Von der großen Politik darf der Rennsport nichts erwarten. Dort kennt man ihn nicht und interessiert sich auch nicht für den Sport der Kumpel und Könige.
Aber jetzt droht Ungemach aus Berlin. Es steht die große Koalition von CDU und SPD als Regierungskoalition für die nächten Jahre ins Haus. Und wenn man das Vorspiel der Verhandlungen verfolgt, dann erwartet die Deutschen nichts gutes. Eine weitgehend sozialdemokratisierte CDU und eine sozialistische SPD streiten um neue angebliche soziale Wohltaten für Deutschland. Und man kann sich nur wundern, wie die kleine SPD teilweise den Ton vorgibt. Da wedelt fast der Schwanz mit dem Hund.
Steuererhöhungen scheinen vom Tisch, dafür will die SPD einen einheitlichen Mindestlohn durchboxen, koste es, was es wollen und seien es Arbeitsplätze. In jüngerer Zeit war der Galopprennsport, außer bei der Neureglung des Sportwettengesetzes noch nie so von Berliner Entscheidungen betroffen, wie das jetzt der Fall ist.
8,50 Euro macht bei 172 Stunden im Monat 1.462,- Euro, rechnet man Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, Berufsgenossenschaft etc. etc. dazu, dann kommt man auf knapp 2.000,- Euro für jeden Mitarbeiter – mindestens. Man wird einiges abfedern können, z. B. über die pauschalen für Sachzuwendungen, aber es bleibt trotzdem viel Geld.
Die großen Trainer werden das verkraften, aber was ist mit den vielen kleinen Trainern, wie sollen die das bezahlen? Die können den Kostendruck nicht abfangen, werden Leute entlassen, vielleicht mit 400,- EUR-Kräften arbeiten oder den Trainingsbetrieb einstellen.
In Frankreich gibt es eine Gewerkschaft der Arbeitsreiter, dort werden gute Löhne gezahlt. Aber dort sind auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Sport ganz andere. Wenn die Politik Forderungen in Form von Mindestlöhnen an den Sport stellt, dann soll die Politik auch Rahmenbedingungen schaffen, mit denen man diese Mindestlöhne verdienen kann. Da wäre Frankreich dann einmal Vorbild für die Politik.
Der wesentlich größere Reitsport wird davon noch viel mehr betroffen sein, dort sind die Betriebsstrukturen noch anders, die Qualifikation der Mitarbeiter noch geringer und der Kostendruck oft größer als im Rennsport. Aber der Reitsport hat eine andere Lobby, die viel mehr bewegen kann, als das für den Rennsport der Fall ist. Das Tischtuch zwischen Warmblut und Vollblut wurde einst mit einer saloppen Bemerkung in einer Jahrespressekonferenz zerschnitten. Es bleibt zu hoffen, daß es wieder geflickt ist und die neuen Gesichter anders mit einander reden können und sich frühzeitig verständigen werden. In gleicher Weise ist die Landwirtschaft davon betroffen. Wie geht man dort mit dem Thema um?
Die Suppe wird selten so heiß gegessen, wie sie gekocht wird, aber da die Sozialisten schon auf die heißgeliebte Steuererhöhung verzichten müssen, werden sie den Mindestlohn verteidigen, egal was das kostet!
Wenn die Politik ernst macht, kommen schwere Zeiten auf den Rennsport zu!
ist es verkehrt Mindestlohn zu haben??
es gibt Leute die arbeiten 50-60 Stunden und kriegen 800-1000€ netto
Ach ja frei wohnen in einem zimmer mit Schimmel und Gemeinschaftklo/ dusche
Sicher wird es so manchen Trainer vom Markt spülen.Gott sei Dank
dann gibt es weniger Besitzer wie den fetten Marktschreier die deren Situation ausnutzen
und vielleicht stellen die Trainer dann auch wieder richtige Arbeitsreiter an die gut reiten können
Stallleute die mit Spaß und Freude zur Arbeit gehen und die sich auch mal nen Auto oder Urlaub leisten können
warum sind Schlecker und Praktiker pleite? weil Geiz geil ist????
Ich bin strikt gegen einen gesetzlichen Mindestlohn, weil es in Deutschland viele Menschen gibt, deren Arbeitskraft einfach nicht so viel wert ist. Dazu gehören u.a. auch viele behinderte Menschen, die mit der Einführung eines Mindstlohns vom Arbeitsmarkt dann völlig ausgegrenzt werden. Diese Tatsache habe ich in den Medien allerdings noch nie gehört.
Für den Rennsport ist allerdings ein Mindestlohn zu begrüßen. Wie viele Pferde werden durch unfähige Angestellte kaputtgemacht. Aber wenn man nur 800 Euro netto für eine Vollzeitkraft zahlt, kann man auch nichts erwarten.
Ich denke, dass der Mindestlohn ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Allerdings muss sich hier noch einiges mehr tun, denn Menschen die Vollzeit arbeiten gehen, sollten auch in der Lage sein, eine Familie zu ernähren, was teilweise ja leider nicht der Fall ist.