Etzeanerin Feodora nach Japan verkauft

Der Ausverkauf erstklassiger deutscher Pferde geht weiter. Die Etzeanerin Feodora, Siegerin im Henkel Preis der Diana-Siegerin und Fünfte aus dem Prix de l’Opera wurde über die Agentur von Jonas Grässer nach Japan verkauft. Wie schon bei Danedream, Ovambo Queen und einiger anderer Pferde ist der japanische Großbesitzer Teruya Yoshida der Käufer. Sie soll zu André Fabre nach Frankreich in Training kommen und dort auf jeden Fall vierjährig noch laufen.

Ist die Familie im Gestüt noch ausreichend kopfstark vertreten, werden bei entsprechenden Geboten Stuten aus dieser Linie gerne verkauft. Natürlich bieten die Interessenten nicht auf die nicht so guten Geschwister, sondern auf die Top-Stuten dieser Familie. Nehme das Beste, paare es mit dem Besten und hoffe auf das Beste, sagte eins der Grand Seigneur der deutschen Pferdezucht, Burchard von Oettingen vor über 100 Jahren.

Den Gestüten und den Familien, die sie betreiben, kann man es nicht verdenken. Deutsche Pferde haben international einen erstklassigen Ruf und entsprechend gute Preise werden gezahlt Und der Verkauf einer Gruppe-1-Siegerin mit reichlich Black Type in der Verwandtschaft ist eine Geldspritze, von der ein Gestüt längere Zeit unterhalten werden kann. Und auch, wenn der Verkauf schmerzt ist das internationale Interesse an deutschen Stuten natürlich auch eine große Werbung für die deutsche  Vollblutzucht.

Ein großer Wermutstropfen ist die Tatsache, daß die Stute nach Frankreich in Training überstellt wird. Andreas Wöhler gehört nicht nur in Deutschland zu den Besten seiner Zunft. Er hat weltweit sein Können unter Beweis gestellt, zuletzt mit Protectionist als Sieger des Melbourne Cup und 2013 mit dem Sieg von Novellist in Englands Paraderennen, den King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot. Es wäre auch ein Ausdruck des Vertauens in den Trainer gewesen, wenn sie in Ravensberg in Training geblieben wäre. Oder hadert man in Japan mit dem “Nichtstart” von Novellist im Arc? Der Hengst mußte das Rennen wegen Fieber auslassen.

Der Verkauf zeigt aber auch den Zustand des Galopp-Sports in Deutschland. Während in Deutschland trotz eines schwierigen Umfelds Jahr für Jahr erstklassige Pferde gezüchtet werden, kommt der Rennsport in Deutschland nicht wirklich vom Fleck. In 2014 mußte wieder ein Umsatzrückgang am Toto verkraftet werden, obwohl mehr Rennen als 2013 gelaufen wurden. Ohne die PMU-Renntage, die im wesentlichen von den französischen Wettern finanziert werden, sähe es noch viel schlechter in Turfdeutschland aus.

Viel schlimmer als die nackten Zahlen ist aber die Tatsache, daß man in Köln kein erkennbares Konzept hat, mit dem die Wende zum Guten gelingen kann!

Deswegen werden wir weiter den Verkauf deutscher Spitzengalopper in andere Rennsportnationen erleben.

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8 Antworten auf Etzeanerin Feodora nach Japan verkauft

  1. Eva Maria Limmer sagt:

    Was für ein Bild Herr Blücher! Panischer Gesichtsausdruck, Ohren,Augen nach hinten verdreht zu dem Peitschenschwinger und dann nach Japan verschachert.

    Und die Stute freut sich über den “Karrieresprung” ins Land der explodierten Atomkraftwerke?

    Was sehen Sie! eigentlich auf dem von Ihnen ausgewählten Bild?
    Das würde mich jetzt wirklich interessieren.

    • Don Lione sagt:

      Ja, Frau Limmer, da gebe ich Ihnen recht.
      Das sieht sogar jemand der keine Ahnung hat von Pferden.
      Erinnert mich an eine alte Geschichte, da gab es einen der wollte Marlbororeiter werden…kaufte (klaufte) ein Pferd mit angeblichen Herzfehler…und kümmerte sich einen Dreck um das gute Tier!…aber das zu erläutern, wäre jetzt zu lang .

  2. lonesomedevil@web.de sagt:

    Sehr geehrte Frau Limmer..
    Leider ist Ihr Kommentar von wenig Sachkenntnis geprägt. ..und wenn man sowenig, wie Sie vom Rennsport versteht, sollte man sich mit solchen unqualifizierten Kommentaren zurück halten.

    Die Peitsche ist in diesem Moment der Ausdruck der Freude über den Sieg im Ziel des Rennens. Das hat mit panischer Angst nun mal überhaupt nichts zu tun!!!

    mfg L. D.

  3. h.schmelz sagt:

    was haben sie denn für ein konzept, herr rumstich? mein vorschlag an sie: einfach mal mehr werbung im fernseh machen!

    • Eva Maria Limmer sagt:

      wofür soll herr rumstich im fernseh werbung machen h.schmelz?

      Ich fände z.B. toll, wenn es “Besitzerrennen” gäbe.

      Man könnte die “Besitzer” nach Geschlecht und Gewichtsklasse trennen.
      So ein Rennen würde ja auch sehr lange dauern und es könnte auch viele schöne aufregende Wetten geben und viel Geld zu “verdienen”, ob z.B. h.schmelz am ersten Pfosten 100m vorne liegt oder schon zusammengebrochen abtransportiert wurde.Vor, während und danach könnte man auch Schönheits- und Anmutswetten plazieren-also wer macht die beste Figur, sieht so richtig sportlich aus, zeigt, welche Härrte in ihm steckt..u.s.w.
      Man könnte unglaublich viele Wetten erfinden, der ganze Nachmittag wäre gerettet. Die Kostenvernichter, Haferfresser und unhandlichen Tiere in den Käfigen hinter der Tribüne, die man ohnehin kaum sieht, wären dann überflüssig.schmelz könnte auch seinen Nachwuchs im Familienrennen präsentieren.Lauter schmelze und wer ist der Schnellste der Schmelze?

  4. h.schmelz sagt:

    Das Komische läßt sich nicht erzwingen.

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