Die Turf-Bilanz für 2017 des Direktoriums

Turf-Times hat in der letzten Ausgabe die Kennzahlen des Galoppsports in Deutschland für 2017 veröffentlicht. Auf der Web-Seite des Verbandes werden sie natürlich nicht publiziert.

Und wie jedes Jahr sind diese Zahlen schlechter als die Vergleichszahlen des Vorjahres. 1196 Rennen wurden in 2017 in Deutschland gelaufen. So wenig wie noch nie seit bestehen der Bundesrepublik.  1948 im Jahr der Währungsrefom wurden 1273 Rennen gelaufen. Aber auch der direkte Vorjahresvergleich ist rückläufig, 2016 wurden noch 1226 Rennen gestartet. Dazu hat der Totoumsatz eine neue Tiefstmarke erreicht. 2011 und 2013 gab es beim Totoumsatz eine positive Entwicklung im Vorjahresvergleich. Ansonsten gab es nur Umsatzverluste.

Rund 25% der Starts der in Deutschland trainierten Pferde erfolgt inzwischen im Ausland, vornehmlich in Frankreich. Rund 6,6 Mio Euro betrug die Auslandsgewinnsumme der in Deutschland trainierten Pferde. Ein Rückgang von rund 400.000 Euro, aber das heißt nichts, denn mal gewinnen die Deutschen und mal eben die Franzosen.

Natürlich sind auch weniger Aktive im Sport unterwegs. 71 Jockey und 51 Amateure reiten noch mit deutscher Lizenz. Ich erinnere mich noch gut an Zeiten mit über 200 lizenzierten Amateuren. Erfreulich ist, daß die Zahl der Besitzer und Züchter recht konstant ist.
Aber eigentlich ist diese offizielle Statistik des DVR nur die halbe Wahrheit. Ca 40 bis 50 Renntage wurden 2017 als PMU-Renntage gelaufen. Ein Wert der in Etwa den Werten der Vorjahre entspricht. Rund 10 dieser Renntage würden auch ohne PMU-Unterstützung gelaufen,  denn weder Hamburg noch Baden Baden würden das Programm ohne PMU zusammenstreichen. Und das gilt auch für den einen oder anderen “guten” Renntag, der durch die PMU besser finanziert ist.

Aber ca 35 Renntage sind im Prinzip von der PMU abhängig. Dazu zählt das Winterprogramm in Neuss und Dortmund und noch einige andere Renntage. Ob es ohne PMU im Winter noch Renntage geben würde, kann ich nicht abschließend beantworten, aber die Wahrscheinlichkeit sehe ich mal als sehr gering an.  Bei 35 Renntagen mit 8 Rennen würden noch mal rund 280 Rennen weniger gelaufen. Also rund 916 Rennen. Diese Zahl bedarf keines weiteren Kommentars und auch keinen Vergleich zu den Rennen in der Nachkriegszeit 1945-1947) oder zu den Kriegsjahren 1914-1918.

Von “prickelnder Atmosphäre und gutem Besucherzuspruch” auf den Rennbahnen ist im Begleittext des Direktoriums zum in dieser Ausgabe veröffentlichten Zahlenwerk 2017 die Rede. Dem neuen Jahr wird “zuversichtlich entgegengeblickt”, es “wird von Veränderungen in der Struktur des deutschen Rennsports geprägt”. Sagt Chefmanager Jan-Anthony Vogel. – so zitiert die Turf-Times weiter aus dem Jahresbericht des DVR.  Was soll man im Angesicht der Zahlen dazu sagen? Ich weiß es jedenfalls nicht!

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Die Champions 2017

Das Rennjahr ist vorbei und die Champions stehen fest.

Die Farbe des Jahres war türkis – mit altgoldenen Ärmeln und roter Kappe. Erstmals seit 1980 gewinnt das Gestüt Röttgen sowohl das Besitzer-Championat als auch das Züchterchampionat. Erstmals seit 1980 steht das Traditionsgestüt wieder ganz oben!

