Bei Frankel macht der Stil die Musik und was der Dreijährige heute in Goodwood gezeigt hat, das war ein ganz großer Oper. Mit nur vier Startern war das Rennen mengenmäßig so schlecht besetzt, wie zuletzt 1972 als Sallust gewann und nur drei Pferde liefen.
Eigentlich hat man den Vorjahressieger und diesjährigen Goldikova-Bezwinger Canford Cliffs als echten Gegner und Prüfstein für Frankel gesehen. Aber das sah der Meilen-Champ aus dem Stall von Sir Henry Cecil ganz anders. Es war eine einsame Demonstration eines absoluten Klassepferdes. Vom Start weg diktierte er die Pace und galoppierte die Gegner förmlich aus den Schuhen. Fünf Längen war der Vorsprung im Ziel, aber es hätten bequem mehr werden können.
Frankel hat nicht nur im Stil eines echten Klasse-Pferdes gewonnen, er scheint auch deutlich gereift. Galoppiert immer aufmerksam und hängt nicht mehr, als wenn ihm langweilig sei. Und er scheint auch mächtig aufgepackt zu haben, soweit man das inm Videostream erkennen kann. Fast schon ein Bulle von Pferd, der die Gegner auslacht und sich seiner Klasse bewußt zu sein scheint. Nach acht Starts ist er immer noch ungeschlagen.
Goldikova, die Superstute auf der Meile, die dieses Jahr ihre Abschiedstournee läuft, wird es schwer haben, gegen ihn zu gewinnen. Ein Frankel der in dieser Form läuft, wird ihr wohl keine Chance zum Siegen lassen. Ob die Stars in der Breeders’ Cup Mile aufeinander treffen werden?
Als nächster Start ist der Prix Jacques les Marois in Deauville oder die Queen Elizabeth II Stakes in Ascot vorgesehen. In Deauville könnte es ein erstes Aufeinandertreffen mit Frankreichs Grande Dame der Meile geben.