O’Brien Familientreffen in Melbourne
Die Iren sind im “Race that stops a nation” 1-2-3 und die O’Briens 2-1. Der Junior schlägt den Vater und mit 24 Jahren dürfte Joseph O’Brien wohl der jüngste Trainer eines Melbourne-Cup Siegers in der Geschichte des Rennens sein. Man fühlt sich an das Epsom-Derby 1984 erinnert. Da schlug Secreto, trainiert von David O’Brien, El Gran Senor, trainiert vom Vater, dem großen Vincent O’Brien.
So ein wenig wiederholt sich die Geschichte doch immer wieder.
Der Melbourne-Cup ist dazu eines der wenigen wichtigen Rennen auf der Welt, in dessen Siegerliste Aidan O’Brien sich noch nicht eingetragen hat. Sein Sohn Joseph hat dieses Jahr dafür gesorgt, daß es auch weiterhin so bleibt.
Marmelo und der in Schlenderhan gezogene Almandin waren als Favoriten an den Start gekommen. Während Marmelo länger in der Spitzengruppe galoppierte, war Almandin nie prominent im Rennen. Ebenso der von Andreas Wöhler trainierte Red Cardinal. Johannes Vermeer, Rekindling und Max Dynamite galoppierten im Mittelfeld. Eingangs der Geraden war Jan Vermeer früh nach vorne gegangen. Aber auf der langen Geraden von Flemington kam Rekindling immer besser ins Rennen und war schließlich eine halbe Länge vor Jan Vermeer. Max Dynamite folgte gut 2 Längen zurück und hinter dem irischen Trio wurde Big Duke im Besitz des “Australian Bloodstock Power Synd, Buckling et al” “bester Nicht-Ire” im Rennen.
Max Dynamite kommt eigentlich aus einem Hindernisstall, William Mullins und Mrs Ricci sind dominierende Figuren der irischen Hindernisszene. Die Shirocco-Tochter Annie Power ist Stallgefährtin von Max Dynamite. Wann ist zuletzt ein Pferd im Melbourne Cup plaziert gelaufen, das in diesem Sommer über Hürden gelaufen ist?
Max Dynamite stammt aus der Bona-Stute und Monsun-Tochter Mascara, die zweijährig in Hannover ein Auktionsrennen gewonnen hat. Damit war die deutsche Zucht in DownUnder wieder einigermaßen erfolgreich.
Red Cardinal und Vorjahressieger Almandin kamen auf den Plätzen 11 und 12 ein und waren leider nicht prominent im Rennen. Tiberian, der im Mitbesitz von Heiko Volz steht und in Frankreich trainiert wird, wurde Siebter und damit der Bestplazierte mit deutschen Interessen.
Im Rahmenprogramm wurde der in Schlenderhan gezogene Adlerflug-Sohn Swacadelic in der “Ronald McDonald House Charities Plate”, einem mit 120.000 A-Dollar dotiertem Handicap über 2800m Dritter. 2,6 Längen war er vom Sieger geschlagen.
Melbourne Cup 2017 – Rekindling
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schöne geschichte über the race that stops a nation. aber es ist und bleibt ein handicap mit sportlich eher bescheidenem wert, so zwischen gruppe III und II. aber ein spektakel mit rekordbierverbrauch, das ist es in der tat. darauf einen dujardin!
Nicht nur Bier, auch der Champagner soll in Strömen fließen. Der sportliche Wert des Rennens ist so eine Sache, keine Frage. Aber in den USA und Australien gibt es ein paar mehr große Rennen, die als Handicap gelaufen werden. Und es sind schon gute Pferde, die dort laufen. Denn Handicap hin oder her – es laufen Australiens Stars auf der Zwei-Meilen-Distanz.
Und wenn man dann mal bedenkt, daß es durchaus bedeutende Hengste gab, die in den “säulenheiligen Handicaps” des englischen Rennsports gelaufen sind, dann soll man den Wert eines guten Handicaps nicht unterschätzen.
daher habe ich mir erlaubt, die klasse zwischen II und III einzuschätzen. der sieger hat jetzt wohl ein IR von 117 bekommen, also immerhin gut 98 GAG. das ist schon gut. aber nicht top. dazu fehlen 5 kilo. aber der züchterische hintergrund der australier geht ja nun analog der usa in richtung meiler und schnelle zweijährige, und daher haben die auch zunehmend probleme in ihrem nationalrennen. sehen sie sich die letzten jahre an. ging los mit Vintange Crop, Media Puzzle, dann American und Protectionist (und Lucas Cranach fast auch), um mal ein paar zu nennen. und das waren auch nicht die ganz großen stars in europa. unsere tochter war zweimal dabei. 200.000 besoffene auf einem haufen, wie sie jeweils begeistert berichtete. nicht schlecht.
Sind 200.000 besoffene auf der Bahn nicht besser, als 200.000 woanders?
Züchterisch gesehen stufe ich ein Pferd das 5 – 6 Jährig noch 98 kg leisten kann höher ein, als eins das 3 Jährig 103 kg hat und dann war’s das.
Ganz besonders bei den Stuten halte ich dieses Blacktype Gedöns für ziemliches Wischiwaschi. Was ist an eine 3 Jährigen Listensiegerin mit 91 kg
besser , als an einer 5 Jährigen Handicapperin die drei Jahre 80 kg konnte?
Züchterisch gesehen.
Ich bin da ganz bei Ihnen. Konstant gute Leistungen über mehr als ein Jahr sind für die Zucht wertvoller als eine Plazierung in einem Listenrennen für Stuten in Hannover.
Die Listenrennen für Stuten nehmen in Dtld inflationär zu.