Auf den Plätzen im Besitzerchampionat folgen der Stall Ullmann und das Gestüt Haus Zoppenbroich vor dem Gestüt Ittlingen, bei den Züchtern sind es das Gestüt Fährhof und das Gestüt Auenquelle.

Der Owner-Breeder hat in Deutschland eine große Tradition und früher korrelierten deswegen auch die Plazierungen in den beiden Championaten mit wenigen Ausnahmen 1 zu 1. Sieht man von der Sondersituation beim Gestüt Schlenderhan/Stall Ullmann einmal ab, ist Röttgen von den großen Traditionsgestüten einer der letzten echten Owner-Breeder, den wir in Deutschland noch haben, was sich im Doppelchampionat ausdrückt. Ittlingen und Ammerland muß man dann noch dazu rechnen und, wenn auch eine Nummer kleiner, das Gestüt Hachtsee, Haus Zoppenbroich oder Etzean. und noch einige mehr. Ganz ist der Owner -Breeder in Deutschland noch nicht ausgestorben, aber es sind weniger geworden und einige ehemals große Gestütsrennställe haben nur noch wenige Pferde und dann vornehmlich Stuten in eigenen Farben laufen.

Und das erfolgreichste Pferd der Saison kommt auch aus Heumar. Windstoß brach den Bann für die 4711-Farben und gewann seit 1959 erstmals wieder das Derby. Damals siegte Uomo in der vierten oder fünften Farbe und der gemeinte Waldcanter wurde Zweiter. Uomo war damals das glücklichste Pferd in Hamburg – aber mit Sicherheit nicht das Beste. Nach dem Derby war sein größter Erfolg der Sieg im Alten Badener Jagdrennen. Seitdem war Hamburg kein gutes Pflaster für die Röttgener Farben mehr. 1960 brach Wicht in Führung liegend aus und seitdem blieb es bei guten Plazierungen. Lord Udo belegte 1974 den Ehrenplatz zu Marduk und war nur um einen kurzen Kopf geschlagen.

Sternkönig, Dickens, Antek liefen danach noch in die Plazierung und wenn Sternkönig noch ein richtiges Klassepferd aus dem legendären Jahrgang 1990 war, waren Dickens und Antek zwar gute Pferde, aber keine  wirklichen Stars. Wauthi könnte man noch als Klassepferd bezeichnen, aber der hatte das Pech, gegen Königsstuhl und Nebos antreten zu müssen. Im Derby ritt ihn Joe Mercer, wenn ich mich recht erinnere und im Einlauf-Bogen machte Wauthi mächtig Boden gut. Der Jockey meinte danach, wenn er gewußt hätte, daß der Hengst so einen Antritt hat, hätte er ihn anders geritten. Hätte, hätte Fahrradkette… Und ohne den Röttgenern weh tun zu wollen, es war gut, daß nicht Wauthi sondern Königsstuhl das Derby 1979 gewonnen hat!

Winstoß stamm aus der Familie der Winnica, die in den 20ern nach Deutschland importiert wurde und die 13. Mutter von Windstoß ist die großartige und ungeschlagene Kincsem, Ungarns Wunderstute.  Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Wie gut Windstoß ist, wird er hoffentlich 2018 zeigen. Nehmerqualitäten hat er schon früh im Jahr bewiesen. Nach einem Sturz in Hannover lief er eine Woche später in der Union und wurde Zweiter. Das muß ein Dreijähriger erst mal wegstecken. Nach dem Derby war er im Großen Preis von Baden nicht so glücklich und wurde Vierter. Zum Ende der Saison gewann er noch den Preis on Europa und bestätigte damit seinen Derbysieg. Man hat es ihm nach dem Derby wohl bewußt leicht gemacht und auf Auslandstarts verzichtet.
Auf den Plätzen bei den Pferden folgten Lacazar, die Siegerin im Preis der Diana in Düsseldorf und Guignol aus dem Stall Ullmann.

Die Saison 2018 wird zeigen, ob Windstoß auch international zur ersten Garnitur gehört und die 4711-Farben international wieder präsent sind.

