Der nicht gelungene Unschuldsbeweis des DFB

Die Kanzlei Freshfields, Bruckhaus Deringer hat den Untersuchungsbericht über den möglichen illegalen Kauf der WM 2006 vorgelegt.

Auf rund 360 Seiten zuzüglich der Anhänge hat die renommierte Wirtschaftskanzlei verschiedene Details über die Vorgänge zur WM-Vergabe 2006 zusammen getragen. Das Ergebnis hat der verantwortliche Partner von Freshfields, Christian Duve präsentiert, der es wie folgt zusammen faßt: Es konnte nicht bewiesen werden, daß für wie WM 2006 von Deutschland Stimmen gekauft wurden und es kann auch nicht ausgeschlossen werden. Es wurde viel gesucht, aber der echte Beweis wurde nicht gefunden.

Den ausführlichen Bericht habe ich nur quer gelesen, interessant ist die Beschreibung des Auftrags und der Gegebenheiten. Danach hat man Zugriff auf rund 700 Aktenordner gehabt, ein Ordner sei 2015 ausgeliehen und nicht wieder zurück gegeben worden. Und es konnte auf rund 100 Ordner, die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurden, nicht zugegriffen werden.

Das heißt, 1/8 des möglicherweise relevanten Aktenbestands des DFB konnte nicht eingesehen werden. Es ist außerdem zu vermuten, daß die StA genau die Ordner beschlagnahmt hat, die sie  für die Vorgänge, die auch Freshfields untersucht hat, für relevant betrachten.

Das Ergebnis der Freshfields-Untersuchung muß man deswegen mit großer Vorsicht betrachten. Eigentlich bräuchte es eine Fortsetzung, wenn auch auf die derzeit nicht zugänglichen Unterlagen zugegriffen werden kann. Der DFB sieht sich jedoch jetzt schon als reingewaschen an. Eine zweite Halbzeit soll es um die Vorgänge der WM-Vergabe 2006 nicht mehr geben.

Hat da vielleicht der DFB Sorge, daß ihm in der zweiten Halbzeit der Kasten vollgeknallt wird und er zweistellig zu Null vom Platz geschickt wird? Natürlich nur eine Vermutung – aber eine weiße Weste nach einer derartigen Untersuchung sieht anders aus.
Es ist immer noch der nicht entlastete DFB, den die Stadt als Vertragspartner für die Bebauung des Rennbahngeländes mit der Verwaltungszentrale des DFB, den angeschlossenen Kapitalgesellschaften und zur Beruhigung des Bürgers wird dann noch eine Fußball-Akademie angebaut.

Es bleibt die spannende Frage, wie sich der neue Magistrat, in dem die Rennbahnvernichter keine Mehrheit mehr haben, zu dieser Gemengelage stellen wird. Vielleicht wird die FDP das Zünglein an der Waage und dort ist man, wie auch bei der BFF und anderen Parteien im Rat der Stadt  der Rennbahn gegenüber durchaus positiv gesonnen.

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