Wie heute bekannt wurde, ist Ovambo Queen aus dem Stall von Dr. Hans-Hermann Leimbach und trainiert von dem ehemaligen Amateurrennreiter und jetzigem Erfolgstrainer Dr. Andreas Bolte nach Japan verkauft worden.
Der Verkauf wurde von der noch jungen Agentur Galopp-Management Grässer von Jonas Grässer aus dem Raum Frankfurt vermittelt. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, dürfte aber angemessen sein.
Ovambo Queen war dieses Jahr Siegerin im Großen Hansa Preis in Hamburg und zweimal Zweite zu Danedream im Preis der Badischen Unternehmen und im Großen Preis von Baden. Dabei schlug sie unter anderem den amtierenden Derbysieger Pastorius.
Ovambo Queen stammt aus der alten Zoppenbroicher Familie der Osterfreude, aus der auch Ordos, Orfano und vor allem der große Orofino stammen. Ihre zweite Mutter Oxalis brachte mit Oxalagu einen Gruppe-1 Sieger. Ihr Vater Kalatos gehört nicht unbedingt zu den populären Hengsten in Deutschland. Als Enkel der großen Kandia (u.a. Aral-Pokal gegen Athenagoras) stammt er aber aus der ebenfalls hocherfolgreichen und ebenfalls in Zoppenbroich beheimateten Familie der Kaiserwürde, aus der auch Königsstuhl stammte.
Ovambo Queen ist frei von Sadler’s Wells und hat nur wenig Northern Dancer Blut. Damit ist sie eine ideale Outcross-Stute für die derzeit führenden Hengstlinien.
So sehr man sich für die Beteiligten freut, muß man diesen Deal mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge kommentieren. Preise, die für hochklassige Stuten auf dem internationalen Markt bezahlt werden, können bei den aktuellen Rennpreisen und dem Zustand des Rennsports in Deutschland nicht annähernd erzielt werden. Aber es ist auch ein erneuter Aderlaß für die deutsche Zucht und man muß sich langsam fragen, mit welchen Stuten demnächst die Cracks von morgen gezüchtet werden sollen, wenn die besten Stuten außer Landes gehen. “Hengste kann man kaufen, das Kapital eines erfolgreichen Gestüts sind die Stutenlinien” bemerkte neulich der Leiter eines großen und sehr erfolgreichen deutschen Gestüts.