Und damit die Sache schön rund wird, kommt auch der Trainer-Champion aus Köln-Heumar.  Markus Klug hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt, der frühere Besitzertrainer hat die Chance, die ihm in Röttgen geboten wurde, perfekt genutzt. Gleich im ersten Jahr als Public-Trainer trainierte er für Görlsdorf den Derbysieger und holte das erste Trainer-Championat. Im vierten Jahr als Public-Trainer ist es sein drittes Championat.  Auf den Plätzen folgen mit Peter Schiergen und Andreas Wöhler zwei hocherfolgreiche Trainer, die dazu noch große internationale Reputation besitzen.
Interessant wird es etwas weiter unten in der Tabelle. Da steht mit Andreas Suborics ebenfalls ein Newcomer im Trainerberuf auf Platz 18. Die Plazierung täuscht ein wenig, denn mit einer Gewinnsumme von über 400.000 EUR im Inland haben seine Pferde weit mehr verdient, als mancher Trainer, der durch die Wertung nach Siegen vor ihm in der Statistik steht. Im Ausland  ist vor allem die Plazierung von A Raving Beauty im Premio Lydia Tesio (Gruppe 1) in Rom zu erwähnen. Rom ist nicht Paris oder Newmarket, aber eine Auslandsplazierung in einem Gruppe-1-Rennen haben eher wenige Trainer im ersten Trainerjahr vorzuweisen.

Das Championat der Besitzertrainer wurde von Lucien an der Meulen nach Holland entführt. 18 Sieger sattelte er in Deutschland. Zweiter wurde Christian Peterschmitt mit 13 Siegern vor Olga Laznovska mit 12 Siegern. Dahinter stehen bekannte Namen wie Anna Schleusner-Fruhriep aus Mecklenburg, Horst Rudolph, das Urgestein aus dem Südwesten, Ferdinand Leve und Daniel Paulick.

Daniel Paulick hat “nur” sieben Sieger gesattelt, aber mit Ostana gewann er in Hannover zweimal Black Type. Im großen Preis der BMW-Niederlassung (LR) verwies er die in Godolphin-Farben laufende Agathonia auf den Ehrenplatz und vier Wochen später wiederholte sich das Spiel im “Großer Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung Gestüt Röttgen” diesmal in einer Gruppe 3-Prüfung. Ostana erneut vor Agathonia. David schlägt Goliath und das gleich zweimal hintereinander. Das sind die kleinen Sternstunden für einen Besitzertrainer. Und es ist auch der einzige Gruppe-Sieg, den ein Besitzertrainern 2017 im Rekord stehen hat.

Bei den Nachwuchsreitern wurde Robin Weber mit 22 Siegern Champion vor Ali Alshowaikh mit 20 Siegern und Tommaso Scardino mit 18 Siegern, Interessant, daß die ersten drei in der Nachwuchsstatistik Männer sind und erst auf dem vierten Platz eine Reiterin kommt. Es fehlt im deutschen Rennsport ein wenig an gutem männlichem Nachwuchs. Wenn die ersten Drei das Gewicht halten können und auch sonst alles glatt läuft, wird das Nachwuchsproblem vielleicht ein wenig kleiner.

Bei den Amateuren siegte Vinzenz Schiergen mit 12 Siegern vor Mark Gier und Kevin Woodburn mit jeweils sieben Siegern. Beide haben einen deutlich besseren Schnitt als der Champion, aber auch deutlich weniger Geld. “Woody” reitet in einem Alter,  in dem andere Sportler noch in der Rentner-Band spielen oder auf dem Golfplatz die Kräfte messen,  in einer bemerkenswerten Form. Und daß ein Amateur bei der Wahl zum Ritt des Monats nicht nur nominiert wird, sondern auch noch auf den zweiten Platz gewählt wird, kommt selten vor.  Natürlich muß man es bei Woody etwas anders sehen, denn in jungen Jahren gehörte er zu den besten Profis, die in Deutschland in den Sattel gestiegen sind und zwei Derbysiege mit Mondrian und All my Dreams sagen mehr als 1000 Worte.  Mark Gier gehört seit Jahren zur  sehr dünnen Spitzegruppe der männlichen Amateure. Ein Championat wäre ihm sehr zu gönnen!

