Mit dem Grand Prix-Aufgalopp wird am Sonntag in Köln der erste Hochkaräter der neuen Saison gelaufen. In der “guten alten Zeit” gab es noch früher im Jahr den Frühjahrsausgleich in Köln und einge hochdotierte Handicaps auf den Westbahnen, aber die sind leider alle dem Rotstift zum Opfer gefallen.
Der Grand-Prix Aufgalopp wurde 1953 als Memorial für Dr. A. Moormann in Dortmund gegründet. In den ersten Jahren wurde er im Spätsommer/Herbst gelaufen, seit 1958 wird er Anfang des Jahres im März/April ausgetragen.
Auf der im Frühjahr neutralen Distanz von 1800m etablierte sich das Rennen schnell als Aufgalopp für die besseren Pferde in die neue Saison. In der Siegerliste stehende große Namen wie Dschingis Khan (1965 u. 1966), Priamos (1968), Deutschlands erster Turf-Millionär Lombard (1972) und viele andere gute und sehr gute Pferde haben das Rennen während der Dortmunder Zeit gewonnen. Erwähnenswert sind noch Thiggo und Wladimir. Neben Dschingis Khan ist Revlon Boy, der das Rennen 1982 und 1983 gewonnen hat ein weiterer Doppelsieger. Eine gewisse Sonderstellung nimmt Dornkaat ein. Er ist der einzige Halbblüter in der Siegerliste dieses Rennens. Dornkaat war der erfolgreichste jemals in Deutschland gelaufene Halbblüter auf der Flachen. Von vier- bis zehnjährig hatte er jedes Jahr ein GAG von über 90 Kilo erreicht und ist nur knapp an der Deckhengstmarke “vorbei geschrammt”.
Seit 1983 hat das Rennen Listenstatus, 1986 wurde es erstmals in Köln unter dem neuen Titel “Grand Prix-Aufgalopp” gelaufen. Die erste Ausgabe oft der neuen Bahn wurde von dem Norweger Our Martin in Besitz und trainiert von L. Reuterskiöld gewonnen. Es ist der erste ausländische Sieg in diesem Rennen. Doppelsieger in Köln war 1992 und 1993 Friedland aus dem Stall Nordpol. Mit Fleurie Domaine gewann 2003 erstmals seit 1956 wieder eine Stute das Rennen.
Mit dem Wechsel nach Köln wurden die Distanz zunächst von 1800 auf 1900m verlängert, seit 1990 wird das Rennen über 2200m ausgetragen. Seit 2007 hat es Gruppe-3-Status, der erste Gruppensieger im Grand Prix-Aufgalopp war Egerton, trainiert von Peter Rau und geritten von Torsten Mundry. 2010 gab es einen norwegischen Doppelerfolg, Appel au Maitre siegte vor Touch of Hawk. Beide Pferde wurden von Wido Neuroth trainiert.
Erfolgreichster Besitzer ist “natürlich” das Gestüt Schlenderhan mit fünf Siegen. Rechnet man die Pferde von Baron Ullman dazu, sind es sogar sieben Siege für das Traditionsgestüt. Zweiter ist das Gestüt Fährhof mit vier Siegen.
Erfolgreister Trainer war Heinz Jentzsch, der allein dreizehnmal den Sieger sattelte. “Abgeschlagen” dahinter stehen Peter Schiergen und Bruno Schütz mit jeweils drei Siegen.
Erfolgreichste Reiter sind Terry Hellier und Fritz Drechsler mit fünf Siegen vor Horst Horwart mit vier Erfolgen. 1992 saß mit Lester Piggott der wohl weltweit bekannteste und erfolgreichster Reiter im Sattel des Siegers. Sein einziger Erfolg in diesem Rennen. 1968 wurde Priamos von Werner Krbalek, der damals 57 Jahre “jung” war, geritten. Werner Krbalek ist heute noch ein häufig und gern gesehener Gast nicht nur auf der Kölner Rennbahn.