Renntag in Halle

Die Rennvereine in Dtld haben es nicht leicht. Sinkende Umsätze bei steigenden Kosten. Die Sponsorengewinnung ist für einen Sport der immer mehr aus den Medien verschwindet, auch kein einfaches Unterfangen.

Die Rennbahnen in Deutschland bräuchten fast alle eine Generalüberholung. Von Baumaßnahmen, wie sie auf verschiedenen Bahnen in England in den letzten Jahren vorgenommen wurden, brauchen wir in Deutschland gar nicht zu träumen.

Aber eigentlich sollte man annehmen, daß sich eine Rennbahn vor allem bei der Saisoneröffnung irgendwie nett und freundlich präsentiert.

Liest man die persönliche Beschreibung von Jutta Mayer aus München zum Renntag in Halle, dann ist man einigermaßen erschrocken, wie es auf den Bahnen in Deutschland aussieht und wie man mit den Aktiven umgeht.

Renntag Halle 02.06. Eigentlich ist es nicht meine Art aber nun mal ein paar Eindrücke von dem gestrigen Hallenser Renntag.

Ankunft 10.00 Uhr mit Anhänger, wir öffnen das mittlere Tor um einfahren zu können. Empfangen werden wir von einer Dame mit einem herzlichen, “na ihr Müncherner, wie lange kommt ihr schon hierher um zu wissen das man das obere Tor benützt”. Nicht so oft und wenn habe ich dieses Tor benützt, herzlicher Empfang. Die Dame hatte dann damit zu tun das Tor abzuschließen, Boxen, Stallnummer dann freie Auswahl. Wenig später stand dann das Team von Hirschberger am selben Tor und fragte mich, mach ich irgend etwas falsch? Ja, ich nun ja schon aufgeklärt, falsches Tor, wie oft kommt ihr denn nach Halle?  Frau Glodde konnte zu diesem Tor dann auch nicht mehr hinaus. Kein Schlauch bei Ankunft um Pferde zu waschen und auch nicht bei den Rennen. Was ist wenn ein Pferd schlechten Kreislauf hat, Wassereimer?

Waagegebäude zentimeter dick eingestaubt alles. Kein Toilettenpapier, die Halterung mit einer ein zentimeterdicken Staubschicht, keine Handtücher. Ich habe mich im Jockeyzimmer der Mädchen umgezogen weil vielleicht sauberer wie im Anhänger, Irrtum. Kalt, dreckig, völlig eingestaubt. Kein warmes Wasser in den Duschen. Das Gras auf dem Gelände auf die Schnelle noch geschnitten und liegen gelassen. Von Herrn Müller bekam ich kein Hallo oder Grüß Gott, schön das ihr da seit, nicht mal ein Kopfnicken wurde mir zuteil.

Ich weiß das wenig Geld vorhanden ist und nichts inverstiert werden kann. Aber ein paar Besen, Reiniger für die sanitären Anlagen, Papierhandtücher ein Eimer wo man diese dann hineinwerfen kann, Toilettenpapier, vielleicht sogar noch ein paar Blümchen als Blickfang, sollte doch drin sein. Ich kenne keine Bahn wo man so kalt und unherzlich behandelt wird. Man hat so das Gefühl, danke das ich bei Euch laufen durfte, soll ich noch was mitbringen oder lieber gar nicht mehr kommen. Willkommen fühlten wir uns nicht. Das betrifft nicht die Aktiven die waren wie immer nett und freundlich aber so betriebener Sport ist zum Scheitern verurteilt. Da braucht man dann nicht jammern, das ist selbst so produziert.”

Diesem “Renntagsbericht” ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Man stellt sich nur die Frage, wie es bei solchen Zuständen vor Ort weitergehen soll mit unserem Sport. Ob da jemand eine Antwort drauf weiß?