Bei den Amateur-Reiterinnen gewann Lilli Marie Engels mit 20 Siegern vor Olga Laznovska mit 12 Siegern und Lena Maria Mattes mit 10 Siegern. Larissa Biess, die Deutschland beim internationalen Fegentri-Championat vertreten hat und Fünfte wurde, kam bei der nationalen Wertung mit vier Siegern auf Platz 8 .

Bei den Deckhengsten siegte Areion vor Adlerflug und Soldier Hollow. Areion hat nicht nur das meiste Geld gewonnen, sondern auch die meisten Pferde auf der Bahn. 105 Starter waren  in der abgelaufenen Saison mit 636 Starts, 59 Siegern und 87 Siegen, was am Ende rund 1,15 Mio Euro Gewinnsumme ausmacht. Leider fehlen ihm herausragende Pferde, aber für einen Sprinter ist das in Deutschland auch nicht einfach darzustellen.

Bei den Stutenvätern wird die Statistik von zwei Hengsten des legendären Jahrgangs 1990 angeführt. Monsun vor Sternkönig, einerseits faszinierend, wie stark dieser Jahrgang nicht nur auf der Rennbahn war sondern auch der Zucht seinen Stempel aufgedrückt hat, aber andererseits auch ein Zeichen dafür, daß es mit guten Mutterstutenvererben nicht so weit her ist. Natürlich dauert es einige Zeit, bis ein Hengst Mutterstutenvererber wird, denn es ist die zweite Generation, die dort die Daten liefert, aber erst Areion an fünfter Stelle ist der erste noch aktive Hengst.

Und schließlich die Jockeys. Nachdem am Ende des vorletzten Renntags Flilip Minarik und Alexander Pietsch jeweils 68 Sieger geritten hatten, beschlossen die Champions, sich für den letzten Renntag der Saison krank zu melden und das Championat zu teilen.
Einerseits ist es aus Sicht der Aktiven verständlich und wenn man die äußeren Bedingungen sieht, muß man in dieser Jahreszeit nicht unbedingt in den Sattel steigen, wenn man es nicht muß. Sportlich und vor allem gegenüber dem Dortmunder Rennverein war es ein klares Foulspiel und kein Fair Play. Der Championatskampf hätte dem Dortmunder Renntag noch einmal eine ganz andere Würze verliehen , als es so der Fall war.

Allerdings bin ich mir nicht ganz im Klaren, ob dieses Spiel des geteilten Championats überhaupt aufgeht. Gilt nicht die Regel, daß bei gleicher Siegzahl der bessere Schnitt zählt oder derjenige Champion wird, der mehr zweite Plätze erritten hat? Ich weiß es nicht, das Direktorium führt jedenfalls Filip Minarik als alleinigen Champion, weil er sowohl den besseren Schnitt als ach mehr zweite Plätze als auch mehr Geld erritten hat. Gut wäre es, wenn die Krankmeldung nicht zum gewünschten Ergebnis führt – und für die Zukunft sollte dazu eine verbindliche Regelung erstellt werden (wenn sie nicht schon existiert), damit solche Krankmeldungen nicht mehr zum Doppelchampionat führen. Wenn die beiden Kranken am ersten Renntag wieder reiten wollen, sollte man sie erst mal zum Amtsarzt schicken, damit auch wirklich bescheinigt wird, daß sie wieder gesund sind – und so ein Termin beim Amtsarzt kann schon mal etwas dauern ….. Aber es darf ja nun nicht sein, daß Reiter in den Sattel steigen, die nicht 100% gesund sind!

