamburg-Horn” lautet ein uraltes “Bonmot” des Turfs. Warum das so ist, auf was es sich bezieht – keiner weiß es heute mehr. Von denen, die es einst in die Welt gesetzt haben, lebt schon ewig keiner mehr.

Aber wohl kein anderen Rennverein hat nach erheblicher Kritik in den letzten Jahren auch nur annähernd so viel Geld in die Verbesserung des Geläufs investiert, wie der Hamburger Rennclub. Letztes Jahr war der Rasen bei brütender Hitze wie ein Teppich, selbst am Derbytag war der Boden von sehr guter Qualität. Volker Linde hatte als damals neues Mitglied des Vorstands die Bahn verbreitert und den Boden insgesamt aufarbeiten lassen. Jetzt ist Hamburg die wohl einzige Bahn in Deutschland mit einem derart breiten Geläuf, daß man praktisch zwei Bahnen nebeneinander abstecken kann.

Aber das hat dieses Jahr fast nichts geholfen. Die neu geschaffene Innenbahn ist fast nicht zu benutzen, weil zu naß. Die “normale Bahn” ist aber auch nicht viel besser, 2:55,0 Min sind die Pferde am Mittwoch über die klassischen 2400m gelaufen. Das ist schon fast wie Mah Jong im legendären Sumpfderby von 1927.

Aber welche Bahn sähe bei den Wetterverhältnissen und dieser Beanspruchung denn besser aus?

Jetzt heißt es Geläuf schonen – deswegen sind die Trabrennen am Freitag abgesagt. Es werden nur 6 Rennen gelaufen. Und hoffentlich bleibt es trocken, dann kann sich der Boden bis Sonntag um einiges erholen und es ist den Hamburgern zu wünschen, daß sie die Lage bestmöglich in den Griff bekommen.

Es wäre mehr als einfach nur ein Jammer, wenn die massiven Bemühungen des Rennclubs ein möglichst perfektes Geläuf für das wichtigste Rennen des Jahres zu präsentieren, durch einen Regensommer zunichte gemacht wird.

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