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9 Antworten auf Renntag in Halle

  1. Rouven Mertens sagt:

    Ich kenne die Rennbahn in Halle leider ( oder vielleicht zum Glück) nicht. Kann jedoch nur ungläubig den Kopf schütteln, wenn ich diesen Bericht lese. So sich die Sache, wie geschildert, darstellt ist es ein echter Skandal und absolut nicht hinnehmbar! Zumindest die grundsätzlichsten “Kleinigkeiten” sind schlicht zu gewährleisten! Wenn ich mir vorstelle das durch fehlende Duschen mein Pferd kollabiert und wohl möglich verstirbt, reicht keine unfreundliche Empfangsdame um mich im Zaum zu halten.
    Ich hoffe sehr auf Besserung!

    Herzlichst

    Rouven Mertens

  2. Joerg v. Duesselthal sagt:

    Sehr geehrter Herr Blücher,
    sehr geehrter Herr Rumstich,

    als Mitglied des Amateurverbandes und als ex-Amateurreiter würde ich es
    begrüßen,wenn Sie den “sagenhaften Bericht” der Münchner Trainerin Frau
    Jutta Mayer an die Herausgeber der Galoppergazette “Sportwelt” weiterleiten,
    und sich für eine zeitnahe Veröffentlichung stark machen.
    Vielen Dank
    MfG

  3. h.schmelz sagt:

    sehr geehrter herr rumstich, sehr geehrter herr blücher, sehr geehrter herr düsseltahl, sehr geehrter herr mertens,

    sie bringen den nagel auf den kopf, wie auch frau meyer. man müßte endlich mal sowas publizieren, auch wenn kein geld da ist. aber sie könnten schon mal hergehen, und den staub wegwischen und die blumen gießen. vergessen sie nicht, dem klomann was auf den teller zu legen! noch besser, sie würden sich in halle ins präsidium wählen lassen oder den vorstand, dann ginge es rasch bergauf mit der sympathischen bahn im sachsen-anhaltinischen hinterland. man brauchtete eigentlich nur genügend initiative und etwas kleingeld, und schon gehts los mit der neuen kraft. machen sie den anfang, gehen sie voran!

    danke vorab und grüße,

    ihr h.schmelz

  4. Joerg v. Duesselthal sagt:

    Soweit, so gut.
    Wir im Westen der Republik hatten immer bisher den Eindruck, daß die Anfang der 90iger Jahre initiierten Patenschaften unter der Regie eines Direktoriumsmitgliedes,
    so wie z.Bsp. ein Herr von Loeper und der Freundeskreis der Rennvereinsvorstände,Namen sind ja allen bekannt, hier bereits Aufbauarbeit par excellance geleistet hätten. Natürlich war es auch lukrativ für die jeweiligen Akteure der Treuhandanstalt mit den Unter-gesellschaften, die neben der Objektverwertung im gewerblichen Bereich natürlich auch ein Auge hatten für die ehemaligen VEW-Vollblut- betriebe. Natürlich wurde daüber nur im kleinen Kreis diskret über Vermarktungschancen geplaudert, Chancen ausgewertet etc….Die dann verbleibenden Altbestände mit Modernisierungstau wurden jovial vorausschauend erst mal ignoriert aus Kostengründen.
    Da konnte sich dann eine Menge Staub ansammeln,keiner wollte diese Drecksarbeit machen auf freiwilliger Basis. Zumal die westlichen Vereinsvorstände mittlerweile mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben, wie” Persil am Himmel” wollte man das Wettgeschäft der Vereine optimieren und international wieder Geltung erreichen.
    Das ist auch gelungen auf breiter Basis…….aber : (!!!) nur bei den Vierbeinern wie Danedream , Earl of Tinsdal, Zazou, Novellist und andere. Bei den Zweibeinern humpelt so mancher meilenweit hinterher ! Das ist das Dilemma des Galoppsportes in Deutschland. Es bleibt eine geschlossene Gesellschaft mit Problemen beim Luftholen.
    Viel heiße Luft…sonst nichts!
    Gruß und gute Besserung
    J.v.D.

