Auf dem Kontinent ist die klassische Distanz 2400m, in England sind es 1 1/2 Meilen, 14m mehr und diese 14m haben die Sensation perfekt gemacht.
Mit Danedream siegt erstmals ein in Deutschland trainiertes Pferd in den King George and Queen Elizabeth Stakes. Es war ein als Wimpernschlag-Finale und nach der Ziellinie guckten sich William Buick und Andrasch Starke an, als wenn sie den anderen Fragen wollten, wer denn nun gewonnen hat. Nach 2400m wäre Nathaniel als Sieger üb er die Linie gegangen und Danedream wäre mit Nase oder Kurzem Kopf Zweite gewesen. Es war die knappste Entscheidung des Rennens wahrscheinlich seit 1977 als The Minstrel mit Lester Piggott und einem Kurzen Kopf gewann, wenn nicht überhaupt.
Danedream wurde von Andrasch Starke auf Warten geritten, der von Ballydoyle angespannte Pacemaker Robin Hood sorgte für ein zügiges aber keineswegs besonders schnelles Rennen. Dahinter galoppierten Dunaden und der Monsun(Korr: Shirocco)-Sohn Brown Panther vor Nathaniel. Andrasch Starke hielt sich in der Geraden zeitig ran, mußte Nathaniel aber erst einmal ziehen lassen und auf die Außenspur wechseln, wo Danedream Meter um Meter Boden gut machte. Der Vorjahres-Sieger und frische Sieger in den Eclipse-Stakes Nathaniel wurde von Danedream auf der Linie gestellt es waren eben 14m mehr als auf den Kontinent. Dahinter folgten St Nicholas Abbey und Reliable Man, der französische Derbysieger 2011. Der Favorit Sea Moon wurde Fünfter. Brown Panther, der früh in der Geraden fast an der Spitze war, war ebenso geschlagen, wie der Japanische Derbysieger Deep Brilliante als einziger Dreijähriger im Feld.
Nach dem schwachen Laufen im Grand Prix de Saint Cloud gab es einige Zweifel, ob Danedream noch in der überragenden Form des Vorjahres läuft oder ob sie schon über den Berg ist. Peter Schiergen sagte im Interview nach dem Rennen, daß es in Saint Cloud ein sehr langsames Rennen gewesen sei und nicht passend für ein Speedpferd. Das Rennen straft auch alle Lügen, die aus dem nicht überzeugenden Sieg in Baden Baden und der Niederlage in Saint Cloud Danedream schon auf dem absteigenden Ast sahen und nach Saint Cloud oder im Vorfeld von Ascot sich im Internet nicht gerade schmeichelhafte Äußerungen über das Abschneiden der Stute posteten.
Andrasch Starke hat mehr noch als in Longchamp das Rennen seines Lebens geritten. In Paris saß er auf einer überlegenen Siegerin, in Ascot mußte er seine gesamte Jockeychip in die Waagschale werfen, um Danedream als Siegerin über die Linie zu bringen. Und er hat bewiesen, daß er zu den besten Jockeys Europas gehört.
Peter Schiergen hat sich nach der Niederlage in Frankreich nicht beirren lassen und die Stute in Top-Form in Ascot vorgestellt. Es erinnert fast an Heinz Jentzsch, dessen Lando 1995 im Breeders’ Cup angaloppiert wurde und kurz danach den Japan Cup gewann.
Schon heute ist Danedream unbestritten das beste Rennpferd, das jemals in Deutschland gezogen und trainert wurde. Man darf gespannt sein, wie sie am Jahresende im International Rating eingestuft wird. Manduro reichte der Sieg in den Prince of Wales-Stakes, um 2007 als bestes Rennpferd der Welt eingeschätzt zu werden. Danedream hat dieses Jahr mit dem ungeschlagenen Frankel und dem bisher ebenfalls noch ungeschlagenem Derby-Doppelsieger zwei ernste Konkurrenten um den Titel des World-Champions.
Die King George werfen ein interessantes Licht auf den morgigen Großen Preis von Berlin. Ovambo Queen war Runner Up zu Danedream im Preis der Badischen Wirtschaft und danach Kampfsiegerin im Hansa-Preis in Hamburg. Es liegt deswegen sicher nicht aus der Welt, wenn Ovambo Queen in Hoppegarten als Sieger hochgezogen wird.
Die King Georg VI and Queen Elizabeth Stakes sind eines der absoluten Top-Rennen in Europa und der Welt. Es ist schon fast peinlich, daß keine der zahlreichen Sport- und Nachrichtensendungen von dem ersten Sieg eines deutschen Pferdes in diesem Rennen heute berichtet hat.
Nachtrag: Danedreams Pflegerin Cynthia Atasoy konnte in Ascot nicht dabei sein. Sie hat einen türkischen Paß und durfte nicht nach England einreisen. In Europa gilt ja inzwischen weitgehende Reisefreiheit, allerdings hat Britannien das Schengen-Abkommen nicht unterzeichnet und damit gelten für Nicht-EU-Bürger auf der Insel noch andere Bestimmungen als auf dem Kontinent. Schade für Cynthia Atasoy, hat sie doch als ständige Betreuerin einen erheblichen Anteil am Erfolg der Stute. Und wann hat man als Bewohner des Kontinents schon mal die Möglichkeit, der Königin von England so nah zu kommen wie in der Winners Enclosure von Ascot?
Der SWR hat heute Abend in der LANDESSCHAUaktuell über den Sieg von DANEDREAM berichtet! Allerdings nur als kurze Meldung! OHNE FOTO oder FILMBEITRAG! Schade! Aber immerhin!!!!
Danke für Ihre Nachricht!
Liebe Grüße!
Bis bald in Baden Baden mit neuem Hut und der schönsten Handtasche der Welt, natürlich von Harald Glööckler!
Wir führen jetzt aber bitte keine Diskussion um die Mode von Harald Glöööckler oder andere Designer….
Sorry, aber Brown Panther ist von Shirocco.
Stimmt natürlich. Da habe ich wohl nicht nachgedacht! Danke für die Korrektur.
Ich danke Danedream, Peter Schiergen und seinem Team von ganzem Herzen. Ich könnte vor Euch niederknien!!!Ich freue mich unendlich über diesen Sieg!
Weh tut mir nur, dass Frau Atasoy nicht in GB einreisen durfte. Ich kenne Sie und kann wirklich sagen, sie hätte es verdient.
Ich wünsche mir, dass deutsche Trainer und Besitzer mehr Selbstbewusstsein entwickeln und ihre Pferde in den großen englischen Rennen melden. Wir haben in Deutschland einige Super-Pferde begreift das endlich und seit auch mal Stolz darauf! Was ist mit den Schlenderhanern? Zeigt endlich Rückrat, Peter Schiergen und einige andere stecken Euch in die Tasche!
Meine geliebten Pferdesportler, lernt endlich Euch zu präsentieren und aus Euren Pferden und Jockey’s richtige Stars zu machen! Zahlt keine Promis, dass Sie zum Pferderennen kommen, sondern lernt wie ihr selbst zu Stars werdet. Ich verlange ja nicht, dass Ihr Harald Glööckler’s der Rennbahn werdet. Aber lernt endlich Marketing und zieht eine Show ab!
Glaubt mir es ist machbar.