Sehr geehrte Damen und Herren,
die deutsche Vollblutzucht und die Rennvereine kämpfen mit großer Hingabe ums Überleben. Die Gremien unserer drei Verbände machen sich große Sorge, dass sich durch die in Arbeit befindliche Gesetzgebung die Situation dramatisch verschlechtern könnte. Sie haben miteinander eine klare Marschroute beschlossen, um das Schlimmste zu verhindern.
Herr Dr. Göhner handelt den demokratisch zustande gekommenen Willensbildungen der Galoppsportverbände bewusst zuwider – warum eigentlich?
Dass er sich dabei auch im Ton vergreift, ist eine unschöne Beigabe. Auch hier dieFrage: Warum dieser Ton, warum diese Unterstellungen?
Viele von uns – und so auch ich – haben sich sehr bemüht ein Einvernehmen mit Herrn Dr. Göhner zu erzielen; dies ist nicht gelungen. Warum eigentlich nicht?
Ich hoffe sehr, dass die Gesetzgebenden Bund und Länder verstehen, dass das Renn-Wett-Lotterie-Gesetz gemacht wurde, um durch die Steuerrückvergütung auf die Pferdewette für die Pferdezucht und die Leistungsprüfungen eine finanzielle Basis zu schaffen. Ohne Rückvergütung und ohne Außenwetten würde dem Rennsport die Basis entzogen. Die Pferdewette ist deshalb etwas anderes als die Sportwette. Wer die Änderung des Renn-Wett- Lotterie-Gesetzes verlangt – und sei es nur durch Öffnungsklauseln – gefährdet unsere gemeinsame Basis. Der Artikel in der Süddeutschen Zeitung von Freitag, 01.04.2011 veranschaulicht unsere Situation recht gut, deswegen füge ich ihn für alle, die ihn noch nicht gelesen haben, in der Anlage bei. Darüber hinaus übersende ich Ihnen ein Schreiben zweier Staatssekretäre aus dem Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium. Beide berichten sowohl über die Einigung zur Änderung des Rennwett- und Lotteriegesetzes (Öffnungsklausel), deren unmittelbare Folgen und die rechtlichen Risiken dieses Handelns (Seite 2 oben). Letzte Risiken sind genau diese, vor denen wir durch verschiedene Ministerien und alle unsere Rechtsberater gewarnt wurden. Auf diese haben wir, pflichtgemäß, öffentlich hingewiesen. Diese Risiken treffen insbesondere auch unseren erfolgreichen Vertrieb über German Tote, der zusammen mit German Racing nicht zuletzt die Rennvereine von über 50% der Totokosten entlastet.
Sie werden uns zustimmen, dass wir angesichts derartig konkreter Gefahren nicht länger zuwarten konnten.
Der Galoppsport ist etwas so herrliches, dass es sich lohnt dafür zu kämpfen, aber bitte nicht gegeneinander und nicht durch Leserbriefe.
Mit freundlichem Gruß
Albrecht Woeste