Daniele Porcu wurde mit 50 Siegen und einer Gewinnsumme von knapp 680.000 Vierter im  Championat. Mit  Iquitos gewann er in München den Großen Dallmayr-Preis und verwies Best Solution aus dem Godolphin-Imperium und Potemkin von Klaus Allofs auf die Plätze. Iquitos war auch sein letzter Ritt  im Japan-Cup. Danach bekam er die Diagnose Krebs, Leukämie, wenn ich richtig informiert bin. Er ging nach Italien, um sich behandeln zu lassen, aber es sollte nicht gelingen. Am 4. Januar schloß er für immer die Augen, am Montag wurde unter großer Anteilnahme der Turfwelt in Mailand die Totenmesse für ihn gelesen und danach wurde er in Rom im Familiengrab beigesetzt. Ein sympathische Mensch, ein ehrlicher Reiter, der immer nach Hause ritt, ohne den Pferden das Letzte abzuverlangen wird nicht mehr reiten. Sechs Wochen nach dem letzten Ritt hat er den Kampf gegen den Krebs verloren. Das Leben ist manchmal ein verdammt unfairer Sport! 12 Gruppe-Sieger stehen in seinem Rekord, davon zweimal Gruppe-1, mit Estejo 2008 im Premio Roma und mit Iquitos im Dallmayr-Preis. Faszinierend sein Ritt auf Wonnemond in der Topkapi Trophy 2017 in Istanbul, wie er mit wenig Einsatz Wonnemond zum Fliegen animiert hat. – Gott behüte mich davor in einen Himmel zu kommen, in welchem es keine Pferde gibt. (R.B. Cunningham-Graham)

Hindernisrennen gab es auch einige wenige in Deutschland. Einst ein faszinierender Sport, der bei den Offiziellen kaum noch Unterstützung findet und nur noch am Rande wahrgenommen wird. Die großen Bahnen haben den Sport zwischen den Flaggen fast vollständig aufgegeben und er wird auch nicht mehr wirklich als Leistungssport wahrgenommen, sondern eher Unterhaltung zwischen den Rennen. Leider!
Besitzer, die dem Sport zwischen den Flaggen noch nicht ganz den Rücken gekehrt haben, geben ihre Pferde ins Ausland in Training oder lassen im Ausland laufen. Die Verdienstmöglichkeiten in Deutschland sind einfach nicht mehr gegeben. In allen Bereichen des Hindernissports haben die Aktiven im Ausland mit wenigen Starts mehr Geld verdient, als im Inland.

Erfolgreichstes Pferd über Sprünge wurde Interior Minister aus dem Stall des Hamburger Präsidenten Eugen Andreas Wahler und trainiert von Johann Christian Baron von der Recke, vor Wutzelmann im Besitz von Volker Schleußner. Wutzelmann ist nahe Verwandtschaft von Wutzeline, die in Frankreich eine sehr erfolgreiche Steeplerin war und den Beinamen “Königin von Cagnes” trug. Ob Wutzelmann ein ähnliches Potential hat, kann Deutschland leider nicht beweisen.

Das Championat der Besitzer sicherte sich Eugen Andreas Wahler vor Volker Schleußner, bei den Trainern siegte Baron v. D. Recke vor Pavel Vovcenko, dessen Crack Kazzio, 2015 noch Sieger im Gran Premio Merano, auch langsam das Alter spürt.

Bei den Besitzertrainern siegte Frau Anna Schleusner-Fruhriep vor Eva Maria Herresthal. Cornelia Schmock, für die Supervisor viele Jahre eine Bank war, hatte dieses Jahre noch zwei vierte Plätze.

Bei den Reitern siegte Sonja Daroszewski vor Cevin Chan und Paul Andrew Johnson. Das erste mal in der Geschichte des (bundes)-deutschen Hindernis-Sports, daß eine Frau das Championat der Reiter erringen konnte.

Außer bei den Reitern und Trainern ist das Hindernis-Chamipnat ein Ein-Pferde-Championat. Amateurrennreiter, die früher die Stütze des Hindernissports in Deutschland waren, haben in dieser Saison keinen Euro über die Sprünge gewonnen.

Daß man gleichwohl in Deutschland vorzügliche Hindernispferde züchten kann, beweist nicht nur das Gestüt Etzean immer wieder. Don Cossack, der erste Sieger im Cheltenham Goldcup ist im Odenwald aufgewachsen.

Herzlichen Glückwunsch allen Champions – und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Estejo Premio Roma 2008

Wonnemond Topkapi Trophy 2017

Iquitos Bayerisches Zuchtrennen – großer Dallmayr-Preis 2017

Windstoß Deutsches Derby 2017

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Trauerfeier für Danile Porcu in Köln

Daniele Porcu wird heute, am Montag in Mailand zu Grabe getragen.

