Die Gruppe-1 Totoschocker

GOL berichtet heute mit Bezug auf die Racing-Post, daß Powerful Glory mit der Quote von 200:1 in den „Qipco British Champions Sprint Stakes“ der längste Außenseiter ist, der jemals ein Gruppe-1 Rennen gewonnen habe. Leider ist diese Aussage so nicht richtig, es sei denn, wir machen ein paar Einschränkungen. Ich habe dazu keine umfangreiche Datenanalyse betrieben, sondern nur einen simplen „Schnellschuß aus der Hüfte“ gemacht – und zwei Treffer gelandet. Sand Peeress und Sublime Boy habe ich bei einer Nachrecherche gefunden. Wenn man Blut geleckt hat….

2014 gewinnt Copano Rickey die February Stakes in Tokyo mit einer Quote von 2721:10 oder 274:1 in englischer Notation. 2000 gewinnt Daitaku Yamato die Sprinters Stakes von Nakayama mit einer Quote von 2575:10. Die Daten sind natürlich bei Galopp-Sieger zu sehen und natürlich habe ich auch Links für die Original-Daten, die ich hier einfüge.Den Vogel abgeschossen hat allerdings Sand Peeress im Queen Elizabeth II Commemorative Cup von 1989. Sie zahlte 4306:10!

https://www.racingpost.com/results/315/tokyo/2014-02-23/596792
https://en.netkeiba.com/db/race/200006050811
https://en.netkeiba.com/db/race/198908050410

In Argentinien siegte Sublime Boy im Gran Premio Ciudad de Buenos Aires mit einer Quote von 2014:10 oder 200:1 nach englischer Notation, also Pari mit Powerful Glory.

https://www.racingpost.com/results/601/palermo/2018-05-01/701236
https://www.palermo.com.ar/es/turf/ver-carrera/174904

Also, beschränkt man die Aussage auf Europa, wird sie wahrscheinlich richtig sein, denn da habe ich in der Tat keinen längeren Außenseiter in einem Gruppe-1 Rennen gefunden. Und natürlich kann man auch sagen, daß ein Grade-1 Rennen kein Gruppe-1 Rennen ist, aber erstens sind die japanischen Grade-Regeln den europäischen Gruppe-Regeln sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch und zweitens wird diese Unterscheidung bei anderen Gelegenheiten auch nicht gemacht. Und in Argentinien spricht man auch von Group-Races, auch in der Racing Post.

PS: Wir ergänzen und vervollständigen derzeit japanische Daten und Daitaku Yamato hatte ich vor nicht allzu langer Zeit noch auf dem Bildschirm gehabt. Deswegen war mir dieser Toto-Kracher noch im Gedächtnis – ich hatte Wissen jenseits der genauen Daten.  Jenseits dieser Superquoten hat man im japanischen Rennsport auch in großen Rennen immer wieder  Quoten von um die 1000:10. Der japanische Toto ist sehr groß und wenn dort ein Pferd übersehen wird, hat man schnell eine hohe Quote.

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5 Antworten auf Die Gruppe-1 Totoschocker

  1. Frankfurter sagt:

    Unser lieber Herr Rumstich hat inzwischen eine Datenfülle, das ist schon faszinierend!

  2. h.schmelz sagt:

    Sehr schön recherchiert, aber an Unnütz kaum zu überbieten. Welche Erkenntisse erwachsen daraus? Daß die Wetter in Japan und Buenos Aires jeweils keine Ahnung hatten? Das gildet für ziemlich alle Wetter dieser Welt. Das ist also nix Neues.

    • Theo Epping sagt:

      Und was ist am Rennsport von Nutzen, nix, absolut gar nix, er ist so unnutz wie ein Kropf. Da könnte man ihn sogar mit der Raumfahrt vergleichen … wenn die Nebenwirkungen auf andere Bereiche nicht wären.

      Nix ist nur unnutz.

    • Blücher sagt:

      Dan der Möglichkeiten durch die Datenbankabfragen ist der Aufwand für solche Recherchen gering.

      Unnütz ?- alle Welt feiert Rekorde, ganz gleich welcher Art sie sein mögen und hier hat es einen Rekord gegeben, der dann doch kein echter Rekord war.

      Und wann wir in Deutschland der Rekord von Pawiment im Preis von Europa gebrochen?

      • kassandro sagt:

        Der Rekord von Pawiment in Deutschland kann in absehbarer Zeit wohl kaum gebrochen werden. Dazu mangelt es den deutschen Gruppe I Rennen einfach. Die Zahl der Starter ist nämlich die wichtigste Grundlage für hohe Quoten. Bei Pawiments Sieg im Preis von Europa waren es laut GS nur 15 Starter. Das ist für einen Toto-Schocker eine sehr niedrige Zahl. Nebos, der zuvor im Arc eine unglückliche aber doch sehr starke Leistung zeigte, zog das ganze Geld auf sich. Bei Star Appeal waren es im Arc immerhin 24 Starter. Heutzutage ist die Starterzahl auf 20 begrenzt. Bei Powerful Glory waren es 19 Starter. Bei großen Feldern sammeln nicht nur mehr Pferde Geld für den Sieger, auch die Chance eines irregulären Rennverlaufs, der Favoriten zu Fall bringt steigt.

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