Man hat sich in England mit einer neuen Mitteilung zum Gesundheitszustand von Frederik Tylicki viel Zeit gelassen, bis man am Freitag Abend eine neue Erklärung abgab. Und leider übertrifft die Veröffentlichung die schlimmsten Vermutungen, denn danach ist Frederik Tylicki ab dem 7. Brustwirbel gelähmt. Dies ist so ungefähr ab dem unterem Rippenbogen, wie mir ein befreundete Medizinerin heute erläutert hat. Diese Nachricht ist nicht mehr einfach nur traurig, das ist wirklich schlimm!
Es ist zu respektieren, wenn die Familie verlauten läßt, daß Frederik bis auf Weiteres keinen Besuch empfangen will – aber ist es wirklich eine gute Entscheidung? Ja es tut weh und ich weiß es aus eigener Erfahrung, wenn man mit kaputten Knochen im Bett liegt und sich nicht bewegen kann, während die Kumpels fröhlich reiten gehen – aber noch schlimmer ist es, allein auf dem Zimmer zu liegen und eigentlich kaum etwas machen zu können, außer Trübsal zu blasen. Wenn zu den Verletzungen auch noch trübe Gedanken kommen ist das eine ganz schlechte Mischung. Nicht umsonst soll ein guter Freundeskreis für die Genesung von Patienten von großer Bedeutung sein.
Wie die befreundete Medizinerin von einer aktuellen Konferenz berichtet, sollen Reha-Plätze bei Querschnittlähmungen in England eine sehr lange Wartezeit haben, so daß die Patienten deswegen lange in einer für die Betreuung solcher Verletzungen eigentlich gar nicht spezialisierten Klinik bleiben müssen. Es bleibt zu hoffen, daß der Jockey-Unterstützungs-Fonds (IJF) über Kontakte verfügt, daß diese Wartezeit für Jockeys verkürzt wird und Frederik so schnell als möglich in die Reha kommt.
Angesichts dieser Situation sollte das Direktorium m. E. sehr schnell und vor allem wohlwollend prüfen, ob die Geldstrafe und einbehaltenen Gewinnprozente aus dem Derby nicht zugunsten von Frederik Tylicki an den IJF überwiesen werden sollten.
Wie heißt es in meines Vaters Pferde doch so treffend: Das Leben, daß Leben ist ein verdammt unfairer Sport!
Das ist eine sehr gute Idee!
Ich finde “Das Direktorium” sollte den hochgradig riskanten und ruinösen Reitstil ihrer Peitschenschwinger einmal überprüfen und fragen, wie es dem Pferd geht, welches stürzte und desweiteren, wie das passieren konnte und wie man es in Zukunft verhindern könnte.
Wenn man hier von wohlwollend spricht und zwar in der Annahme, daß tatsächlich die hier als Finanziers des sog.Rennsports Agierenden wohlwollend ihren ausführenden Sportlern gegenüber wären (bei den Pferden ist das ja-siehe Bücher-Ferdinand-Zitat nicht zu erwarten), dann hätten sie längst! eine Stiftung und entsprechende Fonds zur Absicherung verunfallter Jockeys und solcher,”die dann nicht mehr können und Wehwehchen haben” gegründet in die sie große Ablaßsummen einzahlen, anstatt riesige Geldsummen Agenten mitzugeben, die für sie Pferde einkaufen, von denen wieder ein riesiger Anteil in Rekordzeit ruiniert wird.
Jeder, der diese Jockeys angeblich so schätzt und verehrt oder benutzt, müßte doch sofort einspringen und -vor allem finanziell-helfen statt irgendetwas von “den Jungs,denen man nur sagen muß….” zu schwafeln.
Schön wenn der erste dieser “Jungs”-die ja oft schon recht frühvergreist aussehen, wie ihre Reitgeräte, endlich einmal zur Peitsche greift und sie ungeachtet der biblischen(?) Zahl der zugelassenen Hiebe an richtiger Stelle zum Einsatz bringt.
Denn offenbar und erwiesenermaßen wären subtilere Belehrungsversuche nur vergeblichste Mühe.