In Deutschland wird am 17.1.2018 um 13:30 Uhr in der Salvator-Kirche in Weidenpesch, Schlesischer Platz 4 eine Totenmesse gelesen (Trauerfeier).

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Daniele Porcu lebt nicht mehr

Im November hat Daniele Porcu noch Iquitos im Japan-Cup geritten. Heute erreicht mich die Nachricht, daß er den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Am 5. November hat er seinen letzten Sieger geritten und am 26. November  im Japan-Cup den letzten Ritt seines Lebens ausgeführt.

Im Alter von nur 34 Jahren ist Daniele Porcu gestorben. Die Welt ist um einen lieben Menschen ärmer geworden – Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben!

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Prosit Neujahr!

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EHV-1 in Cagnes sur Mer

Galopp-Online meldet mit Bezug auf France Galop und die Racingpost, daß in Cagnes sur Mer bei einem Pferd Equinen Herpesvirus diagnostiziert wurde.

Das Virus wird ähnlich einer Erkältung durch Tröpfcheninfektion übertragen und ist beim Pferd in den meisten Fällen tödlich. Damit ist das derzeit laufende Hindernis-Meeting an der Riviera in Gefahr und ebenso ist der pünktliche Beginn des Flachmeetings am 13. Januar fraglich.

Die Meldung bei GOL

EHV-1 bei Wikipedia

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Frohe Weihnachten

Ein ereignisreiches und spannendes Jahr liegt hinter uns – und das gilt wahrlich nicht nur für den Galoppsport. Es hat schöne Momente gegeben und nicht so schöne. Aber wie sagte einst John Fitzpatrick St. Ives Earl of Eryllgobragh: Das Leben ist ein verdammt unfairer Sport!
Und wir müssen einfach das Beste draus machen – für den Sport und natürlich auch sonst im Leben.

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Serverumzug und -update

Es war nicht geplant, aber anders geht es nicht  – der Server von Galopp-Sieger muß umziehen und wird aktualisiert. Wir fangen damit Donnerstag Nachmittag an und sind hoffentlich vor Weihnachten fertig. Während dieser Zeit kann es zu Störungen im Betrieb kommen und eventuell gehen Postings verloren.

Danach läuft hoffentlich alles viel besser  – einschließlich der Datenpflege.

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Christophe Soumillon ist neuer Europa-Champion

Früher waren besondere Rekorde nahezu für die Ewigkeit und wurden in Stein gemeißelt. Aber im Moment purzeln sie im Jahrestakt.

Der deutsche Rekord von Deutschlands Jockey-Legende Otto Schmidt aus dem Jahr 1924 mit 143 Siegen hatte fast 70 Jahre Bestand, bis ihn Peter Schiergen 1993 mit 150 Siegern überbot. Und es war wieder Peter Schiergen, der zwei Jahre später den Rekord der englischen Jockey-Legende Sir Gordon Richards aus dem Jahr 1947 mit 269 Siegern überbot und mit 273 Siegern einen neuen europäischen Rekord aufstellte.

Und dann kam 2016 Pierre-Charles Boudot nur 20 Jahre später und stellte wieder einen neuen europäischen Rekord auf. Erstmals ritt ein Flachjockey in Europa über 300 Sieger in einer Saison.

