Cheltenham Gold Cup für Don Cossack und Etzean

Erstmals in der langen Geschichte des Cheltenham Gold Cup kommt der Sieger aus Deutschland. Don Cossack gezogen im Gestüt Etzean im Odenwald gewinnt als 9/4 Favorit das bedeutendste Jagdrennen Englands und vom Rest der Welt souverän mit 4 1/2 Längen.  Es war vielleicht nicht der best besetzte Gold Cup und nicht das größte Feld. Aber das tut dem Erfolg des Etzeaners keinen Abbruch, der das derzeit besteingeschätze Pferd über die schweren Sprünge in England und Irland ist.

Der Rennverlauf ist trotz der Distanz schnell beschrieben. Lange galoppierte Smad Place in einer Vierergruppe vorne und bestimmte die Pace. Don Cossack ging immer im Vordertreffen, dazu Cue Card, der die King George in Kempton Park gewonnen hatte, sowie Djakadam und O’Faolains Boy.

Drei Hindernisse vor dem Ziel ließ Don Cossack sich ein bißchen hängen und sprang nicht sauber. Aber es ging alles gut. Am vorletzten Sprung mußte der gut gehende Cue Card unglücklich zu Boden. Das Pferd scheint fit, aber Paddy Brennan hat sich möglicherweise weh getan. Er hätte besser mit dem Vorstoß bis nach dem Sprung gewartet.

Nach dem letzten Sprung ging Don Cossack auf und nach Hause. Auch Djakadam, der lange für das Auge vielleicht besser ging als Don Cossack, konnte ihm nicht mehr folgen. Für den jungen Brian Cooper war es der erste Sieg im Gold Cup, ebenso für den Trainer Gordon Elliott und natürlich auch für das Gestüt Etzean. Für das Gigginstown House Stud war es nach  War Of Attrition 2006 der zweite Gold Cup Sieger.

So unrecht hatte Daniel Krüger im Nachhinein ja gar nicht, als er stolz den Gold Cup präsentierte.

Und wie Annie Power liegen die Wurzeln der Stutenlinie wieder mal in Röttgen. Annie Power geht über die große Anna Paola auf Adria zurück, Don Cossack über Diaspora und die klassische Siegerin Dui auf die in den 60ern aus Ungarn importierte Imi-Tochter Didergö.

In der Foxhunters Chase, dem Gold Cup für die Amateure, liefen mit 24 Pferden mehr als doppelt so viele wie im großen Gold Cup. Victoria Pendleton und ihr Ritt Pacha Du Polder waren vielleicht interessanter als die Tatsache, daß Nina Carberry mit On The Fringe gewonnen hat.

Im Vorfeld hatte es vor allem in den sozialen Medien viel Kritik an die Quereinsteigerin gegeben. Aber sie hat einen sauberen Ritt hingelegt. Anfangs etwas zögerlich und auch verkrampft am Ende des Feldes, wurde sie über den Weg souveräner und ritt ein sauberes Finish. Am Ende wurde sie Fünfte, nicht einmal drei Längen hinter dem Sieger. Um einen Hals geschlagen Zweiter wurde der Alkade-Sohn Marito.

Für eine Sportlerin, die vor einem Jahr das Reiten angefangen hat, eine großartige Leistung. Hoffentlich hat sie richtig Blut geleckt und bleibt dem Galoppsport noch einige Jahre erhalten. Einen Weltmeister und Olympia-Sieger hat auch der englische Rennsport nicht allzu oft zu bieten.

Die Bilanz der deutschen Pferde und denen mit deutschem Zuchthintergrund kann sich beim diesjährigem Cheltenham Festival sehen lassen. Annie Power – Sprinter Sacre und jetzt Don Cossack!

Cheltenham Gold Cup Don Cossack

Foxhunters Chase On the Fringe

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