Donnerschlag bekommt die Goldene Peitsche zurück

Der ursprüngliche Richterspruch in der Goldenen Peitsche gilt wieder – die Disqualifikation von Donnerschlag wurde aufgehoben.

Das Renngericht war sich allerdings auch nicht einig, denn der Richterspruch erfolgte mit 2:1 Stimmen. In seiner Begründung folgt das RG nicht der RL, die festgestellt hatte. daß der Rennausgang mit großer Wahrscheinlichkeit beeinflußt sein kann. Das RG sieht die Wahrscheinlichkeit einer rennentscheidenden Beeinflussung eher als gering.

Im Protokoll wird ausgeführt: “In die Gerade kommend ab ca. 450 m vor dem Ziel wird der innen von Watchable liegende Donnerschlag über ca. 6 Walzenbreiten von seinem Reiter M.Lerner energisch nach außen geritten. Der unmittelbar außen neben ihm noch gut gehende Watchable muss diese Bewegung mitgehen. Dabei ist deutlich zu sehen, wie Jockey A.Suborics sein Pferd bereits nach innen gestellt hat, um den kürzesten Weg zum Ziel zu nehmen. Dies wird ihm durch den innen galoppierenden Donnerschlag verwehrt. Es kommt vermutlich auch zu einer kurzen Berührung beider Pferde. Im Ziel ist Watchable als viertplatziertes Pferd lediglich einen Hals vom drittplatzierten Pferd Forgino geschlagen. Die RL geht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Ausgang des Rennens beeinflusst ist durch die Tatsache, dass Watchable gezwungen ist, einen durch Donnerschlag vorgegebenen weiteren Weg zum Ziel zu gehen.”

Die RO unterschiedet sich deutlich zu den Regelungen z. B. im England. Dort muß für eine Disqualifikation der Sieger am Siegen gehindert worden sein. Ob das nun gerechter ist, sei mal dahin gestellt.

Ein Problem ergibt sich aber, wenn die deutsche Vorschrift zu weich ausgelegt wird – wenn also schon kleine Störungen, die es im Rennen in unterschiedlicher Form regelmäßig gibt, als eine Behinderung interpretiert wird, die den Ausgang des Rennens beeinflußt haben KÖNNTE. Der Galoppsport ist ein Kampfsport – es wird um den Sieg gekämpft und da sollten die Teilnehmer so robust sein, daß nicht gleich nach jeder kleinen Rempelei ganz laut nach dem Schiri gerufen wird.

Die aus meiner Sicht richtige Entscheidung des RG ändert allerdings nichts an der Tatsache, daß der Ritt von Marc Lerner nicht nur kein Heldenstück war.

Der neue Sprecher der Rennleitung muß auch seinen Stil im Rahmen der Vorschriften noch finden.

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