  5. Blücher sagt:

    Es ist immer wieder verwunderlich, daß das fehlende Geld angesprochen wird. Natürlich ist ist kein Geld da. Aber warum ist denn kein Geld da? Da wird dann vom Erlebnissport der Extraklasse gesprochen, da wird ein neuer Boom bei den Zuschaueerzahlen verkündet und dann guckt man mal ein wenig hinter die Kulissen und dann ist da noch nicht mal staub gewischt zur Saison-Eröffnung. Solche Probleme kann man einmal mit Geld lösen oder mit etwas Engagement im Verein. Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, daß man mit solcjhen Bahnen auch kein Publikum anzieht, daß die Leute weg bleiben, weil sie den Schmuddel nicht sehen wollen?
    Aber das ist halt so eine Sache in diesem Sport – Viele sonnen sich im Glanz der gar nicht mehr so glänzenden Großereignisse – aber auf den kleinen Bahnen, da guckt niemand nach, wie es denn aussieht. Und so geht der Sport immer mehr vor die Hunde. Glanz und Glorie haben wir eh keine mehr – und es geht noch weiter bergab. Aber wir haben ja eine Buchmacherbeteiligung und die wird es dann richten

  6. h.schmelz sagt:

    tja, meine herren, wer war eher da, die henne oder das ei? haben sie eigentlích schon mal darüber nachgedacht, daß die meisten aktiven leute im rennsport, zumindest heute, enthusiasten sind, die geld mitbringen? welches bringen sie mit, wenn ich mal fragen darf. sie sind ja beide aus dem amateurlager. sie fordern, und zwar geldwerte leistungen, aber sie fordern die immer nur von den anderen. andere sollen staubwischen, andere sollen die kloschüsseln säubern, andere sollen die infrastruktur der rennbahnen in schuß bringen. es gibt im rennsport eine handvoll leute, die bezahlt werden, wenn überhaupt. der rest zahlt. ich leiste mir seit jahren den luxus von rennpferden, bezahle trainer, transporteure, vets, den apparat. was bezahlen sie?

    grüße,

    h.schmelz

    • Joerg v. Duesselthal sagt:

      Es ehrt Sie, daß Sie in eigener Sache als Wohlstandskämpfer unterwegs sind.
      Ihre rennsportlichen Luxus-Interessen sogar von einem Herrn Albert Hompusch anerkannt werden,wie es scheint. Das ist auch ok so.
      Lediglich bei der Wertung des Engagements Dritter bewegen Sie sich mit Ihren ahnungslosen Vermutungen auf sehr,sehr dünnem Eis. Aber ich wünsche Ihnen,daß Sie dieses Handicap auch irgendwann auf ihrer Know-How Scoringkarte verbessern können. Der Galopprennsport hätte es jedenfalls verdient. Ein kleiner Hinweis zum besseren Verständnis noch ganz am Rande….es mögen im Galopprennsport-Management einige Amateure unter sich sein, das sieht man am Ranking des Sports sehr gut.
      Nicht vergessen möchte ich, Ihnen zum Sieg von Earl of Tinsdal zu gratulieren. Toller Erfolg und sehr guter Ritt ihres Jockeys Walter Buick.
      Gruß
      J.v.D.

      • BaronZ sagt:

        Hört sich so an, als würd h. schmelz ein Verlustgeschäft betreiben. Also wer soviel Geld mitbringt, muss unglaublich enthusiastisch sein. Ich persönlich hätte dieses Geschäft ja schon lange aufgegebn, um mein Vermögen zu schützen, so enthusiastisch ist halt nicht jeder….
        Aber mir würde es mir auch nicht einfallen über anderer Leute Engagement Vermutungen anszustellen, dafür gebe ich zu wenig Kohle in den Ofen….. :-(

  7. h.schmelz sagt:

    meine herren!

    ich bedanke mich für ihre glückwünsche, die aber den falschen erreichen. ich habe leider mit earl of tinsdal nichts zu tun, außer, daß ich bruder und schwester im beritt hatte bzw. habe. ansonsten machen mich amateure immer sehr froh, weil sie das gute schöne wahre im sport repräsentieren. auch können amateure gut schimpfen, wie man hier lesen kann. und wissen sie was, der kreis schließt sich insofern, als z.b. in hamburg mit herrn wahler ein amateur reinsten wassers seine agenda verfolgt. der würde hier gut herpassen, auch anzugsmäßig. immer tiptop frisiert, immer picobello angezogen!

    grüße,

    h.schmelz