Aber wer meint, daß dies ein Rekord für die Ewigkeit sei , der wurde dieses Jahr eines Besseren belehrt – Christophe Soumillon, einer der Spitzenjockeys in Frankreich mit Siegern in großen Rennen rund um die Welt, erklärte zu Beginn der Saison, daß er einen neuen Rekord aufstellen wolle – und hat das auch wahr gemacht. Gestern Vormittag ritt er in Deauville einen Sieger im Prix Luthier mit dem von David Simcock in England trainierten “Mr Owen” und gestern Abend in Lyon eine Viererserie im zweiten bis fünften Rennen, so daß am Abend 302 Sieger in seinem Rekord für 2017 standen. Dreimal hat er kämpfen müssen, einen Kopf, einen Hals und einen kurzen Hals herausgeritten – einmal gegen die von Henk Grewe trainierte La Michodiere mit Roberto-Carlos Montenegro im Sattel und die Nachswuchreiterin  Marie Velon mit 4,5 kg Erlaubnis wird diesen Tag vermutlich auch nicht vergessen, denn im Prix Reinach, einem Verkaufsrennen, war Christophe Soumillon nur einen Hals vor ihr und im letzen Rennen des Tages, dem Prix du Pavillon, hat sie gegen Gabriele Congui und den neuen Europachampion gewonnen. Sowas genießt man als Nachwuchsreiter ganz besonders.

1619 Ritte hat er dieses Jahr ausgeführt, davon 302 Sieger und 836 Plazierungen, d. h. bei 70% seiner Ritte war er unter den ersten Drei.  8.254.202 Euro hat er für seine Besitzer zusammengeritten. Damit ist er nicht nur Champion nach Siegern, sondern auch der Jockey in Frankreich, der das meiste Geld gewonnen hat. Der letztjährige Champion Pierre Charles Boudot folgt mit 209 Siegern und 7.019.065 Euro auf dem zweiten Platz in der Statistik. Das sind Zahlen, von denen man in Deutschland nur träumen kann. Die beiden Ersten der Statistik haben mehr Geld gewonnen als in Deutschland in einem Jahr an Rennpreisen gezahlt wird.

Aber wo wir gerade bei den “ewigen Rekorden” sind – einer besteht noch aus grauer Vorzeit. Der olympische Rekord im Schwimmen – 100m Freistil ohne Wende. Er wird von einer Legende gehalten – Johnny Weismüller, einst Sammler von Rekorden im Schwimmbecken und später berühmt geworden als der erste Tarzan der Leinwand. Und es ist ein Rekord, der wohl auch in 100 Jahren noch bestehen wird. ;-)

Natürlich gibt es auch Kritik – denn für einen solchen Rekord braucht man viel Unterstützung und man muß an den in Paris rennfreien Tagen in der Provinz reiten – und der designierte Champion bekommt dann nicht den Ritt auf dem letzten Außenseiter, sondern eher auf den sicheren Siegern – und die Jockeys aus der Provinz, die sonst draufsitzen würden, stehen am Zaun. Das sind die nicht so schönen Begleiterscheinungen einer solchen Rekordjagd. Dem Sport tut es aber gut, denn so ein Thema lieben die Medien. Man kann es leider nicht allen recht machen.

Félicitations pour le nouveau Champion d’Europe!

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Neusser Rennverein erhält Kündigung

Wie die Rheinische Post heute meldet, hat der Neusser Rennverein in der gestrigen Sitzung des Stadtrats m kein überzeugendes Konzept vorgelegt und die Mitglieder des Gremiums sahen sich erneut enttäuscht von dem dünnen Vortrag des Präsidenten des Neusser Rennvereins.

Dies verwundert umso mehr, als noch vor kurzem gemeldet wurde, daß die Situation in Neuss inzwischen auf einem guten Weg sei, im Interesse des Rennsports geklärt zu werden!

Es gibt mit Sicherheit nicht unerhebliche und sachlich begründete Kritik an der Position der Stadtverwaltung. Die Pachtforderungen sollen ziemlich hoch sein und die Zweitverwertung erfolgt nicht durch den Rennverein, sondern durch die Stadtmarketing.

Es wäre jetzt dringend erforderlich, daß der Rennverein in einer Pressekonferenz einmal umfassend darlegt, wie der Sachstand ist. Welche Angebote gemacht wurden, welche Forderungen gestellt wurden. Die Teilinformationen, die in der Presse zu finden sind, helfen nicht wirklich, sich ein Bild von der Situation zu machen.

Und sollte es dem Präsidenten des NRRV unangenehm sein, alleine vor die Presse zu treten, kann er sich ja vom Generalsekretär des Direktoriums unterstützen lassen.

RP Neusser RV erhält Kündigung

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