Dotierung der deutschen Winterrennen

Die Wintersaison hat bald schon Halbzeit. Ohne die Unterstützung aus Frankreich mit PMU würden sie wahrscheinlich gar nicht mehr stattfinden. Sponsoren findet man kaum und der Totoumsatz läßt auch sehr zu wünschen übrig. Die Zeiten, als Dortmund am Neujahrstag 1 Mio (500 TEUR) Umsatz machte, sind seit langem vorbei.

Aber Dank PMU sind die Rennen besser finanziert, als viele Veranstaltungen, die in Deutschland ohne französische Hilfe durchgeführt werden. Das hat sich in den vergangenen Jahren auch in den Dotierungen bemerkbar gemacht. Die Rennen auf der Sandbahn waren deutlich besser dotiert, als die normalen Veranstaltungen ohne französische Hilfe auf Gras.

In der Wintersaison 2014/2015 war der Agl IV mit 6.000,- EUR, manchmal mit 5.000,- EUR dotiert, der Agl III mit 8.000,- EUR und  zuweilen wurde ein Agl II mit 9.000,- EUR ausgeschrieben. In der Wintersaison 2015/2016 ist der Agl IV meistens mit 5.000,- EUR dotiert, der Agl III mit 6.000,- EUR, manchmal mit 7.000,- und vereinzelte Agl II sind mit 8.000 EUR dotiert.

Das ist ein deutlicher Rückgang bei der Dotierung der Winterrennen in dieser Saison gegenüber der Vorjahres-Saison von 1.000 bis 2.000 EUR pro Rennen. Was sind die Ursachen oder die Gründe für diese Rennpreiskürzungen?  Eine offizielle Stellungnahme hat es meines Wissens nicht gegeben, das DVR hüllt sich in Schweigen.

Man kann sicherlich darüber diskutieren, daß die Brot und Butter-Rennen im Winter besser dotiert sind, als die sportlich anspruchsvolleren Rennen während der grünen Saison. Generell gilt aber, daß die Rennpreise in Deutschland im internationalen Vergleich insgesamt gering sind. Warum also sollen nicht höhere Geldpreis an die Aktiven ausgeschüttet werden, wenn diese finanziert sind?

Jetzt könnte man im Guten annehmen, daß die eingesparten Gelder den Rennpreisen während der grünen Saison zugute kommen. Dortmund veranstaltet drei “grüne” Renntage, aber in Neuss werden überhaupt keine Renntage außerhalb der Winterrennen mehr veranstaltet. Es wird sich zeigen, ob die Rennen in Dortmund demnächst besser dotiert sind und vielleicht verwendet der Neusser Rennverein die eingesparten Gelder für die dringend erforderliche Instandsetzung der Gastboxen, die sich in einem mehr als desolatem Zustand befinden. Trainer haben berichtet, daß noch nicht einmal die Boxenbeleuchtung funktioniert. Allerdings ist von entsprechenden Maßnahmen noch nicht berichtet worden.

Die Winterrennen sind sportliches Basis-Geschäft, aber für die kleinen Ställe eine wichtige Einnahmequelle und deswegen im Gesamtkonzept des Sports wichtig.

Es wird überall vom Aufschwung, vom Aufbruch und der guten Stimmung im Sport gesprochen. Dies mag sich noch nicht in Zahlen ausdrücken, aber vor den guten Zahlen kommt immer erst mal die gute Stimmung und dann kommen die Zahlen nach. Die Dotierung der Winterrennen spricht dagegen eine ganz andere Sprache. Sparen und den Gürtel enger schnallen, ist angesagt.

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